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von @ni  am 26.02.2020, 20:49 Uhr

Bindung zum Papa oder Warum geht nichts ohne Mama

Hallo in die Runde,
Ich hoffe, dass ihr vielleicht einen Tipp habt. Ich versuche mich kurz zu fassen

Hier Mal kurz unsere Eckdaten:
- Sohn 10/18 geboren, also 16 Monate alt
- kam 5 Wochen zu früh
- 6 Monate gestillt
- von Anfang an quasi auf und an mir gelebt
- schläft bei uns im Familienbett, da er sein Bett nie akzeptierte

Mein Mann versucht sich wirklich überall einzubringen. Er hatte ihn phasenweise nach dem abstillen ins Bett bringen können. Das geht jetzt aber seit einigen Wochen absolut nicht mehr. Er schreit sich dann die Seele aus dem Leib, also Junior, nicht mein Mann , bis ich wieder ins Schlafzimmer komme. Es geht so weit, dass er mittlerweile jedes Mal weint, wenn ich nicht da bin. Selbst wenn ich mir zur Toilette gehe, steht Junior vor der Tür und weint. Ich kann ohne meinen Sohn nirgendwo hingehen. Ich war auf dem Geburtstag einer Freundin eingeladen. Junior ins Bett gebracht und los. Nach 1 Stunde musste ich wieder nach Hause, da er wach wurde und mein Mann ihn nicht beruhigen konnte (was ja schon Mal funktionierte). Als ich mit einer Freundin frühstücken wollte, hat er 1,5 Stunden am Stück geweint. Mein Sozialleben ohne Kind ist also gerade quasi bei 0.
Tagsüber sitzt er auch am liebsten auf meinem Schoß oder ist auf meinem Arm. Wir sind in einer Spielgruppe, wo die anderen Kinder durchaus mehr explorieren. Ich weiß, jedes Kind ist anders, aber es schlaucht einfach sehr, dass mein Mann sich dem Kleinen nicht annehmen kann und meinen Mann bedrückt das wirklich sehr! Er hat das Gefühl, dass der Kleine ihn nicht mögen würde. Im übrigen geht Junior jeden Donnerstag zu seinem Großeltern nachmittags (von 14 - 18 Uhr circa), was ohne Probleme funktioniert
Weiterhin bekommen wir in 6 Wochen weiteren Nachwuchs und da ich aus medizinischen Gründen einen KS bekomme, werde ich 4-5 Tage im KH bleiben müssen und ich habe keine Ahnung wie das funktionieren soll.
Der Kleine bemerkt sicherlich, dass sich bald etwas ändert und kann dadurch nochmal anhängliche sein, aber dieses Probleme hatten wir vorher schon immer Mal wieder.

Hat jemand eine Idee, woran es liegen könnte oder was wir noch tun können? Wenn mein Mann von der Arbeit kommt, ziehe ich mich schon zurück, damit die beiden alleinige Zeit miteinander haben, aber das klappt auch Mal etwas besser und Mal schlechter. Heute weinte er als er gebadet wurde und ich das Badezimmer verließ

Entschuldigt den langen Text. Sollten noch Fragen bestehen, dann stellt sie gerne!

Danke fürs lesen und für die Ratschläge!!

 
4 Antworten:

Re: Bindung zum Papa oder "Warum geht nichts ohne Mama"

Antwort von sunnydani am 27.02.2020, 13:55 Uhr

Es gibt immer so Phasen, in denen die Kinder eine Person bevorzugen. Normalerweise vergeht es dann auch wieder.
Ich würde einfach Zeiten einführen, in denen Papa aufpasst. Also du wirklich weg bist. Und Papa muss dann gemeinsam mit Sohn da einfach durch. Natürlich sollte er ruhig bleiben und deinem Sohn das Gefühl geben, dass alles in Ordnung ist. Aber er muss eben auch die Gelegenheit dazu bekommen und wenn du immer wieder kommst, wenn euer Sohn weint, hat Papa ja gar nicht die Chance ihn beruhigt zu bekommen und euer Sohn auch nicht die Chance zu erkennen, dass Papa ihn auch beruhigen kann.

Ich würde also langsam beginnen damit, dass du einfach mal eine halbe Stunde nicht da bist. Eurem Sohn würde ich das vorher sagen, also Mama geht jetzt einkaufen, etc. und Papa ist bei dir. Und dann wirklich gehen, egal ob er weint oder nicht, Papa soll ihn dann ablenken, mit ihm spielen, etc.
Und wenn das gut klappt, dann ausdehnen und immer länger wegbleiben.

Wir hatten auch mal so eine Phase bei unserem Großen. Ich hatte aber nun mal Termine, zu denen ich alleine hingehen musste bzw. auch wollte und ich wollte auch ab und an mal eine Stunde "kinderfrei" bzw. zum Joggen konnte ich ihn auch nicht gut mitnehmen und deshalb mussten Sohn und Papa da durch. Mein Sohn hat die ersten Male auch etwas länger gebrüllt, bis er dann gemerkt hat, es hilft ihm nichts, Mama ist jetzt nicht da und Papa kann das genauso gut und dann war es in Ordnung. Er hat dann oft nur bei der Verabschiedung kurz geweint, aber sobald ich weg war, war alles gut. Er hat öfters dann nach mir gefragt, Papa hat dann immer gesagt, "Mama ist joggen, z.Bsp. und sie kommt bald wieder und jetzt ist Papa bei dir" und somit war es ok. Der Bindung hat es nicht geschadet.

Es ist doch keine fremde Betreuungsperson, es ist nur Papa und der sollte alles genauso gut können wie Mama. Abgesehen davon weinen sie bei uns doch genauso mal, wenn sie was wollen und nicht dürfen und es ist dann so, wir trösten sie, sind da, aber es geht nun mal trotzdem nicht. Deshalb finde ich es auch nicht schlimm, wenn eben bei Papa auch mal geheult wird. Solange er da ist und dem Kind Sicherheit und Geborgenheit gibt, kann dem Kind kein Schaden passieren, nur weil die gewünschte Betreuungsperson mal nicht da ist.

Bei meinem Kleinen ist es gerade anders herum. Er hat gerade eine Papa-Phase und alles soll Papa machen. Freut mich echt, aber manchmal geht es eben auch nicht, weil Papa Fußball spielen geht oder weil Papa Gartenarbeit macht, etc. Dann muss er auch zu mir und bei mir bleiben, heult im ersten Moment auch, aber ich lenke ihn dann ab und er trägt keinen Schaden deshalb davon.

Ansonsten wenn du das nicht möchtest, dass er eben mal "gezwungenermaßen" bei Papa bleiben muss, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als die Phase auszusitzen und eben immer da zu sein. Wenn du dann ins KH musst, dann muss es eh klappen, egal ob euer Kind dann lange weint oder nicht. Im Normalfall merken die Kinder es aber schon, dass es nun eben sein muss.
Ich würde es aber vorher eben anbahnen und Papa und Sohn einfach machen lassen, in der Hoffnung es klappt dann einfach bald wirklich gut.

Alles Liebe!

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Re: Bindung zum Papa oder "Warum geht nichts ohne Mama"

Antwort von @ni am 28.02.2020, 7:23 Uhr

Vielen Dank für deine Liebe Antwort. Wir versuchen es jetzt schon immer wieder, dass die beiden alleine sind. Klappt Mal besser und Mal schlechter. Ich habe manchmal das Gefühl, dass mein Mann nicht so Recht weiß, was er dann machen soll. Er ist so frustriert, dass er sein eigenes Kind nicht beruhigen und ins Bett bringen kann.
Wir bleiben am Ball und hoffen, dass es nur eine Phase (eine ganz schön lange ) ist. Den Tipp, das Haus tatsächlich zu verlassen und es meinem Sohn dann auch so zu kommunizieren, werde ich beherzigen! Vielen Dank dafür

Alles Liebe

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Re: Bindung zum Papa oder "Warum geht nichts ohne Mama"

Antwort von Sommerblume269 am 28.02.2020, 10:10 Uhr

Huhu,

Ich sehe es auch so, dass die Phase in dem Alter ganz normal ist. Aus meiner Arbeit als Krippenerzieherin weiß ich, dass Kinder in dem Alter bereits ganz genau wissen, welche Schalter sie drücken müssen. Der Papa ist keine fremde Person, sondern ein wichtiger Bestandteil eurer Familie und auch wenn du diejenige warst, die gestillt hat und sich vermutlich in erster Linie um euren Krümel gekümmert hat, weiß euer Knirps, dass Papa genauso da ist und sich Mühe gibt. Ich würde daher auch empfehlen, ganz klare Zeiten oder "Regeln" aufzustellen, wann und wofür Papa in Zukunft zuständig ist, denn wenn du erst einmal deinen Kaiserschnitt hattest, wirst du selbst merken, wie wichtig die Unterstützung durch deinen Mann sein wird. Ich hatte selbst vor einem Monat meinen Kaiserschnitt und die erste Woche danach war körperlich extrem hart. Und wenn ich extrem sage, dann meine ich auch extrem: 24 h nach der OP hast du noch den Blasenkatheter sowie den Zugang von der Infusion in dir, was dich körperlich stark einschränkt. Laufen geht die ersten zwei Tage nach der OP nur unter starken Schmerzen. Das betrifft auch das Aufrichten aus der liegenden Position (ständiges Aufstehen zum Wickeln war für mich unmöglich). Auch das Liegen auf der Seite oder gar auf dem Bauch kannst vergessen.. Von daher lass dir bitte von deinem Kind kein schlechtes Gewissen machen, damit es mit im Krankenhaus sein kann. Die OP ist ein großer Eingriff und selbst jetzt hab ich noch Probleme, mein Baby längere Zeit zu tragen, auf dem Bauch liegend zu stillen oder schwere Sachen zu heben. Du brauchst die ersten 5 Tage wirklich Zeit zum genesen, Ruhe und Zeit für dein Neugeborenes!! Von daher kommt es euch allen zugute, wenn du die letzten Wochen vor der Geburt deines zweiten Kindes intensiv nutzt, um den Papa bei Kind 1 konsequent einzuspannen. Denn wenn erstmal Kind 2 da ist, wird Kind 1 schnell merken, dass es dich als Mama nicht mehr 100 Prozent beanspruchen kann und dann wird der Umschwung umso härter!

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Re: Bindung zum Papa oder "Warum geht nichts ohne Mama"

Antwort von LeNiWa am 03.03.2020, 8:59 Uhr

Also wir haben es auch so gehabt, es ist inzwischen besser aber wenn er die Wahl hat wählt er immer Mama. Er ist 3 Jahre alt, wurde 2 jahre gestillt und schläft im Familienbett. Kindergarten/ Krippe besucht er seit seinem 1. Geburtstag. Nach 2 Wochen Eingewöhnung hat es auch gut geklappt das er anfangs 5 Stunden da war und jetzt mit 3 ist er 6 Stunden täglich da. Wenn ich nicht da bin klappt mit dem Papa alles super aber sobald ich da bin heißt es nur Mama. Egal was er will. Ganz oft schicke ich ihn einfach zum Papa, er geht meistens dann auch zum Papa. Kuscheln und einschlafen allerdings geht bei Papa gar nicht das macht er nur mit mir. Mitte Februar hat er dann zum ersten mal bei meinen Eltern geschlafen. Bisher hielt ich es nicht für nötig und da eine Entfernung von 45 Minuten zwischen uns liegt hatte ich immer Angst "was ist wenn es nicht klappt " da haben wir es aber versucht. Habe ihn vormittags hin gebracht,bin um 3 gefahren und am nächsten morgen um 9 wieder da gewesen. Und es hat super geklappt. Er hat zwar nach mir gefragt aber sich schnell ablenken lassen.

Ich würde auch sagen das ihr es einfach immer wieder versucht ohne das du da bist und das du dich auch bewusst verabschiedet. Das mache ich jetzt auch noch immer, das ich explizit darauf hinweise das ich jetzt wegfahren und er bei Papa oder Oma bleibt

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