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wieviele kinder hast du?

Thema: wieviele kinder hast du?

Hallo, ich würde Euch gerne eine Frage stellen. Wir haben unser Kind im Alter von 4 Jahren verloren. Oft werde ich gefragt:-"Wieviele Kinder hast Du? " und jedesmal weiss ich einfach nicht was ich sagen soll...man will ja auch niemand zu nahe treten oder unangnehme Gefühle auslösen. Es ist irgendwie schwer. Ich würde mich freuen von Euch zu hören, wie ihr das seht. Vielleicht könnt Ihr mir helfen. Danke!

Mitglied inaktiv - 18.11.2017, 14:02



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Hallo, erst einmal tut es mir sehr leid, was euch passiert ist. Bei mir ist das tatsächlich unterschiedlich, wie ich antworte. In einer Smaltalksituation lasse ich das verstorbene Kind eher weg, wenn man länger im Gespräch ist und es irgendwie passt, sage ich es. Kommt aber auch immer auf das Gegenüber an. Unsere Tochter war noch viel jünger-daher kann man es nicht vergleichen. Ich denke, bei einem Kind, das schon hier war und für viele unvergessen bleiben wird, ist es einfacher es mitzuzählen. Aber als Außenstehender kann man sich einfach nicht in die Situation der Eltern hineinversetzen... Alles Gute

von sneram am 18.11.2017, 14:54



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huhu ich würde kein Kind dazu zählen welches schon in der früheren Schwangerschaft verloren wurde ABER ein schön geborenes Kind zu verlieren zählt bei mir klar zu den Kindern die man hatte. Sag doch leider nur noch xy, dann kann derjenige fragen oder weiss zumindest es waren mal mehr ? Meine Schwiegermutter hat zwei gestorbene Kinder mein Mann zählt diese als Geschwister klar mit sagt aber dazu dann auch leider nur noch... LG und lass Dich mal drücken dagmar

von Ellert am 18.11.2017, 22:01



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Dein Kind war ja schon da und hatte ein Leben, wenn auch sehr kurz. Ich habe drei Geschwister und nicht nur zwei. Was passiert ist, geht die anderen Menschen garnichts an. Und die, die es wissen dürfen, wissen es sowieso schon. Ich könnte mein verstorbenes Kind niemals unerwähnt lassen und würde es immer mitzählen. Es ist doch trotzdem irgendwie bei dir.

von kleineTasse am 19.11.2017, 04:14



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Kommt bei mir auf Situation und Gegenüber an. Manchmal passt es gerade nicht und/oder mein Gegenüber ist mir nicht sympathisch (genug). Dann zähle ich die, die jetzt leben. Die Fehlgeburten erwähne ich aber idR nicht; nur unseren im 9. Monat verstorbenen Sohn.

von blattlaus am 19.11.2017, 07:58



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Hallo! Vielen lieben Dank für Eure Antworten. Ich finde es auch schwer nichts davon zu erzählen. Allerdings war unser Kind krank und einmal hatte ich es erzählt und dann hiess es nur...ist ja besser so.... ich habe manchmal das gefühl, dass die leute auch damit nicht umgehen können. es ist ja auch schwer...was sollten sie sagen..ich habe immer das gefühl, dass man dem gegenüber da zuviel zumutet. das möchte ich natülich auch nicht. ich finde es schon sehr stark, wenn man es schafft das kind zu erwähnen. es fällt mir schon sehr schwer, aber leugnen will ich es auf keinen fall, weil unser kind, auch wenn es krank war unser schatz gewesen ist:-) lg

Mitglied inaktiv - 20.11.2017, 08:47



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huhu wir haben ein schwerstbehindertes Kind und ich finde es ein Unding wenn Fremde meinen erklären zu müssen was denn nun lebenswert ist oder nicht - uns ist es schon nicht selten umgekehr gegangen warum wir ihn haben nicht sterben lassen. Glaub mir, Ihr hätten Euer Kind auch krank geliebt und es geht keinen was an ob gesund oder krank, es war ein Teil Eurer Familie und besser so sollte sich niemals einer anmassen zu sagen. Zähl es dazu, es war da und war Eure Kind die zeit die man hatte ist besonders wertvoll, warum sollte man das verschweigen. Details muss man ja nicht erzählen wenn man nicht will und wenn mir einer dumm kommt zwischenzeitlich von wegen was wäre besser, dem komm ich noch dümmer zurück dagmar

von Ellert am 29.11.2017, 21:56



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meine Schwiegermama hat 2 ihrer Brüder mit 6 und 12 Jahren verloren - und spricht immer noch von ihren Brüdern. Und das finde ich gut so! Ich würde das verstorbene Kind zu meinen Kindern zählen. Es ist doch Dein / Euer Kind! Details muss man nicht jedem aufs Butterbrot schmieren... Alles Liebe euch, Philo

von Philo am 30.11.2017, 13:07



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Guten Abend! Ich beantworte die Frage mit 9 an der Hand und ein tief im Herzen (Stille Geburt in der 21 ssw)... Er gehört genauso dazu wie die anderen auch.

von undercuver-Queen74 am 30.11.2017, 22:32



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Hallo Kuchenmaus, ich plage mich auch immer und immer wieder mit dieser Frage herum. Im persönlichen Gespräch, auf Formularen, im Smalltalk, bei Anamnesen, immer. Für mich selber ist völlig klar, ich habe zwei Kinder. Zwar habe ich meine erste Tochter deutlichst früher verloren als du, nämlich im 5. Schwangerschaftsmonat, aber sie war kerngesund. Meine Tochter ist auf dem Papier eine Fehlgeburt, taucht in keinem offiziellem Stammbuchdokument etc auf. Somit habe ich formal-rechtlich nur ein Kind und keine zwei. Und trotzdem sage ich inzwischen in nahezu allen Situationen, dass ich zwei Kinder habe bzw ist meine Formulierung inzwischen, ich habe ein lebendes Kind. Und ja, ich mute das meinem Gegenüber zu. Und ich habe dabei dieselben Bauchschmerzen wie du sie beschreibst. Aber ich kann einfach nicht "ein Kind" sagen. Ich bringe das wirklich nicht über die Lippen. Mittlerweile versuche ich mich damit nicht mehr zu quälen und stehe dazu. Wenn mich jemand nach meinem Vater oder meiner Oma fragt dann überlege ich ja auch nicht ob ich es dem Gegenüber zumuten kann zu sagen, dass sie eben schon tot sind. Tod und Sterben sind bei uns stark tabuisiert. Das mache ich aber nicht mehr zu meinem eigenen Problem. Und nein, ich verleugnen meine Tochter nicht, weil mir das nicht gut tut. Klar, so was in einer Gesprächssituation zu sagen, wo man eigentlich nicht so privat werden möchte ist auch nicht schön, für beide Gesprächspartner nicht. Ich sage das dann immer betont locker und gehe dann direkt im Gespräch weiter um die peinliche Betroffenheit zu übergehen und zu signalisieren es ist okay das Thema. Wie du siehst mache selbst ich mir solche Gedanken. Bei dir dagegen ist für mich sonnenklar, dass du dein Kind selbstverständlich mitzählst!!! Dein Kind war 4! Wäre es mit 30 gestorben würdest du es doch auch erwähnen denke ich. Mich hat vor Jahren eher mal irritiert als jemand in einem biografischen Interview das mit ca 11 Jahren verstorbene Kind wegließ (obwohl der Tod allgemein bekannt war). Inzwischen kann ich das anderen gut zumuten. Mir wurde bei dem Thema mehr zugemutet als meinem Gegenüber mit dem bloßen erwähnen. Ich kann nichts dafür, dass ich nunmal leider ein totes Kind habe. Aber wie gesagt, angenehm ist mir diese Gesprächssituation auch nicht und ich zucke auch immer kurz bei der Frage und zögere einen Hauch lang was ich sage. Ich wünsche dir, dass du für dich ganz persönlich einen für dich richtigen Weg findest auf diese Frage zu reagieren. Lass dich bloß nicht abschrecken von so dämlich-hilflosen Kommentaren es sei besser so gewesen. Ich hoffe doch, dass war einfach eine Ausnahme. Ansonsten würde ich da mittlerweile knallhart sagen, besser sei ein gesundes Kind gewesen. Und dann im Gespräch weitergehen mit einer Gegenfrage, zum Beispiel ob das Gegenüber auch Kinder habe. Alles Liebe für dich, Hannah

von Hannah79 am 01.12.2017, 03:53



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Liebe Hannah, inzwischen kannst du auch dein fehlgeborenes Kind aus dem 5. Monat ins Stammbuch eintragen lassen. Liebe Grüße Shen

von Shen0815 am 01.12.2017, 10:44



Antwort auf Beitrag von Shen0815

Wir haben eine Geburtsbescheinigung vom Standesamt mit den Daten zu Vater und Mutter usw., ja das schon. Aber offiziell im Einwohnermeldeamt, auf der Gehaltsabrechnung, beim Finanzamt etc habe ich eben trotzdem nur ein Kind. Irgendwo muss man natürlich auch eine Grenze ziehen :-/

von Hannah79 am 03.12.2017, 20:30



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Ich antworte bei so einer frage oft "zwei lebende" und gehe auch schnell im Gespräch weiter. Es sei denn es ist nur smallTalk, dann sag ich auch nur "zwei", auch wenn es mir jedes mal in der Seele leid tut.. Es geht aber nicht jeden was an und nicht jeder möchte es doch auch wissen, dass ich meinen ersten Sohn in der 34. Woche hab werterziehen müssen. Wichtig ist doch nur, dass ich in dem Moment für mich an ihn denke..

von claire am 02.12.2017, 22:49



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Wenn du Rückfragen ertragen und beantworten kannst, dann erwähne doch ruhig alle Deine Kinder. Es liegt ganz an Dir. Schwierig wird es nur, wenn du die Rückfragen dann nicht erträgst. Ich selber habe nie ein Kind verloren, stehe aber selber als Gegenüber recht ratlos vor solchen Situationen. Ich gehe immer davon aus, wenn jemand etwas erwähnt, dann ist es auch ok darüber zu sprechen. Ansonsten hätten er/sie ein Thema nicht angeschnitten. Da ich grundsätzlich sehr neugierig/interessiert bin muss man bei mir mit Rückfragen zum Alter, Geschlecht, Todesumstände rechnen. Ich habe umgekehrt wegen einer vergangenen Krebserkrankung ähnliche Situationen. Ich kann und will darüber sprechen, habe aber oft das Gefühl dass mein Gegenüber ein großes Problem damit hat (Nicht alle, aber manche). Aber meine Erkrankung und die einhergehende Angst ist nun mal Teil meines Lebens. Ist halt so! Alles Liebe Servus Laufente

von Laufente123 am 01.01.2018, 22:21