Mal eine andere Sichtweise

Hallo,

die Großeltern müssen nicht gleichgeschaltet sein mit den Eltern. Es ist ihr Privileg, das Enkelkind sehr zu verwöhnen. Denn die Oma hat nicht mehr die Erziehungsverantwortung, so wie die Eltern. Sie darf inkonsequent sein.

Du gehst von der Annahme aus, dass dies dem Kind schadet und auch Deiner eigenen Autorität. Aber das ist nicht so. Kinder sind klug. Sie können sehr gut unterscheiden, dass bei unterschiedlichen Erwachsenen und Haushalten auch unterschiedliche Regeln gelten.

Verwöhnende, liebevolle Großeltern sind für ein Kind pures Gold wert. Denn sie sind viel geduldiger als die Eltern, haben mehr Zeit usw. Hier kann ein Kind Aufmerksamkeit und Liebe tanken. Die Eltern dagegen müssen natürlich auch mal streng und konsequent sein, SIE haben ja auch die Erziehungsverantwortung. Und sie dürfen vom Kind daher auch mehr verlangen.

Die Großeltern dagegen haben eine ganz andere Rolle. Sie sind das „Naherholungsgebiet“ für Kinder, wo sie in Liebe und Zuwendung schwimmen. Ich selbst hatte das unglaubliche Glück, gleich zwei Großeltern-Paare zu haben, die mich nach Strich und Faden verwöhnt haben und von denen ich nicht ein einziges strenges Wort gehört habe. Ich zehre bis heute von dieser Riesenportion Liebe.

Von daher: Sorge Dich nicht so sehr. Deine Rolle ist eine andere als die der Oma. Lass das einfach zu und hab keine Angst. Es wird Deinem Sohn nicht schaden oder ihn renitent machen, sondern im Gegenteil, diese Oma ist die perfekte Ergänzung zu seinem Glück. Und ein ziemlicher Beitrag zu einer Kindheit, an die er sehr gern zurückdenken wird.

Ich selbst bin inzwischen über 50 und muss immer noch heulen, wenn ich an meine superlieben Großeltern denke, die ich sehr vermisse. Mir fallen 100 Situationen ein, wo ich ihnen wirklich sehr auf der Nase herumgetanzt habe, und sie trotzdem niemals böse wurden. Das allein ist für ein Kind schon eine wunderbare Erfahrung. Und die kriegt es nicht bei den Eltern (weil dies nicht deren Job ist), sondern nur bei den Großeltern.

LG