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Geschrieben von Butterfly23 am 06.11.2018, 17:08 Uhr

3jährige entfernt sich von mir

Ich bin momentan etwas verzweifelt: meine 3jährige Tochter entfernt sich immer mehr von mir. Wir waren immer ein Herz und eine Seele, sie ein Mamakind.
Dann musste ich wegen der Geburt unseres 2. Kindes für ein paar Tage ins Krankenhaus und seitdem ist nichts mehr so wie es mal war.
Sie will nur noch von Papa ins Bett gebracht werden, sie hängt gar nicht mehr an mir. Das Baby soll nur ich versorgen und wickeln, Papa darf das nicht.
Ich nehme mir Zeit für sie, versuche alles. Aber sie kommt mir so fremd vor, sie riecht auch anders (so blöd das klingt). Als hätte man mir mein Kind in der KH-Zeit genommen.
Mir tut es so unendlich weh, es schmerzt. Ich versuche Geduld zu haben, aber ich möchte wieder, dass alles so ist wie es mal war.
Was soll ich nur tun? Einfach abwarten und hoffen? Ich verstehe es nicht...
Gerade ist sie bei Oma, auch da geht sie aktuell lieber hin als zu mir.

 
5 Antworten:

Re: 3jährige entfernt sich von mir

Antwort von cube am 06.11.2018, 17:33 Uhr

Ich kann verstehen, dass dich das belastet. Aber du hast jetzt eben zwei Kinder. Eines davon fühlt sich gerade enttrohnt und muss auch erst lernen, mit der neuen Situation umzugehen. Sie muss sich jetzt Mama mit diesem kleinen Schreibären ;-) teilen - unfair! Und überhaupt ist das ganz doof von Mama - dann geh ich halt zu Papa. So! So "denken" Kinder halt - und dabei hat sie dich garantiert nicht weniger lieb als vorher!
Ernsthaft, gib ihr etwas Zeit. Biete ihr immer wieder deine Nähe und deine Fürsorge an, an dränge dich nicht auf. Deine Tochter ist nicht dafür verantwortlich, dass du dich gut und von ihr geliebt fühlst. Es wird sie eher verunsichern, wenn du sozusagen um ihre Zuneigung buhlst. Schön, dass Papa sich einbringt und nun Dinge übernimmt, die dir sonst mit Baby schwer fallen würden. Papa kann aber auch mal das Baby nehmen und du machst ganz exklusiv nur mit deiner Tochter etwas.
Es wird sicher nicht wieder genau so werden wie früher - das geht gar nicht. Denn die Situation ist nun eben eine neue und da muss jeder erst mal seinen Platz finden. Deine Tochter liebt dich genauso so wie vorher. Und auch ohne Baby würde es diese Phasen geben, wo andere Menschen gerade interessanter/beliebter oder sonst etwas sind. Kinder wollen und müssen sich auch von ihren engsten Bezugspersonen lösen können, um ihre eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Weniger lieb hat sich deswegen aber sicher nicht.

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Re: 3jährige entfernt sich von mir

Antwort von niccolleen am 07.11.2018, 8:37 Uhr

Wer weiss, was da in ihr vorgeht. Vielleicht ist da ihr gesamtes Weltbild zusammengebrochen, dass ihre direkte Bezugsperson, die Mama, auf einmal fuer ein paar Tage aus ihrem Leben verschwunden ist und nicht mehr da war, wenn man sie gebraucht hat. Vielleicht braucht das Zeit, verarbeitet zu werden. Vielleicht sagt ihr ihr Instinkt, dass sie sich jetzt erstmal an die konstantere Person binden will.
Ich denke, das ist nicht die Zeit, bei persoenlichen Kraenkungen haengenzubleiben, sondern einfach so weiterzumachen wie bisher, um in deiner Tochter wieder das Gefuehl von Geborgenheit und der Konsistenz zu staerken. Und kleine Kinder lernen nunmal nicht aus Einzelsituationen, also da musst du dich schon gedulden und dem ganzen Zeit geben. Auf der anderen Seite hat es ja auch sein gutes, weil deine Tochter das auch ganz schnell wieder vergessen wird.

lg
niki

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Re: 3jährige entfernt sich von mir

Antwort von lilke am 07.11.2018, 8:40 Uhr

Ich finde, cube hat das super geschrieben und kann mich da nur anschließen. Das Verhalten deiner Tochter ist "normal" in dieser schwierigen Situation. Die Tochter einer Kollegin (damals 2,5) hat fast ein halbes Jahr kein Wort mehr mit ihrer Mutter gesprochen, nachdem die kleine Schwester kam. Jetzt, 2,5 Jahre später sind sie wieder ein Herz und eine Seele.

Gib ihr den Halt, den sie braucht und die Zeit, die sie mit dir braucht, aber auch den Abstand, wenn sie ihn will. Und nimm es nicht persönlich. Das ist ihre einzige Möglichkeit grade, ihren Unmut zu zeigen. Und wenn es "nur" dabei bleibt und sich ihre Ablehnung nicht massiv gegen das Geschwisterchen richtet, ist das eigentlich eher was Gutes.

LG Lilly

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Re: 3jährige entfernt sich von mir

Antwort von Butterfly23 am 07.11.2018, 9:43 Uhr

Ok, ich mache einfach weiter wie bisher und gebe ihr weiterhin Liebe und Halt. Vielleicht ändert sich das alles auch wieder, wenn mein Mann kein Partnermonat mehr hat. Ist ja auch schön, wenn sie zu Papa geht ;-)

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Normal!

Antwort von Banu28 am 08.11.2018, 9:18 Uhr

Hallo,

versuche mal, Deine verletzten Gefühle beseite zu lassen und nur Dein Kind zu verstehen: Es ist ein neues Baby angekommen, Mama hat jetzt irre viel zu tun mit diesem kleinen neuen Menschlein. Papa aber hat sich zum Glück toll um sie kümmern können. Er hat das offenbar richtig gut gemacht, sei stolz auf ihn! Denn sonst würde Eure Große nicht so gut auf ihn „ausweichen“ können, jetzt wo Du so beschäftigt bist.

Viele Mütter halten es ja schwer aus, dass auch der Vater sehr, sehr wichtig für ein Kind ist. Er kann eine Riesen-Entlastung sein, wenn die Mutter z. B. im Krankenhaus ist oder ein kleines Baby versorgen muss. Wunderbar, dass Du so einen tollen Mann hast! Eure Tochter braucht nicht nur Dich, sie braucht auch ihren Vater, eine liebe Oma usw. Wäre es Dir lieber, sie könnte mit diesen Menschen nichts anfangen, sondern wäre nur auf Dich fixiert...?

Klar tut es weh, wenn ein „Mama-Kind“, das Dich von morgens bis abends am tollsten fand, sich nun etwas von Dir ablöst. Das aber ist altersgemäß und normal. Ich sage mal ein offenes Wort, wenn ich darf. Ist nicht böse gemeint, ich bin auch zweifache Mutter und verstehe Dich gut. Aber trotzdem: Es ist nicht die Aufgabe unserer Kinder, uns ein gutes Gefühl zu machen. Es ist nicht ihre Aufabe, unsere emotionalen Bedürfnisse zu stillen. Oder uns Selbstbestätigung zu geben, damit wir uns gebraucht fühlen. Es ist gesund für ein dreijähriges Kind, sich ein wenig aus dieser Rolle zu lösen. Für unsere emotionalen Bedürfnisse und unsere Selbstbestätigung sind wir selbst zuständig, nicht unsere Kinder.

Erlaube Deiner Tochter, dass sie die Ankunft des Babys dafür nutzt, sich etwas von Dir zu lösen. Das ist gesund und normal, es war vielleicht schon seit längerem überfällig. Sie erweitert nun den Kreis ihrer engen Bezugspersonen auf Papa und Oma.

Unsere Kinder bleiben nicht immer unsere kleinen Anhängsel und „Mama-Kinder“. Sie entwickeln sich weiter, sie werden eigenständiger, oft auch ein bisschen ruppig und schwierig. Sie haben einen eigenen Kopf, die Symbiose aus Mama und Kind muss sich auflösen, wenn das Kind eine gesunde Persönlichkeit entwickeln soll. Lass das zu, ohne gekränkt zu sein oder unterschwellig Deine Enttäuschung zu zeigen!

LG

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