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Wie den Geschwistern helfen?

Thema: Wie den Geschwistern helfen?

Hallo zusammen, Morgen ist es nun schon 14 Tage her, dass wir unsere 2. geliebte Tochter zu den Engeln reisen lassen mussten. Noch immer können wir es nicht begreifen und sind voller Trauer. Unsere Fragen nach dem Warum werden wir nie beantwortet bekommen... Nun mache ich mir Sorgen um die großen Geschwister Jonathan (fast 9 Jahre), Caecilia (fast 8 Jahre) und Mathilda (fast 4 Jahre). Nachdem wir die Diagnose für Manyara bekamen, waren mein Mann und ich ständig in der Klinik. In der Anfangszeit war ich tagsüber dort, mein Mann nachts. Als die Klinikaufenthalte dann weniger wurden und wir nur noch ein Mal die Woche hinmussten, war es wieder so: ich tagsüber, mein Mann nachts. Anfang Juli traten dann die schweren Kompliktionen ein und wir wussten nicht ob unsere Kleine es schaffen wird. Mein Mann und ich waren in dieser Zeit fast rundum die Uhr in der Klinik. Die Großen waren betreut, entweder von meiner Schwiegermutter oder unseren besten Freunden. Es war schwer für sie, sie fragten oft ob wir wirklich rundum die bei Manyara bleiben müssen und warum wir nicht zu Hause sind. Wir haben es ihnen versucht zu erklären. Mein Mann hat ihnen auch immer wieder erklärt, was mit Manyara geschieht. Was Leukämie ist und wie man versucht sie zu besiegen. Sie wussten immer, dass sie mit ihren Fragen zu uns kommen können. Nachdem unsere Tochter es dann nicht geschafft hat, haben wir die Großen sich von ihr verabschieden lassen. Klar, haben wir sie vorher gefragt. Bis auf Mathilda, da waren mein Mann und ich dagegen, weil wir fanden, dass sie dafür zu jung ist. Wie auch bei Philinas Tod vor 2,5 Jahren durften auch diesmal die Kinder wieder den Sarg ihrer Schwester gestalten und sie waren auch mit auf der Beerdigung. Wir haben versucht ihnen ihre Fragen zum Tode der kleinen Schwester so gut es geht zu beantworten, aber wir sind selbst ratlos und auf viele ihrer Fragen gibt es keine Antworten. Mathilda verhält sich noch am normalsten. Sie ist fröhlich, spielt und versucht uns aufzuheitern. Seit dem Tod ihrer Schwester ist sie aber sehr anhänglich. Grade ich kann diese Nähe nicht ertragen und schicke sie oft fort von mir. Ich weiß, dass es falsch ist, aber ich weiß nicht wie ich es ändern kann. Caecilia ist ruhiger geworden. Sie spricht kaum noch und isst nur noch sehr wenig. Sie ist schon immer unser Sorgenkind gewesen, da sie auch bereits im Kiga Schwierigkeiten hatte. Dann kam sie in die Schule und es besserte sich. Seit den Problemen im Kiga ist sie in psychologischer Behandlung. Seit dem Verlust von Manyara hat sie wieder Alpträume und lässt sich kaum danach beruhigen. Auch hat die große Probleme einzuschlafen und Angst wenn mein Mann und/oder ich das Haus verlassen. Jonathan hat sich auch sehr zurückgezogen. Er weint still und heimlich und glaubt, es würde keinem auffallen. Dabei weiß er, dass er vor uns weinen darf und soll. Er muss sich nicht verstecken. Mein Mann und ich haben ihm immer und immer wieder klar gemacht, dass wir für ihn da sind und wir gemeinsam weinen können und sollen. Caecilia und Jonathan gehen seit dem Tod von Philina einmal im Monat zu einer Kinder-Trauergruppe in einem Kinderhospiz. Ich weiß, dass sie dort gut aufgehoben sind und sie dort auf Gleichgesinnte treffen. Ich würde meinen Kindern gerne noch mehr helfen, weiß aber nicht was ich noch tun kann um ihnen die Trauer zu erleichtern. Grüße Jeannette mit 3 Kids an der Hand und zwei kleinen Kämpferinnen für immer im Herzen

von sunnybaby09 am 12.08.2012, 18:18



Antwort auf Beitrag von sunnybaby09

Hallo Jeannette! Erstmal möchte ich schreiben, wie unheimlich leid mir das alles tut! Fühl Dich ganz fest von mir gedrückt! Ich finde, dass Du das alles ganz gut machst. Du hast Deine Kids immer altersgemäß u individuell miteinbezogen, sie können mit Euch reden und weinen und dürfen trauern. Und sie haben "familienexterne" Anlaufstellen zum Reden. Ich glaube, das Verhalten Deiner Kinder ist vollkommen normal nach so einem furchtbaren Ereignis - lass sie trauern! Ganz viel Kraft an Dich!

von Irina81 am 12.08.2012, 18:43



Antwort auf Beitrag von sunnybaby09

Erstmal mein aufrichtiges Beileid.Ja,ihr habt es ganz ,,gut" geregelt.Bitte versuche,deine Kleine nicht wegzuschicken!Sie haben alle Verlustängste,die Kleine(wie auch alle Anderen)braucht dich sehr.Auch wenn es dir zur Zeit schwerfällt.Ich wünsche euch ganz viel Kraft!!!Ihr seid auf dem richtigen Weg.

von fsw am 12.08.2012, 21:38



Antwort auf Beitrag von sunnybaby09

hallo..... ich glaube du kannst jetzt nicht mehr tun. deine kinder wissen, dass ihr immer ein offenes ohr für ihre fragen habt. aber ich denke, gerade die großen, brauchen auch ein stück raum, wo sie für sich trauern möchten. versuche sie nicht zu bedrängen, weil du denkst, du müßtest mehr machen. das braucht ihr nicht. ihr tut genug für eure kinder. das du die nähe zu deiner 4jährigen nicht aushälst, kann ich sehr gut nachvollziehen. auch ich hatte mit meiner damals 2jährigen problem. ich konnte ihre anwesenheit ganz schwer ertragen und war froh, wenn ich sie nicht sehen oder spüren mußte. es war schlimm und furchtbar, aber in dem moment auch nicht zu ändern. einen ganz ganz traurigen fassungslosen gruß manja

von PhiSa am 12.08.2012, 21:56



Antwort auf Beitrag von PhiSa

Liebe Jeanette , es ist alles noch so frisch....mehr als für eure Kinder da sein könnt ihr im Moment nicht , denn auch ihr steckt voller Trauer !! Ich kann mich nicht in euch hineinversetzen.....der Schmerz muß unerträglich sein und genau den Schmerz verspüren auch gerade eure 3 Großen , leider zum 2. mal :-( Lass ihnen noch Zeit alles zu verarbeiten.....es ist noch zu früh mehr zu machen ausser Gespräche mit euch und gemeinsames weinen !! Gib den Kindern und auch euch den Raum zum Trauern den jeder braucht... einen ganz traurigen und immer noch fassungslosen Gruß Jessi

von Jessi1277 am 12.08.2012, 22:47



Antwort auf Beitrag von Jessi1277

es tut mir sooo leid für euch ich bin damals mit meinem 6-jährigen Sohn zum Therapeuten - und habe versucht ihm immer zuzuhören und seine Fragen so gut es ging zu beantworten - auch wenn ich ihn oft am liebsten angeschrien hätte, er solle mich nicht immer die gleichrn Sachen fragen, und, dass ich auch nicht weiß WARUM sein Bruder wünsch euch Kraft und Liebe

von Palomera am 13.08.2012, 15:41