zurück| Geschrieben von Leonie_Anakin am 02.11.2017, 10:40 Uhr |
Probleme mit meiner 2,5 jährigen Tochter
Hallo zusammen,
wir sind eine - bis vor dem Urlaub - glückliche kleine Familie gewesen. Mama Papa Schwester und Bruder. Jetzt kommen wir aus einem 4wöchigen Thailandurlaub zurück (meine Eltern waren mit dabei) und ich mache mir große Sorgen.
Meine Tochter (2,5 Jahre alt) hat plötzlich Angst vor mir. Sie sagt es mir, aber leider nicht den Grund, warum sie Angst vor mir hat. Mein Sohn (1,5) hat keine Angst vor mir, eher hat er jetzt mehr Bezug zu mir wie vorher (vorher gab es nur Mama).
Vor dem Urlaub gab es bei meiner Tochter nur Papa Papa Papa, jetzt gibt es nur noch Opi Opi Opi.
Es schmerzt sehr, wenn die eigene Tochter plötzlich sagt, sie hat Angst vor mir ;'(
Ja, wir haben unsere 2 Kids das ein oder andere Mal zum Übernachten zu meinen Eltern gegeben und als die Beerdigung des Königs von Thailand war, sind sie für 4 Tage ans Meer gefahren.
Es gab bis jetzt wöchentlich immer einen Oma-Opa Tag wo beide bei meinen Eltern übernachtet haben, diesen habe ich jetzt erstmal gestrichen, bis sich die Situation gebessert hat.
Ich kann mir keinen - für mich - ersichtlichen Grund erklären, warum meine Tochter plötzlich Angst vor mir hat.
Sollte sich die Situation nicht bald klären, werde ich die Hilfe eines Kinderpsychologen in Anspruch nehmen.
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrung mit seinen Kindern gehabt?
Danke und Gruß
A.
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Re: Probleme mit meiner 2,5 jährigen Tochter
Antwort von blessed2011 am 02.11.2017, 11:49 Uhr
Wie äußert sich denn diese Angst?
"Nur" verbal, dass sie es sagt?
Oder dass sie dich nicht mehr mitspielen, wickeln, kuscheln lässt?
Ich würde ihr die Oma und Opa Tage nicht streichen, denn je mehr Druck und "Macht" du in dem Fall ausübst, desto angsteinflößender bist du ja (aus Sicht des Kindes)
Ich würde sagen: ruhig Blut. Ihr habt euren Kids eine große Reise "zugemutet", sicher haben sie viel zu verarbeiten. Es war 4 Wochen Sondersituation...Klima, Zeitumstellung, Familie pur etc.
Gib ihr Zeit, kehrt normal in den Alltag zurück und warte ganz entspannt ab, lass sie auf dich zu kommen. Natürlich kannst du sie "locken": vie Lächeln, einfach mal in ihr Zimmer setzen und los spielen (meistens kommen die Kids dazu udn freuen sich ) etc.
Alles Gute!
Re: Probleme mit meiner 2,5 jährigen Tochter
Antwort von Leonie_Anakin am 02.11.2017, 12:39 Uhr
Sie lässt fast alles machen mit sich, also spielen, auf die Toilette (Windeln trägt sie keine mehr) bringen, Geschichten zusammen erzählen. Nur beim Kuscheln ist es "Tagesformabhängig" manchmal will sie, manchmal nicht. Aber das ist denke ich normal.
Noch äußert es sich "nur" verbal. Ich sage mal, zu 80% ist alles ok. Nur manchmal ist sie zurückweisend und wenn ich sie dann frage was los ist, sagt sie halt sie hat Angst vor mir. Seltsamerweise, wenn ihr kleiner Bruder mit mir kuschelt, will sie dann auch...
Ja, für die Kids war das ein Mamuterlebnis mit vielen vielen neuen Eindrücken. Sohnemann verarbeit das irgendwie besser, vielleicht auch, weil er es noch nicht so aufnimmt wie Töchterchen.
Meine Frau spricht jetzt mit ihr, vielleicht öffnet sie sich ja ihr. Es trifft einen als Vater halt schon hart, wenn die eigene Tochter sagt, sie hat Angst vor ihm!
Re: Probleme mit meiner 2,5 jährigen Tochter
Antwort von blessed2011 am 02.11.2017, 13:26 Uhr
Hey A.,
ich kann aus deinen Zeilen richtig spüren, wie es dich fertig macht.
Bedenke aber bitte auch dass ein 2, 5 jähriges Kind noch nicht so reflektiert ist wie Ältere oder Erwachsene. Sie lernen noch Bedeutung von Sprache auch durch austesten/Reaktion beaobachten (siehe Schimpfwörter)
Ich will nicht sagen, dass sie es nicht versteht, Angst ist ein Gefühl, dass früh empfunden werden kann.
Ich denke nur, dass es manchmal Phasen gibt.
Und wenn du dir sicher bist, ihr keine Angst gemacht zu haben bewusst oder unbewusst (was ich dir natürlich glaube), dann ist erstmal alles ok. Bleibt wie ihr seid, setzt sie nicht unter Druck, SIE wird den Zeitpunkt finden, wo sie sich reguliert. Steh ihr mit offenen Armen zur Seite.
Re: Probleme mit meiner 2,5 jährigen Tochter
Antwort von Leonie_Anakin am 02.11.2017, 14:03 Uhr
Wenn ich jetzt darüber so nachdenke, kann es schon sein, dass ich mal etwas "schärfer" reagiert habe. Ich meine, der Verkehr in Bangkok ist nicht zu vergleichen mit dem Verkehr in Deutschland. Ich will jetzt nicht ausschließen, dass ich da mal "härter" reagiert habe (also von meinen Worten her). Ein Fehler, einmal nicht aufpassen und man wird überfahren.
Wir werden jetzt die nächsten Tag ihr Verhalten beobachten und hoffen, dass es sich bessert.
Re: Probleme mit meiner 2,5 jährigen Tochter
Antwort von lilke am 02.11.2017, 14:29 Uhr
Ich würde die Oma-Opa-Tage auf keinen Fall streichen, sondern eher versuchen so gut wie möglich bei der Normalität zu bleiben. Sie auch nicht ständig fragen ob oder warum sie Angst hat. Es war eine Sondersituation da und ich würde erst einmal etwas abwarten. Wenn sie alles mit sich machen lässt von dir, hat sie nicht wirklich Angst.
Meine Vermutung wäre eher, dass sie nicht weiß, wie sie es anders nennen soll. Vielleicht warst du dort strenger. Vier Wochen in einem fremden Land, wo ihr sicherlich etwas beschützender mit den Kindern wart als hier... Da gab es bestimmt auch strengere Töne hier und da. Vielleicht liegt es ja daran.
Hast du Oma und Opa mal gefragt, ob sie dort schon ihnen gegenüber was erwähnt hat? Vielleicht kann Opa ja mal fragen, was sie von dem Urlaub hielt? Was war gut, was war schlecht.
Ansonsten denke ich, es wird eher schaden, ihr den Opa vorzuenthalten aus (entschuldige den Ausdruck) "verletztem Stolz". Das wird ihr nur zeigen, dass du "gemein" bist, denn Opa ist ja gerade angesagt.
Wie gesagt, ich denke eher, dass du versuchen solltest es innerlich auszublenden, so lange es sich nicht in physischer Ablehnung zeigt. Versuch eher was schönes nur mit ihr zu machen. Nicht ständig, erst Mal einmal. Ein Nachmittag auf dem Spielplatz mit Papa und Tochter. Opa hat gerade keine Zeit, falls sie fragt, aber Papa hätte nur für sie Zeit. Wie reagiert sie? Lehnt sie ab, ist sie zurückhaltend? Oder macht sie mit?
Man kann fühlen, dass es dir nahe geht, aber manchmal sagen Kinder Dinge, die sie nicht so meinen, weil sie nicht wissen, was sie meinen. Sie können sich nicht ausdrücken.
LG Lilly
Re: Probleme mit meiner 2,5 jährigen Tochter
Antwort von faenny am 02.11.2017, 14:55 Uhr
Solange sie sich normal verhält, würde ich das verbale auch nicht überbewerten.
Du sagst, dass sie das als Grund nennt, wenn du nachfragst, warum sie gerade abweisend o. ä. ist. Ich bin mit ziemlich sicher, dass ein Kind in dem Alter noch nicht in der Lage ist, sowas zu reflektieren und mitzuteilen. Auch, wenn sie sprachlich schon weit sind. Die aussage "ich habe Angst" verwendet sie dann vielleicht wie eine Art Redewendung. (Mein Sohn, nur wenig jünger, erzählt abends - grinsend- im Bett: habe Angst, da sind Monster! Oder bestellt sich grade ne Cola, wenn er gefragt wird, was er trinken möchte (und nein, er hat bisher noch keine bekommen;-))
Ich glaube, ich würde das reden und nachfragen eher sein lassen. Und statt dessen auf ihre nonverbalen Zeichen achten und diese respektieren. Vielleicht will sie nur manchmal nicht so viel Kontakt wie du - einfach so, ohne Grund.
Und falls sie dir dann immer noch Abwehr entgegenbringen sollte, ist noch genug Zeit genauer hinzuschauen.
Ich wünsch euch alles gute.
Re: Probleme mit meiner 2,5 jährigen Tochter
Antwort von Menixe am 02.11.2017, 15:54 Uhr
Ich würde mich dem auch anschließen: solange sie die Angst „nur“ verbal äußert würde ich mir nicht so viele Sorgen machen. In dem Alter kann ein Kind noch nicht wirklich abschätzen, welche Wirkung die Dinge haben die es sagt. Soll heißen, sie sagt das sicher nicht aus böser Absicht, also nimm ihr das nicht übel. Wenn sie wirklich Angst vor dir hätte würde sich das sicher auch in Handlungen äußern, und dass sie nicht immer knuddeln will ist ja normal.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass das eine Art ist dir zu sagen, dass sie deine Zuwendung braucht. Durch das Abgeben im Urlaub hat sie sich vielleicht vernachlässigt gefühlt und sagt dir nun, sie hat Angst vor dir, damit du dich ihr mehr zuwendest.
Den Oma-Tag würde ich ihr nicht streichen - wenn sie das gerne macht wäre es wie eine Strafe ihr das jetzt wegzunehmen. Und ich denke nicht dass es notwendig ist, deswegen einen Psychologen zu kontaktieren. Erstmal würde ich weiter beobachten, wie sie sich verhält, bestimmt legt sich diese Phase von ganz allein.
Da schließe ich mich an ...
Antwort von Sille74 am 02.11.2017, 16:00 Uhr
Solange sie das nur verbal so begründet und nicht wirklich Angst/Abwehrverhalten zeigt, würde ich das nicht überbewerten. Wahrscheinlich weiß sie selbst gar nicht so genau, warum sie in dem Moment gerade etwas mehr Distanz will und dann sagt sie halt "Angst", weil das für sie quasi ein Synonym für ein unbehagliches Gefühl ist ...
Re: Probleme mit meiner 2,5 jährigen Tochter
Antwort von Leonie_Anakin am 03.11.2017, 6:43 Uhr
Erstmal Danke für Eure Worte, diese beruhigen mich doch schon etwas.
Gestern wollte sie von selbst kuscheln :-) da war sie richtig stürmisch... durch die Zeitumstellung waren beide schon um 5 Uhr wach, bevor ich zur Arbeit gehen konnte und es wollten mich eigentlich beide nicht gehen lassen. Töchterchen wollte sogar unbedingt mitkommen.
Ich werde das Verhalten in den nächsten Tagen beobachten und hoffen, es liegt wirklich "nur" an den vielen neuen Eindrücken die sie in Thailand erlebt hat.
Explizit danach fragen werde ich sie nicht mehr. Erstmal abwarten...
Ich melde mich dann wieder in ein paar Tagen.
Nochmals Danke an Alle die geantwortet haben!
Gruß
A.
