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Geschrieben von Laurenzia am 18.10.2016, 15:19 Uhr

selbstbewusstsein eines 2-jährigen stärken

Mein Schatz ist immer sehr zurückhaltend in neuen Situationen, was ich nicht schlimm finde. Er benötigt ca eine 3/4std um auf feiern, mit Besuch usw warm zu werden. Manchmal auch weniger.
Nun ist er bei anderen Kleinkindern immer sehr vorsichtig. Ein Mädchen, welches ihn bei 3 treffen immer sehr dominiert hat, meidet er nun. Schade für dessen Mutter und mich aber ich kann es nachvollziehen.... Ein Junge hat ihn mehrfach gehauen sobald ich mich wegdrehte und vor diesem hat er nun verständlich auch Angst. Bei den letzten 2 treffen hat der junge nicht gehauen. Ich bin meinem Sohn auf sein bitten auf Schritt und tritt gefolgt, da er weiter Angst hat.
Manche Kinder wiederum akzeptiert er sofort ohne sie zu kennen und spielt mit ihnen alleine. Ein Muster ist mit noch nicht aufgefallen, außer das er ältere Kinder bevorzugt die gut sprechen und die er somit besser einschätzen kann.
Wie unterstütze ich ihn in diesen Situationen richtig? am Freitag sind wir zum Geburtstag des jungen eingeladen. Ich male mit schon bildlich aus, dass junior sich nur an meinem Bein festhalten wird. Da ich noch ein baby habe kann ich nicht immer sofort so regieren wie er das möchte...
Was ist der richtige weg? Immer beim Kind bleiben, loben und bestärken?
Auch alleine losschicken bspw zur schaukel und 'hart bleiben' wenn er sich nicht traut?
Ein mix aus beidem? Er hat eine ärztliche 'Leidens Geschichte' hinter sich, der ich, neben der Persönlichkeit auch eine Mitschuld an der ängstlichkeit gebe.
Sollte ich zu dem Geburtstag gehen oder sollte ich nur treffen im freien mit disem jungen zustimmen, wo mein Sohn weitaus mehr Rückzugs Fläche hat?

 
10 Antworten:

Re: selbstbewusstsein eines 2-jährigen stärken

Antwort von emilie.d. am 18.10.2016, 18:45 Uhr

Ich finde das Verhalten Deines 2jährigen normal und würde da nichts bei ihm verändern. In dem Alter hat mein Ältester noch gar nicht mit anderen gleichaltrigen Kindern gespielt. Das kam erst so mit drei Jahren. Von Kindern, die hauen und kneifen, hält er sich heute noch fern und möchte solche Kinder auch nicht besuchen. Den Kontakt fördere ich auch nicht aktiv.
Wenn die Eltern nett sind, kannst Du ja auf den Geburtstag gehen und bei Deinem Kleinen bleiben. Sonst würde ich mir das schenken.
Dass ältere Kinder bevorzugt werden, ist auch normal.

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Re: selbstbewusstsein eines 2-jährigen stärken

Antwort von DK-Ursel am 18.10.2016, 19:34 Uhr

Hej!

Ich muß uuch gestehen: Bei der Überschrift habe ich sehr gestutzt.

Es ist doch absolut normal, daß Kinder auf Fremdes zurückhaltend reagieren - es soll in derRepublik sogar viele Erwachsene geben,d ie sich da noch nicht anders verhalten! (oder lächele ich DABEI dann doch lieber nicht?)

Meine Kinder - vor allem die Große - haben sich lange zeit vieles nicht getraut --- da geht man als Erwachsener mit gutem beispiel voran und steht seinem Kind auch noch lange bei --- das gute alte Sprichwort: "Erst Wurzeln, dann Flügel" hat doch seine Berechtigung.
heute könne sich meine Töchters ehr wohl behaupten, gerade die Große ziehen wir gern heran, wenn wir etwas reklamieren und sonstwie einkllagen müssen, und nicht nur , weils ie jetzt Jura studiert .

Gib Deinem Kind Zeit und erwarte nicht, daß er mit 2 schon agiert wie ein "Alter".
Das kann bis ins "hohe Schulalter" gehen - und doch lernen die meisten Menschen, sich auch fremden Situationen anzupassen - dazu gehören auchErfahrungen, aufgrund derer man vergleichen und einordnen kann, das KANN Dein Kind doch angels Lebenserfahrung noch gar nicht!!!

Nimm es an die Hand, wenn es sich nicht traut, sag: "Komm, dann machen wir das zusammen!" und schon lernt es.

Und wie gesagt:
Erwarte nicht soviel von Deinem Kind, gib ihm Zeit und vertrau ihm: es lernt noch!

Gruß Ursel, DK

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Re: selbstbewusstsein eines 2-jährigen stärken

Antwort von Laurenzia am 18.10.2016, 20:54 Uhr

Ich war selbst als junge Erwachsene noch sehr zurückhaltend. Daher glaube ich auch, dass es zum Teil seine Persönlichkeit ist, lieber still abzuwarten statt drauf los zu stürmen. Und ich hasse es auch, jmd zu drängen, wozu er nicht bereit ist.
Ich sehe halt nur, dass die anderen Mütter entweder auf der Bank sitzen und zusehen oder hinter ihren Kindern her rennen, um eingreifen zu können. Und mein Sohn möchte auch gerne ins Karussell/ rutschen usw und traut sich nicht, wenn wir nicht alleine sind.
Ich habe gedacht ich könnte ihm vielleicht irgendwie helfen.
Ich habe mit meinem Mann darüber geredet und ich werde unser baby bei ihm lassen und alleine mit dem 'großen' auf den Geburtstag, um ihn gut zu unterstützen. Und auf den Spielplätzen husche ich halt weiter hinterher und versuche öfters mal, seine Freundinnen dazu einzuladen die er sehr gerne mag und mit denen er sich wohler fühlt.

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Re: selbstbewusstsein eines 2-jährigen stärken

Antwort von Windpferdchen am 18.10.2016, 21:11 Uhr

Dein Sohn verhält sich total normal, finde ich. Es ist, genau wie Du schon gesagt hast, auch eine Typfrage. Meine Tochter war in diesem Alter absolut genauso, alles was Du schilderst, kenne ich auch (ich musste z. B. stehend auf dem Karussell mitfahren, weil sie gern wollte, sich aber allein nicht traute...).

Inzwischen ist sie ein Teenager und hat ein gutes Selbstbewusstsein. Sie ist immer noch der anfangs eher zurückhaltende Typ, taut aber dann rasch auf. Sie macht auch absolut alles, was ihr wichtig ist und Spaß macht, ist fröhlich, mag sich selbst und hat ein gutes Selbstwertgefühl. Ich denke, mit ein Grund dafür ist, dass wir ihr als Kind immer vermittelt haben, dass sie genau richtig ist - und zwar so wie sie ist.

Klar darf man sein Kind auch mal ermutigen, sollte ihm aber das Gefühl geben, dass es völlig okay ist, wenn es sich doch nicht traut. Das ist eine wichtige Basis, auf der sich ein gutes Selbstwertgefühl entwickelt. Das geht nicht von heute auf morgen, und nicht schon mit zwei Jahren. Aber es kommt.

LG

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Re: selbstbewusstsein eines 2-jährigen stärken

Antwort von Laurenzia am 18.10.2016, 21:48 Uhr

Danke für eure Antworten. Mir macht es nichts aus, sein Bedürfnis nach meinem Schutz nachzukommen. Was mir schwer fällt ist, dass er dadurch halt auch schneller von anderen geärgert werden kann. Das ihn andere hauen/ sein Spielzeug wegnehmen/ärgern. Gut, das ist mir lieber, als eine Mama von einem Kind zu sein, welches andere haut/ Spielzeug wegnimmt/ ärgert.. Beides ist schwierig.

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Re: selbstbewusstsein eines 2-jährigen stärken

Antwort von Mijou am 18.10.2016, 22:08 Uhr

Alle erst zweijährigen Kinder, die nicht gerade Rabauken sind, werden auch mal geärgert oder übervorteilt von anderen Kindern. Das gibt sich aber mit der Zeit - auch bei zurückhaltenden Kindern!

Meine Tochter war in dem Alter auch so wie Dein Sohn, sie setzte sich nie durch, ließ andere Kinder sich vordrängeln usw. Das gab sich aber schon im Verlauf des späten Kiga-Alters. Denn auch ein zurückhaltendes Kind kann eine selbstbewusst-ruhige Ausstrahlung haben. Andere Kinder spüren das. Meine Tochter wurde so ab drei, vier Jahren nie mehr gehänselt oder angegriffen.

Typische "Opfer-Kinder" sind nicht unbedingt die Stillen, sie haben eher ein anderes Problem, mach' Dir da keine Sorgen! Dein Sohn wird sich in den nächsten Jahren gut entwickeln, wirst sehen!

LG

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Re: selbstbewusstsein eines 2-jährigen stärken

Antwort von emilie.d. am 19.10.2016, 9:09 Uhr

Es ist für jede Gruppe, egal ob auf der Arbeit, in der Schule, beim Sport, ganz wichtig, solche Typen wie Dein Kind dabei zu haben. Keine Gruppe kann auf Dauer funktionieren, wenn sie nur aus den forschen, spontanen, lauten Typen besteht. Kinder wie Dein Sohn sind mit zwei Jahren noch etwas im Nachteil, was z.B. die "Eroberung" von Spielzeug betrifft. Er wird aber für sich eigene Strategien entwickeln, die langfristig genauso funktionieren. Also z.B. ruhig abwarten, bis ein anderes Kind Interesse an einem Spielzeug verliert und es sich dann holen. Hauen, Beißen, Kneifen müssen eh die Mütter der Kinder unterbinden. Aber auch da wird sich dann Dein Sohn vielleicht später im Kiga einer Gruppe anschließen, die ihn davor schützt, gehauen zu werden. Schlagende Kinder sind im Kiga meist nicht sehr beliebt.

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Re: selbstbewusstsein eines 2-jährigen stärken

Antwort von Häsle am 19.10.2016, 9:55 Uhr

Meine Tochter klebte auch immer an mir und wollte nirgendwo alleine hin. Das hat sich ganz alleine mit 5 Jahren erledigt. Bis dahin habe ich ihr halt, wenn möglich, die benötigte Sicherheit durch meine Nähe gegeben. Im Kindergarten blieb sie in der Nähe der Erzieherin. Echte Angst vor irgendwem war das nicht, eher Unsicherheit. Die Selbständigkeit habe ich gefördert, indem sie zB ihr Eis oder ihre Breze selber bestellen musste (wir haben vorher geübt, was sie sagen soll, und währenddessen Händchen gehalten). Wenn sie sich nicht traute, andere Kinder anzusprechen, sind wir zusammen hingegangen und ich habe gefragt. Mit einem Vorschlag, was sie spielen könnten, ging das irgendwann auch ganz gut.
Seit dem Vorschuljahr ist meine Tochter sogar sehr aufgeschlossen, geht von sich aus auf fremde Kinder zu, war in der Grundschule Streitschlichterin etc. Ich finde, sie hat sich toll entwickelt.

Mein Sohn (2 1/4) klebt nicht so sehr an mir. In der Spielgruppe rennt er sofort weg zu den Autos und lässt mich meistens nach ein paar Minuten ohne Geheul gehen. Aber auch er ist anfangs schüchtern und möchte am liebsten die ganze Familie immer um sich rum haben.

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Re: selbstbewusstsein eines 2-jährigen stärken

Antwort von Laurenzia am 19.10.2016, 10:51 Uhr

Danke

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Re: selbstbewusstsein eines 2-jährigen stärken

Antwort von DK-Ursel am 19.10.2016, 11:03 Uhr

Noch einmal ich:

Ganz genau wie die anderen Beiträgsschreiberinnen denke ich auch, daß Dein Kind sehr wichtig ist für alle ist und vor allem auch gerade durch die Rabauken lernt, daß man sich manchmal auch durchsetzen muß.
Und wer weiß, ob es Rabauken sind?
Sie haben ur durch Geschwister gelernt, sich anders durchzusetzen.
Sie haben andere Voraussetzungen - sie sind eben verschieden von uns Und wie Du selbst einsiehst:
Auch sie werden einiges lernen müssen im sozialen Umgang. .
Das gehört dazu - keiner kommt fertig auf die Welt.

Meine Große war ein Einzelgänger, ist sie heute noch - die konnte lange alleine spielen --- und war manchmal genau darum besonders beliebt, weil sie eben "besonders" war und Dinge machte, die die anderen nicht taten.
Sie hat mit 2 in der Spielgruppe niemals ohne mich den schönen warmen Raum betreten, lieber stand sie frierend neben mir im Gang , während ich micha uszog - sie kannte alle, aber allein - never! jahrelang, obwohl sie alle dort kannte!
Sie hat nie mit dem Spielzeug gespielt, das die anderen beutzten --- erst als alle mit Weihnachtskeksebäckerei beschäftigt waren udn das übrige Spielzeug deshalb verlassen war, ignoriere sie die Bäckerei und spielte dem Spielzeug.
Sie ging nie selbst ein Eis kaufen - noch in der (Grund-)Schulzeit nicht udn einer der Dinge, die ich mir aufgeschrieben habe als Stilblüte, war ihr Kommentar zu einer KIKA-sendung, als sie bereits i ndie Scule ging und das Thema im TV Schüchternheit hieß: "Ruft uns an, wenn ihr noch Fragen habt", sagte der Moderator. "Würde ich ja gern, wenn ich nicht so schüchtern wäre", murmelte meine Große udn verschwand.
Aber ...wie gesagt:
Heute schicken wir sie vor, wir Reklamationen haben, weil sie freundlich und zäh verhandelt .

Selbstbewußtseni lernt man.
Es kommt mit der Zeit und dem Gefühl, geliebt zu werden, akzeptiert zu werden, Erfolg zu haben, weil man so ist, wie man ist..
Und helfen kannst Du Deinem Sohn, indem Du ihm das Gefühl gibst, er ist genau richtig so, wie er ist. Es ist nichts Schlimmes, Trauriges, Verbesserungswürdiges daran, wie er ist.
Und selbst wenn Du das nicht zu ihm sagst - glaub mir, Kinder merken schnell, wenn die Eltern (anderes) erwarten, erhoffen, wünschen.
Er lernt am besten, wenn Du ihm beistehst, ohne großé Kommentare - einfach "komm, das machen wir jetzt zusammen", wenn Du merkst, er traut sich nicht.

Alle KInder lernen die sozialen Dinge --- in diesem Alter ist noch ÜBERHAUPT nichts festgelegt.
Und sie können sie nur lernen, wenn sie auf alle verschiedenen Typen Menschen treffen und wir ihnen vormachen, wie wir mit diesen Typen - und Situationen - umgehen.

Genieß Dein Kind einfach und mach Dir keinen Kopf:
Es kann total anders als Du sein - da steckt schon der erste Fehler, im Guten wie i m Schlechten.
Er ist ein komplett neuer kleiner Mensch, der die Welt auf seine Art erobern wird --- laß ihn und projezier nichts aus Deiner Kindheit in ihn.
Das weckt Erwartungen, Enttäuschungen, falsche Vorausseztunghen - und geht gründlich schief.
Und ich weiß, wovon ich rede - ich habe einKind, das völlig anders als wir ist --- mit Prioritäten, die mir im Traum nie einfielen, die mir oft fremd sind, die ich manchmal auch nicht gut fand..
Aber es zu lieben, ist eine Herausforderung und eine sehr große Bereicherung --- so habe ich sehr deutlich GESPÜRTund WIRKLICH gelernt (nicht nur als LIppenbekenntnis), ganz nahe dran, wie verschieden wir Menschen alle sind!
das ist wirklich die erste Herausforderung im Muttersein - oderdie zweite nach dem Loslassen

Viel Freude mit dem Kleinen - Ursel, DK

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