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Wie sind eure Männer?

Thema: Wie sind eure Männer?

Ich weiß jeder Mensch geht anderst mit dem Verlust um. Aber mein Mann nervt mich wirklich. Ich versuch vor meiner Familie/Freunde stark zu sein und lass mir nix anmerken. Naja gestern hatte ich dann doch ein Heulanfall vor meinem Mann und von ihm kam nur "du warst doch die ganze Zeit so stark, wieso jetzt?! Du wirst bald wieder schwanger und dann hast du kein Grund mehr zu weinen". Ja ich weiß, es ist lieb von ihm gemeint, aber selbst wenn ich wieder schwanger bin, habe ich trotzdem mein erstes Baby verloren. Und dieser Schmerz wird nie weggehen.

Mitglied inaktiv - 28.02.2012, 07:30



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nach außen ganz stark und sobald er sich unbeobachtet gefühlt hat stand er heulend in der Gegend. Solche Sprüche durfte ich mir auch anhören,w ar aber wohl mit die Panik in ihm, dass er mitweint. LG Bianca, 6 Kinder an der Hand und 6 bei den Sternen

von fünf-kleine-hüpfer am 28.02.2012, 08:14



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Hey bei meinem Mann hatte ich selten das Gefühl, dass er trauert, aber er hat woh auch getrauert. Er versuchte stark zu sein, um mich zu trösten. Ich habe immer vor meinem Mann geweint, nie vor den anderen, so dass meine Mutter mal meinte, ich würde den Tod meines Sternenkindes verdrängen. Wenn die gewusst hätte, wie oft und viel ich geweint habe.... Ganz selten kam es mal vor, dass mein Mann und ich gemeinsam geweint haben. LG Merry mit einem Sternenkind und einem Kind an der Hand

von Merry am 28.02.2012, 08:40



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Ja meine Mutter meinte auch letztens "du steckst das ja alles gut weg". Egal wie man es macht, es ist doch eh falsch. Wenn man jetzt permanent vor ihnen weinen würde, würde es dann auch irgendwann heißen "also langsam müsste es ja gut sein"...

Mitglied inaktiv - 28.02.2012, 08:48



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Mein Mann war mit im KH und hat dort auch die Nacht mit mir zusammen verbracht. Dort haben wir gemeinsam geweint. Am nächsten Tag ist er wieder ganz normal zur Arbeit gegangen. Ich habe ihn nur selten weinen sehen und auch nur, weil ich angefangen habe und ihn damit angesteckt habe. Teilweise hat er geweint, weil ich so getrauert habe. Beim zweiten Sternchen hat er gar nicht geweint. Da war er für mich einfach nur stark und hat gleich nach dem Arzttermin gemeint, dass wir trotzdem heiraten und irgendwann mal Kinder bekommen werden. Ob er manchmal heimlich geweint hat, weiß ich nicht.

von HSVMarie am 28.02.2012, 09:14



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Ja mein Mann war bei mir im KH als die Geburt eingeleitet wurde und halt als die Wehen usw. anfingen. Ich hab ihn nur einmal weinen sehen und dass war als er unseren kleinen Mann auf meinen Beinen dann liegen hat sehen. Ich bin auch dankbar dafür, dass er so stark für mich ist. Aber manchmal tun mir diese Wort wie "du wirst bald wieder schwanger und vergisst das dann" weh. Weil ich das nie vergessen werde

Mitglied inaktiv - 28.02.2012, 09:22



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Bei meinem Mann ist genauso. Ich habe das Gefühl, er versucht stark für mich und unseren kleinen Sohn zu sein. Im KH, als wir mit der Seelsorgerin sprachen, war er völlig am Ende. Jetzt zuhause wird er oft ganz still und ich merke, wie seine Gedanken abschweifen, aber versucht seine Trauer unter Kontrolle zu behalten. Ich war froh, dass sich mein Mann ebenfalls eine Woche krankschreiben ließ. So hatten wir Zeit gemeinsam und konnten reden @God-Bless-U: Die Menschen um uns rum wissen oft nicht, wie sie mit uns und unserem Kummer umgehen sollen. Es wird krampfhaft versucht tröstende Worte zu finden, obwohl es für das Erlebte keine Worte gibt und gemeinsames Schweigen oft besser wäre. Ich merke, wie mich Aussagen wie z.B. "Seid froh, dass Ihr schon ein gesundes Kind habt" oder "Du hälst Dich aber gut", verletzen. Ich versuche hier auf Durchzug zu schalten (was mir nicht immer gelingt), da ich weiß, dass es die Menschen nur gut meinen. LG und alles Gute

von Zwerg1511 am 28.02.2012, 09:29



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Bei der ersten FG stand mein Mann kurz vor einer Prüfung (2 Tage davor) und musste diese dann auch verschieben, weil er zu traurig war, um sich konzentrieren zu können. Da hatte er aber auch schon die Ultraschallbilder mit dem schlagenden Herzchen gesehen. Er war auch danach noch sehr traurig und hat oft geweint (gerade, wenn es ein besonders blöder Tag ist, kommt es auch jetzt noch hoch). Bei der 2. FG hat er sich schon gar nicht auf die SS eingelassen und gesagt, er fühlt sich nicht "schwanger". Ich denke, er wollte sich schützen. LG Winterschlumpf mit ** und Erik fest an der Hand

von Winterschlumpf am 28.02.2012, 09:32



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Meine Schwiegermutter hat mich am meisten mit ihren Aussagen getroffen. "wer weiß wozu das gut war", "war bestimmt besser so", die Reihenfolge war verkehrt. Erst heiraten und dann Kinder bekommen" Sie hat auch nicht verstanden, warum ich mich hinterher noch hab krank schreiben lassen.

von HSVMarie am 28.02.2012, 10:16



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Ja diese Sätze kann ich auch nicht leiden. Und das von jedem 2ten. Oder "du bist doch noch so jung, wartet doch besser noch". Ich bin 22 Jahre alt, verheiratet, hab eine abgeschlossene Lehre, einen unbefristeten Vertrag. Es ist alles gut bei uns, also worauf soll ich noch warten. Ja ich musste mir auch als anhören "geh wieder arbeiten, dass hilft. Bringt nix zuhause zu sitzen"...

Mitglied inaktiv - 28.02.2012, 10:27



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Ich war damals 21 und hatte grade ein Studium angefangen. Das habe ich dann abgebrochen und eine Ausbildung gemacht. Durch meine zwei Fehlgeburten, hat sich bei der Schwangerschaft mit meiner Tochter die Familie meines Mannes voll raus gehalten und wollten sich nicht zu früh freuen. Da war es meine Familie, die mir gut zu geredet haben und mir Mut gemacht, dass ich positiv denken konnte, dass es diesmal gut geht!

von HSVMarie am 28.02.2012, 10:36



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Ja bei uns ist es seine Familie die uns gut zu redet. Die wissen auch das wir es wieder probieren. Meine Familie nicht. Sie haben mich zwar als ich im Krankenhaus war sehr unterstützt, aber über die Schwangerschaft haben sie sich nicht wirklich gefreut, auch nicht über unsere Hochzeit. Obwohl sie alle wirklich meinen Mann lieben, finden sie einfach mit 22 ist das alles zu früh. Aber ich denke, dass ist einfach meine Entscheidung. Sie haben auch nie gedacht, dass ich mit dem behinderten Sohn meines Mannes klar komme. Klar welche Eltern wollen für ihre Tocher mit 19 Jahren einen Freund mit nem paar Monaten alten Sohn. Und jetzt lieben sie den Kleinen wie ihr Enkelkind. Also soviel mach ich ja doch nicht falsch, obwohl sie es vorher immer denken.

Mitglied inaktiv - 28.02.2012, 10:56



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Mein Mann war auch sehr traurig als wir unser 1. Kind zu den Sternen gehen lassen mussten. Allerdings denke ich, dass er vor allem traurig war, weil es MIR dabei so schlecht ging. Mit dem Verlust ansich konnte er wohl "umgehen". In den ersten Tagen hat er einmal mit mir geweint. Ansonsten kam er manchmal mit roten Augen aus dem Badezimmer und erzählte mir dann, seine Allergie sei mal wieder schlimm... Das ganze ist jetzt mehr als 4 Jahre her. Ich denke noch ganz oft an unser Sternchen und manchmal übermannt mich auch die Trauer und ich weine und weine. Gerade an solchen Tagen wie dem Jahrestag des Verlustes oder dem MET. Mein Mann denkt jetzt wohl kaum noch daran - neulich habe ich ihn darauf angesprochen und ihm auch vorgeworfen, dass er es mittlerweile völlig ignoriert und schlichtweg vergisst. Ja, war nicht fair aber mir kommt es trotzdem so vor. Er wüsste doch auch nicht, was er wie sagen sollte. Es sei so lange her und wir haben doch jetzt 2 tolle Kinder, da könne ich doch nicht mehr "soooooo traurig sein". Ich glaube, er versteht es einfach nicht, was ich meine. Mir würde doch reichen, wenn er an "diesen speziellen Tagen" einfach mal eine Kerze anzünden und mich in den Arm nehmen würde. Das habe ich ihm auch so gesagt. Das Kerzchen hat noch nicht einmal geleuchtet... Er hat noch nichtmal gemerkt, dass ich neulich alles weggeräumt habe. Ultraschallbild, Kerze, Engel, Kuscheltierchen - ich habe alles in eine Schachtel gepackt und in meinen Schrank gelegt. Es interessiert ja doch niemanden mehr. Wenn ich dann allein bin, nehme ich es manchmal heraus... Ach, jetzt ist es doch ganz schön lang geworden. Du siehst, nicht nur dein Mann ist "anders". Wir können es wirklich nicht "richtig" machen - heulen wir, dann "müsste es doch langsam mal genug sein"; schweigen wir und fressen es in uns hinein, dann sind wir "hart und lassen es nicht an uns heran". Als ob sie in uns hineingucken könnten. Und dann noch die Sprüche a la "wer weiß wozu es gut war", "du bist doch noch jung", "du hast doch jetzt deine Kinder, was heulst du noch", "es war doch noch so klein und war noch gar nicht geboren" usw usf. Ja, vielleicht sollen uns solche Sprüche trösten. Aber sie tun es nicht, sie verletzen einfach nur. Bloß versteht das keiner, der nicht diese Erfahrung machen musste... Liebe god-bless-u, dein Baby ist und bleibt dein 1. Kind. DU wirst es nie vergessen, immer hat es einen Platz in deinem Herzen. Solltest du wieder schwanger werden, so wird es anders sein. Für mich ist mein Sohn auch das ZWEITE Kind. Niemand versteht es aber für mich ist das so. Ich wünsche dir alles Gute und weiterhin viel Kraft, die dunkle Zeit zu überstehen. Wolke

von wolke76 am 28.02.2012, 10:14



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Hm, meiner trauert auch sehr stark... Wenn ich mal wieder anfange zu Weinen kommt er aber sofort und nimmt mich in den Arm. streichelt mich, tröstet mich. Wir haben aber beim "Einbetten" in den Sarg gemeinsam geweint (das 1-Mal in 10,5 Jahren das ich ihn hab weinen sehen) und auch bei der Beerdigung liefen die ganze Zeit seine Tänen. Er hatte gestern seinen 1. Arbeitstag nach 2 Wochen frei und er meinte, es wäre "Scheiße" gewesen, weil er dort viel zu viel Zeit zum Nachdenken hatte. Hier lenkt der Trubel im Haus auch immer wieder etwas ab. Momentan habe ich das Gefühl, ihm geht es schlechter als mir..... LG Tanja

von rasselbande3578 am 28.02.2012, 10:18



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mein freund hat auch nur in dem moment geweint, als er unseren kleinen sah. und das hat ihn so fertig gemacht, das ich mich noch verpflichtet gefühlt habe, ihn zu trösten, dabei hatte ich eigentlich genug mit mir zu tun... und hätte mich eigentlich auf mich und die kurze zeit mit dem baby konzentrieren sollen. als das baby geboren wurde, musste er arbeiten und hat sich auch nich einfach frei genommen. ich habe das auch nicht verstanden, warum es zu diesem zeitpunkt "wichtigeres" gab. na ja, jetzt redet er auch nicht wirklich drüber und ich weißt gar nicht, was er darüber denkt. ganz schwierig das thema. wahrscheinlich für ihn zu früh und er muss mit sich selbst erstmal klarkommen und könnte dann drüber sprechen, aber da gehen unsere meinungen auseinander, weil ich jetzt ihn bräuchte, dass er für mich da ist.

Mitglied inaktiv - 28.02.2012, 12:38



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Ja mein Mann war auch als arbeiten, ich musste alle Gespräche mit den Oberärzten alleine führen... War für mich die Hölle und nach der Geburt ist er auch wieder arbeiten gegangen. Aber da werden wir glaub ich die Männer nicht verstehen, sie gehen anderst damit um

Mitglied inaktiv - 28.02.2012, 14:01



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Mit meinem Mann hat ich auch Zeiten, wo ich dachte, dass bald alles zu Ende ist! Die ersten 8Wochen nach der Geburt war er sehr lieb, einfühlsam und hat sich gekümmert; dann ganz plötzlich wollte er viel für sich sein, sprach kaum noch mit mir, ich wusste nicht wie es ihm geht und hatte das starke Gefühl, dass unsere junge Ehe (zu dem Zeitpunkt keine 6Monate verheiratet) dieser Krise nicht standhält. Ich war und bin bei einer Therapeutin, die mir sehr half ihn und sein Verhalten zu verstehen-ca. 2Monate nach der schwierigen Zeit mit meinem Mann (nach Weihnachten etwa) war alles besser..-wir können jetzt "besser" über unsere Kleine sprechen und können auch wieder zusammen weinen, trösten uns gegenseitig bei Sch***-tagen...! Ich bin so froh, dass ich ihn habe, wir diese vielen Krisen im letzten Jahr gemeistert haben und wir uns wiedergefunden haben! Männer (nicht alle, aber viele) müssen ihre Trauer verARBEITEN; sie konnten das Geschehene nicht beeinflussen, konnten nur tatenlos zusehen-wie ihre Frau/Freundin leidet, wie ein Traum zerplatzte-indem sie etwas tun/"arbeiten" (egal was) können sie etwas kontrollieren, sind nicht macht-und hilflos! Männer brauchen für ihre Trauerprozesse häufig mehr Zeit und Raum als Frauen; und sie brauchen andere Männer zum Reden, wenn sie denn dann wollen. Nicht jeder Mann bespricht seine Gefühle, Gedanken, Wünsche, Ängste, Sorgen etc. mit Freunden oder gar seiner Frau/Freundin! Lass ihm Zeit, verzeih ihm "blöde" Sprüche- er weiß nicht, dass er dich damit verletzt! Sag ihm, wie du dich fühlst- das macht es ihm leichter, dein Verhalten nachzuvollziehen und sich selbst zu reflektieren und sich zu seinen eigenen Gefühlen/Gedanken zu äußern! Alles Liebe Mellie mit Lucy im Herzen

von Kirshy am 28.02.2012, 16:54



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Mein Mann war am Anfang eine super große Stütze für mich. Die die es noch nicht wussten, denen hat er es gesagt. Mein Mann hat Gefühle und Tränen gezeigt wie ich es von ihm nicht kannte. Wir können immer noch gut mit einander reden und er hört mir zu und ist für mich da.

von Anna203 am 29.02.2012, 16:24