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Geschrieben von Ingata am 28.04.2017, 23:23 Uhr

Nur eine (Klammer-)Phase?

Hallo,
ich würde euch gerne mal unsere momentane Situation schildern und hören, was ihr davon haltet:

Mein Großer ist nun 3,5 Jahre alt und klammert momentan total an mir. Sobald ich in der Wohnung außer Sichtweite bin, kommt die Frage „Mama, wo bist du?“ oder „Mama, was machst du?“

Möchte ich kurz in den Keller, nach oben oder den Müll raus bringen, muss ich mich ausführlich bei ihm abmelden, da er sonst sofort panisch wird. Manchmal ist es so schlimm, dass er hysterisch vor der geschlossenen Toilettentür nach mir weint, obwohl ich nur zwei Meter von ihm weg bin und mit ihm rede.

Selbst wenn der Papa oder sein kleiner Bruder im gleichen Raum sind, er also nicht allein ist, kommt das vor. Der Kleine ist mit seinen 11 Monaten da wesentlich entspannter. Der spielt auch längere Zeit ruhig, wenn ich mich nicht gerade in seinem Sichtfeld aufhalte.


Seltsamerweise ist das nur zu Hause so (oder er richtig krank ist): Sind wir bei seinem Freund zum Spielen, kann er den ganzen Nachmittag ohne mich in dessen Zimmer verbringen. Morgens im Kindergarten verabschiedet er sich an der Tür und ich bin abgemeldet. Bei den Großeltern ist es überhaupt kein Problem, wenn Mama ihn dort lässt und mal für ein paar Stunden Nähen, Mama-Turnen oder nach Hause putzen fährt.

Verlustängste? Ne Phase? Eifersucht?

Keine Ahnung, aber das geht schon seit Wochen so und ich kannte das bis dahin gar nicht von ihm. Momentan versuche ich ihm die Sicherheit zu geben, indem ich ihn immer informiere, wenn ich kurz hoch/runter/raus… gehe oder ihn irgendwie darin einbinde und ruhig zu bleiben, wenn er zum tausendsten Mal innerhalb von zehn Minuten fragt, wo ich bin und was ich gerade mache. Aber irgendwo gibts halt auch mal Grenzen (zB Toilette) und der Kleine braucht schließlich auch Aufmerksamkeit.

Was meint ihr? Hat das sonst auch jemand schon gehabt? Wie seid ihr damit umgegangen? Irgendwelche Ratschläge?

LG

 
5 Antworten:

Re: Nur eine (Klammer-)Phase?

Antwort von mama-nika am 29.04.2017, 8:00 Uhr

Hallo

Ja, das kennen wohl viele Eltern.
Ich schätze, das hängt damit zusammen, wenn Kinder sich zu wenig beachtet fühlen und Nähe brauchen.
Vielleicht auch ein Aufmerksamkeit suchen neben dem kleinen Bruder.
Zumal er es ja nur zuhause macht und an anderen Stellen (Großeltern und Kiga), wo er nicht um deine Aufmerksamkeit bangen muss, weil da andere Leute für ihn da sind, nicht klammert.

Ich fänd es wichtig, wenn er auch Aufmerksamkeit von dir allein bekommt. Also ohne den kleinen Bruder.

Wie schwierig sowas im Alltag umzusetzen ist, weiss ich. Uns hilft es hier sehr, wenn ich alle Kinder in etwas einbeziehe. Z.B. alle kneten gemeinsam (das klingt recht entspannt, ist aber durchaus auch teilweise wirkliche Arbeit:jeder möchte von mir Hilfe und möchte seine Figuren bestaunt haben usw, also ich bin permanent in action, um jedem Aufmerksamkeit zu zollen)

Ihm Exklusivzeit einräumen bringt auch sehr viel. Geht Eisessen allein ohne kleinen Bruder, ins Schwimmbad oder einfach nur mal ne Stunde abends kuscheln. Wozu ER halt Lust hat. Das füllt die Tanks wieder auf.

Im Alltag fallen schnell mal Sätze wie "ich kann jetzt nicht mit dir spielen ich muss deinen Bruder wickeln/saugen/putzen/kochen/usw"
Klar, all das macht sich nicht von allein, Kinder fühlen sich dadurch aber oft nach hinten versetzt.

Toilette...ja, da hätte ich auch gerne meine Ruhe, wenn es aber der Harmonie zuträglich ist, würde ich drüber nachdenken ihn evtl doch mitzunehmen bzw die Tür aufzulassen, wenn du mit den Kindern allein bist. Ansonsten sollte dein Mann da einspringen und euren Sohn für die Zeit auffangen.

Es wird sicher nicht ganz einfach, aber die Mühe wird sich lohnen.

Gib ihm, was er braucht, dann legt sich dieses extreme Klammern sicher schnell wieder.

Alles Gute

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Re: Nur eine (Klammer-)Phase?

Antwort von Sonnenkäferchen am 29.04.2017, 8:57 Uhr

Hallo,

ich bin da fast komplett bei dir.
Aber auf die Toilette würde ich ein Kind in dem Alter nicht mehr mitnehmen. Das wird es aushalten können und müssen.
Auch eine Mutter hat Privatsphäre und darf "Nein" sagen.

Diese Klammerphase kenne ich auch. Viel Aufmerksamkeit (schlafen im Familienbett !), Exklusivzeit und so weiter helfen da gut.

LG

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Re: Nur eine Phase? Ja!

Antwort von Hexhex am 29.04.2017, 14:36 Uhr

Dazu gibt's nicht viel zu sagen, außer: Mit 12 wird er das nicht mehr machen!

Von daher: Nicht problematisieren, sondern das tun, was bei allen Phasen am besten hilft: aussitzen. Denn Phasen sind durch drei Dinge gekennzeichnet: 1. Jedes Kind hat sie. 2. Man kann sie nicht verkürzen, auch nicht durch irgendwelche tollen pädagogischen Maßnahmen. 3. Sie gehen von selbst vorbei.

LG

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Re: Nur eine Phase? Ja!

Antwort von niccolleen am 29.04.2017, 21:49 Uhr

Naja also meine Tochter ist jetzt 8 und die Phase ist noch immer so.
Es ist viel besser geworden, aber weg ist es nicht.
Sie kann in ein Spiel vertieft sitzen, in dem Moment, wo ich das Zimmer verlasse, laesst sie alles stehn und liegen und trottet nach und schaut, wo ich bin, setzt sich dort wortlos nieder, und spielt wieder was. Oder fragt wo ich bin, etc.

Und nein, es ist sicher nicht fehlende Aufmerksamkeit, das kann nur jemand sagen, der ein solches Kind nicht hat.
Inzwischen weiss ich, dass meine Tochter nicht das einzige solche Kind ist, dass das recht haeufig ist, und vielleicht hat es mit der Babyzeit zu tun. Meine Tochter ist ein Fruehchen und war 3 Monate im Inkubator, und das ist sicherlich praegend, auch wenn die Zeit "vergessen" wird. Aber an Aufmerksamkeit hat es sonst sicher nie nie gemangelt, und auch dort war ich soviel es ging dort, und die Schwestern waren 1-2 pro Kind und haben auch kein Kind schreien gelassen, soweit die Situation es zuliess.

lg
niki

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Re: Nur eine Phase? Ja!

Antwort von Bauchschlumpf am 30.04.2017, 5:01 Uhr

Ich denke auch, dass nicht immer fehlende Aufmerksamkeit dahinter steckt. Mein Großer (fast 4) will auch in der Regel nicht allein sein. Er ist sehr gesellig und will viel kuscheln. Er brauchte schon als Baby viel Nähe.
Er will auch oft wissen, was ich mache, weil er mitmachen/mithelfen will.

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