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Geschrieben von März2016 am 26.04.2018, 19:08 Uhr

Austausch - „anspruchsvolles“ Kleinkind. Wem geht es auch so?

Hallo liebe Mitmütter,
ich muss mir jetzt hier mal das Herz ausschütten und hoffe, dass ich nicht alleine bin. Alleine das würde mir wohl schon helfen.
Gefühlt ist meine Kleine (jetzt 17,5 Monate, korrigiert 16,5) anstrengender als alle anderen Kinder meiner Freundinnen. Es fing eigentlich schon im Babyalter von ca 3-4 Monaten an. Sie fing an riesen Probleme mit dem Einschlafen zu haben, es wurde trotz Einschlafstillen viel geschrien, ich habe sie teilweise den halben Tag getragen, weil sie nur so eingeschlafen ist. Kinderwagen ging erst so ab 13/14 Monaten, vorher ein einziges Geschrei. Auto fahren wird jetzt langsam zum Glück auch besser. Essen war von Anfang an problematisch, sie hat sehr viel gebrochen, was auch einen Krankenhausaufenthalt nach sich zog (zum Glück wurden keine organische Ursachen gefunden). In der Zwischenzeit isst sie besser, spuckt aber immer noch sehr viel aus und die Mengen sind auch nur gering.
Sie fremdelte extrem. Beim falschen blick von Fremden wurde sofort geschrien (nicht gejammert...) und an mich geklammert. Arztbesuche sind heute noch der Horror. Das dauerte ziemlich lange bis es endlich besser geworden ist. Seit 2 Wochen ist es irgendwie erneut so schlimm. Zb war das spielen mit ihrer Oma kein Problem. Jetzt schreit sie, wenn ich nur 2 Minuten etwas wegräume und sie bei Oma auf dem Arm ist.
Insgesamt ist sie gefühlt so viel schmerzanfälliger/sensibler und ängstlicher. Ihre Reaktionen sind immer sehr extrem. Allerdings auch im positiven: Sie freut sich wie eine Schneekönigin über Dinge :) Wenn sie zahnt, dann liegen ihre Nerven blank und sie möchte durchgehend auf den Arm, blicke von fremden führen zum Schreien, die Nächte brauche ich wohl nicht erwähnen. Dauergenuckel. Ja, ich stille noch, weil meine Vorstellungskraft versagt, wie sie je ohne Brust einschlafen soll. Nachts kommt sie auch noch häufig an. Derzeit bricht glaube ich wieder ein Zahn durch.
Ab August soll sie in die Krippe gehen. Ich habe keine Ahnung wie das funktionieren soll :( Bisher konnte immer nur ich sie ins Bett bringen. Der Papa kümmert sich liebevoll nach der Arbeit um sie. Sie hat auch viel Spaß mit ihm: Bei Müdigkeit und Schmerzen wird jedoch immer nach Mama gerufen und geweint. Wenn ich allerdings gar nicht zu Hause bin, dann klappt es besser (laut Aussage meines Mannes).
Sie ist sprachlich schon sehr weit (erste drei-Wort-Sätze), dafür motorisch langsam und macht derzeit ihre ersten Schritte.
Manchmal frage ich mich, ob das alles normal ist, oder aber doch irgendetwas organisches dahinter steckt. Aber ich kann sie ja schlecht von Arzt zu Arzt zerren, ohne wirklichen Verdacht auf irgendwas... beim Chiropraktor waren wir, weil sie eine bevorzugte Seite hatte, das hat sich super verwachsen.
Versteht mich nicht falsch: Für mich und meinen Mann ist die Kleine das tollste, hübscheste und klügste Kind der Welt und trotzdem frage ich mich manchmal: Warum ist sie so viel anspruchsvoller als andere Kleinkinder? Alles wird so ganz langsam einfacher, darüber bin ich ja schon echt froh :)

Geht es noch jemanden so? Oder ging es jemanden so und die Kinder sind schon älter? Wie ging es weiter? Wie geht ihr damit um?

 
16 Antworten:

Re: Austausch - „anspruchsvolles“ Kleinkind. Wem geht es auch so?

Antwort von Kristel 1705 am 26.04.2018, 19:58 Uhr

Ich kann dir nur sagen es wird besser!
Meiner ist jetzt 2 Jahre von Anfang an hat er schlecht geschlafen. Jede halbe Stunde wach, manchmal war auch um 4uhr die Nacht vorbei. Die halbe Nacht nur rum getragen. Er war schon immer lauter frecher als andere. Ein richtiger Bengel halt . Das ist er heute noch wir sind hier der Supermarkt schreck . Man kann mit ihm nicht zum Essen gehn weil er keine fünf Minuten still sitzen kann.
Wenn wir Freunde besuchen wird erst mal alles auf den Kopf gestellt.
Bei meinen Freundinnen hieß es auch immer ihre Kinder schlafen gut sie spielen Stundenlang mit einem Spielzeug die sind soooo Brav.
Aber weißt du was ich liebe meinen charmanten Bengel. Ich bin mittlerweile echt froh das er ist wie er ist. Auch wenn es manchmal echt nerven kostet.
Was ich sagen will man wächst mit den kleinen mit, egal ob es nervlich ist oder ein bisschen an sie anzupassen. Du hast dein Kind und wie sie ist so ist sie. Fertig! Das ändert sich noch so oft und wenn sie in die Grippe geht kann auch alles von alleine kommen.
Keine Angst du bist nicht allein.

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Re: Austausch - „anspruchsvolles“ Kleinkind

Antwort von Jorinde17 am 26.04.2018, 20:43 Uhr

Hallo,

Deine Tochter ist offenbar einfach ein sehr sensibles Kind. Das ist nicht unnormal, sondern eine Typfrage. Meine Tochter war in diesem Alter ähnlich. Sie hat praktisch immer gefremdelt, nicht nur im Fremdelalter. Sie weinte, wenn ihr im Supermarkt bloß jemand zu nahe kam und freundlich lächelte. Sie kam nachts locker sechs Mal, bis sie zwei war. Sie weinte abends immer lange, auch wenn sie herumgetragen wurde. Sie wollte in der Krabbelgruppe nicht mit anderen Kindern spielen. Sie weinte bei den U-Untersuchungen und ließ sich oft fast gar nicht untersuchen.

Es wird aber besser. Heute ist meine Tochter ein Teen und eher unkompliziert. Ich kann nur sagen, die Pubertät war völlig easy, kein Vergleich mit der frühen Kleinkindzeit. Man wird also durchaus irgendwie entschädigt.

Ich muss aber sagen, dass ich mir den frühen Kita-Einritt gut überlegen würde. Sensible Kinder sind oft sehr trennungsempfindlich. Das gilt ja für Kinder unter drei Jahren sowieso, für die zarten Pflänzchen aber besonders. Ich habe meine Tochter mit dreieinhalb in den Kiga gegeben, und das war trotzdem noch eine Herausforderung für sie, die sie erst nach gut einem Jahr halbwegs gemeistert hatte. Sie sprach dort nicht und weinte ein geschlagenes Jahr lang, wenn ich wegging. Eine Betreuung unter 3 Jahren wäre für sie erst recht zuviel gewesen.

Wenn es finanziell irgend möglich ist, würde ich Deine Tochter erst mit drei in die Kita geben. Ich würde mich lieber im Alltag etwas einschränken, als ihr zu früh zu viel aufzubürden. Man muss jedes Kind in seiner Veranlagung und Entwicklung dort abholen, wo es gerade steht, sich also aufs Kind einstellen. Eine frühe Fremdbetreuung ist nicht optimal für Kinder mit starken Bedürfnissen.

LG

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Re: Austausch - „anspruchsvolles“ Kleinkind. Wem geht es auch so?

Antwort von emilie.d. am 26.04.2018, 20:48 Uhr

Ich bekomme zu meinem ehemaligen Baby mit 'schwierigem Temperament" wie es so schön in der Pädagogik heißt, ständig gesagt, was für ein tolles, empathisches, interessiertes, kluges, durchsetzungsstarkes Kind er sei.

Er ist 6 und seine Kunstpädagogin ist begeistert über seine Ausdauer und seine Fähigkeit, mitzufühlen bzw. Gefühle intensiv nachempfinden zu können. Er kann technisch natürlich noch nicht gut zeichnen und töpfern, aber er drückt schon recht viel aus. Er spricht sehr gut. Er baut Lego für 9-14 Jährige komplett allein auf. Motorisch ist er nicht soooo begabt, aber im Normbereich bzw. drüber, weil er seit Jahren beim Turnen ist.
Er ist wie ein Schwamm, Kreatives, das man ihm anbietet, macht er begeistert mit. Kochen, Backen, Gärtnern. Er verhandelt schon jetzt echt gut, ich muss da oft schmunzeln, weil er für seinen Bruder da grundsätzlich mitverhandelt. So Kinderfront vs. Erwachsenenfront.

Leute, die ihn später kennengelernt haben, glauben mir nicht, wie anstrengend er war.

Da liegt der Hase im Pfeffer denke ich. Ich weiß es natürlich nicht, aber ich denke, er konnte als Baby nicht filtern, sich nicht abgrenzen. Ich denke, das ist alles auf ihn eingeprasselt und damit kam er einfach nicht klar, weil er eben empfindsamer war. Er brauchte ständig Beruhigungsreize (wurde 3 Jahre gestillt und hat praktisch in einer Schaukel in der Tür gelebt). Er war extrem trennungssensibel. Ich hatte ihn von der normalen Krippe abgemeldet und ihn in eine private, ruhigere Betreeung gegeben plus zusätzlich eine Kinderfrau, die ihn 1 zu 1 betrwut hat. Trennen morgens im Kiga hat ewig gedauert. Er ist in einem Waldkiga, die hatten da GsD Verständnis. Mein Mann hat manchmal 45 min gebraucht, bis er gehen konnte. Wir haben aber nicht gewaltsam getrennt, weil er einfach ein Problem hatte, sich zu beruhigen, wenn er erstmal drüber war.

Ich hab das hier schon öfter geschrieben, irgendwann als er älter war, konnte er diese Ausflippmomente verbalisieren als "Mama, halt mich fest, ich kann mich nicht beruhigen." Und das waren wirklich Nichtigkeiten, verstärkt, wenn er unterzuckert war. Aber er hat dann wirklich komplett gezittert vor Weinen, mein 2. hat das nie gehabt.

Die ersten 3 Jahre waren anstrengend, aber danach ging es nur noch bergauf. Das sagt wahrscheinlich jede Mutter, aber er ist wirklich ein phantastisches Kind und es ist ein Geschenk, mit ihm Ausflüge zu machen. Mein Mann und ich prügeln uns im Moment ein bisschen drum, weil wir noch einen 2-jährigen haben, für den Planetarium, botanischer Garten und Co nix ist. Ich fliege in zwei Wochen mit ihm Sightseeing machen in eine meiner Lieblingsstädte und freu mich schon total drauf. Wir machen natürlich kindgerechtes Programm, aber sowas liebt er. Mein Mann nimmt ihn demnächst mit auf eine Ausstellung. Er kann Fahrzeuge und Co ewig angucken.

Ich hatte, als er klein war, das Glück eine Freundin zu haben mit 6 Kindern, von denen 1 auch so war. Ich wusste, dass Kinder verschieden sind und man nix machen kann außer so viel an Beruhigung zu investieren wie geht, damit der Streß sich im Gehirnstoffwechsel nicht festsetzt, platt ausgedrückt. Aber klar, wir waren oft an unseren Grenzen und man hadert schon rum, wenn man selbst Kind stundenlang rumträgt, während andere 1 jährige auf einer Decke spielen.

Wir mussten ewig zu Zweit wickeln, weil der ohne Ablenkung kaum zu bändigen war und alles zusammengebrüllt hat. Und dann kommen so Ratschläge wie "Hängt doch mal ein Mobile auf", ja sicher.

Ich find es nie falsch zu schauen, ob organisch alles ok ist. Aber prinzipiell sind auch solche High Need Babys normal.

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Re: Austausch - „anspruchsvolles“ Kleinkind. Wem geht es auch so?

Antwort von niccolleen am 26.04.2018, 20:59 Uhr

Es gibt solche Kinder. Besonders bei Fruehchen ist vieles im Gehirn noch unausgereift, weil es ja gleichzeitig noch viele andere alltaegliche und lebensnotwendige Faehigkeiten lernen und nachholen muss. Meine Tochter war auch ein Fruehchen, und einiges erkenne ich wieder. Vieles hat sie bald nachgeholt, und anderes wiederum hat Jahre gedauert. Man weiss nicht, was bei den am einfachsten erscheinenden Faehigkeiten alles fuer neurologische Voraussetzungen und Verknuepfungen noetig sind. Besonders alles, was soziales betrifft. Das ist einfach immer beim Menschen die groesste Huerde und erfordert am meisten Ressourcen und Lernen.

Du hast gar nichts falsch gemacht, und deine Tochter hat hoffentlich auch keinen organischen Schaden, sondern muss einfach noch sehr viel verarbeiten, und das Verarbeiten selber ist auch noch sehr viel schwieriger als bei vielen anderen Kindern.
Mein Neffe hat auch in dieser HInsicht sehr gelitten, hatte aber eine wirklich geduldige und tolle und liebevolle Mutter (er ist noch dazu ein Zwilling und inzwischen gibt es schon ein kleines Schwesterchen dazu). Jetzt wird er 9 und ist echt gut drauf. Zurueckhaltend aber durchaus selbstbewusst, sehr gescheit, sehr gut in der Schule, hat wenige aber sehr gute Freunde, kommt sehr gut an bei anderen Kindern, usw. Aber der Weg dahin war halt steinig. Es zahlt sich aber aus, durchzuhalten!

Unbedingt immer wieder vor zuviel Trubel abschirmen und vor fremden Menschen, und vor allem auch in der Nacht Sicherheit geben, egal wie unlogisch die Aengste scheinen. Schlaf ist echt das Wichtigste, wenn Kinder eh schon Verarbeitungsschwierigkeiten haben. Der sollte wirklich gut gewaehrleistet sein, und nicht von "er/sie soll aber lernen...." gestoert werden.

lg
niki

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Vielen Dank!

Antwort von März2016 am 26.04.2018, 21:11 Uhr

...für eure Antworten. Es tut gut zu lesen, dass es anderen auch so ging und vorallem auch zu lesen, wie sie heute sind
In vielen erkenne ich unsere Tochter wieder: Empathie - sicherlich noch sehr früh um da aussagen zu treffen, aber schon seit Monaten wird jedes Kuscheltier, jede Puppe und selbst manchmal der Ball namentlich genannt, weil es auch trinken/essen bekommen muss und von der Kleinen gefüttert wird. Erst dann will sie was
Auch das mit dem Einkaufen: Auch unsere Tochter schreit einfach plötzlich los, wenn sie nur angesprochen wird
Was ich nur laienhaft beurteilen kann: ich finde sie schon sehr pfiffig in dem, was sie tut, fordert, woran sie sich erinnert etc... aber das behauptet wohl jede Mutter von ihrem Kind
Und von guten Tipps und Beschuldigungen, ich muss halt einfach mehr an den Papa abgeben, kann ich in der Zwischenzeit ganz Straßen Pflastern. Auch von nett gemeinten Aussagen „Ich könnte das so nicht wie du... meinen Respekt“ höre ich mehr als genug und mag sie echt nicht mehr hören...
Das mit der Fremdbetreuung ist auch meine Angst. Allerdings ist es leider derzeit nicht anders möglich und fest eingeplant.. ich kann nur hoffen, dass es funktioniert, ohne dass sie sehr leidet. Wenn doch... dann weiß ich leider auch nicht. Dann muss ein unmöglicher Plan Z her Bisher und bis dahin werde ich weiterhin jede Möglichkeit nutzen, dass ich Ihr Sicherheit und Geborgenheit gebe. Eigentlich wollte ich so langsam abstillen, weil wir auch demnächst ein zweites planen, aber ich denke, dass ich ihr dann zumindest das vorerst lasse.

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Re: Vielen Dank!

Antwort von emilie.d. am 26.04.2018, 21:55 Uhr

Eine Freundin von mir kann nicht mehr arbeiten, seitdem ihr Sohn in der Schule ist. Ehemaliges Schreikind, ab 1 Jahr in der Krippe. Er hat jeden Morgen gebrüllt. Es wurde mit den Jahren immer schlimmer.

Er ist in psychologischer Behandlung, ausgewachsene Trennungsangst. Ein Kigakind kannst Du noch in den Kindergarten tragen. Als Schulkind sitzt der mit seiner Angst nicht mehr einfach nur in der Ecke, sondern wird agressiv und schlägt um sich und läuft weg. Es besteht Schulpflicht, sprich, sie mussten ihn jeden Morgen hinzerren, er ist ausgeflippt und sie haben ihn wieder mit heimgenommen.

Die Schule meinte, er führe sich auf, sie müssten einfach hartbleiben. Er konnte nicht mal mehr das Haus verlassen, hat angefangen, Babysprache zu brabbeln. Da haben sie die Reißleine gezogen, externer Gutachter ect. Jetzt behauptet die Schule, sie hätten ja schon immer gesagt, dass er mehr Unterstützung brauche. Er hat eine eigene Sozialarbeiterin, die sozusagen seine Mutter ersetzen soll.bzw. ist meine Freundin mit in der Schule. Mittags isst er mit einer Lehrerin, weil er den vollen Saal nicht aushält.

Ich bin öfter da, er ist so ein liebes, normales Kind. Solange er nicht das Haus und seine Mutter verlassen muss. Es wird langsam besser, aber es ist für die gesamte Familie seit Jahren eine Riesenbelastung. Und auch für die Beziehung.

Deshalb, jetzt ist April, wenn sie wirklich so trennugnssensibel ist, würde ich über Kinderfrau oder Tagesmutter nachdenken. Da ist es normal ruhiger und familiärer. Bei Krippe würde ich im Vorfeld ganz genau nachfragen, wie sie eingewöhnen, wann sie die ersten Trennungsversuche starten. Jeder missglückte Trennungsversuch macht es schwerer.

Ich würde Minimum 8 Wochen planen und die erste Woche auf keinen Fall trennen.

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Re: Vielen Dank!

Antwort von Kristel 1705 am 27.04.2018, 7:28 Uhr

Also ich muss sagen ich hab meinen kleinen mit einem Jahr zu einer Tagesmutter gebracht. Er hat damals auch geschriehen wenn ich nur auf die Toilette wollte. Aber nach behutsamer Eingewöhnung will er heut manchmal garnicht mehr mit heim. Mittlerweile geh ich auch wieder halbtags arbeiten und es läuft prima. Ich hätte nichts besseres machen können. Vielleicht wäre das eher was für euch.

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Re: Vielen Dank!

Antwort von März2016 am 27.04.2018, 8:00 Uhr

Die Tagesmütter hier haben wir bereits abgeklappert und entweder sind sie schon ausgelastet, oder aber sagen uns so gar nicht zu...
Ich muss allerdings sagen, dass ich die Krippe, in der wir eine Zusage haben, wirklich toll finde und die Erzieherinnen sehr herzlich sind!
Wir müssen einfach schauen wie es läuft und dann situationabezogen reagieren. Bringt ja niemanden etwas, wenn ich mir vorweg schon Magenschmerzen mache. Zumal es meine Unsicherheit ihr dann nicht einfacher macht.
Eigentlich wollte ich nach einem Jahr wieder arbeiten gehen und da haben wir schon eine Lösung gefunden. Nur jetzt muss es wieder sein, es ist halt leider manchmal nicht zu ändern.

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Re: Vielen Dank!

Antwort von niccolleen am 27.04.2018, 8:01 Uhr

Bezueglich Fremdbetreuung moechte ich dir unbedingt zwei Erfahrungswerte mitgeben:

1. Ueber diese Bruecke gehst du erst, wenn du dort bist. Mach dir jetzt keine Gedanken, was in ein paar Monaten sein wird. ALLES kann sich bis dahin aendern, von selbst. Besonders, wenn du jetzt nicht "ueben" anfaengst, sondern wirklich Naehe, Rueckhalt, Anhalt gibst.

2. Mit 2,5 Kindergarten, noch dazu ein recht grosser mit offenem System, hat trotz phantastischer Betreuung der Bezugspersonen dort einfach nicht funktioniert, mit teilweise fatalen Folgen bis heute. Noch dazu hab ich mich damals noch sehr verunsichern lassen und "bloss nicht Wechsel, zuviel Veraenderung etc." haben mich zu lange ueberzeugt. Nachtraeglich gesehen und mit der Erfahrung meines zweiten Kindes wuerde ich dir fuer dein Kind UNBEDINGT eine Tagesmutter ans Herz legen. Die Gruppe ist klein, familiaer, die Bezugsperson immer da und nicht mut 20 anderen Kindern und zickigen Kolleginnen beschaeftigt, oft gibt es ein Haustier, die Kleingruppe geht oft spazieren oder sowas, das gemeinsame Essen ist relaxter, und so weiter.

lg
niki

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Re: Vielen Dank!

Antwort von März2016 am 27.04.2018, 12:57 Uhr

Danke auch noch einmal für deine Worte. Wie gesagt, nach Tagesmüttern haben wir erfolglos geschaut. Das Konzept ist hier nicht weit verbreitet, viele Tagesmütter, die noch Plätze frei haben, sind aus völlig fremden beruflichen Bereichen und haben „nur“ die Fortbildung zur Tagesmutter gemacht um eine berufliche Zukunft zu haben. Die räumliche Ausstattung und auch das menschliche sind dort teilweise fraglich... hier in der Nähe gibt es eine Handvoll gute Tagesmütter - die natürlich lange Wartelisten haben. Und jeden Morgen / Nachmittag 20 km zu fahren, dass ist uns finanziell nicht möglich.
In der Krippe hier ist der Betreuungsschlüssel zum Glück nicht schlecht (1:5) + ein/n FSJler/Praktikant.
Mein Mann und ich sind uns einig, dass wir es versuchen, aber nicht auf Biegen und Brechen. Sollte unser Gefühl dabei schlecht sein, dann haben wir zwar noch keine Lösung, werden dann aber natürlich handeln. Was bedeuten würde, dass auch mein Mann beruflich kürzer treten muss (was natürlich auch eine finanzielle Frage ist) und zusätzlich die Oma einspringen muss (die aber schon durch die Pflege des Opas und der Uroma mehr als ausgelastet ist). Aber auch das wäre vorübergehend nur machbar.
Wir gehen schon häufig an der Krippe vorbei und schauen den Kindern beim Spielen zu. Lesen Bücher über die Kita und machen so viel wie möglich mit der Oma, und ich versuche mich immer mal herauszuziehen, was in der Regel gut klappt, außer die Kleine zahnt etc.
Beim Rest müssen wir wohl im August schauen und situationsbezogen reagieren. Vielleicht macht sie ja auch einen großen entwickungschritt mit der beginnenden Mobilität. Wir werden sehen..

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Re: Vielen Dank!

Antwort von schneeziege08 am 27.04.2018, 14:54 Uhr

Mein Sohn war ähnlich, aber die Eingewöhnung mit 2,5 Jahren hat trotzdem geklappt, weil wir uns viel Zeit genommen haben und keine übereilten Trennungsversuche gemacht haben.
Höre da auf dein Gefühl, nicht auf das anderer.
Als er sich sicher fühlte, konnte ich gehen. Allerdings blieb die große Gruppe eine Herausforderung für ihn. Deshalb haben wir ihn das erste Jahr nur vormittags dort gelassen und unsere Arbeitszeiten nochmal angepasst. Er konnte dann zu Hause schlafen und das war für ihn wichtig - nach den 3-4 Stunden Kiga war er damals fix und fertig.

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Re: Vielen Dank!

Antwort von niccolleen am 27.04.2018, 15:56 Uhr

Wenn die Krippe passt, dann ist das super und so wie du dahinter stehst, sind das eh schon gute Voraussetzungen.
Bei uns war damals auch so, dass die Tagesmuetter ausgebucht waren und ich hab mich dann nicht weiter drum gekuemmert. Nachtraeglich gesehen wie gesagt, war das in unserem Fall ein Fehler. Tagesmuetter brauchen auch keine besondere Ausbildung oder einen halben Kindergarten daheim haben, sondern nur Kinder gern und ein Verantwortungsbewusstsein haben. Alles andere ist nebensaechlich. Es gibt keinen Bildungsauftrag. Bei uns in Oesterreich verdienen Tagesmuetter so schlecht, dass es meistens wirklcih die eher engagierten und idealistischen Menschen sind, die das machen. Bei meinem Sohn hab ihc dann sogar, als seine Tagsemutter am Ende des Jahres nicht mehr konnte, ganz kurzfristig wen anderen gefunden. Hoer dich nochmal um. Irgendwer kennt dann doch irgendwen, und irgendwo wird dann doch irgendwie noch ein Platz frei, und so weiter. Aber wie gesagt, wenn das mit der Krippe fuer euch passt, ist es in Ordnung. Ansonsten halt: nicht die Flinte ins Korn werfen, es tun sich oft unerwartet Wege auf, wenn man mit moeglichst vielen Leuten spricht.

lg
niki

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Re: Austausch - „anspruchsvolles“ Kleinkind

Antwort von Menixe am 28.04.2018, 15:45 Uhr

Das mit der Pupertät kann ich bestätigen! Ich war als Kind auch extrem anhänglich und sensibel, hatte total Angst vor Fremden, brauchte immer meine Mama an meiner Seite. Das wurde natürlich irgendwann langsam besser und die Pupertät hab ich dann quasi einfach ausgelassen. :)
Meine Schwester war immer ein fröhliches, aufgewecktes, offenes Kind und war als Baby/Kleinkind super pflegeleicht - und hatte dann die Horror-Pupertät!

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Re: Austausch - „anspruchsvolles“ Kleinkind

Antwort von Menixe am 28.04.2018, 15:51 Uhr

Achso, jetzt bin ich übrigens ganz „normal“! :) ich bin weder verschlossen noch ängstlich, ein sehr zuversichtlicher und ausgeglichener Mensch, es entwickelt sich also alles auch wenn die Kinder am Anfang so anspruchsvoll sind.

Meine Große (3 1/2) ist auch sehr sensibel und schüchtern, schlafen war im 1. Jahr eine Katastrophe und sie hat oft Angst vor fremden. Mittlerweile schläft sie super, ist ein total freundliches, ruhiges Kind, aber gewinnt recht schnell vertrauen und geht gern in den Kindergarten. Sie kam mit 18 Monaten in die Krippe.

Ob das bei euch klappt Müsst ihr einfach testen. Eine ganz langsame, entspannte Eingewöhnung halte ich für wichtig, das hat bei uns damals toll geklappt.

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Re: Vielen Dank!

Antwort von lubasha am 29.04.2018, 6:58 Uhr

Meine große hat ab der zweiten Lebenswoche gefremdelt, bis zum 4ten Lebensjahr. Sie ist ein extrem sensibles Kind, bis jetzt immer noch. Bei vielen Gruppen hat sie nicht mitgemacht, wenn sie die Betreuer noch nicht gut kannte. Alles war schwieriger als mit den gleichaltriegen herum.
Und sie war sehr fordernd und undglücklich als Baby.
Aber seit ihrem 6ten Monat war ich arbeiten, sie war in der Zeit in der Krippe. Die Eingewöhnung klappte mit mir nicht, es hat Papa gemacht. Sie war da zwar nicht immer glücklich, aber zu Hause genauso wenig (sehe Einkaufen, Spielplatz.... )


Und sie ist heute, mit noch 8, sehr kluges hnd selbständiges Mädchen. Sie fährt gerne in die Kinderfreizeiten, z.B. zum Ponyhof. Nächste Woche geht sie wandern mit einer Kinder/Jugendgruppe.

Ich glaube gerade die Fremdbetreuung hat meinem Kind das Gefühl der Gesellschaft vermittet, die es heute stark macht.

Kleiner ist gerade 6 in der ersten Klasse.
Auch er war schwierig als Kleinkind, obwohl in manchen Sachen einfacher als Schwester (fremdelte ersr mit 6 Monaten, nicht mit 2 Wochen, nach einer Schlafkur schlieft mit 11 Monaten durch, nicht mit 2,5 Jahren wie die große Schwester, war als Baby selbständiger und etwas genügsamer).
Er war mit 10 Monaten in der Krippe und hat lange geweint und auf jede Veränderung mit Verlustängsten reagiert.
Unbelkannte Fremdbetreuung war erst lange nach 4 möglich.

Aber mit 5 Jahren und 8 Monaten hatte er Entscheudung getroffen, zur Schule zu gehen und hat sich durch die Umstände durchgesetzt. Ab November, noch 5, ging er in die erste Klasse.
Die Nachmittagsbetreuung in der Schule ab Januar ging auch. Auch das selbständige (Schul)bus fahren.


Wenn die Kita gut ist, ihr als Eltern gutes Gefühl habt und in der Zeit vor/nach der Fremdbetreuung das Kind gut erden könnt, dann wird es sicher kein Problem sein.
Wechselt euch ab mit Eingewöhnung. Hier ging der erste Trenunungsversuch mit Papa nach 4 Wochen, die ich erfolgslos in der Gruppe saß und das Kind zu keinem auf den Schoß gegangen ist. Der Trennungsversuch war erfolgreich und eine Woche später war das Kind komplett eingewöhnt und ließ sich von Erzieherinnen trösten, füttern, wickeln, schlafen legen......
Kleiner hat früher alleine gespielt, dadurch war ich inmerhalb der ersten Woche schon draußen. Ich hatte nur eine Woche zur Eingewöhnung, unglückliche Umstände.... er hatte länger gelitten. Aber auch er ist jetzt für ein 6 jähriges selbständig genug.

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Re: Austausch - „anspruchsvolles“ Kleinkind. Wem geht es auch so?

Antwort von chrpan am 30.04.2018, 0:44 Uhr

Hier auch: ich habe zwei anspruchsvolle Kinder. Das erste ist/war sogar extrem anspruchsvoll und heute (mit 7 Jahren) nach wie vor hochsensibel.
Wie schon geschrieben wurde- er brauchte einfach 24/7 meine Hilfe, Stress abzubauen bzw sich zu beruhigen.
Er hat bis 2,5 Jahren tagsüber wie nachts häufiger als alle 2 Stunden gestillt, war eben so lange gefühlt fast NUR bei mir auf dem Arm, hat auf der Schwelle zu anderen Wohnungen auf Anschlag gebrüllt, sodass ich jahrelang kaum Besuche machen konnte.
Überhaupt gab es kein Quängeln sondern immer gleich Brüllen auf 180 und er war dann sehr schwer zu beruhigen.
Alleine spielen ging bis Vorschulalter nie, er wich mir keinen Zentimeter von der Seite. Ich musste auf dem Spielplatz ständig überall mithin, konnte nie einfach nur am Rand sitzen und mit anderen Müttern plaudern.
Autofahren ging bis zwei Jahre auch nicht, er hat schon gebrüllt wenn wir uns dem Auto genähert haben.
Kindergarten war erst mit 4 Jahren ohne Weinen möglich, ich habe solange auf meine Erwerbstätigkeit verzichtet.

Es war so anstrengend und von ringsherum kam kein Verständnis (außer von zwei Freundinnen - die haben mich gerettet), ich habe damals schon einen seelischen Knacks bekommen.

Aber im Nachhinein bin ich so froh, dass ich immer auf mein Gefühl gehört habe und immer für ihn da war! Es ist viel besser geworden, er ist so selbständig und geerdet!

Aber wer nicht selbst so ein Kind hat(te), kann das nicht nachvollziehen.

Liebe Grüße und viel Kraft!
C.

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