Forum Kleine Engel
Hallo, bei mir ist es 3 Jahre her, dass ich mein Sternchen gehen lassen musste. Wie lange dauert es bis man den Schmerz überwunden hat? Ich denke noch täglich daran und überlege eine Hypnose zu machen in der Hoffnung,dass ich das aus dem Kopf bekomme. Vg Lena
von Frankalu am 08.02.2021, 13:45
Aus dem Kopf rauskriegen? Warum? Ungeschehen kann eine Hypnose diese Schwangerschaft auch nicht. Man muß einen Weg finden, dies zu verarbeiten. Habt Ihr ein Grab? Hast Du hinterher Gespräche mit Hebammen, Ärzten oder so gehabt?
von BB0208 am 08.02.2021, 14:59
Ganz vergessen wird man es nie und es wird auch nie mehr wie vorher. So ein Erlebnis prägt einen. Aber man lernt normalerweise im Laufe der Zeit damit umzugehen und der Schmerz verändert sich. Hat man am Anfang lauter dunkle Tage, kommen im Laufe der Zeit auch hellere dazu bis diese wieder Überhand nehmen und es nur vereinzelt dunkle Tage gibt. Die Trauer kommt zudem oft in Wellen, mal ist es wieder schwerer und tut mehr weh und dann ist es wieder leichter auszuhalten. Wichtig ist aber, dass man seine Gefühle zulässt, darüber spricht und nicht verdrängt, denn nur so kann man verarbeiten, was passiert ist. In unseren Herzen bleiben unsere Kinder für immer und eine gewisse Wehmut oder Sehnsucht wird in meinen Augen auch immer bleiben. Ich wünsche dir alles Gute!
von sunnydani am 08.02.2021, 17:04
mein jüngstes Kind würde im Sommer 5 Jahre alt werden. Ich möchte es nicht aus dem Kopf bekommen. Oft denke ich, wie es jetzt wohl wäre, mit 3 Kindern zu Hause. Ob es ein Junge oder ein Mädchen wäre, eher sportlich wie die Große oder ein verträumter Feingeist wie die Kleine, wie der Alltag mit 3 Kindern zu wuppen wäre, gerade jetzt im Lockdown. Dieses Kind, von dem ich nicht mehr habe als einen positiven Schwangerschaftstest, wird immer einen festen Platz in meinem Kopf und in meinem Herzen haben.
von Philo am 10.02.2021, 15:06
Hallo also Hypnose kann dir helfen die Trauer in Dankbarkeit zu verwandeln. Ich kann die Gereon jörn von potenzialwecker an Herz legen der hat es bei mir gemacht was im Zusammenhang mit einem anderen Seminar bei ihm eher so ein Zufall ding war ich war der Meinung es gut verarbeitet zu haben . Ich habe von meiner Tochter meinem dritten Sternchen lange dieses gruselige Bild vom"abortmaterial" im Kopf gehabt dieses platt gedrückte Vögelchen. Heute nach der Hypnose ist es ein anderes und erfüllt von Dankbarkeit. Klar ich denke auch immer wieder an sie und auch meine anderen sternenkinder doch diese tiefe unglückliche Gefühl ist weg. Bei Luke noch nicht aber da Jahren sich die Jahrestage auch bald erst zum ersten mal. Und trotzdem bin ich überzeugt das meine Erfahrung geholfen hat auch die weiteren Verluste besser zu ertragen und zu verarbeiten. Ansonsten ist die Wellen Beschreibung der Trauer sehr treffend. Wobei traurig sein und tief unglücklich oder betrübt noch andere Stufen sind. Lg nita
von nita83 am 11.02.2021, 17:46
Nächsten Monat ist es bei uns auch 3 Jahre her, das unser Engel gehen musste. Ich habe die Fehlgeburt bis heute nicht überwinden können. Man kann nur versuchen damit irgendwie umzugehen. Wir selbst haben ein Sammelgrab und ein Altar. Immer wenn es mir deswegen nicht gut geht fahre ich entweder zum Grab oder zünde an unseren Altar eine Kerze an und rede mit unserem Sternchen. Ich rede auch oft mit unserem einjährigen Sohn über sein Geschwisterengel wenn er sich das Ultraschallbild im Rahmen anschaut. Oder singe mit ihm Funkeln, Funkeln kleiner Stern. Meine Meinung ist vergessen und Totschweigen der falsche Weg. Es ist ja dennoch dein Kind und ein Familienmitglied. Natürlich hab ich auch Tage wo ich es am liebsten vergessen möchte..... Jeder hat seinen eigenen Weg um damit zurecht zu kommen. Ich rede offen darüber, sage auch offen das ich zwei Kinder habe, das eine ist halt der Schutzengel seines Bruders. Es hat halt eine besondere Aufgabe bekommen. Falls es wirklich arg schlimm ist, würde ich vielleicht einen Psychologen in Anspruch nehmen. Das mache ich nämlich und es tut mir sehr gut.
Mitglied inaktiv - 22.02.2021, 17:44
Einen Einjährigen würde ich mit dem Thema allerdings nicht belasten. Sowas wie eine Fehlgeburt ist für so ein kleines Kind doch wirklich sehr abstrakt, es merkt im Zweifel einfach nur, dass Mama traurig ist, und projiziert das womöglich auf sich selbst. Wenn ein Kind von sich aus Fragen stellt, ist es etwas anderes, aber das geht in dem Alter ja noch gar nicht. Unser Sohn ist nun drei Jahre alt und mit ihm habe ich über die Fehlgeburten, die ich hatte, noch nie gesprochen. Wenn er irgendwann einmal darauf zu sprechen kommen sollte, warum er keine Geschwister hat, werde ich ihm davon erzählen, dass er eigentlich mehrere Geschwister hätte, von denen aber leider kein einziges lebendig das Licht der Welt erblicken durfte, aber ich würde ihn nie ungefragt damit überfrachten. Man sollte das eigene Problem nicht zu dem des Kindes machen. Vergessen sind die Fehlgeburten deswegen bis heute nicht.
von Mörchen17 am 22.02.2021, 18:10
Hallo zum Thema Trauer und Geschwisterkinder, die können da sehr viel besser und natürlicher mit umgehen als wir selbst. Unser großer war bei der Fehlgeburt mit unser Tochter drei und spricht heute noch über das Baby und dadurch weiß es der kleine auch. Und als wir im April unseren Luke still geboren haben wussten die Kinder es auch. Luke ist in unserem Garten bestattet (bei Kindern unter 500g geht das) wir haben ein Bäumchen unter dem er liegt und die Kinder sind so süß zum Luke Bäumchen, gießen und schmücken ihn zu den entsprechenden Jahreszeiten . Beide haben öfters die Blätter gestreichelt und dann immer gesagt sie kuscheln mit Luke. Manchmal glaube ich es wäre gut gewesen wir hätten ihn bevor der Bestatter Luke übernommen hat ihn mit nach Hause nehmen sollen dann hätten die Kinder es mit ihm machen können so muss das Bäumchen herhalten. Ein Problem haben alle anderen mit dem Thema auch wenn die jungs im Gespräch drauf kommen das ihr Bruder gestorben ist. Doch sterben gehört zum Leben dazu und sollte kein Tabuthema sein. Lg nita
von nita83 am 01.03.2021, 18:48
