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Geschrieben von Konfusius am 24.06.2019, 14:15 Uhr

Erfahrungen mit Hundeunfall

Hallo Community,

ich hab mal so allgemeinere Fragen, ob jemand Erfahrungen mit folgender Problemstellung hat:

Wir sind privatversichert, das heißt, unsere Krankenkasse zahlt nicht, wenn ein Dritter einen Unfall verschuldet hat (das weiß ich deswegen, weil die schon mal eine Rechnung nicht zahlen wollten, weil sie aufgrund der Diagnose davon ausgingen, dass es sich um einen solchen Unfall gehandelt hätte). Nun rannte gestern ein Hund beim Spielen mit einem anderen Hund unseren Sohn (20 Monate) auf einem Spielplatz, auf dem Hunde zwar erlaubt, aber an der Leine zu führen sind, regelrecht über den Haufen.

Es ist nicht viel passiert, also ließen wir es darauf beruhen, zumal sich ein Halter sofort nach unserem Kind erkundigt und sich entschuldigt hat. Nichts, weswegen man in unseren Augen ein Fass aufmachen müsste. Doch ich frage mich, wie man reagieren müsste, wenn doch mal mehr passiert, als eine kleine Schramme auf der Nase?

Soweit ich weiß, muss der Hundehalter die Behandlungskosten aus eigener Tasche zahlen, wenn er für seinen Hund keine spezielle Haftpflicht abgeschlossen hat. Müssten wir, da ja unsere Krankenkasse das Geld nicht vorstrecken will, uns selbst um die Eintreibung kümmern? Müssten wir die Polizei verständigen und ggf. Anzeige wegen (fahrlässiger) Körperverletzung erstatten? Was, wenn der Hundebesitzer uns nicht bekannt ist und sofort Reißaus nimmt, ohne seine Kontaktdaten zu hinterlassen? Bleiben wir dann auf den Kosten sitzen?

 
4 Antworten:

Re: Erfahrungen mit "Hundeunfall"

Antwort von QueenMum am 24.06.2019, 16:06 Uhr

Also wir haben eine Privat Haftpflicht und eine Hunde Haftpflicht jedoch sind beide Versicherung in DE keine Pflicht. Falls was passiert und sich der Besitzer aus dem Staub macht, müsst Ihr die Polizei einschalten. Ob das was bringt, steht auf einem anderen Blatt. Allerdings gelten Hunde vor dem Gesetz nicht als Dritter sondern als Sachgegenstand und demnach muss deine Versicherung zahlen. Warum fragst du nicht einfach nach.

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Arztfotos und Anzeige

Antwort von Bela66 am 24.06.2019, 18:00 Uhr

Die beste Freundin meiner Tochter hatte einen solchen Fall erlebt. Als sie etwa 7 war, wurde sie von dem Hund eines Spaziergängers ziemlich fies in die Hand gebissen. Der sagte schnell „Ist ja nicht so schlimm“ und machte sich aus dem Staub.

Zum Glück war er aber jemandem bekannt, der das gesehen hatte. Die Eltern des Mädchens sind dann mit ihrer Tochter natürlich zuerst zum Arzt gegangen. Es wurde genäht, Fotos gemacht und die Verletzung dokumentiert. Die Eltern erstatteten dann einfach Anzeige.

Der Halter (bzw. seine Haftpflicht) musste nicht nur die Kosten für die Behandlung übernehmen, sondern das Kind bekam auch noch 500 EUR Schmerzensgeld fürs Sparbuch.

Wie das bei einer privaten Versicherung ist, wenn der Halter abhaut und unbekannt ist, weiß ich nicht. Ich glaube tatsächlich, dass es in diesem Moment sehr wichtig ist, ihm nachzugehen - sofern das möglich ist. Und hartnäckig zu bleiben, damit man zumindest die Steuermarken-Nummer des Hundes (wichtig, falls der Halter seinen Namen falsch angibt) und möglichst auch Namen und Adresse des Halters erhält.

Ich würde sogar Handyfotos von Halter und Hund machen, für die Polizei. Ich denke mal, dass die meisten Leute dann doch „aufgeben“ und sich outen.

LG

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Re: Erfahrungen mit "Hundeunfall"

Antwort von Konfusius am 25.06.2019, 10:20 Uhr

Vielen Dank euch beiden für eure Erfahrungen.

Ich will tatsächlich noch meinen Versicherungsvertreter fragen, doch dieser ist aktuell im Urlaub. Das weiß ich, weil ich einen Termin in anderer Angelegenheit vereinbaren wollte.
Daher dachte ich mir, ich überbrücke die Zeit, indem ich hier mal nachfrage.

Die Idee mit dem Nachlaufen kam mir auch, aber einerseits hat man das evtl. verletzte Kind, das man auch nicht einfach zurücklassen kann und andererseits kann man den Halter auch schlecht festhalten, wenn er einfach nicht anhalten will. Wie gesagt, ich rede von Fällen, wo das Kind eben nicht mit einer Schramme davonkommt, sondern ernsthaft verletzt wurde (evtl. sogar mit Bissen). Mal ganz davon abgesehen, dass man in so einer Situation die Ruhe haben muss, souverän zu reagieren und nach dem Halter Ausschau zu halten.

Das der Hund selbst kein Dritter ist, weiß ich natürlich, aber der Hundehalter hat, wie auch ich für mein Kind, eine Aufsichtspflicht. Nun weiß ich auch, dass die Aufsichtspflicht eines Elternteils erfüllt ist, wenn es sich in unmittelbarer Nähe mit Blickkontakt zum Kind befindet, was in unserem Fall gegeben war. Ich stand zwei Meter daneben, als es passiert ist.
Wie es sich mit der Aufsichtspflicht beim Hund verhält, weiß ich eben nicht, weil ich selbst keinen Hund habe, aber ich denke, wenn eigentlich Leinenpflicht bestand und der Halter nimmt seinen Hund von der Leine, hat er dadurch seine Sorgfalt mindestens leichtfertig verletzt. Damit haftet der Halter und meine Versicherung ist raus. Das ist aber nur meine laienhafte Annahme, denn ich bin kein Jurist und auch kein Versicherungsfachmann.
Mag auch sein, dass die gesetzliche Versicherung anders reagiert, aber unsere private Versicherung zahlt bei der Annahme eines Unfalls, bei dem eine fremde Partei beteiligt sein könnte, zunächst nicht. Erst wenn wir eine Erklärung liefern, dass der Unfall ohne Fremdeinwirkung passiert ist, übernimmt sie die Kosten der Behandlung.

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Re: Erfahrungen mit "Hundeunfall"

Antwort von Bonnie am 26.06.2019, 8:25 Uhr

Hallo,

bei einem Hundebiss haftet IMMER der Halter, egal ob an der Stelle Leinenpflicht war oder nicht!

Und klar: Wenn das Kind verletzt ist, kann man nicht weggehen, das ist genau das Problem. Man sollte möglichst einen Passanten bitten, schnell ein Foto von Hund und Halter zu machen bzw. ihm nachzugehen. Muss nicht klappen, kann aber. Wenn es um Kinder geht, sind viele Leute hilfsbereit und auch empört, wenn jemand sich unerlaubt entfernt.

LG

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