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Geschrieben von aspira am 02.05.2011, 0:56 Uhr

Trennungssituationen... Kennt ihr das? Etwas länger, da mehrere Beispiele.

Hallo, ihr Lieben!

Letztens war eine liebe Freundin mit ihrer Tochter bei uns zu Besuch. Wir sehen sie sehr selten, da sie weit weg wohnt.
Als sie anküdigte, gleich zu fahren, war das ganz schlimm für unsere Tochter. Sie weinte ganz verzweifelt und stark. Ich machte dann den Vorschlag, noch ein wenig hinterher zu fahren, um uns den Weg zeigen zu lassen, dass wir sie demnächst auch besuchen können. Damit war unsere Kleine dann einverstanden. Wieder zu Hause angekommen, weinte unsere Tochter dann wieder ganz schlimm und wollte, dass wir JETZT zur Freunding fahren. Ich habe ihr dann erklärt, dass sie noch gar nicht zu Hause sei, wir ja auch noch Koffer packen müssten usw. Irgendwann machte ich den Vorschlag, Freundin anzurufen, ob sie denn überhaupt schon zu Hause sei. Die Mailbox ging ran und unsere Tochter hörte, dass meine Freundin noch nicht zu Hause war. ;-) DAS war dann die Lösung. Es war dann logisch, dass wir niemanden besuchen können, der noch gar nicht bei sich zu Hause ist. Nun, es fingen Spekulationen an, wo sie überall sein könnte und wir hatten einen ruhigen schönen Abend.

Vor einigen Tagen besuchten wir eine Bekannte mit ihrem Sohn. Ich lernte sie über ein Forum kennen und wir sahen uns jetzt nach längerer Zeit wieder. Auch dort wollte unsere Tochter gar nicht trennen. Wir blieben sehr lange dort und auch hier erklärte ich, dass J. nun inst Bett müsse und wir bald wieder kämen. Unsere Tochter sagte: "J. hat ein Bett, wie Nele auch ein Bett hat." Ich sagte: "Ja, genau! Hey, wir könnten ja ein Foto von unserem Bett für J. machen und es ihm das nächste Mal zeigen."
Naja, meine Tochter ging dann mit zum Wagen. Im Wagen sagte sie aber, dass wir das Foto machen und dann wieder zu J. fahren. Ich sagte dann: "Wenn wir das nächste Mal zu J. fahren, zeigen wir ihm das Foto."
Naja, unsere Tocher schlief dann im Wagen ein.

Seit ca. 3 Monaten fängt sie ganz stark an, auf andere Kinder zuzugehen und Kontakt zu ihnen aufzunehmen. Sie kann sich generell schwer trennen, auch, wenn wir auf Spielplätzen sind. Hier geht es ja noch und habe ich die Option, zu verlängern. Wenn ich jedoch woanders zu Besuch bin, geht das schlecht. ;-)

Wie würdet ihr es am Schonendsten anstellen, eure Kleinen wieder zum Gehen zu bewegen? Ich möchte meine Freundin demnächst auch für einige Tage besuchen, frage mich aber, wie wir die Trennung am Besten vorbereiten. Ggf. könnten wir einen Tag verlängern (das planen wir mit ein), aber die Trennung wird ja unweigerlich kommen. In den Nachtschlaf hineinfahren möchte ich eigentlich nicht, denn wenn sie aufwacht, wird sie merken, was los ist und dann hätte ich am späten Abend evtl. eine traurige Situation mitten auf der Autobahn und ich möchte meine Kleine auch nicht hintergehen und das würde ich, wenn wir ohne richtigen Abschied fahren würden. Vielleicht klappt es mit entsprechender Vorbereitung und Erklärung ja dann auch problemlos, dass wir gehen, aber das ist eben die Frage.

Habt ihr Erfahrung mit solchen Trennungssituationen und fällt euch etwas ein, das funktionieren könnte, OHNE, dass ich sie ggf. anlügen oder ihr etwas in Aussicht stellen muss, das ich nicht zeitnah erfüllen kann. Sie soll nicht "lernen", dass sie meinen Aussagen nicht mehr vertrauen kann.
Ihr zu sagen, wir fahren nur kurz da oder dorthin und dann wieder zurück oder etwas dergleichen widerstrebt mir und würde ich selbst auch nicht wollen. Ich möchte sie einfach nicht austricksen!

Nun, ich bin gespannt auf eure Antworten und Erfahrungen.
Viele Grüße
Andrea

 
7 Antworten:

Re: Trennungssituationen... Kennt ihr das? Etwas länger, da mehrere Beispiele.

Antwort von miablume am 02.05.2011, 13:57 Uhr

Wie alt ist denn deine Tochter ? Hat sie wenig Kontakt zu anderen Kindern ? LG

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Re: Trennungssituationen... Kennt ihr das? Etwas länger, da mehrere Beispiele.

Antwort von aspira am 02.05.2011, 14:14 Uhr

Hallo!

Das hatte ich ganz vergessen, zu schreiben. Sie ist etwas über 2 3/4 Jahre alt.
Leider hatte sie (auch durch unsere Wohnsituation) bisher eher wenig Kontakt zu anderen Kindern und wollte diesen auch nicht. Sie zeigt erst seit einigen Wochen großes Interesse an Kindern und ich tue alles, um das zu unterstützen. Wir gehen oft auf den Spielplatz, fahren in die Stadt in Parks und besuchen hier eine Kinderturngruppe, die die einizige Möglichkeit ist, hier im Ort. Dort habe ich schon verschiedene Mütter angesprochen - zwei davon kommen im Laufe dieser Woche zu Besuch.
In der Stadt habe ich auch zwei Mütter kennengelernt, mit denen ich mich kurzschließen werde, um unseren Kleinen das gemeinsame Spiel zu ermöglichen. Kindergarten steht im Sommer evtl. auch an, wenn unsere Tochter sich da wohl fühlt und gerne dort sein möchte.

Ich hatte auch schon überlegt, ob sie sich einfach deshalb so schwer trennen kann, weil es neu, aufregend und einfach schön für sie ist und sie diesen Moment festhalten möchte. Kinder leben eben nur im Hier und Jetzt, da ist es klar, dass sie mit Zukünftigem noch schlecht umgehen können.
Evtl. wird es schnell klappen, wenn sie merkt, dass diese Situationen immer wieder kommen, aber in der Zwischenzeit bleibt da ein wenig Unsicherheit. Deshalb meine Frage nach Erfahrungen und evtl. Tip(p)s, wie diese Übergangszeit sanft zu überbrücken wäre bzw. ob es denn nur eine Übergangszeit ist. Vermutlich greift auf hier die Aussage: Es ist nur eine vorübergehende Phase.... :-)

Liebe Grüße
Andrea

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Re: Trennungssituationen... Kennt ihr das? Etwas länger, da mehrere Beispiele.

Antwort von JJF am 03.05.2011, 4:59 Uhr

Puh, ich glaube, du machst dir da ein bisschen zu viele Gedanken... Sieh das mal etwas lockerer.
Naja, sicher ist es nicht schön für deine Tochter, wenn sie sich trennen muss, aber da muss sie eben durch.
Erklär ihr, dass es zu Ende ist, das ihr nach Hause müsst, weil es eben nicht anders geht (weil du wieder arbeiten gehen musst nach Urlaub, oder sie schlafen muss wenns nur ein Nachmittag war, oder was auch immer), und gut. Das kann sie verstehen. Darüber darf sie natürlich traurig sein und weinen, aber irgendwann hört sie damit auch wieder auf.
Du machst es ihr nicht leichter, wenn du erst noch hinter der Freundin her fährst, oder nach langen Abschiedsszenen doch noch einen Tag dranhängst, im Gegenteil! Das macht den Abschied doch nur noch schwerer.
Du musst sie nicht anlügen, erklär ihr, was Sache ist.
Vielleicht hilft ihr ein kleiner Trost der zu Hause wartet, oder meinetwegen ein Eis auf dem Heimweg oder so was.

Viel Erfolg!

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Re: Trennungssituationen... Kennt ihr das? Etwas länger, da mehrere Beispiele.

Antwort von Kuscheling am 03.05.2011, 7:15 Uhr

Liebe Andrea,

Vertraue deinem Kind. Deine Tochter ist ein starkes Mädchen, sie wird den Schmerz aushalten, überwinden und daran wachsen.

Du musst ihren Schmerz aushalten lernen (ich weiß, dass das schwer ist). Es ist nicht deine Aufgabe als Mutter, solche Situationen zu vermeiden, zu erleichtern, sondern mit ihr gemeinsam durchzustehen. Auch Ablenkung und Trost sind nicht immer die richtigen Lösungen, manchmal reicht einfach nur Beistand und du bist doch immer bei ihr! Schau mal ins Tao Te King (Vers 2)

"...Nenne schwierige Dinge "schwierig",
und einfache Dinge "einfach",
ohne das eine zu vermeiden
und nach dem anderen zu streben.
So lernen deine Kinder, selbstbewusst zu sein..."

Die Abschiedssituation wird schwierig, aber das ist kein Grund um sie zu vermeiden. Die Gefühle, die deine Tochter dabei durchlebt, sind von uns Erwachsenen negativ besetzt, aber eigentlich sind Traurigkeit, Enttäuschung und Kummer genauso wichtig und gleichwertig wie die von uns positiv besetzten Gefühle. Deine Tochter hat das Recht, sie alle in voller Intensität zu erfahren und zu spüren. Nimm ihr diese Möglichkeit zu wachsen und zu reifen nicht weg.

Ihr/der Besuch müsst/muss nach Hause. Das ist meiner Meinung nach eine Grenze, die du deutlich setzen musst und darfst. Trau dich! Zeige Verständnis für die Tränen deiner Tochter, sage ihr das du auch traurig bist. Eventuell würde ich auf der Heimreise eine Pause kurz nach der Abfahrt einplanen, dass du die Möglichkeit hast, die stärksten Gefühle abzufangen und nicht kilometerweit mit einem weinendem Kind im Auto herum fahren musst, (aber nicht zurückfahren).

Sami weint auch immer, wenn die Nachbarskinder zum Spielen hier sind und wieder nach Hause müssen. Die ersten Male war es wirklich herzzerreißend, inzwischen scheint er verstanden zu haben, dass nach dem Abschied auch ein Wiedersehen kommt.

Ich wünsch dir Kraft und Gelassenheit!
LG

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Re: Trennungssituationen... Kennt ihr das? Etwas länger, da mehrere Beispiele.

Antwort von DieMichaela am 03.05.2011, 14:55 Uhr

Toller Beitrag Kuscheling! Wie immer

Ich glaube aber aspira ist sich, genau wie Du und ich, der Tatsache bewußt, daß dieser natürliche Schmerz eine unausweichliche Grenze darstellt! Es geht ihr wohl mehr darum, den Schmerz im Rahmen zu halten, es der Kleinen "leichter" zu machen. Aber ja, Du hast recht, vorallem wir selbst müssen diesen Schmerz ertragen lernen. Nur dann können unsere Kinder selbstbewußt mit ihm umgehen....
Das hast Du so treffend formuliert! Wie immer auf den Punkt!

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@kuscheling

Antwort von aspira am 03.05.2011, 23:32 Uhr

Liebe "Kuscheling"!

Ich danke Dir ganz herzlich für Deine wahren Worte.
Ach, ich weiß es ja eigentlich selbst und es ist mir deutlich. Manchmal muss man es einfach mal wieder von jemand anders hören und vor Augen geführt bekommen, weil man kurzzeitig blind ist. Beim eigenen Kind fehlt einem eben in manchen Situationen der objektive Blick.

Danke nochmals und eine wunderschöne Woche wünsche ich Dir.
Alles Liebe
Andrea

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@JJF

Antwort von aspira am 03.05.2011, 23:38 Uhr

Hallo!

Ja "Puh" trifft es ganz gut! *lach*
In einem so blöden Gedankenkarussell zu stecken ist mitunter schon anstrengend und ja, ich mache mir ab und an zuuu viele Gedanken.
Jetzt sehe ich wieder klarer, danke für´s Wachrütteln. Gleiches schrieb ich bereits Kuscheling.

Anlügen wäre mir eh´ nie in den Sinn gekommen, ich wollte nur im Vorfeld sagen, dass das für mich niemals in Frage käme, falls irgendein Vorschlag in diese Richtung her gekommen wäre.

Heute hatten wir übrigens Besuch und meine Tochter war natürlich traurig, als er nach zwei Stunden nach Hause musste. Sie wollte mitgehen, ich blieb innerlich gelassen (äußerlich bin ich es immer), machte mich bereit zu trösten und nahm es hin. Es gab ein paar Tränchen aber sehr dramatisch war es diesmal nicht - okay, der Besuch war nur kurz diesmal, aber es war für mich händelbar.

Also, alles wieder okay. Es ist eben niemand frei von Verunsicherung. ;-)
Viele Grüße
Andrea

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