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von anonym21  am 30.08.2020, 5:59 Uhr

Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Haltet ihr es für möglich ein Kind zu erziehen ohne ihm/ihr Spielzeug zu kaufen? Man kann das ja durch Unternehmungen und dergleichen ersetzen - oder lesen, vorlesen, Hörbücher und Musik hören, das Kind ein Instrument lernen lassen, es draußen mit anderen Kindern spielen lassen (also equipmentfrei)...es gibt theoretisch ja unglaublich viele Möglichkeiten wie sich ein Kind die Zeit vertreiben kann.

Ich fände es jedenfalls grauenhaft wenn in der Wohnung so viel Plastikmüll rumliegen würde. Außerdem verlieren Kinder ja schnell das Interesse an Artikel A, so dass dann B, C, D etc angeschafft werden "müssen", das nimmt kein Ende und irgendwann ist die Wohnung nur noch eine Müllhalde. Am schlimmsten finde ich es aber, wenn ein Kind dann eine materialistische Lebenshaltung dadurch erlernt - zum Konsumenten erzogen wird. Das würde ich auf jeden Fall vermeiden wollen.

Wenn man so eine Erziehungsmodalität anstrebt - wie geht man denn dann am geschicktesten vor? Hat man mit viel Widerstand zu rechnen? Und wie begegnet man dem?

Bin auf jeden Fall für jeden Rat dankbar! Bedanke mich schonmal im Voraus für euer Feedback und eure Tipps.

 
19 Antworten:

Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von emilie.d. am 30.08.2020, 8:16 Uhr

Klar geht das. Wir sind in einem Waldkiga, ich kenne jetzt zwar kein Kind, das kein Spielzeug hat, aber reichlich mit eben nur 'Ökosachen'. Also meinetwegen Bett im Zimmer, Tisch mit Waxhsmalern und Papier, eine Holzkugelbahn, Holzbauklötze. In der Küche noch eine Miniholzküche mit selbstgehäkelten Nudeln und sowas. Wirklich minimalistisch. Ülastikzeug wird einkassiert und an Omas etc. zurüxkgegeben.

Mir ist das - ganz ehrlich - zu extrem. Ich find auch, dass man sich nicht mit dudelndem Plastikmist zumüllen muss, aber meine Kinder lieben Lego über alles. Gute Übung fürs Hirn (im Prinzip ja ein 3D Puzzle), wahnsinnig kreatives Spielzeug. Oder Puzzle ider Gemeinschaftspiele, schnappt Hubi, Monza, Obstgarten... Strickliesel sind eine schöne Sache und auch Kuscheltiere.

Ein Waldkindergarten hat in dem Sinne wenig Spielzeug und die Kinder bauen sich dann Spielzeug selbst. Aber nur Puppen und Boote aus Ästen machen... Naja. Wie gesagt, Zuhause haben wir auch ganz normales Spielzeug.

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von Btby am 30.08.2020, 9:00 Uhr

Geht nur das eine oder das andere?!
Man muss sich nicht komplett mit Plastikmüll eindecken und das Kind kann trotzdem Spielzeug haben. Ich bin in einem Waldorfkindergarten gegangen und hatte sehr minimalistische Eltern. Meine Gier nach mehr war um so größer ab der Grundschule. Ich hasse dogmatische Einstellungen zu dem Thema

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von die_ente_macht_nagnag am 30.08.2020, 9:13 Uhr

Ehrlich gesagt halte ich diesen Ansatz für weltfremd. Man muss Kinder nicht zumüllen, da gebe ich dir recht. Aber was spricht den gegen Spielzeug, wenn man als Eltern auf Qualität und Quantität achtet. Kinder haben sich schon immer Dinge zum Spielen gesucht. Selbst in der Steinzeit wurden Spielzeuge für die Kinder gemacht.

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von Summer80 am 30.08.2020, 9:52 Uhr

Was willst du dem Kind denn vorlesen, wenn du ihm keine altersgerechten Bücher kaufst? Liest du ihm dann deine vor? Bücher gehören bei uns auch zum Spielzeug. Und mein Kind hat Unmengen davon! Wir lesen aber auch jeden Tag bzw. gehört es abends zum Gute-Nacht-Ritual fest dazu.

Nein, ganz ohne Spielzeug geht für mich nicht. Bundstifte, Wasserfarben und Bastelmaterial ist auch Spielzeug.

Ich finde immer, es kommt drauf an, WAS es ist. Mein Kind hatte anfangs nur Holzspielzeug, aber irgendwann habe ich dann doch Duplo gekauft. Ja, es ist aus bösem Plastik, aber alternativlos gut! Fördert die Motorik, das logische Denken und die Phantasie. Und das Kind kann damit sein Spiel immer wieder neu erfinden. Solches Spielzeug wird auch nicht langweilig, weil es flexibel ist und nicht nur eine Funktion hat. Überhaupt kein Fan bin ich von diesem dudelnden und blinkenden Plastikkram wie FisherPrice oder diese Tutut-Autos. Sowas kommt mir nicht ins Haus. Zum "Krachmachen" haben wir ein Xylophon, eine Flöte, Klangstäbe und ein Tambourin. Oder eben Töpfe mit Löffeln. Ist strenggenommen auch Spielzeug.

Mein Kind hat auch die IKEA-Holzspielküche. Ausgestattet mit Töpfen aus Metall, einem selbstgebauten Regal mit Holzkisten voller Holz- und Stoff-Lebensmittel. Wie bei einem Marktstand. Sowas halte ich persönlich für "gutes" Spielzeug und kaufe es gerne.

Fazit für mich: ohne Spielzeug geht es für mich definitiv nicht. Aber ich befürworte auch, dass man beim Kauf darauf achtet, dass es qualitativ hochwertig ist und grundsätzlich ein freies, kreatives Spielen ermöglicht und nicht nur auf genau eine immer wieder gleich ablaufende Weise genutzt werden kann. Denn diese Sachen werden wirklich schnell langweilig!

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von Baerchie90 am 30.08.2020, 10:54 Uhr

Ich stelle mir das recht unmöglich vor. Schon alleine, weil Verwandte/Freunde/Bekannte gerne Spielzeug schenken, da gab es hier schon zur Geburt den ersten Greifring, das erste Plüschtier. Nein warte, eigentlich fing es noch früher an mit der ersten Spieluhr in der Schwangerschaft.
Das alles zuverlässig und auch nachhaltig abzublocken, hätte erheblichen Wiederstand bedeutet.
Der Partner bwz die Partnerin müsste natürlich auch mitziehen und niemals etwas schenken.

Bis zu einem gewissen Alter wird die Kinder das wohl nicht stören, da sie eh mit allem spielen, was sie zwischen die Finger bekommen. Egal ob Haushaltsgegenstände, Stöckchen, Verpackungsmaterial (besonders Pappkartons ), Decken und Kissen (zum Höhle bauen), Deko oder was auch immer. Meine Kinder konnten und können sich da eigentlich mit allem beschäftigen.

Spätestens mit den ersten Freunden im Kindergarten oder spätestens mit dem Schulanfang werden dann aber natürlich wünsche kommen oder auch fragen, wieso andere Kinder Spielzeug haben und sie nicht.

Auch "die üblichen Feste" (Geburtstag, Weihnachtsfeier, bei einigen auch Ostern) stelle ich mir so ganz ohne (Spielzeug-) Geschenke schwer vor, einerseits durch die potentiellen Schenker (erzähl mal einer Omi, dass sie den Kind nichts zum Spielen schenken darf), andererseits wegen dem Kind, wenn dieses sich etwas wünscht.

Nein, ich sehe wirklich nicht, dass sich Spielzeug von Kindern fernhalten lässt, sollte man nicht gerade alleine abgeschottet von der Welt in einer Hütte leben.
Ähnlich wie beim komplett zuckerfreien Leben, das mag bis zu einem bestimmten Punkt funktionieren, da die Kinder noch nicht die Möglichkeit haben, ran zu kommen, aber die Zeit wird kommen.
Dann doch lieber einen vernünftigen Umgang damit vorleben.

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von sunnydani am 30.08.2020, 11:05 Uhr

Für mich geht es auch nicht komplett ohne Spielzeug.
Ich achte auch darauf, dass die Kinder nicht überhäuft werden bzw. dass qualitativ hochwertiges Spielzeug angeboten wird, aber genau das finde ich dann auch wieder super.
Irgendetwas brauchen Kinder zum Spielen und obwohl meine Kinder auch viel mit Haushaltsgegenständen spielen bzw. in den Haushalt miteinbezogen werden, finde ich das Spielen mit Spielzeug noch mal was anderes.
Es gibt so tolle Dinge, die die Entwicklung und Motorik fördern und die die Kinder auch begeistern.

Ich halte auch nichts davon Unmengen an unnötigen, lärmenden, blinkenden Spielsachen zu haben, aber gewisse Dinge möchte ich nicht missen und ich denke ab einem gewissen Alter spielt natürlich auch eine Rolle, was andere Kinder haben, etc.
Ich finde, jedes Extrem irgendwie nicht gut. Es ist toll, wenn man den Kindern eben einen gewissen Umgang beibringt bzw. eben auch, dass man nicht alles haben kann, aber mein Großer wäre mit Sicherheit unglücklich, wenn er bei seinem besten Freund sieht, was der alles an tollen Spielsachen hat und er hätte zu Hause überhaupt nichts. Ich glaube nicht, dass das jetzt so gut für ein Kind ist.
Man kann ihnen natürlich gewisse Dinge erklären bzw. vorleben und alles kaufe ich auf keinen Fall, nur weil es ein anderes Kind hat, aber dafür kann ich sagen, dass er z.Bsp. etwas anderes Tolles hat, was sein Freund nicht hat.
Hätte er aber gar nichts, wie soll man das einem Kind erklären?

Meine Kinder spielen sehr viel mit Bällen, Stapelbechern, Motorikwürfeln, Bausteinen, Puzzle, Büchern, alle möglichen Bastelutensilien. Ich habe auch das meiste aus Holz. Es gibt bei uns eine Holzpuppenküche mit Zubehör, mit der sehr viel gespielt wird. Mein Großer hat einen Werkzeugkasten mit Werkzeug aus Holz, mit dem auch viel gespielt wird.
Mit Duplo und Lego spielen sie auch sehr viel und gern. Also bei meinen Kindern war es tatsächlich noch nie so, dass ein Spielzeug überhaupt nicht genutzt wurde und komplett uninteressant ist. Sie haben nicht Massen, aber das, was sie haben, wird wirklich gut benutzt.

Wir sind sehr viel draußen, da braucht es tatsächlich nicht viel an Spielzeug, da die Natur so vieles bereit hält. Wir sind bei fast jedem Wetter täglich im Garten oder im angrenzenden Wald. Da wird mit Blättern, Stöcken, Steinen, Erde gespielt, es werden Dämme im Bach gebaut, es wird auf umgefallenen Baumstämmen balanciert, es werden Höhlen gebaut, Insektenhäuser gebaut und es wird von Stein zu Stein gesprungen.
Im Garten haben wir einen Erdhügel für die Kinder stehen lassen, der wird beinahe täglich bespielt. Aber auch hierfür haben sie Eimer, Schaufel, Rechen, ein paar Fahrzeuge wie z.Bsp. Bagger, der eben die Erde in einen Laster schaufelt. Wir haben auch eine Schaukel und ein Trampolin im Garten, das auch beides sehr viel benutzt wird.

Ich bin also klar dafür einen Mittelweg zu finden. Es geht, dass man achtet, was man kauft und somit gewisse Dinge bewusst anbietet und trotzdem viel in der Natur bzw. eben mit Haushaltsdingen spielen lässt. Aber komplett ohne Spielzeug finde ich zu extrem und sehe da eher für die Kinder einen Nachteil, weil sie nun mal mitbekommen, wie es auch bei anderen Kindern läuft und mein Großer wäre bestimmt traurig, wenn er selbst so gar nichts hätte.
Gerade da wäre ich mir nicht sicher, ob das nicht irgendwann ins Gegenteil umschlägt und sie ab einem gewissen Alter dann einfach alles wollen, weil sie nie etwas hatten. Wir leben nun mal in dieser Welt und dieser Zeit und da finde ich es deutlich besser, den Kindern einen gemäßigten, sinnvollen Umgang mit dem Konsum beizubringen, als ihnen alles vorzuenthalten.

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von DK-Ursel am 30.08.2020, 14:12 Uhr

Hej!
I
ch bin durchaus auch dafür, Spielzeug und vor allem Plastikspielzeug zu reduzieren.
Aber wie viele vor mir halte ich solche Ansätze auch für zu extrem.
Ich habe beim Spielzeug darauf geachtet,d aß wir so wenig Plastik wie möglich hatten, aber dennoch haben meine Kinder durchaus sinnvoll mit Lego oder Schleichtieren gespielt.

Je kleiner das Kind, umso weniger Spielzeug braucht es: Wir haben Kochtöpfe und Löffel, den Tupperschrank (oweia, Plastik) und Wasser, Sand, Erde, Stöcke und Steine eingesetzt - dafür, daß sie damit versunken spielen konnte, haben Pädagogen im KIGA sie bewundert und andere kinder wollten gern dabeisein.
Aber dann kommen eben auch andere Dinge hinzu, und da wir nicht mehr in der Steinzeit leben, halte ich es auch für unrealistisch, meine Kinder von allem fernzuhalten,was unser Leben heute ausmacht.
Das gilt für (Plastik)Spielzeug ebenso wie für TV, andere Medien, Nahrungsmittel , Süßigkeiten etc.
Tja, eigentlich eben auch so wie für die Weltanschauung in dem Multi-kulti-Thread im RuB.

Meine dän. Freundin ist Pädagogin, sie haben sogar I-Pads im KIGA (natürlich mit kontrolliertem Zugang), denn sie sagt:
"Wir sollen den Kindern in erster Linie erklären und zeigen, wie die Welt heute ist, damit sie in der Welt von morgen klarkommen. Darin werden sie nämlich leben.
Und erst in zweiter Linie erzählen wir ihnen, wie man früher gelebt hat."

Also, ganz sicher kann man Spielzeug reduzieren und Plastik weitgehend vermeiden.
Aber so wie ich als Erwachsener auch mal unvernünftigen Wünschen, vielleicht sogar umweltschädlichen (pfui!) nachgebe, so gestehe ich das jedem Kind auch zu.
Und begrenzt nicht auch Dein Geldbeutel den Zugang zu all dem, was Du so schilderst als Schreckszenario?

Ich finde dieses extreme Vermeiden ebenso schädlich wie das Schwelgen in Konsum.
Gesunder Menschenverstand und Vernunft - sind das nicht die Werkzeuge, die am weitesten bringen statt Richtlinien, Prinzipien und Ächtung?

Wir haben zumindest 2 Töchter, die mit Plastik gespielt haben und streckenweise sicher auch (zu)viel Spielzeug hatten - 2 Großmütter tragen heftig dazu bei , die aber trotzdem wissen,wie sie in ihrem Rahmen und in ihrem Leben umweltgerecht und konsumbewußt verhalten können/sollten - Kinder, die das steuern können, die wissen, daß man oft für die Erfüllung seiner Wünsche arbeiten = Geld verdienen muß und die und nicht nur verzichten gelernt haben..

Gruß Ursel, DK

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von MamavonMia123 am 30.08.2020, 16:26 Uhr

Man muss ja wirklich unterscheiden zwischen "Zumüllen" mit irgendwelchen Spielzeugkram und gezielten Aussuchen von schönem und gut bespielbarem Spielzeug.
Ansonsten hört sich das für mich immer so an, als dürfte das Kind nichts Eigenes haben, was ich schade finde, weil Kinder ja auch stolz auf Ihre Sachen sind (und da geht es zumindest in den ersten 10-12 Jahren noch nicht um den finanziellen Wert).
Ich kenne eine Familie, da hat der Papa 2 Autos und 2 Motorräder.. Ist halt sein Hobby.. Aber wehe man schenkt dem 3 jährigen Kind eine zweite "unnütze" Puppe oder das Spielzeugpony, das es sich schon so lange wünscht.. Denn das fliegt ja dann in SEINEM Wohnzimmer rum.. Und das Kind soll ja nicht konsumgeil werden..
Alternativ, wenn das Kind nichts Eigenes zum Spielen bekommt, kommt man in den ersten Jahren sicher auch sehr gut zurecht, denn Kinder spielen zum Glück mit allem, was sie finden können. Dann muss man aber auch so fair sein, dass Kind mit allem (ungefährlichen) spielen zu lassen.. Dann wird das Makeup der Mama halt zur Fingerfarbe, die Töpfe in der Küche kann man Poltern lassen, Blumenvasen und Deko kullern durch die Gegend, auf Büchern wird rumgekaut usw.. Was aber meiner Meinung nach nicht geht ist, kein Spielzeug für das Kind aber es soll bitte Respekt haben vor allen Sachen, die ja Mama und Papa gehören und diese bloß nicht anfassen..

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von Monroe am 30.08.2020, 16:56 Uhr

Es gibt auch viel Spielzeug aus Holz. Lego und Playmobil kann man gebraucht kaufen und wieder verkaufen,wenn das Kind kein Interesse mehr daran hat, das verliert nie an Wert oder Haltbarkeit,falls es dir um Plastik ansich geht.
Ganz ohne Spielzeug aufwachsen lassen? Warum? Womit beschäftigt sich das Kind dann?
Prinzipiell können auch Haushaltsgegenstände "Spielzeug" sein. Aber ab einem gewissen Alter haben sie dafür eben auch kein Interesse mehr.
Es ist auch normal,dass Kinder neugierig sind und bleiben. Du kaufst dir auch nicht ein einziges Nicht und liest es ein Leben lang immer wieder,also ist es doch ganz normal,dass der Stapel Bauklötze nicht interessant bleibt, bis das Kind eingeschult wird.
Es gibt wirklich viele Dinge aus Holz und Papier womit sich Kinder beschäftigten können. Aber ausschließlich das wird auf Dauer eben langweilig.
Und dein Kind wird Freunde haben,sie besuchen und bei ihnen Dinge sehen, die es toll findet und neidisch werden, dass es Zuhause kein Spielzeug hat.

Worum geht es dir genau bei der Frage? Plastik vermeiden? Sparen?
Wie alt ist dein Kind?

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von Monroe am 30.08.2020, 18:17 Uhr

Ein sehr gutes Argument, dass man dann ALLES teilen muß, was keine Verletzungsgefahr birgt.

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von grunz am 31.08.2020, 8:29 Uhr

Hmm was mich irritiert ist dieser Satz "wenn ein Kind dann eine materialistische Lebenshaltung dadurch erlernt - zum Konsumenten erzogen wird".

Kinder wollen generell immer irgendwas - zumindest meine - sei es Spielzeug oder Unterhaltung, Essen ins Legoland :-D

Dazu muss man sie nicht erziehen ich glaub das ist im Menschen einfach so drin im einen mehr im anderen weniger.

Ich glaube man kann nur versuchen einen vernünftigen Umgang damit beizubringen z.b. es gibt nicht immer was nur zu Geburtstag, Weihnachten, du kannst ansonsten dein Taschengeld sparen usw.

Die Kleinen spielen noch mit allem die größeren wünschen sich dann was zum Geburtstag zu Weihnachten. Kriegen auch was geschenkt. Willst du dann immer nein sagen weil es vielleicht Plastik Playmobil ist?

Wenn du zum Spielplatz gehst wird dein Kind den Plastikbagger von anderen Kindern nehmen weil die garantiert was dabei haben. Da kann man sich nicht abschotten.

Ich denke das ist nicht durchzuhalten und ob es erziehungstechnisch was bringt glaub ich auch nicht.

Man muss nicht jeden Mist kaufen und es muss nicht überall was rumliegen aber nen Mittelweg sollte man schon finden.

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von wundertuete am 31.08.2020, 11:32 Uhr

Ich hatte mir vor der Geburt meines Kindes vorgenommen, nur eine sehr übersichtliche Menge an hochwertigem Spielzeug zuzulassen. Und dann kam mein Bruder zu Besuch und brachte das alte Spielzeug und die alten Klamotten meiner Nichte mit, dann kamen die Groß- und Urgroßeltern und wollten dem einzigen (Ur-)Enkel unbedingt etwas schenken... Und ich wollte ja eigentlich auch ein paar pädagogisch sinnvolle Sachen besorgen... Im Endeffekt haben wir das Bling-Bling-Zeug weggeräumt, nachdem die Oma weg war und holen es nur in Ausnahmefällen heraus (bei einer langen Autofahrt oder wenn das Kind megahungrig ist, aber die Zubereitung noch etwas dauert und das Kind in der Zeit weint - meine Tochter ist 15 Monate alt und da kannst du ihr nicht erklären, dass sie sich noch 20 min bis zum Essen gedulden muss...).

Zum Geburtstag der Kleinen haben wir eine Bücherliste erstellt und gebeten, die Schenkenden sollen sich etwas aus dieser Liste aussuchen.

Wir haben gebraucht eine große Duplo-Kiste gekauft, mit der sie jetzt schon sehr, sehr gern spielt (wenn auch natürlich noch nicht so, wie Duplo gedacht ist) - da kann sie schon mal für 20 min "im Flow" versinken und nur mit den Duplo-Steinen spielen, und das jeden Tag aufs Neue. Da sind Spielzeugautos, Tiere, "normale" Duplosteine und verschiedene Spezialsteine mit dabei, sie lernt damit Wörter ("das ist ein Elefant", "hol doch mal bitte den Elefanten"), sortiert die Kiste ein und aus, nimmt Steine auseinander (die ich vorher zusammengesteckt hatte) und spielt auch auf nur ihr verständliche Weise mit den Elementen, begleitet von nur ihr verständlichen emotionalen "Erzählungen". Duplo/Lego ist ein sehr kreatives und vielseitiges Spielzeug, mit dem die Kinder entsprechend ihrer Fantasie immer wieder neue Ding bauen können, daher halte ich es für sehr sinnvoll.

Außerdem gibt es sehr viele Bücher und "haltbares", möglichst vielseitig verwendbares Spielzeug, das ich ebenfalls für sinnvoll halte:

- einfache ungefärbte Bauklötze zum Stapeln und Bauen. Erstmal habe ich nur ein kleines Set gekauft, es kann aber später erweitert werden. Sie übt damit die Feinmotorik, mittlerweile klappt das Stapeln schon besser.
- ein großer Holzregenbogen, aus dem man sehr viele verschiedene Dinge bauen (Türme, Kugelbahn, Tunnel etc.) und den man später auch für Rollenspiele nutzen kann
- ein buntes Set Holzschälchen zum Ineinanderstecken, Stapeln, Dinge reinlegen und wieder rausnehmen
- ein Set von zu den Holzschälchen passenden Holzkugeln, die von einer schiefen Ebene runtergerollt, in die Schälchen nach Farbe sortiert, die Kugelbahn aus den Regenbogenelementen entlanggerollt und auch sonst kreativ zum Spielen verwenden werden können
- ein verstellbares Pikler-Dreieck mit Rutsche zum Rutschen, Klettern, Dinge runterrollen lassen, daraus ein Haus oder Zelt bauen mit Decken etc.
- ein Set von Musik-Rasseleiern und ein Set Bauklötze mit Klang- und optischen Elementen
- ein selbstgebauter Holzwürfel mit zwei offenen Seiten zum Durchkriechen, anfangs zum sich Hochziehen, später zum Draufklettern sowie mit Löchern oben, in die man die Musikeier, die Kugeln etc. reinstellen kann und andere Dinge hindurchfallen lassen kann
- Sandspielzeug aus Metall, mit dem sie später auch im Garten "mithelfen" kann, wenn ich dort arbeite
- Wasserspielzeug (Warum bleibt im Becher ohne Löcher im Boden das Wasser drin und lässt sich trinken, während es aus dem Becher mit Siebboden herausfließt, bevor man zum Trinken kommt? Herrlich, wie sie das immer wieder ausprobiert und offensichtlich versucht, die Mechanismen dahinter zu verstehen.)
- eine gebrauchte Holzeisenbahn für später
- drei Glöckchen und dazu ein Holzstab zum ersten Musik- bzw. Krachmachen
- ein Ball (war ein Geschenk, sonst hätte ich aber auch selbst einen gekauft)
- ein Set von verschiedenen kleinen Holzteilen (Fässchen, Spulen, Ringe, Männchen etc.) fürs kreative Spiel
- ein Klopfspiel, bei dem durch das "Reinklopfen" des obersten Elements untere Elemente rausgeschoben werden
- eine Sandmuschel für den Garten, in deren Deckel auch Wasser zum Planschen und für Sand-Wasser-Spiele reingelassen werden kann (war auch ein Geschenk, ich hatte aber eh über einen Sandkasten nachgedacht)

Später werden sicherlich Mal- und Bastelmaterialien hinzukommen, und ansonsten möchte ich mich bei weiterem Spielzeug an den Interessen meiner Tochter orientieren: Möchte sie Bauwerke aus Bauklötzen bauen, dann würde ich das vorhandene kleine Set erweitern. Möchte sie Rollenspiele spielen, würde sie die entsprechenden Utensilien bekommen. Ich warte ab und schaue, was sie im Laufe ihrer Entwicklung interessiert.

Kuscheltiere, Motorikschleife, Greiflinge, Rasseln, Spieluhren u.Ä. haben wir geschenkt bekommen, damit spielt sie wenn sie möchte, aber ich räume sie immer wieder abwechselnd weg, damit es nicht Überhand nimmt (wobei Greiflinge und Rasseln eh nicht mehr und Kuscheltiere noch nicht so spannend sind). Ansonsten spielt sie natürlich sehr gern mit Tupperware, Taschen, Schuhen, leeren Flaschen, räumt Kleiderkisten aus, macht "Musik" mit der umgedrehten Metall-Salatschüssel, planscht mit Wasser, klettert die Treppe und die Möbel hoch etc. Und draußen sind wir mit ihr auch täglich, dort sind Steine, Eicheln, Sand u.Ä. der große Hit.

Meine Tochter hatte mal eine Bücherphase, da wurden den ganzen Tag Bücher gelesen. Jetzt ist sie mehr an Bewegung und Duplo interessiert. Die Interessen wechseln sich ab, aber sie baut die einzelnen Spielzeugelemente auf unterschiedliche Weise kreativ in ihre Spiele ein, sodass es nicht langweilig wird und das o.g. Spielzeug immer wieder verwendet wird. Daher kann ich es nicht unterschreiben, dass dem Kind Spielzeug A schnell langweilig wird und man dann sofort Spielzeug B kaufen müsse. Das Bling-Bling-Spielzeug wird tatsächlich schnell langweilig, weil man damit nicht viel Verschiedenes machen kann, aber hochwertiges, die Kreativität anregendes Spielzeug kann man immer wieder neu kombinieren (auch mit Haushaltselementen). Es ist nicht schlimm, wenn sich ein Kind mal langweilt, denn das weckt seine Kreativität und bringt es zu neuen Ideen, wie man vorhandene Sachen anders nutzen kann. Je abstrakter das Spielzeug, desto besser lässt es sich über viele Jahre auf verschiedenste Weise verwenden.

Bzgl. Plastikverbrauch, Konsum etc: Man kann sehr viel Spielzeug gebraucht kaufen. Gerade wenn die Kinder anfangen zu verstehen, dass Spielzeug nicht magisch erscheint, sondern gekauft wird, kann man ihnen auf diese Weise einen ressourchenschonenden Umgang beibringen. Ich finde es auch gut, dass man in Absprache mit dem Kind auch Spielzeug, das nicht mehr bespielt wird, weiterverkauft. Das Kind, von dem wir die Duplokiste gekauft haben, war froh über den Verkauf, weil es von dem Erlös wiederum ein Legoset "für Große" bekam. So lernt es, Geld und Ressourcen wertzuschätzen und sich zu überlegen, was es wirklich braucht, statt immer nur Konsumartikel anzuhäufen.

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von KeiKeiKei am 31.08.2020, 18:02 Uhr

Ganz ohne Spielzeug geht es meiner Meinung nach nicht. Kinder muessen mit irgend etwas spielen koennen um ihre Neugier zu stillen und ihre ganzen Faehigkeiten ausbauen zu koennen wie Feinmotorik oder Kreativitaet. Unser Sohn hat auch verhaeltnismaessig wenig. Wir geizen allerdings nicht bei Buechern und er hat sehr viel Duplo mit dem er seit er 1 Jahr alt ist sehr viel spielt. Jetzt mit 2 Jahren geht er in den Kindergarten und die Erzieherin meinte sofort, man sieht an seiner guten Feinmotorik, dass er viel mit Duplo spielt. Duplo kriegt man auch gebraucht und uebersteht Jahrzehnte.
Weiterhin hat er was zum Malen, ein Parkhaus mit vielen Autos, eine Holzeisenbahn und das war es schon fast... Er kann sich sehr lange mit etwas beschaeftigen und findet immer irgend eine kreative neue Spielmoeglichkeit fuer die alten Spielsachen. Draußen spielen wir mit Naturmaterialien, Baellen oder Sandspielzeug. Es muss nicht viel sein, aber ganz ohne geht nicht. Wir Erwachsenen gucken doch auch nicht nur die Decke an und die ganzen Spielsachen, die ich frueher hatte, haben mich auch nicht zu einem konsumgeilen Menschen gemacht.

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von Tini_79 am 31.08.2020, 20:30 Uhr

Extreme sind wahrscheinlich nie gut und zwischen "absolut gar kein Spielzeug" und "einer Wohnung voller Plastikramsch" gibt es doch noch tausend andere Möglichkeiten?

Hast du ein Kind?

Also wir gehen zwar täglich raus, aber selten den kompletten Tag. Wir lesen täglich und meine Kinder mögen auch Hörspiele, aber auch das nicht 10h am Tag. Musikschule ist hier ein bis zweimal pro Woche und erst seit dem 4. Lj, geübt wird mehrfach in der Woche - aber auch das füllt ja keine Nachmittage oder Tage.

Und nicht zuletzt, es gibt tolles "Plastikspielzeug", z.B. Schleich oder Lego, mit dem sich Kinder fantasievoll lange Zeit beschäftigen können.

Und wenn das der Hauptpunkt deiner "Erziehung" sein soll, na ich weiß nicht.

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von Blue_Berry am 31.08.2020, 23:07 Uhr

Ich finde die ersten 1-2 Jahre ist das vielleicht noch ganz gut umsetzbar, aber dann wird es immer schwieriger. Unser fast 3jähriger hat draußen ein Kind in einem "echten Kinderauto" gesehen - so ein elektrisches Auto. Er redet da seit 3 Monaten von und wünscht sich so eins. Wird er nicht kriegen, dafür darf er mit dem Papa ein ferngesteuertes Auto fahren. Was ich damit sagen will: Abschotten wird schwer. Was ich aber gut und richtig finde und woran wir uns grob halten: Plastik höchstens gebraucht kaufen. Das Kinderzimmer nicht überladen sondern lieber mal etwas wegräumen und austauschen. Mit Verwandten deutlich reden im Vorhinein, aber nach Möglichkeit aus dem Thema keinen riesigen Streit machen sondern auch mal 5 grade sein lassen. Und "offenes Spielzeug" holen, d.h. flexible Spielsachen die nach der eigenen Kreativität genutzt werden und uneingeschränkte Möglichkeiten bieten.
Bei uns sind das zum Beispiel Bauklötze, Duploklötze und Riesen-Schaumstoffsteine (die werden täglich zur Spielküche umgebaut, dann mit Puppengeschirr, oder zum Einkaufsladen, zur Höhle, oder sind ein Auto oder Bagger oder Turm - ich hoffe es wird klar was ich meine). Ich glaube, das ich mein Kind automatisch nicht zum "Konsumenten" erziehe wenn wir im Alltag vorleben sorgsam mit Ressourcen umzugehen und wir vor allem Kreativität fördern. Aber: Wünsche sind normal, bei Kindern und bei Erwachsenen. Das soll man ja auch nicht verhindern, Wünsche sind ja auch Antrieb und mit der ausreichenden Kreativität können Ziele, die aus Wünschen entstehen, überhaupt erst erreicht werden.
Ich finde es aber gut sich über das Thema Gedanken zu machen.

Letzte kleine Anmerkung: Manchmal kaufe ich für mein Kind Spielzeug aus egoistischen Gründen. Ein neues - in dem Moment passendes - Spielzeug ermöglicht mir nämlich so manch eine Verschnaufpause und sorgt für ein zufriedenes, beschäftigtes Kind. Und wenn es sich um Dinge handelt, die wir zusammen machen, bekämpft es auch bei mir Langeweile und Alltagstrott. Denn ganz ehrlich, jeden Tag im Regen im Wald stehen oder 1 Millionen Mal Hund oder Katze sein wird mir manchmal ziemlich öde.

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von wundertuete am 01.09.2020, 9:52 Uhr

Ich habe jetzt noch mal über deine Frage nachgedacht. Was ist für dich überhaupt Spielzeug?

- Bücher sind für dich kein Spielzeug - in meinen Augen schon. Was ist mit Pop-up-Büchern? Büchern mit Schiebern? Mit mechanischen Geräuschen? Mit aufgenommenen echten Tierstimmen? Mit Klappen? Ist das alles auch kein Spielzeug oder sind nur Bücher ohne jegliche Extras für dich akzeptabel? Was ist mit Wimmelbüchern? Ausmalbüchern? Spiel- und Rätselbüchern?
- Ist ein Fahrrad Spielzeug? Und ein Rutschauto? Laufrad?
- Sind Gesellschafts- und Brettspiele Spielzeug? Scrabble, Mensch-ärger-dich-nicht, Mau-Mau, Backgammon, Schach?
- Sind Mal- und Bastelutensilien (Farben, Stifte, Knete etc.) Spielzeug? Was ist mit Glitzern, Schleifchen etc. zum Verzieren des Gebastelten?
- Sind Haushaltsgegenstände, die du an dein Kind zum Spielen abgibst und die du dafür selbst für dich nachkaufst (z.B. weil du irgendwann nicht mehr genug Küchenutensilien fürs Kochen hast) Spielzeug? Falls nein - kann man dem Kind dann stattdessen eigene Utensilien kaufen, die vielleicht vielseitiger einsetzbar sind (z.B. bunte statt nur durchsichtige Schüsseln, geeignetere Größe von Schüsseln)?
- Ist (hübsche) Kleidung Spielzeug? Feuerwehrpulli, wenn dein Kind sich gerade für die Feuerwehr interessiert? Prinzessinnenkleid? Oder darf Kleidung nur nach rein funktionellen Aspekten gekauft werden, also z.B. 5 gleiche weiße Shirts, weil du dieses eine Modell gerade für funktionell am besten hältst?
- Sind ein Fußball oder ein Federballset Spielzeug?
- Ist eine mit Steinchen befüllte Dose (rasselt), eine mit Watte oder Steinchen befüllte Flasche oder eine Kette aus Flaschendeckeln (eine Zeitlang das Lieblingsspielzeug meines Kindes) für ein Baby Spielzeug? Falls nein, was ist Unterschied zu einer extra dafür hergestellten Rassel? Und was ist, wenn man die Flasche mit bunten Kügelchen oder im Wasser schwimmenden Glitzersternchen befüllt?

Die Liste kann man lange fortsetzen. Der Übergang von "Nicht-Spielzeug" zu Spielzeug ist fließend. Man kann sich darüber streiten, welches Spielzeug "sinnvoll" ist. Das wird zum Teil sicher auch vom Kind abhängen. Selbstverständlich findet man sehr viel zum Spielen in der Natur. Aber verbringst du wirklich jeden Tag 12 Stunden mit deinem Kind im Wald, auf Wiesen etc.? Oder seid ihr auch mal zu Hause? Soll dein Kind dann zu Hause die ganze Zeit nur Bücher lesen und Hörbücher hören? Ich finde, es macht Sinn, auch zu Hause diverse nützliche Fähigkeiten zu fördern: Konzentrationsfähigkeit, Frustrationstoleranz, Fein- und Grobmotorik, Fantasie, Gefühl für Mengen und Sprache etc. Und dabei hilft gutes Spielzeug, das möglichst vielseitig verwendet werden kann, enorm: einfache Bauklötze, Lego, Gesellschafts- und Brettspiele, Sportutensilien (Ball, Springseil, Fahrrad). Für viele Kleinkinder ist außerdem der eigene Teddy ein beruhigendes Ersatzobjekt, wenn Mama und Papa gerade nicht mit dabei sind (alleine einschlafen, Kita).

Und last but not least: Soll dein Kind, wenn es etwas älter ist, in deiner Familie ein Mitspracherecht haben? Falls ja, wie erklärst du ihm, dass es ausgerechnet beim kindgerechten Spielzeug ein dauerhaftes Veto von dir gibt? Darf es nicht mal von anderen Personen geschenktes Spielzeug behalten (du wirst nie ganz verhindern können, dass ihm jemand Spielzeug schenkt, das passiert manchmal sogar einfach auf der Straße)? Und was soll dein Kind denken, wenn es sieht, dass alle anderen Kinder Spielzeug haben, nur es selbst nicht und keine Perspektive hat, jemals welches zu bekommen, egal wie sehr es sich das wünscht? Darf es sich auch vom eigenen Taschengeld kein Spielzeug kaufen oder gibt es gar nicht erst Taschengeld? Schlimmstenfalls wird sich dein Kind hinter deinem Rücken eigenes Spielzeug besorgen, und sei es durch Klauen, falls es keinen anderen Ausweg sieht.

Also ich persönlich kann es mir in unserem Kulturkreis nicht vorstellen, ein Kind völlig ohne Spielzeug aufwachsen zu lassen. Dein Kind wächst ja nicht losgelöst von seiner Umgebung und den Rahmenbedingungen auf.

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Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von Esmeralda am 01.09.2020, 16:39 Uhr

Der Ausgangsbeitrag trennt willkürlich und unklar zwischen Dingen, die Spielzeug sind oder nicht sind.

Auch diese emotiale Überhöhung, die sich z.B. in "grauenhaft" ausdrückt, kann ich nicht mitgehen.

Geht es hier wirklich um konkreten Rat?
Klingt alles so hypothetisch. Das ist nicht so meine Herangehensmodalität...

Oder ist das hier nicht mehr so ein Selbstdarstellungsthema, was man selbst für eine tolle Up-to-Date Lebenseinstellung hat und sich darüber mit Gleichgesinnten einfach zum Besserfühlen auszutauschen. Und die elitäre Gruppe kann durch eine äußere Front gestärkt werden, indem sie sich Argumente und Strategien zurechtlegt, wie man dem "Widerstand" (anderen Menschen?) begegnet.

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von Nina677 am 01.09.2020, 20:27 Uhr

Geht es dir darum, wirklich gar kein Spielzeug zu besitzen oder geht es dir um blinkende und hupende Plastikspielsachen?

Bei Letzteren bin ich ganz bei Dir und das versuche ich so gut es geht zu vermeiden, einfach aus dem Grund, weil ich sie für nicht wirklich sinnvoll halte...

Aber Spielsachen, die das freie Spielen fördern (Kinderküche, Knete, Lego, Playmobil, Puppen, Mal- und Bastelsachen etc.) und Kreativität wecken sind doch was wunderbares.

Unsere Tochter ist erst 20 Monate, die brauch noch nicht viel, am liebsten sind ihr Bücher, ganz viel Wasser mit noch mehr Schüsseln und die Alltagsdinge hier im Haus, sie räumt liebend gerne Wäschekörbe aus, versucht sich mit den Klamotten daraus anzuziehen, räumt den Schuhschrank aus, solche Sachen...

An Spielsachen sind im Moment Turm-bauen, Holzkugelbahn und Knete interessant.

Ich schaue aber auch drauf, dass es hier mit den Spielsachen (Tanten und Omas kann man ja schlecht bremsen ;-)) nicht ausufert, räume ggf. mal ein paar Dinge weg. Ich war letztens bei einer Freundin zu Besuch, deren Tochter genauso alt ist wie unsere, da ist Toy´s R US ein Witz dagegen... Ich war total erschlagen... meiner Tochter hat´s natürlich erstmal gefallen, aber zum Schluß hin hat sie sich auch dort mit einem Buch aufs Sofa verkrümelt...

Ganz auf Spielsachen zu verzichten fände ich pädagogisch nicht richtig, denn es fördert ja sehr die Konzentration und auch Selbständigkeit.

Es ist wie mit allem - die Dosis macht das Gift ;-)

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Re: Kind minimalistisch ohne Spielzeug erziehen möglich?

Antwort von anonym21 am 04.09.2020, 7:34 Uhr

Danke erstmal für eure Antworten.

Meinte damit nicht, dass ein Kind gar nichts kriegen oder haben "darf". Ich bin nur einen sehr minimalistischen Stil gewohnt und versuche so wenig wie möglich zu besitzen. Das könnte ich nie abstellen, und ich will den Müll einfach nicht zuhause haben (für mich ist das meiste einfach Müll). Dazu kommt der Umweltaspekt. Kinder sind schnell von etwas gelangweilt und was macht man dann damit? Folge ist, dass das Kind irgendwann immer mehr, immer öfter was Neues haben will und ein Teufelskreis der Konsumgeilheit entsteht.

Dass ein Kind natürlich Sportequipment kriegt ist klar, Hörbücher und Ebooks habe ich selbst genug, sowohl zum Vorlesen als auch um dem Kind früh lesen beizubringen. Man kann sich auch unterhalten und Fragen beantworten, was unternehmen, ganz "equipmentfrei". Spielplätze bieten auch viele Beschäftigungsmöglichkeiten, ohne dass man die Wohnung zumüllen oder Unmengen an Konsumartikeln kaufen muss. Instrumente würde das Kind natürlich auch bekommen (Klavier wäre schon vorhanden).

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