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Geschrieben von Hannah148 am 15.04.2004, 18:42 Uhr

Mein Kind der Einzelgänger?

Ich bin total frustriert und könnte heulen; meine Tochter (wird im august dreiJahre alt) ist etwas anders als die anderen Kids in unserem Umfeld. Sie ist irgendwie kontaktscheu, legt auch absolut keinen Wert auf die Gesellschaft anderer Kinder. Wenn es auf dem Spielplatz mal viele Kinder sind, seilt sie sich ab und spielt lieber irgendwo für sich. Auch daheim fordert sie uns eltern des öfteren auf, sie doch bitte allein spielen zu lassen. Ich weiß, daß die meisten Eltern eher das gegenteilige Problem haben und bis jetzt empfand ich diese eigenschaft an ihr auch gar nicht sooo schlimm. Aber nun dürfte sie eigentlich im September in den Kindi, wozu ich sie zwar nicht zwingen will, ich aber denke es täte ihr sicher gut. Seit einiger Zeit machen mich einige meiner Bekannten und sogar Familienmitglieder verrückt mit der immer wiederkehrenden Behauptung, sie könne einfach nicht mit anderen Kindern spielen und das ich damit noch ein Problem kriegen würde. Es macht mir nun echt Sorgen, ich wäre unglücklich wenn sie ein ewiger einzelgänger bleiben würde. Ich versteh mich auch selber nicht mehr warum mich das so fertig macht, wahrscheinlich weil ich in der 12.Woche schwanger bin und irgendwie gefühlsmäßig verdreht. Ich liebe sie doch so wie sie ist und das jetzt verletzt mich alles so, daß ich mir ständig Vorwürfe anhören muß und ich sie im Zuge dessen auch ständig ganz genau beobachte. Ich muß noch dazu sagen daß ihr Cousin gleich alt ist und in der Nachbarschaft wohnt, und mit dem gibt es die Probleme nicht. Mit ihm könnte sie den ganzen Tag spielen, aber er ist auch der Einzige.
Vielen Dank an alle die sich die Mühe gemacht haben das zu lesen, das baut mich echt auf-ich sitz hier und heul Rotz und Wasser und kenn mich selbst nicht wieder.
Liebe Grüße

 
4 Antworten:

Re: Mein Kind der Einzelgänger?

Antwort von Frosch am 15.04.2004, 19:38 Uhr

Hallo!

Ist sie denn glücklich und ausgeglichen, wenn sie sich "abseilt"? Oder macht sie dabei einen eher unglücklichen Eindruck?
Manche Kinder spielen gerne alleine. Meine Mutter (ich kann mich selber auch erinnern) hat erzählt, daß ich mich sehr viel alleine beschäftigt habe. Auch mit riesen Kindergeburtstagen konnte ich nicht viel anfangen.
Aber als ich in die Schule kam, hat sich das dann geändert.
Also, wenn sie sonst nicht "verhaltensauffällig" - wie es so schön heißt - ist, ist es doch sicher OK...

LG Antje

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Re: Mein Kind der Einzelgänger?

Antwort von jannimama am 15.04.2004, 20:30 Uhr

hallo,

ich kenne das nur zu gut. mein sohn, in januar drei geworden, ist auch so. er spielt alleine. auf dem spielplatz antwortet er nichtmal wenn andere kids ihn ansprechen. oder er sit eingeschüchtert. er will einfach sein spiel spielen. mama darf mitmachen und mit chance auch seine zwei freundinnin (schwierig, da bei de eher zu puppenmamas "mutieren" und er ein autotyp ist). er kommt auch im august in den kiga. mir graut davor. aber für ihn ist es sicher besser. er MUSS ja nicht mit anderen spielen, aber das allgemine sozialverhalten von kindern zu beobachten ist besser als nur hause alleine zu spielen.

mir tut es auch weh, wenn ich andere in seinem alter sehe die schon toll zusammen blödsinn machen, spielen, wer weiß was. klar möchte ich nicht das er zum einzelgänger wird, aber er muss sein dings machen. und wenn er glücklich ist, dann kann ich ihn nicht "umpolen". deine tochter wird sich entwickeln, es wird andere phasen geben.

gib ihr zeit und versuch nicht sie zu ändern. fällt manchmal schwer, ist auf lange sicht aber sinnvoller.

lg
marion (19ssw) ;-))

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Re: Mein Kind der Einzelgänger?

Antwort von Sophie-Charlott am 16.04.2004, 10:30 Uhr

Hallochen,

sicher bist Du zur Zeit super empfindsam gerade für die Dinge, die mit Deiner Kleinen zusammenhängen.

Ich würde auch sagen, mit 3 Jahren ist sie echt reif für den Kiga. Dort spätestens wird sie merken, wie schön es sein kann zu spielen.

Ich glaube, Kinder entwickeln sowieso erst ab 3-4 Jahre das Gefühl und den spass mit der GEMEINSAM spielen.

Meine zum Beispiel ist da in der fast entgegen gesetzten Lage (entwas übertrieben). Sie spricht alle im Kiga an, ob sie mit ihr spielen wollen und kriegt durch ihre "Aufdringlichkeit" auch schon mal Körbe. Tut auch weh - mir jedenfalls. Sie ist da ziemlich selbstbewußt, aber sie ist auch 5 Jahre.

Also alles normal und bleib schön ruhig.

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Re: Kleine Eigenbrötler sind normal und okay :-) m.T.

Antwort von Bonniebee am 16.04.2004, 11:41 Uhr

Hallo Hannah,

erstmal finde ich das Verhalten Deiner Tochter gar nicht so schlimm. In der ELTERN Zeitschrift gab es mal einen prima Artikel zum Thema "Einzelgänger", den ich sehr gut fand. Dort wurde gesagt, dass es zunächst mal einfach eine Sache der Persönlichkeit ist, wenn ein Kind eher für sich bleiben möchte. Solche Kinder sind nicht irgendwie komisch, kontaktgestört oder sonstwie psychisch nicht in Ordnung. Sondern es sind einfach Menschen, die gut für sich allein sein können. Solche Kinder werden auch im späteren Leben meist keine Betriebsnudeln.
Vielleicht versöhnt es Dich auch ein bisschen zu erfahren, dass Studien gezeigt haben, dass solche "Eigenbrötler" meist überdurchschnittlich intelligent sind. Daher können sie sich gut auf etwas konzentrieren, sich lange selbst mit etwas beschäftigen und der Sache auf diese Weise auf den Grund gehen. Und sie sind nicht auf ständige Unterhaltung und Ansprache von außen angewiesen. Solche Menschen bringen es meist überdurchschnittlich weit und sind meist selbstsicher und innerlich unabhängig! :-)

Die Sache hat natürlich schon auch einen zweiten Aspekt. Man sollte trotz der entsprechenden Veranlagung des Kindes die Kontaktfreude fördern, wo es nur geht. Das tust Du ja sicher eh schon. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das am besten geht durch häufige Einladung anderer Kinder, bzw. Besuch bei anderen. Ich bin mit unserer Tochter (die ähnlich ist) zweimal pro Woche in eine Spielgruppe gegangen, und ich habe ihr außerdem fast täglich einen Kontakt mit Kindern organisiert (Einladung von Freundinnen mit Kind, von Nachbarinnen mit Kind etc.). Es ist nicht schlimm, wenn dieses Angebot vom Kind nur teilweise genutzt wird. Es profitiert auch von der reinen Anwesenheit anderer Kinder, es beobachtet sie und entwickelt langsam mehr Interesse am gemeinsamen Spiel, weil es merkt, dass das auch Spaß macht. Wichtig finde ich nämlich, dass auch ein zurückhaltendes Kind Routine im Umgang mit anderen entwickelt. Es gibt ja einen Unterschied zwischen freiwilligem Rückzug und Isolation wegen mangelnder sozialer Kompetenz, Letzteres darf nicht passieren.

Die Idee, Deine Kleine bald in den Kiga zu schicken, finde ich sehr gut. Gerade sie braucht den Kontakt mit möglichst vielen verschiedenen Kindern und Charakteren, um Übung im sozialen Umgang zu bekommen, meine ich. Selbst wenn sie auch dort (was noch keineswegs sicher ist) auf Dauer gern für sich bliebe, würde sie doch sehr viel lernen über den Umgang mit anderen Kindern - durch Beobachtung und durch die tägliche Kiga-Routine mit gemeinsamen Aktivitäten, gemeinsamem Interesse an bestimmten Spielsachen usw., bei denen die Kinder sich untereinander absprechen müssen. Trau Deiner Kleinen den Kiga zu, sie wird nach einer gewissen Eingewöhnungszeit sicher zurechtkommen.

Liebe Grüße,

Bonniebee

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