Rund ums Kleinkind - Forum

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Geschrieben von Hexhex am 16.06.2021, 9:01 Uhr

Bitte dringend Rat! (Danke fürs Lesen)

Hallo,

zuerst einmal: Bei Euch ist alles normal. Es ist einfach der ganz normale Wahnsinn mit Kleinkind. Trotzdem hier ein paar Erfahrungen und Tipps von mir dazu:

Es ist schön, ein kleines Kind mitbestimmen zu lassen - aber nur bei weniger wichtigen und kleinen Dingen. Den Tagesablauf aber (wann gehen wir spazieren, wann müssen wir zum Kiga? usw.) bestimmst DU. Das ist Dein Job. Du musst die Führungsrolle übernehmen, die das Muttersein mit sich bringt. Dein Sohn ist nämlich damit überfordert, wenn er ständig alles mitsteuern und manchmal auch alle Pläne einfach umschmeißen darf.

Er will gar nicht die Führungsrolle haben, er wünscht sich, dass Du ihm Halt und Orientierung gibst. Beispiel: Wenn Du beschlossen hast, es ist Zeit für einen Spaziergang oder den Spielplatz, dann ist das so. Er muss hier nicht zustimmen. Denn Du als Mutter weißt, frische Luft ist wichtig. Er muss das noch nicht verstehen, und er darf hier auch nicht mitentscheiden. Dass er hier manchmal alle fünf Minuten seine Meinung ändert, ist ein Zeichen für Überforderung. Gib ihm Klarheit.

Was das zügige Anziehen angeht, da helfen zwei Dinge: 1.) kein Zeitdruck morgens! Das heißt: noch etwas früher aufstehen, auch wenn‘s schwerfällt. Kinder hassen Eile, denn sie wissen nicht, wozu die nötig ist. Und wenn Dein Sohn merkt, dass Du Druck machst, ist das eine Steilvorlage für ihn, ein bisschen Sand ins Getriebe zu werfen, sich zu weigern, zu bocken oder extra langsam zu machen. Er will sich nicht drängen lassen, kleine Kinder verstehen noch nicht, warum Stress und Zeitdruck für uns so etwas wahnsinnig Wichtiges und Erstrebenswertes sind.

Und 2. hilft ein klein wenig Erpressung und Belohnung. Ich kenne keine Eltern, die ganz ohne auskommen. Heißt: Nur wer sich schnell anzieht, kriegt einen Kakao. Oder darf gleich im Auto einmal ganz kurz hupen. Oder auf Mamas Schoß mal kurz das Lenkrad drehen und „Auto fahren“ spielen, bevor es wirklich losgeht (sehr beliebt).

Das Allerwichtigste ist aber, dass Du jetzt für Dich selbst eine Entscheidung triffst: Wer soll Deinen Tagesablauf bestimmen - Du oder Dein kleiner Sohn, der damit komplett überfordert ist?

Wenn Du dann die Entscheidung getroffen hast, dass Du ab jetzt diese Führungsrolle übernehmen willst, wird Dein Sohn das spüren. Deine ganze Art und Ausstrahlung wird klarer, entschiedener, straighter und eindeutiger sein. Er wird spüren, dass Du nicht mehr länger jeden Pillefax ausführlich mit ihm diskutierst. Es wird das normale Trotzverhalten nicht ganz abstellen, aber der Alltag wird viel reibungsloser werden.

LG

 
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