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Geschrieben von rubi am 25.03.2004, 23:17 Uhr

Ich frage mich..

@all:

Hab nun brav alle Postings zu dem Thema durchgelesen und nun frage ich mich, warum in vielen Bundesländern und in sehr vielen Schularten dringend Lehrer gesucht werden....? Wenn der Lehrerjob so super ist, wie er hier beschrieben wurde, dürfte es ja keine freien Lehrerstellen geben, oder? Tatsächlich gibt es die aber und viele Schulen haben extreme Probleme, Personal zu bekommen. Das passt ja nun gar nicht zusammen.

Wo das doch so ein toller Job ist???? Die "Vorteile", die der Job bringt, mag ich hier nicht noch mal wiederholen, aber irgendwie dachte ich grade, ich sitze in einer Kneipe und höre Stammtischparolen.

Ehrlich, jeder sieht nur die Sonnenseiten des Jobs. Aber wo Licht ist, ist bekanntlicherweise auch Schatten. Wenn man mal die Leute anregt, die den Lehrern ständig vorhalten und vorrechnen, wie gut sie es eigentlich hätten, dass sie, wenn sie schon soooo begeistert von diesem super Beruf sind, den doch selbst ergreifen sollten, dann wird in ganz vielen Fällen dankend abgewunken. Dann hört man Dinge wie "sich den ganzen Tag mit anderer Leute Kinder rumärgern", "Disziplinprobleme", "große Klassen", um nur einiges zu nennen. Tauschen würden die wenigsten wollen.

Ich finde es nur schade, dass viele Eltern Lehrer fast als "Feinde" betrachten, wenn man das hier noch liest, bestätigt sich der Eindruck. Schule muss ein wahrlich grausiger Ort mit fürchterlichen Menschen sein, die nur darauf bedacht sind, ihre so wenigen Arbeitsstunden hinter sich zu bringen und dann nach Hause zu rasen, um sich der Freizeit zu widmen.... Höchst bedenklich. Und da soll man seine Kinder hinschicken??? Das würde ich mir echt gut überlegen!

Mal im Ernst! Kommt mal alle wieder hübsch auf den Teppich runter! Jeder Job hat Licht- und Schattenseiten, der des Lehrers genauso wie der eines Angestellten oder Arbeiters. Man hat sich den Job ja letztlich mehr oder weniger selbst ausgesucht. Sicherlich gibt es auch unter den Lehrern - wie auch in allen anderen Berufssparten - schwarze Schafe, die dem Berufsethos nicht gerade gut tun. Aber die werden dann in solchen Diskussionen immer wieder "rausgezogen". Im Normalfall ist man ls Lehrer bestrebt, den Kindern fachlich und auch menschlich etwas beizubringen, sie ein Stück auf ihrem schulischen Weg zu begleiten und einen reifen, gut gebildeten Menschen in das Leben zu entlassen. Die meisten Lehrer wollen den "fremden" Kindern in ihren Klassen genau so viel Gutes wie den eigenen. Und später mal, wenn mein Sohn mal in die Schule gehen darf, wird jeder der Lehrer, der das anders sieht als ich früher oder später mit mir diskutieren müssen.

Diese ewigen Diskussionen über Lehrer (oder auch Beamte oder andere Berufszweige, die öfter mal in der Schusslinie stehen), zu denen sich Leute befähigt fühlen, die eigentlich weder genau wissen, was ein Lehrer so machen muss, wie die Ausbildung ausschaut und andere Dinge, die der Job so mit sich bringt, gehen mir echt allmählich auf den Keks. Ich schnabel doch auch nicht mit und kritisiere z.B. Ärzte oder Kfz-Mechaniker, nur weil ich mal im Krankenhaus war oder mir in einer Werkstatt das Auto habe richten lassen.

Es wäre viel schöner - und auch einfacher - wenn man sich nicht immer rechtfertigen müsste, sondern einfach den Job machen dürfte, wozu man eigentlich ausgebildet ist: Kindern etwas beibringen. Punkt und Ende. Der Rest ist zweitrangig. Was hat es mit dem Job zu tun, wie der Lehrer seine so reichlich bemessene Freizeit verbringt? Wichtig ist mir, dass ein angepeiltes Ziel gut und ohne Probleme erreicht wird. Wenn ein tennispielender Lehrer es drauf hat und seinen Unterricht toll macht und die Schüler dabei was lernen, ist mir das wurscht, was der Mann in seiner Freizeit macht und wie lange.

Vielleicht sollte man mal die Lehrerinnen hier fragen, warum sie sich gerade diesen Job ausgesucht haben. Kritiker werden sagen, wegen des Beamtenstatus und den damit verbundenen Vorteilen, der geringen Arbeitszeit usw. Ich hingegen bin überzeugt, dass mindestens 90 % (eher mehr) sagen, dass sie mit Kindern oder Jugendlichen arbeiten wollen und denen was beibringen möchten. Das ist der Focus, das drumherum ist angenehmes Beiwerk. Und dass Lehrer immer zwangsweise verbeamtet sind, ist auch ein Gerücht, das sich leider hartnäckig hält. Soll auch Lehrer im Angestelltenstatus geben.... in einigen Bundesländern sogar mehr als in anderen...

Sorry, etwas lang geworden, aber das musste mal raus.

Grüße
rubi

 
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