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Geschrieben von Bonnie am 09.07.2019, 9:23 Uhr

Schlafbegleitung vs nächtliche Kämpfe

Hallo,

wenn Du mit Schlafbegleitung die Methode „Jedes Kind kann schlafen lernen“ (Schreienlassen nach Stoppuhr) meinst: bitte nicht machen! Die Methode wird von allen Entwicklungsfachleuten sehr abgelehnt. Sie wurde auf den Markt gebracht, um übermüdeten Eltern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Methode ist wissenschaftlich nicht getestet und nicht untermauert. Eltern ein gut schlafendes Baby zu versprechen, ist einfach das Lukrativste, was man machen kann. Es geht hier ums Geld - nicht ums Baby.

Ich würde in das Schlafverhalten Deiner Tochter auch nicht so wahnsinnig viel hinein interpretieren. Meine Tochter hat null schlechte Erfahrungen gemacht, und hat die ersten Lebensjahre trotzdem weder durchgeschlafen, noch ist sie abends gut eingeschlafen. Hake das mit Deinem Krankenhaus-Aufenthalt ab, wirklich! Kleine Kinder gleichen solche Negativ-Erfahrungen relativ bald wieder völlig aus, wenn sie viel Liebe bekommen. Lies dazu ruhig mal das Buch „Kinderjahre“ des Professors und Entwicklungsforschers Remo Largo. Er konnte das in Langzeit-Studien belegen.

Oft sind es eher Eltern, die eine ungute Erfahrung nicht loslassen können. Sie führen nicht selten auf Jahre hinaus jedes Problem beim Kind auf diese eine Erfahrung zurück, obwohl das längst nicht mehr zutrifft. Lass Euren schwierigen Start los - das ist das Beste, was Du für Dich und Dein Kind tun kannst. Kinder spüren es, wenn Mama ein Problem hat - es ist dann alles auch für sie unentspannter.

Meine Tochter schlief erst mit etwa fünf bis sechs Jahren ohne Probleme abends ein, bei meinem Sohn war es etwas früher. Damit wir selbst nicht vor Übermüdung am Stock gingen, haben wir die Kinder einfach in einem einfachen Beistellbett und später auf einer kleinen Matratze mit bei uns im Elternzimmer schlafen lassen. Sie schliefen abends in unserem Bett ein, und wenn wir selbst ins Bett gingen, haben wir sie auf ihre Matratze gehoben.

Die meisten kleinen Kinder möchten einfach nicht allein schlafen müssen. Das ist auch Teil ihres genetischen Erbes: denn früher wäre ein kleines Kind, das abseits der Gruppe hätte schlafen müssen, nachts ja erfroren oder von wilden Tieren geholt worden. In vielen Kulturen käme bis heute niemand auf die Idee, ein kleines Kind abseits und allein schlafen zu lassen. Kleine Kinder wollen kein eigenes Zimmer - sie wollen Wärme, Schutz und Geborgenheit bei den Eltern. Das hat nichts mit Verlustangst zu tun, es ist ein urmenschliches Bedürfnis.

Vielleicht also einfach eine pragmatische Lösung finden und Eure Maus im Elternzimmer schlafen lassen? Das wäre auch für Euch eine große Entlastung.

LG

 
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