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Geschrieben von natalie mit paul + sarah am 30.03.2004, 23:32 Uhr

Sich wehren durch zurück hauen? Länger...eure Meinung ist gefragt..

Hallo Zusammen,

ich war heute mit meinen Zwillis (3) auf dem Spielplatz. Weil Paul nicht gleich gerutscht ist, hat ein hinter ihm stehender Junge, höchstens 1 Jahr älter, ihm ziemlich fest in den Rücken gestaucht. Paul hat sofort gebrüllt wie am Spieß.

Ich bin hoch auf den Rutschenberg, hab zu dem Jungen gesagt, wenn er das noch mal macht, bekommt er massiven Ärger mit mir. Paul habe ich getröstet, er soll sich nichts daraus machen, hauen ist dumm und wer haut, ist ein Idiot. Und der Junge ist eben so solcher.

Da stürzte die Mutter auf mich zu, die zuvor noch auf der Bank saß, fuchtelte mit ihrem Finger vor meiner Nase rum und brüllte mich an, wie ich eigentlich dazu kommen würde, ihr Kind einen Idioten zu schimpfen. Wenn ich das noch mal machen würde, würde ich schon sehen, was ich davon habe usw, usw.

Ich kam eigentlich gar nicht mehr zu Wort, sie unterstellte mir dann noch Ausländerfeindlichkeit (ein echter Witz, denn ich bin bestimmt der linksliberalste aller Bewohner in unserem Nest)und dann ist sie so richtig ausfällig geworde: A...loch, dumme Sau usw. war dann das Vokabular ihrer Wahl.

Na Toll, vor meinen und dreißig anderen Kindern samt Müttern... Aber wenigstens hat sie sich damit selbst ad absurdum geführt.

Ich habe dann zweimal gesagt, und Tschüss und habe ihre Tiraden ab da ignoriert (ok, da ging der Manni Manta mit mir durch:o), aber ich wusste echt nicht was ich machen sollte). Sie ist dann auch abgezogen.

Langer Rede, kurzer Sinn:

Als ich das ganze meinem Mann erzählt habe, der nun wirklich nicht der Prototyp eines Schlägers ist und den den Kindern bisher noch nicht mal auf die Finger geklapst hat, meinte:

Ich solle den Kindern lieber beibringen, zur Not auch mal zurückzuhauen. Das würde mir solche Diskussionen und den Kindern "das Weichei" ersparen. Er selbst hätte sich als Kind nur ungern geprügelt, aber ab und zu wäre es eben unvermeidlich gewesen.

Ich will auch keine Weicheier, sondern Kinder, die auch mal souverän einem Streit aus dem Weg gehen können. Auf jeden Fall keine schlägernden Rüpelkinder.

Kann es sein. dass sie nur selbstbewusst werden, wenn sie sich ihre Rechte auch mal per Hand einholen? Soll ich sagen, hau zurück, wenn's dir zu dumm wird? Werden sie immer unterdrückt werden, wenn sie nicht gelernt haben, sich auch mal "richtig" zu wehren?

Ich bin jetzt echt verunsichert. Wie denkt ihr darüber?

Danke schon mal und viele Grüße
Natalie

 
11 Antworten:

Was genau ist passiert?

Antwort von nini+ am 30.03.2004, 23:43 Uhr

Hatte dein Sohn wirklich Schmerzen? Was heißt «gestaucht»?

Ich nehme eher an, dein Sohn hat suich erschrocken und mit einer solchen Attacke nicht gerechnet.

Wie alt ist er denn?

Ich muss ehrlich sagen, ich hätte nicht so reagiert.
Kinder sind nun einmal ungeduldig und wer sich nicht an die Spielregeln hä#lt (auf der Rutsche rutscht), dem wird halt nachgeholfen.

Wenn du den Kleinen als «Idioten» tituliert hast, finde ich das schon heftig.

Wenn es denn passiert ist und deiner Kleiner brüllt, hätte ich dem Großen schon die Meinung gesagt, also, dass er doch älter ist, dass er weiß,, dass Rutschen manchmal furchtbar viel Überwindungt kostet, dass man Kinder nicht schubst, weil sie sich da weh tuen,...

Dem eigenen Kind hätte ich gesagt, dass Rutschen zum Rutschen da sind und die anderen Kinder warten,...

Mmmmhh, ausgeflippt wäre ich vielleicht nicht, aber du hast dich irgendwie auch disqualifiziert.

Sorry, wenn ich nicht deiner Meinung bin.

LG
nine

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Re: Was genau ist passiert?

Antwort von natalie mit paul + sarah am 30.03.2004, 23:55 Uhr

Hi Nini,
ist ok, ich hätte es nicht geschrieben, wenn ich nicht auch mit kontroversen Meinungen rechnen würde.

Ich habe nicht das Kind Idiot genannt, sondern habe zu meinem Sohn gesagt, wer haut ist ein Idiot, er solle ihn ignorieren. Und das wiederum hat die Mutter gehört...:o)

Paul ist dreieinviertel und ist nicht gerutscht, weil er es wahrscheinlich lustig fand, die nach ihm stehenden auszubremsen. Der hinter ihm stehende hat ihm dann mit dem Fuß in den Rücken getreten. Man hat noch Zuhause einen Schuhabdruck auf dem Rücken gesehen.

Meinst du, er soll zurückhauen? finde ich eigentlich nicht gut, damit stellt er sich doch auf die gleiche Stufe!

Ich habe ihm übrigens anschließend noch gesagt, dass er mit so was rechnen muss, wenn er so einen Stau verursacht:o)

Viele Grüße
Natalie

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Nachtrag

Antwort von natalie mit paul + sarah am 31.03.2004, 0:13 Uhr

Die grundsätzliche Frage, die ich mir (unabhängig von der Situation heute) stelle, ist:

Sag ich meinen Kindern, wehr dich oder sage ich meinen Kindern, ignoriere es und gehe ihm aus dem Weg?

Bin neugierig auf weitere Antworten.

Viele Grüße
Natalie

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Re: Nachtrag

Antwort von RamonaD am 31.03.2004, 8:03 Uhr

Hallo Natalie!
Hmm, schwierige Frage. Ich denke das ist keine Situation wo ein Kind zurück hauen sollte. Klar, es tat sicher weh wenn das andere Kind zu getreten hat und hinterher noch der Fußabdruck zu sehen war, aber er hat es ja irgendwie auch "provoziert".
Ich habe immer versucht und versuche es heute noch meinen Kindern bei zu bringen das sie durchs leben gehen müssen ohne sich zu schlagen, sie haben einen Mund und in solchen Situationen denke ich immer: wer provoziert muss(auch wenn es nicht richtig ist) damit rechnen das man was ab bekommt.
Nur grundsätzlich habe ich meinen Kindern auch erzählt das sie in Situationen in denen sie grundlos oder meinet wegen auch mit Grund geschlagen werden, erstmal sagen sollen das sie das nicht gut finden, hört das andere Kind nicht auf zu schlagen sollen sie sich nach einem Erwachsenen umschauen der in der Situation helfen kann und schlichtet(im Kiga z.B. ein Erzieher, zu Hause wir Eltern), hilft das alles nichts bzw. ist auf die schnelle kein Erwachsener zu greifen, sollen sie zurück hauen, denn ich möchte nicht das meine Kinder sich verprügeln lassen.
Meine Meinung!
Liebe Grüße
Ramona

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Re: Nachtrag

Antwort von celmin am 31.03.2004, 9:36 Uhr

Hallo,
ich kann mich meiner Vorschreiberinn nur anschließen.
Das war ein Streit zwischen Kindern und Dein Sohn hat das ja provoziert, weil er die Rutsche blockiert hat. Es hätte mich mehr gewundert, wenn die nachfolgenden Kinder gewartet hätten. Meiner Großen ist das auch schon passiert. Sie wurde ziemlich heftig geschubst und auch sie hat danach gebrüllt. Ich habe ihr gesagt, wenn sie die Rutsche blockiert, muss sie damit rechnen. Und aus diesem Grunde zurückzuschlagen wäre falsch, denn sie hat es ja provoziert, ebenso wie Dein Sohn.
Wegen dem Zurückschlagen allgemein kann ich nur sagen, in der Kinderkrippe habe ich meinen Kindern immer gesagt, Schlagen darf man nicht (ebenso wie Beißen und Spucken) und es wurde den Kindern dort auch so beigebracht. Als Jasmin dann im KiGa war, kam es vor, dass sie von einem anderen Kind geschlagen wurde. Dieses Mädchen hatte es eine Zeit lang richtig auf meine Tochter abgesehen und sie geschubst, getreten oder an den Haaren gezogen. Jasmin hat sich zwar verbal gewehrt, aber das fruchtete überhaupt nicht. Ich habe ihr dann gesagt, dass sie in dem Fall zurückhauen darf, weil ich nicht wollte, dass sie immer nur einsteckt. Bei diesem Mädchen hat es geholfen. Die beiden gingen sich dann aus dem Weg.
Sie hat aber auch gemerkt, dass es nicht immer geht. Manchmal geht es dann nur hin und her, weil keiner nachgibt.
LG
Iris

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Ich seh das was anders!

Antwort von Tanja&Yannik&Pascal am 31.03.2004, 11:08 Uhr

Auch wenn dein Sohn durch Abbremsen eine Warteschlange veursacht hat,finde ich die Reaktion mit dem Fusstritt absolut unmöglich und überzogen.Ich kann auch absolut nicht nachvollziehen,daß die Mutter da nix gesagt hat.Obwohl,so wie du die beschrieben hast,scheinen ihr solche Ausbrüche egal zu sein.Was soll ud dem Jungen denn mal werden?Der kloppt ja auch später bestimmt sofort drauf wenn es nicht nach seiner Nase geht.Yannik bringe ich bei,wenn er sich zurückziehen kann,soll er das machen.Hat ihn jemand im Schwitzkasten,soll er sich wehren.Bei körperlich Überlegenen greife ich ein.Hat er jemanden im Schwitzkasten,und derjenige ist schwächer oder wehrt sich nicht,greife ich auch ein.LG Tanja

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re: zurückhauen

Antwort von paularmandugolysandre am 31.03.2004, 11:35 Uhr

ich finde, du hats eigentlich gut reagiert. zurückschlagen könnte auch böse Konsequenzen haben. was wäre gescheen wenn er zurückgeschupst hätt,e und das andere Kind wäre hingefallen? vielleicht hätte er sich verletzt, e swäre noch schlimmer geschehen. ich denke, wenn er in einer Situation ist, wo er meint, zurücksclagen zu müssen, wird dein Kind es auch tun. paulchen ist 20 monate alt. gestern im Bus hat ein Kind ihm geschubst, ohne sich zu entschuldigen er hat ihm ein Patsch auf der Hand zurückgegeben! es hat viele Leute zum Lächeln gebracht (das Kind war ca 8) und ich war stolz auf Paul. das 8jährige war so paff, dass er sich bei mir dann entschuldigt hat!

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Meine Meinung noch

Antwort von dimitris am 31.03.2004, 11:55 Uhr

eigentlich find ich du hast gut reagiert. Ich finde Kinder müssen sich wehren könne. Ich sage meinem Sohn (3) immer er soll halt den anderen in die augen schauen und stop oder halt schreien. Mit der ganzen Power der Emotionalität. Ich denke Jungs haben es heute nicht leicht. Und es gibt viele Raben mütter (meine Erfahrung auf Spielplatz) die ihre Kinder schlagen und raufen lassen und und nur lachen. Das finde ich denen gegenüber nicht fair die versuchen ihrem Kind was gutes beizubringen. Für Schlagen bin ich auch nicht. Aber Durchsetzen ist wichtig und wenn es schlange gibt, muss mann halt geduld üben was kindern ja ziemlich schwer fällt.

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Möchte auch was dazu schreiben..

Antwort von Someone am 31.03.2004, 12:10 Uhr

mein Sohn geht in einen Vorkindergarten. Gleich am ersten Tag, wo ich noch dabei war, wurde ihm von einem ebenfalls neuen Kind was weggenommen. Mein Sohn weinte, wußte aber gar nicht wie ihm geschah (2 Jahre alt zu dem Zeitpunkt und sein Bruder knapp 1 Jahr). Ich fing dann zu Hause an mit ihm zu üben. "NEIN" sagen wenn man etwas nicht möchte, sei es schubsen, wegnehmen oder ähnliches. Er fährt gut damit und geht meist als Gewinner aus einem Streit heraus. Schlagen bringe ich ihm nicht bei, aber das er sich wehren muss. Ärgert ein Kind ihn weiter, darf er das Kind auch wegschubsen. Fängt er einen Streit an, der unfair ist, sage ich auch was. Muss aber sagen, dass er nicht streitlustig ist, selbst bei seinem Bruder nur selten.

Gruss
Someone

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Re:

Antwort von berita am 31.03.2004, 14:30 Uhr

Hallo,

bei uns auf dem Spielplatz erlebe ich es meistens so, dass die Mutter des rabiaten Kindes eingreift und mit ihrem Kind schimpft. Wenn sie das nicht tut, sage ich ihm, dass das falsch war und troeste dann meine Tochter. Ich finde, ihr habt euch alle nicht ganz korrekt verhalten, die anderer Mutter, weil sie nichts unternommen hat und du, weil du dem Kind "gedroht" hast und es vor anderen als Idiot bezeichnet hast. Vom Zurueckschlagen in so einer Situation halte ich nichts, das provoziert erst weitere Gewalt und dein Kind lernt, dass Gewalt ok ist. Ich wuerde ihm beibringen, dass es sich verbal wehrt oder weggeht oder sich Hilfe holt und hoechstens dann zurueckschlaegt/stoesst, wenn es keine andere Moeglichkeit gibt, weil es sonst z.B. verpruegelt wird. Willst du, dass dein Sohn auch mal zu den Rabauken gehoert, die andere umstossen? Der Schritt dorthin ist naheliegend, wenn man erstmal erlernt hat, das Gewalt ein angemessens Mittel zur Konfliktloesung ist.

LG
Berit

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Ich danke euch für die Antworten

Antwort von natalie mit paul + sarah am 01.04.2004, 22:44 Uhr

Hallo Zusammen,
danke für eure Antworten.

Sie haben mich eigentlich darin bestärkt, weiterhin zu vermitteln, dass Hauen dumm ist, zumindest solange es anders geht. Und das ist vermutlich meistens der Fall.

Der Idiot war natürlich etwas daneben. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass das Kind auch nur ein Produkt seiner Erziehung ist. Aber wenigstens hat es der Junge selbst nicht gehört, da es ja eigentlich nur an meinen Sohn gerichtet war.

Ansonsten denke ich, dass ich zukünftig einfach später oder gar nicht eingreife, je nachdem wie es weiter geht.

Trotzdem finde ich, dass man dem Treter sagen sollte, dass das nicht in Ordnung war, was er gemacht hat! Aber ihr habt recht, das sollte eigentlich der Job der Mutter sein. Na ja, womöglich sind solche Fäkalergüsse bei ihr an der Tagesordnung. Dann täte mir der Junge echt leid.

Viele Grüße
Natalie

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