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Geschrieben von Madl13 am 05.11.2019, 12:13 Uhr

100% Mami

Liebe Mami's, ich möchte euch Mal meine Situation schildern...Bitte schreibt mir wie ihr das seht...
Meine kleine Maus ist nun 7 Wochen alt und wir wohnen bei mir zu Hause in einem Reihenhaus mit meiner Mutter. Leider habe wir nur 1 Küche... die Kleine hat ein eigenes Kinderzimmer, das sie aber nicht bewohnt und schläft zur Zeit mit uns im Dachgeschoss wo wir großen Wohn-Schlafraum sowie Badezimmer haben.
Mein Freund hat zu Hause einen kleineren Hof wo aber zur Zeit noch keine Tiere sind.
Wir möchten jetzt Hühner, Schafe, Ziegen, Schweine usw. richten damit die Kleine später auch Mal eine Freude damit hat und später würden wir bei ihm auch die Wohnung ausbauen. Sein Hof ist etwas weiter weg und deswegen wohnen wir bei mir, da ich abends Jugendliche unterrichte und somit auch ich etwas dazuverdiene.
Das Problem ist zur Zeit aber ein bisschen die unterschiedlichen Anschauungen zu Hause. Meine Mutter erklärt sich zwar immer wieder bereit uns auf die Kleine zu schauen, wenn wir z.B einen Beratungstermin bezüglich Landwirtschaft in Anspruch nehmen, aber kaum sind wir weg, ruft sie spätestens nach einer halben Stunde vorwurfsvoll an; wenn wir nach Hause kommen und die Kleine vielleicht auch noch schreit, dann kommt Streit auf.
Wenn wir sie zu den Terminen mitnehmen, dann macht sie uns auch Vorwürfe besonders weil sie zur Zeit quengelig ist. Ich bin gerne bei meinem Kind und bin auch immer zu Hause nur 2x die Woche 1x abends weg... Trotzdem will meine Mutter das Kind so erziehen wie sie es getan hat und willl, dass der Tag so abläuft wie sie es sich vorstellt.
Die Aussagen meiner Mutter sind, dass wenn ich ein Kind habe zu 100% nur mehr dafür lebe... ich brauche nicht an Landwirtschaft oder sonst etwas denken. Sie ihrerseits googelt den ganzen Tag über alle möglichen Baby Wehwehchen nach... warum schreit mein Kind...was kann man dagegen tun usw. Fakt ist man kann nichts dagegen tun... es sind die typischen 3 Monate hat der Kinderarzt & auch die Osteopathin gesagt...
Bin ich keine gute Mutter wenn ich auch noch ein bisschen lebe und wir uns einen schönen Nebenerwerb mit der Landwirtschaft aufbauen? Muss man zu 100% nur mehr beim Kind sein psychisch und physisch... Was würdet ihr sagen?

Danke für eure Inputs

 
6 Antworten:

Re: 100% Mami

Antwort von weekend am 05.11.2019, 13:07 Uhr

Erstmal: Nein, Du musst nicht 100% Mama sein. Ein Kind braucht eine glückliche Mutter und es gibt sicherlich Mütter, die in 100% Mama voll aufgehen, und die sollen das auch gerne leisten. Aber ich glaube, dass die wenigsten Mütter das leisten können und wollen.

Es ist Deine Entscheidung. Ich habe meine Tochter mit 11,5 Monaten in die Krippe gegeben und arbeite wieder und sie ist dort glücklich. Neulich hatten wir langes Wochenende und sie hat sich Montag richtig wieder auf die Kita gefreut. Auch was sie dort erlebt und lernt kann ich ihr nicht bieten - der pädagogische Ansatz, die Vielfalt an Spielmöglichkeiten, der stark strukturierte Tag, der Kontakt zu anderen Kindern. Und ich war als 24/7-Mama schon im ersten Jahr unglücklich, das wäre sicher nicht besser geworden. Meine Schwiegermutter meinte, als sie erfahren hat, dass die Schlumpfine mit einem Jahr in die Krippe kommt, da könnte ich ja das Kind auch gleich zur Adoption freigeben. Du bist nicht allein.

Setze Deiner Mutter Grenzen. Sag ihr, wie dankbar Du für die Unterstützung bist, die sie bietet, und dass Du ja nicht ihr Modell infrage stellst, nur weil Du es anders machst. Man kann auf ganz unterschiedliche Arten eine gute Mutter sein. Und Dein Freund und Du habt Euch für diesen Weg entschieden. Es ist Deine Tochter. Sie war Dir als ihrer Tochter eine gute Mutter, aber das ist Deine Tochter. Sie ist die Großmutter und das muss sie akzeptieren.

Ihre Sorgen würde ich versuchen, ernst zu nehmen. Wenn sie im Internet etwas findet, redet darüber. Aber versuche immer, sie zurück "auf den Boden" zu holen. Zeig ihr vielleicht auch hier das Expertenforum mal, da kann sie Fragen stellen und die Antworten sind sehr kompetent. Vielleicht nimmst Du Deine Mutter mal mit zum Kinderarzt, dass sie dort Fragen stellen kann?

Ich hoffe, das hilft ein wenig.

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Problem liegt woanders...

Antwort von Jorinde17 am 05.11.2019, 13:10 Uhr

Huhu,

das Problem ist nicht, dass Ihr Tiere halten wollt, oder ob Du genug Zeit für Dein Baby hast. Das Problem ist, dass Ihr bei Deiner Mutter wohnt. Das passt einfach nicht gut. Natürlich ist es bequem für Euch: Sie hütet das Kind und vermutlich zahlt Ihr weniger oder gar keine Miete. Aber um welchen Preis? Deine Mutter mischt sich ein, tut, als sei sie die Zweitmutter, bewertet ständig, was Du tust, kritisiert und krittelt herum.

Es gibt das Sprichwort: "Wasch' mich, aber mach' mich nicht nass." Das bedeutet: Du kannst nicht alles haben. Du kannst Deine Mutter nicht als Aufpasserin für Dein Baby benutzen, ihr gleichzeitig aber jede Einmischung verbieten. Du kannst nicht mit ihr unter einem Dach wohnen, aber dann hoffen, dass sie Dich in Ruhe lässt. Es mag solche Mütter geben, die sich nicht einmischen - aber das ist selten, und Deine gehört nicht dazu.

Die Lösung ist natürlich ganz einfach: Ihr müsst ausziehen, auch wenn das mehr Geld kostet. Es geht so gut wie nie gut, mit der Mutter unter einem Dach zu leben. Klar mischt sie sich ein. Und es hilft auch nicht, darüber ständig zu klagen und zu quengeln. Erwachsen zu werden heißt auch, sich abzulösen von zu Hause. Und ich glaube, diesen Schritt musst Du jetzt tun. Für Deine Mutter bist Du noch das Kind, und ein klein wenig kann man das verstehen, Du stehst ja noch nicht wirklich auf eigenen Füßen - äußerlich nicht, und innerlich schon gar nicht.

Wenn Ihr woanders wohnt, kann Deine Mutter immer noch das Enkelchen hüten. Aber Ihr habt dann innere UND äußere Distanz, es wird viel einfacher sein, sich nicht mehr hineinreden zu lassen. Deine Aufgabe ist jetzt Ablösung. Spätestens, wenn eine Frau selbst ein Kind bekommt, muss sie aus der eigenen Kind-Rolle gegenüber der Mutter heraustreten. Und das geht meist nur durch äußere Ablösung, durch den Auszug also.

LG

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Re: Problem liegt woanders...

Antwort von Madl13 am 05.11.2019, 15:14 Uhr

Jorinde du hast grundsätzlich Recht...nur wie ich schon oben geschrieben habe, ist zur Zeit bei ihm Baustelle angesagt und wir müssen bei mir wohnen.... denn wir können jetzt nicht inzwischen eine Wohnung mieten, denn da würde wir uns für 3 Jahre verpflichten....
Sie ist nicht ständig die Aufpasserin...sondern sie drängt sich selber auf.... reißt uns das Kind förmlich aus der Hand...

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Re: Problem liegt woanders...

Antwort von Jasemine1983 am 05.11.2019, 17:49 Uhr

Wenn diese Situation mit dem Wohnen bei deiner Mutter nur eine absehbare Übergangslösung ist, dann lohnt es sich mMn auch nicht, sich für die kurze Zeit noch was anderes zu suchen.

Wann wird euer Hof denn bewohnbar sein ?

Was deine Mutter angeht, so sprecht miteinander und legt klare Grenzen und auch Zeiten für die Betreuung fest. Ggf. ist sie ja auch überfordert, wenn sie das Kind nach 30min schon wieder abgeben will nur weil sie quengelt und sie nicht beruhigen kann. Allerdings ist deine Kleine ja auch erst 7 Wochen alt, sodass alles noch ganz neu und ungetaktet sein wird. Da ist es natürlich auch klar, dass sich deine Mutter vllt. nicht zutraut, auf deine Kleine aufzupassen bzw. die Hauptverantwortung bei dir sieht. Warum sie sich dann aber regelrecht aufdrängt ist dann auch naja, sagen wir mal, unverständlich....

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Ich sehe es wie Jorinde.

Antwort von emilie.d. am 05.11.2019, 19:49 Uhr

Wenn Ausziehen für Dich nicht in Frage kommt, ist es offensichtlich nicht schlimm genug. Du kannst Deine Mutter nicht in ihrem eigenen Haus erziehen.

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Mehr Abgrenzung...

Antwort von Hexhex am 06.11.2019, 8:13 Uhr

Ich sehe es auch wie Jorinde, zumal so eine Baustelle erfahrungsgemäß immer locker doppelt soviel Zeit benötigt, wie man eingeplant hat. Du wirst wohl nocht recht lange mit Deiner Mutter zusammenleben müssen. Es wird schwierig bleiben.

Der einzige Weg besteht jetzt darin, dass Du lernst, Dich abzugrenzen. Das wird so manchen Konflikt benötigen, freiwillig wird Deine Mutter auf ihrem Territorium die Macht nicht abgeben. Sie denkt: Mein Haus, meine Regeln, mein Enkel. Es ist schwer für sie, Dich als gleichwertig und erwachsen wahrzunehmen, bisher gelingt ihr das nicht.

Und da sie das nicht von sich aus und freiwillig schaffen wird, musst DU ihr helfen: Indem Du ihr sagst, was Du willst und was Du nicht willst, und das auch durchsetzt - freundlich, aber glasklar und hart in der Sache. Das ist viel Arbeit, vor allem, wenn man keinen Dauerstreit will. Du musst bewusst nicht auf ihr Schmollen und ihre Wut reagieren, sondern immer ruhig und zentriert bei Dir bleiben, wenn Du eine Veränderung erreichen willst. Vorwürfe lösen auf beiden Seiten Blockaden aus, dann verändert sich nichts.

Es ist schwer, als Tochter eine neue (erwachsenere) Rolle anzunehmen, wenn man keine räumliche Distanz hat - unmöglich ist es nicht.

LG

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