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Geschrieben von Tine1 am 06.11.2012, 18:28 Uhr

Betreuungsgeld 2013

Ich denke, das berühmte "Fördern (und Fordern)" wird allgemein überschätzt. Es braucht keine besonderen Angebote, um Kleinkinder zu fördern. Lässt man sie einfach machen was sie wollen (soweit das geht), beschäftigt sich liebevoll mit ihnen und bemüht sich, auf die unzähligen Fragen Antworten zu finden und zu geben, dann braucht es keine besondere Förderung. Welche Art der Förderung, selbst wenn man es für sehr wichtig erachtet, ein Kind in einer Krippe bekommen könnte, die es zuhause durch die Eltern nicht bekommen kann, ist mir ein Rätsel. Was wird denn in einer Krippe gemacht, was ihr, die ihr glaubt es den Kindern zuhause nicht ermöglichen zu können, nicht machen könnt?

Bleiben die sozialen Kompetenzen, die eventuell in der Gruppe der Gleichaltrigen besser erlernbar sind. Aber zum einen würde das voraussetzen, dass die Krippe einen sehr geringen Betreuungsschlüssel und dementsprechend motivierte ErzieherInnen hat. Das wird es im Einzelfall geben, ist aber nicht die Regel. Zum anderen, gibt es auch ansonsten die Möglichkeit, diverse Eltern-Kind Angebote wahrzunehmen. Und zum Dritten reicht die feste Kindergruppe auch im Kindergartenaltern noch vollkommen aus. Im übrigen werden in der Krippe soziale Kompetenzen ja nicht nur durchweg positiv erworben.

Das Betreuungsgeld ist meiner Meinung nach eine zweischneidige Angelegenheit. Einerseits hilft es ein paar Familien, die mit einem Gehalt so an der Grenze dessen sind, was sie zum leben brauchen und von denen einer gerne zuhause beim Kind bleiben möchte. Andererseits ist es natürlich eine feine Möglichkeit, sich von den gesetzlichen Notwendigkeiten des Ausbaus der Krippenplätze freizukaufen. Eine wirkliche Wahlfreiheit besteht dadurch, wie schon vielfach erwähnt, auf jeden Fall nicht.

Ein zufriedenstellender Zustand für mich wäre (Utopie): Es gibt genug Krippenplätze für jeden, der gerne einen Krippenplatz in Anspruch nehmen will. Die vorhanden Krippenplätze haben einen Betreuungsschlüssel von (je nach Alter der Kinder) 1:3 bis max. 1:5. Die ErzieherInnen sind speziell weitergebildet für die Arbeit mit dieser Altersgruppe. In der ErzieherInnenausbildung ist ein hoher entwicklungspsychologischer Anteil vorhanden, regelmäßige Fortbildungen erweitern diese Kenntnisse stets. Die sanfte Eingewöhnung ist die Regel. Der ErzieherInnenberuf wird um mehrere Gehaltsstufen finanziell aufgewertet. Am besten so, dass auch mehr Männer anfangen, sich in dem Bereich ausbilden zu lassen. Die Plätze sind für die Eltern kostenlos.

Die Löhne und Gehälter steigen deutlich, so dass von einer Vollzeitstelle eine Familie zumindest auf bescheidenem Niveau ernährt werden kann. Die Arbeitsplätze bzw. das Arbeitsrecht ist so familienfreundlich, dass Mutter und Vater je nach individueller Vereinbarung jeweils Teilzeit arbeiten und sich Teilzeit um die Reproduktionsarbeit kümmern können. Dazu wäre es natürlich vonnöten, die Gehälter von Männern und Frauen im Sinne "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" anzupassen, aber auch, die typischen "Frauenberufe" besser zu entlohnen.

Dann könnte man sich wirklich entscheiden, und zwar ohne Gewissensbisse und ohne ein finanzielles Desaster.

 
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