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Wie geht es weiter nach Totgeburt?

Thema: Wie geht es weiter nach Totgeburt?

Ich möchte alle die, die eine Totgeburt erlebt haben, etwas fragen. Wie lange hat es gedauert, bis ihr wieder etwas "im Leben" wart? Gearbeitet habt, einigermaßen "funktioniert" habt? Ich habe meine Tochter vor einem Monat in der 23. Woche verloren. Es war alles sehr traumatisch. Vorher eine Woche lang Hoffen und Bangen im KH, dann das Ende, eine schreckliche Geburt mit Not-OP und Lebensgefahr für mich am Ende, begleitet von einer gefühlskalten Ärztin und einer desinteressierten Hebamme. Konnte mich erst nach zwei Wochen überhaupt auf den Füßen halten, so langsam fühle ich mich körperlich wieder ok. Dann die Nachricht, dass ich nie wieder schwanger werden darf, es ist zu gefährlich, das war der nächste Schock. Nun habe ich dass Gefühl, dass alle anfangen, mich zu drängen, mich zusammenzureißen und meinen Alltag wieder aufzunehmen. am besten im neuen Jahr wieder arbeiten zu gehen, dabei steht mir noch bis Ende Februar Mutterschutz zu. Damit ich mal auf andere Gedanken komme. Hatte schon einen schlimmen Streit mit meiner Mutter deswegen. Für alle geht das Leben nun weiter und ich werde behandelt als sei ich geisteskrank.Ich habe das Gefühl ich brauche einfach noch Zeit. Wie ging es euch?

von Herbststernchen am 12.12.2012, 21:58



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ich hab 2002 meinen sohn in der 20. SSW verloren. Das ganze verlief auch sehr schlimm.. ich war bei einer untersuchung und meine frauenärztin meinte, es ist alles in ordnung. dem kleinen gehts sehr gut eine woche später bekam ich leichte blutungen. wieder zu ihr gefahren und sie sagte, ist nicht schlimm, das kann vorkommen und schickte mich wieder nach hause. am nächsten tag dann heftigste blutungen und wir fuhren ins krankenhaus. begleitet wurde das ganze von übelkeit und heftigsten erbrechen. im krankenhaus wurde eine doppleruntersuchung gemacht und der arzt meinte eiskalt: Da steckt kein leben mehr drin. das kind ist tot. sie können froh sein daß es jetzt passiert ist und nicht erst später. Idiot !! ich kam sofort auf die entbindungstation und meine hebamme klärte mich auf, was nun auf mich zukommt. sie kannte mich schon von meinen vorhergehenden geburten. sie war sehr lieb und einfühlsam. ich mußte erstmal wieder aufgebaut werden körperlich, denn durch das erbrechen hatte ich kaliummangel. ich bekam einn tropf und mußte warten bis das wieder normal war. dann wurde die geburt eingeleitet mein sohn war sehr klein, als er geboren wurde. viel zu klein für die SSW. meine hebamme meinte, er muß schon mindstens 3 wochen tot in meinem bauch gewesen sein, weil er schon verwesung zeigte :( das hatte auch zur folge, daß mein körper bereits vergiftet war vom leichengift. ich wurde dann noch ausgeschabt und wachte auf der intensivstation wieder auf. das war aber nicht nach stunden, sondern nach einem tag mein mann sagte mir, daß ich in lebensgefahr war durch das leichengift, aber jetzt über dem berg sei. er hatte schlimme stunden hinter sich :( meine frauenärztin hab ich nie wieder ins gesicht sehen können. sie hätte sehen müssen, daß mein sohn nicht mehr lebt. ich hätte sie anzeigen können, aber meine hebamme meinte, ich soll mir das gut überlegen. die ärztin redet sich bestimmt damit raus, daß sie alte geräte hat. es würde nix bringen. mein sohn wird dadurch auch nicht mehr lebendig. imnachhinein denk ich, wäre es trotzdem besser gewesen. ich habe nix gutes von ihr gehört. sie muß noch mehr solche sachen gebracht haben. nun hat sie aber keine praxis mehr. oh mann :( es hat aber bei mir nicht sehr lange gedauert, ehe ich wieder einigermaßen normal leben konnte. wir hatten uns gerade ein haus gekauft und so mußte ich wieder funktionieren. außerdem waren da meine beiden kinder, die mich brauchten. zwei monate später schlich sich dann wieder ein kleiner krümel ein. ich war erst geschockt, weil ich nicht dachte daß ich so schnell wieder schwanger werde, aber dann haben wir uns dennoch gefreut. klar war die schwangerschaft begleitet von vielen ängsten. man hört ganz anders in sich rein. aber am ende ging alles gut.

Mitglied inaktiv - 12.12.2012, 22:45



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Erstmal mein tiefes Mitgefühl für den Tod Deiner Tochter. Ich habe meine Tochter in der 16. SSW verloren und still geboren. Auch wir hatten 3 Wochen Hoffen, Bangen und letztendlich die Gewissheit, dass unsere Tochter sterben wird, hinter uns. Körperlich war ich nach ca. 3 Wochen wieder hergestellt. Arbeiten bin ich nach 14 Tagen wieder gegangen, aber jederzeit mit der Option wieder krankgeschrieben zu werden (Frauenarzt als auch Arbeitgeber haben gesagt, wenn es nicht geht, dann werde ich wieder krankgeschrieben). Wenn Du Zeit brauchst, dann nimm sie Dir. Finde Deinen Weg mit diesem Erlebnis zu leben. Es gibt keinen richtigen Weg, sondern nur Deinen Weg. Ich habe mich einer Trauergruppe angeschlossen. Das hat mir sehr geholfen, da ich dort über meine Tochter sprechen kann, ohne dass ich das Gefühl habe, dass meine Familie genervt ist, dass ich das immer noch nicht überwunden habe. Bei uns sind nach der stillen Geburt Freundschaften und auch Familienbeziehungen zerbrochen. Nicht alle können mit unserer Trauer umgehen und akzeptieren, dass der Tod unserer Tochter uns verändert hat. Das hat neben dem Schmerz über den Verlust unseres Kindes sehr weh getan. Ich hatte teilweise das Gefühl doppelt bestraft zu werden. ich habe mein Kind verloren und verliere auch noch Freunde und Familie, die mir sehr viel bedeuten. Am Anfang habe ich versucht alles zu verdrängen und möglichst normal zu leben, um niemand mit meiner Trauer zu belästigen. Das hat nicht funktioniert. Jetzt habe ich es akzeptiert, dass ich mich verändert habe. Der Tod meiner Tochter gehört zu meinem Leben. Die Menschen, mit denen wir heute Kontakt haben, akzeptieren alle Seiten an mir. die Fröhliche genauso wie die Traurige. Ich habe seitdem weniger Freunde und zu einigen Familienmitgliedern keinen Kontakt mehr, aber ich muss mich nicht verstellen und das tut mir gut. LG und alles Gute Zwerg

von Zwerg1511 am 12.12.2012, 22:55



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Es tut mir wahnsinnig leid, dass du deine Tochter gehen lassen musstest. Ich habe meinen Sohn diesen Juli in der 18.SSW still zur Welt gebracht. Ich habe leider vorzeitige Wehen bekommen und bei der Untersuchung im Krankenhaus hat die Ärztin festgestellt, dass der Muttermund bereits geöffnet ist, die Fruchtblase darüber heraushängt und sie somit nichts mehr dagegen machen können. Mein Kleiner hat zu diesem Zeitpunkt aber noch gelebt, ich habe am Ultraschall gesehen, wie er herumzappelt und hab mich so hilflos gefühlt, weil ich gewusst habe, wenn er jetzt zur Welt kommt, muss er sterben. Aber ich habe das "Glück" gehabt, dass die Ärzte, Hebammen und Krankenschwestern wirklich total einfühlsam und fürsorglich waren. Meine Hebamme hat sich sogar zu mir aufs Bett gesetzt und mir die Hand gehalten und sie hat Kerzen und Engel aufgestellt. Ich bin nach zwei Wochen wieder arbeiten gegangen. Weil ich mich selbst irgendwie wieder ablenken wollte und es nicht ausgehalten habe, nur zu Hause zu sein und ständig daran zu denken. Ich hab aber gemerkt, dass es anfangs sehr anstrengend war. Man muss sich einfach zusammenreißen und wird von jedem alles Mögliche gefragt. Nach dem Arbeiten am Abend war ich meistens total erledigt und hab dann aber erst schlecht geschlafen, weil ich dauernd an meinen Kleinen denken musste und teilweise nur geweint habe. Meine Familie ist aber sehr hinter mir gestanden. Sie waren alle total verständnisvoll und haben mich so genommen, wie ich gerade war. Sie haben mir zugehört, wenn ich reden wollte und haben es aber auch akzeptiert, wenn ich mich zurückgezogen habe und sie haben mich auch weiterhin ganz normal behandelt. Auch jetzt, fünf Monate später, stört es sie nicht, wenn ich von ihm spreche. Das sind aber wiklich hauptsächlich meine Mama und meine Schwester. Bei den anderen merke ich auch, dass sie schon eher distanziert damit umgehen und von ein paar Bekannten hab ich natürlich auch blöde Sprüche gehört. Am meisten habe ich es gehasst, wenn jemand zu mir gesagt hat: "Ihr seid ja noch jung, ihr könnt ja noch viele Kinder bekommen." Das hab ich oft gehört, und das verletzt schon sehr, denn es wird niemals so sein können, dass ein anderes Kind meinen kleinen Sohn ersetzt und nur weil ich jung bin, ist das auch keine Garantie, dass ich gesunde Kinder bekomme und ich habe nun mal mein Kind verloren und das ist einfach das Schlimmste. Aber ich versuche irgendwie solche Sprüche nicht zu ernst zu nehmen und manchmal gelingt es mir auch, dann gibt es natürlich auch immer wieder noch Tage, an denen ich einfach nur traurig bin und teilweise sogar noch im Büro zum Weinen anfange oder am liebsten einfach niemanden sehen würde. Es ist einfach verdammt schwer und ich denke, es werden immer wieder Zeiten kommen, an denen es wieder sehr schlecht geht. Mir kommt zwar vor, es ist jetzt schon etwas besser geworden als noch ganz am Anfang, da hab ich wirklich nur funktioniert und hab mich einfach nur leer und total neben mich gefühlt. Und jetzt gibt es dazwischen schon wieder Tage, an denen es besser geht, obwohl gerade jetzt vor Weihnachten wieder eine etwas schwerere Zeit für mich ist, vor allem weil nächste Woche auch sein Geburtstermin wäre. Wenn du aber merkst, dass du noch nicht bereit bist, arbeiten zu gehen, dann würde ich auf jeden Fall noch zu Hause bleiben. Du darfst dich auf keinen Fall drängen lassen. Es ist ja in Ordnung, wenn du noch Zeit brauchst, schließlich hast du dein Kind verloren und das ist das Schlimmste, das einer Mama passieren kann. Das können Leute, denen es nicht passiert ist, auch nicht nachvollziehen und ich finde es schade, dass dich deine Familie schon so drängt. Sie haben doch nichts davon, man kann das nun mal nicht beschleunigen. Die Trauer über deinen Verlust ist da und die wird auch nicht auf einmal wieder weg sein, sondern du wirst wahrscheinlich nur im Laufe der Zeit lernen damit zu leben. Und es wird nie wieder so sein wie es war. Ich habe mir am Anfang selbst Druck gemacht. Ich wollte so schnell wie möglich wieder meinen Alltag, in dem ich mich sicher gefühlt habe und ich wollte selbst, dass es einfach wieder ist wie vorher. Es hat einige Wochen gedauert, bis ich begriffen habe, dass es nie wieder wie vorher sein wird und dass es mir nichts bringt, wenn ich versuche es zu verdrängen. Und jetzt versuche ich meine Gefühle, so wie sie gerade sind, zuzulassen. Ich wünsche dir alles Gute und dass du den Weg findest, der für dich am besten ist, mit diesem schlimmen Erlebnis und dem Verlust deiner Tochter umzugehen! Und lass dich auf keinen Fall von irgendjemandem drängen, du spürst schon ganz genau, was gut für dich ist und du kannst nur das Richtige für dich machen. So wie es ist, ist es in Ordnung und alle anderen müssen das akzeptieren. Ich schick dir einen Drücker und ganz viel Kraft! Stille Grüße, Dani

von sunnydani am 13.12.2012, 08:13



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Überstürze nichts! Meine Tochter starb in der 37. SSW. Ich bin sofort nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gegangen. War viel zu früh! Habe ich auch nur auf Drängen der SchwiMu gemacht, weil ich doch mal wieder raus kommen musste! Das einzige was ich musste, war mich nach drei Monaten wieder krank schreiben zu lassen, weil es einfach noch nicht ging. Einigermaßen zurück im Leben war ich persönlich erst, als ich wieder schwanger wurde.

von Else2011 am 13.12.2012, 08:38



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Jeder sollte sich die Zeit nehmen, die er/ sie braucht. Da würde ich mich nicht von anderen beeinflussen lassen. Jede geht anders mit sowas um.

von liha am 13.12.2012, 09:28



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Hallo, wie du siehst, viele haben ähnliches erlebt, aber die Wege sind so verschieden. Jeder braucht während des Trauerprozesses was anderes. Einige verkriechen sich, andere müssen reden. Manche lassen sich drängen und gehen sofort arbeiten, weil sie denken, das würde helfen. Meistens wird man bitter enttäuscht. Trauer und Traume braucht seine Zeit, die meisten schaffen es irgendwann das Erlebte in das "normale" Leben zu integrieren, in seltenen Fällen gelingt dies nur schwer oder gar nicht. Der Schmerz über den Verlust deiner Tochter wird für immer dein Leben prägen, lass dich nicht hetzen, was aufdrängen. Denn verdrängst du die Traumata, sucht sich das nicht integrierte Erlebte andere Wege und wird dich später umso mehr belasten. Ich habe mich damals von den Erwartungen anderer (oder, wie ich es nun aus vier Jahre entfernung nun sehe, durch meine eigenen eingebildeten Erwartungen an mich) lenken lassen und muss mein Leben erneut mit professioneller Hilfe "aufräumen". Die Trauer, die ich lange nicht richtig zugelassen habe, bricht sich nun sämtliche Wege....auch ich habe viele Freunde und Bekannte aus meiner Liste streichen müssen, aber jetzt weiß ich, wer die echten und wahren Begleiter sind, nämlich die, die mich und mein Lenbenstrauma so nehmen, wie ich bin... Ich weiß nicht, wie verständnissvoll dein Arbeitgeber ist und ob du sehr nahe stehenden Familienangehörigen trotzen kannst, aber versuch einfach auf dein Inneres zu hören, was tut dir jetzt am besten gut?! Ich hatte damals Pech, mein Kind erreichte nicht die 500g Grenze und deshalb stand mir auch keine Mutterschutzzeit zu...Immerhin konnten wir unser Kind in Würde bestatten und die Klinik hat eine Tolle Arbeit rund um das Thema Stille Geburt geleistet...es tut mir sehr leid, dass du dies nicht nicht erfahren durftest und dadurch nur wahrscheinlich der Trauer noch tiefer sitzt... Für die Aufarbeitung der schlimmen Folgenachrichten könntest du etwas später eine Zweitmeinung einholen und wenn du das Gefühl hast, du schaffst es nicht allene, eine psychologische Begleitung beantragen. Ich drücke dir die Daumen, dass du Menschen und Fachleute findest, die dich in dieser schweren Zeit tragen können...lg hannahlea (mit Milan Jonah im Herzen und 4Rackern an der Hand)

von annipanni am 13.12.2012, 13:47



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Ich habe meine Tochter in der 36.SSW still geboren, 3 Monate nachdem meine erste Tochter wegen Meningitis verloren hatte, weswegen es mir psychisch sowieso schon sehr schlecht ging. Die Betreuung sowohl durch Ärzte als auch durch Schwestern war sehr gut. Alle waren sehr verständnisvoll, geduldig und lieb. Meine Psychologin, bei der ich wegen meiner ersten Tochter in Betreuung war, wurde direkt nach dem Ultraschall, indem der Herzstillstand festgestellt wurde, dazugerufen und ich hatte eine sehr engamschige Betreuung. Die Hebamme kannte ich schon von den drei Geburten vorher und sie war in der schwierigen Situation genau die Richtige. Aber mich völlig zu vergessen durfte ich mir nicht erlauben. Ich hatte zwei kleine, gesunde Jungen zu Hause und musste irgendwie für sie da sein. Richtig im Leben war ich erst, nachdem unsere dritte Tochter aus dem Krankenhaus entlassen wurde, das war 14 Monate nach der stillen Geburt. Ich hatte eine tolle Betreuung durch meine Psychotherapeutin. Sie hat mir in den ersten anderthalb Jahren und in den beiden nachfolgenden Schwangerschaften sehr geholfen. Inzwischen gehören meine beiden Schmetterlinge zu meinem Leben dazu, und die Trauer lähmt mich nicht mehr. Ihren Tod habe ich für mich aufgearbeitet. Lass dir alle Zeit, die du brauchst. Hole dir die Hilfe die du brauchst. Scheue dich nicht vor dem Gang zum Psychotherapeuten, mir hat das sehr geholfen. Die Entscheidung, wann Du wieder in der Lage bist arbeiten zu gehen und dein Leben "normal" weiterzuführen musst du treffen und deine Mutter hat kein Recht, dir da reinzupfuschen. Ich wünsche dir viel Kraft für die folgende Zeit. Liebe Grüße, Suppenhuhn

von Suppenhuhn am 13.12.2012, 19:52



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Liebes Herbststernchen, nimm dir viel Zeit, die Zeit die du brauchst! Mein Sohn kam in der 42.ssw im Januar zur Welt und starb bei der Geburt. Ich dachte mir, gleich nach dem Mutterschutz wieder Arbeiten zu gehen wäre gut, da ich (glaube ich) eine starke Frau bin. Mein Umfeld und auch die Psychologin sagten das übrigens auch. Aber es kam alles anders. Ich war nicht fähig arbeiten zu gehen. Ich war bis September zuhause. Insgesamt fast 8 Monate. Ich habe am Anfang für meine Familie funktioniert, erst später an mich gedacht. Im nachhinein war es richtig so lange Auszeit zu nehmen. Wenn ich daran denke, dass meine Arbeitgeber bis heute es nicht für nötig finden mit mir über meine Situationen zureden war es nur richtig so zu handeln. Heute zwei Monate vor dem ersten Geburtsag/Todestag weis ich dass ich trotz psy. Hilfe bis im Sommer - wieder irgendwie noch Hilfe brauche. Der Schnee, Weihnachten und dann der Geburtstag bringt mich wieder in Depressionen - leider.Ich gehe arbeiten und dort ist auch alles gut, aber habe ich Leerlauf ist das schlimm. Nimm dir viel Zeit - du hast das Recht dazu. Es dankt dir keiner später, wenn du dich aufgearbeitet hast. Verstehen kann es nur jemand, der es mitgemacht hat. Ich wünsch dir viel Kraft für die Zukunft und gut Freunde. Liebe Grüße ballonelefant P.S. kannst gerne ne PN schicken.

von ballonelefant am 13.12.2012, 21:04



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hallo, mein herzliches beleid zum verlust deiner tochter auch von mir. tja, wie geht es weiter? die frage habe ich mir auch gestellt, als ich vor knapp 3jahren meine stille geburt in der 19.ssw hatte. ich war 6wochen danach krank geschrieben und in der zeit habe ich meinen job gekündigt und auch mit einigen menschen "aufgeräumt". ich habe eine andere stelle gefunden, es als neuanfang genommen. keiner kannte mich, wusste von meiner ss. da mir die fehlgeburten 2x hintereinander passierten, konnte ich die mitleidigen blicke oder die fragen der chefs und kollegen nicht ertragen. ich habe es nicht bereut, die abwechslung tat mir gut. obwohl es körperlich sehr anstrengend war, wieder arbeiten gu gehen. na ja, bei mir wurden auch noch palzentareste vergessen, so dass ich nochmal zu AS musste, was alles zusäzlich schwächte. 9Monate später bin ich dann zum 3.mal schwanger geworden. psychisch war ich ein wrack, das sich nicht wirklich gut auf eine neue ss auswirkt. heute habe ich meine 19monate alte tochter bei mir aber den verlust habe ich nicht überwunden........ ich liebe sie über alles, aber ein lücke bleibt. ich wünsche dir alles, alles gute, viel kraft und nimm dir all die zeit zum trauern, die du brauchst. rede viel darüber oder schreibe deine gedanken auf, das hat mir auch geholfem. alles liebe

von letiziaceline1 am 13.12.2012, 21:14



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ich war fast 3 monate zu hause, dann wurde ich von der fä gedrängt und ich lies mich überreden. es war ok..... lass dich nicht drängen, 2 wochen sind garnichts.....dein kind ist gestorben, soetwas muß zumindest im ansatz verarbeitet werden, bevor man sich in den alltag fliehen kann. lg Anett

von emres am 14.12.2012, 13:53



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Mein Sohn strab plötzlich in der 26.SSW! Es war schrecklich! Und jetzt wo ich im April einen Sohn bekommen habe, merke ich das ich ganz und garnicht darüber hinweg bin. Ich habe mir kaum Zeit gegeben, war schnell wieder Arbeiten (14Tage) bin schnell mit meiner Tochter schwanger geworden und habe schnell VERSUCHT so weiter gelebt als währe nicht. Ein großer Fehler. Nehme dir Zeit um abschied zu nehmen. Auch abschied davon Kinder zu bekommen. Das ist soooooooooo schlimm sein Kind tod im Arm zu haben. Und dann noch zu wissen, das du nie ein lebendes Kind im Arm halten wirst ist es doppelt so schlimm! Lass dir Zeit!!!!!!

von dana2228 am 14.12.2012, 14:52



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Erst mal tut es mir leid, dass du diesem schwierigen verlust zu betrauern hast. Ich weiss genau, was du fuehlst. Die gute nachricht? Irgendwann wirst auch dunwieder lachen koennen. Das schaffen wir menschen, auch wenn uns etwas ganznschreckliches passiertmist, werden wir wieder schoene momente geniessen koennen. Wann das sein wird, wird dir nieman d sagen koennen. Bei mir dauerte es bestimmt ueber zwei bis dreimjahre. Ich habe in meinem umfeld gemerkt, dass es nicht moeglich ist, viel verstaendnis zu erwarten. Einige freundschaften sind deswegen nicht mehr borhanden, aber das ist nicht so schlimm, denn es kommen ja immer wieder neue ins leben, Die grosse innere traurigkeit bleibt (bei mir), aber das bedeutet nicht, dass ich mit haengenden mundwinkeln durchs leben lauf. Es ist eher wellenmaessig, manchal kommt es wie eine wucht, dann geht es wieder lange gut. Ich bin nicht mehr die gleiche wie vorher, aber auch das ist nicht nur negativ. Klar haette ich lieber auf dieses schockerlebnis verzichtet, aber das leben fragt uns ja nicht, wir MUESSEN einfach damit leben. Irgendwann wird es wieder besser. Es ist wichtig, dass du ausserhalb der familie (die du ja nicht aendern kannst und sie so nehmen musst, wie sie ist ... Siehe deine mutter) dich mit menschen und situationen umgibst, die dir gut tun. Ich wuensche dir ganz viel kraft und alles gute.

von Chatilia am 15.12.2012, 08:24



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Es tut mir sehr leid, dass du sowas Schreckliches erleben mußtest. Meine Schwester hat vor ein paar Monaten ihren kleinen Sohn mit 5 Monaten verloren - ihr geht es auch immer mal wieder nicht so gut. Aber für ihre beiden Mädels versucht sie stark zu bleiben. Wegen der Diagnose, dass du besser keine Kinder mehr bekommen darfst: aus welchem Grund haben die das denn gesagt im KH??? da könnte man sich doch sicher noch weitere Meinungen einholen und ggf. eine Kiwu-Klinik in Erwägung ziehen. Da würde ich nicht so schnell locker lassen. Aber all das natürlich, wenn du den Verlust einigermaßen verkraftet hast. Alles Liebe für dich lg Khaid

von khadi am 16.12.2012, 18:43



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Ich habe meinen Sohn in der 39.SSW am 6.9.05 still zur Welt gebracht. Bereits Anfang Oktober fing ich wieder zum Arbeiten an (habe den MuSchu abgebrochen) - mir ist die Decke auf den Kopf gefallen. Daheim hatte ich keine Aufgabe, meine beiden "Großen" waren im KiGa. Mehrmals tägl. am fertigen KiZi vorbeizugehen machte mich umso mehr fertig. Ich für MICH brauchte etwas Ablenkung, um nicht an dem Kummer, Schmerz und der tiefen Trauer zu zerbrechen. Es war die beste Entscheidung - FÜR MICH! Jeder muss selber herausfinden was ihm am besten tut. Ja, für die Anderen geht das Leben weiter... für dich ist nichts mehr wie es war... Lass dich nicht drängen und lasse nicht zu, dass andere für dich entscheiden... vG Dany

von Bengelengelmama am 18.12.2012, 16:20



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Es tut so gut zu hören, nicht allein zu sein. Mittlwerweile habe ich den nächsten Schlag in die Knie bekommen. Letzte Woche Do. sollte mir noch "kurz" und ambulant ein Plazentrest entfernt werden. Als ich aus der Narkose wieder aufwachte: Kabel und Schläuche überall, irrsinnige Schmerzen und ein Arzt neben mir, der mir erklärte, es hätte da ein paar größere Komplikationen gegeben. Der Plazentarest war ganz tief eingewachsen, ich habe geblutet wie verrückt, Transfusion bekommen und doch mussten sie mir mit einem Not-Bauchschnitt einen Teil der Gebärmutter entfernen, sonst wäre ich verblutet. Bin nun, eine Woche später, wieder daheim und habe immer noch schlimme Schmerzen. Schwanger kann ich nun endgültig nicht mehr werden, das erklärt sich ja nun fast von selbst. Wann hört das alles auf? So langsam habe ich keine Kraft mehr. Ich habe ja eine kleine Tochter, immerhin, und für die muss ich auch so gut es geht da sein. Ich schaffe es, mich um sie zu kümmern, aber mehr auch nicht ..

von Herbststernchen am 19.12.2012, 10:35