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Geschrieben von Krümelmama78 am 12.12.2018, 18:59 Uhr

Was tun?

Liebe alle,

die Eltern von Kindergartenfreunden meiner Kinder (4 und 5 Jahre) haben Anfang der Woche ihre ungeborene Tochter - sie wäre ihr drittes Kind gewesen - verloren. Beim Kontrolltermin konnte kein Herzschlag mehr festgestellt werden. Sie war im 9. Monat. Nächsten Montag wäre der geplante Kaiserschnitt gewesen.

Ich würde nicht sagen, dass wir enge Freunde sind, aber unsere Kinder schon und so sehen wir uns natürlich regelmäßig und kennen uns recht gut.

Bis jetzt habe ich ihnen gesagt, dass wir da sind für sie und die Jungs. Dass diese immer zu uns zum Spielen kommen und auch jederzeit bei uns übernachten können. Am Wochenende mache ich eine Lasagne und wollte ihnen eine Auflaufform vorbeibringen. Ist das zu aufdringlich? Was kann man denn sonst tun?!? Zum Reden haben sie nähere Freunde, glaube ich. Wiederhole ich meine Angebote immer mal oder besser nicht? Ich stell mich grad blöd an, ich weiß, aber ich finde das, was sie erlebt haben und jetzt durchleben so furchtbar, dass mir alles, was ich tun kann, so überflüssig vorkommt. Aber ich will auch nicht gar nichts tun...

Danke und viele Grüße!!

 
7 Antworten:

Re: Was tun?

Antwort von BB0208 am 12.12.2018, 19:46 Uhr

Ich finde es toll, wenn Leute sich Gedanken machen.
Bei uns gab es Freunde, die haben einen Freßkorb gebracht mit einem schönen Saft, Pralinen, Studentenfutter,..... Eine Freundin klingelte, gab mir ein großes Glas Nutella und sagte "ich weiß nicht, was ich sagen soll" und ging sofort wieder.
Bei uns war Geburt und Sterbetag kurz vor Beginn der Adventszeit. Da brachte eine Freundin einen schönen Adventskranz ("ich dachte mir, für sowas hast du jetzt keine Nerven, deshalb hab ich dir einen besorgt"). Die Mutter meiner Sandkastenfreundin schickte selbstgebackene Plätzchen. Eine befreundete Familie nahm unsere Großen mit zu einem Ausflug.

Die Idee mit dem Auflauf finde ich gut, ebenfalls, dass die Kinder willkommen sind.
Dann kann das Paar mal unter sich sein, wenn (!!) sie wollen.

Ich kann dir eins sagen: viel falsch machen kann man nicht. Das Schlimmste ist nichts zu tun und zur Tagesordnung über zu gehen.

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Re: Was tun?

Antwort von nita83 am 12.12.2018, 20:56 Uhr

Hallo
Ich finde die Idee mit dem Essen gut.
Auch das immer mal wieder anbieten oder fragen ob die Kinder zu euch kommen können find ich gut.
Auch Kleinigkeiten wie mal ne Blume vorbeibringen oder ähnliches finde ich gut.
Ich bin oft zu meiner Freundin gefahren obwohl sie eigentlich niemand sehen wollte.
Und meist erst 3 Std später wieder los weil sie es doch irgendwie wollte.
Allerdings wäre ich auch jederzeit wieder gegangen nach dem abgeben meiner Kleinigkeit.

LG nita

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Re: Was tun?

Antwort von Candia am 15.12.2018, 15:29 Uhr

Erstmal finde ich es toll, dass du dir Gedanken machst. Wie schon geschrieben, nichts ist schlimmer als nichts zu tun, nichts zu sagen und zur Tagesordnung überzugehen. Das tat mir am meisten weh! Ich brauchte keinen fresskorb, keine Unterstützung im Haushalt. Das ging schon alles irgendwie. Was mir gut tat war zu wissen, dass da Leute sind die den Mut hatten mit uns zu trauern und den Mut auch nie verloren. Jetzt nach über zwei Jahren sind das nicht mehr viel. Und das schmerzt. Also meine Empfehlung, versuche emphatisch zu sein und immer wieder dein offenes Ohr anzubieten.

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Re: Was tun?

Antwort von Krümelmama78 am 18.12.2018, 9:24 Uhr

Hallo,


vielen lieben Dank für eure Antworten.

Ich habe also am Wochenende eine extra Lasagne gemacht und mein Mann hat das Essen mit unserem ältesten Sohn vorbeigebracht. Sie waren eine Stunde dort. Die Jungs haben gespielt und mein Mann hat einfach zugehört, sagt er. Wir hatten vorher kurz Bescheid gesagt, dass wir kurz was vorbeibringen zum essen. Sie fanden das lieb und waren froh nicht mehr kochen zu müssen. Das mache ich also diese Woche noch einmal und fahre dann selbst vorbei. Allerdings muss ich sagen, dass ich leider weniger gefasst bin als mein Mann. Ich habe schon Sorge, dass ich viel mitweinen werde und will nicht, dass das für sie dann unangenehm wird. Mich nimmt ihr Verlust wirklich sehr mit. Aber jemand schrieb ja auch, dass man nicht so viel falsch machen kann...

Viele Grüße!

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Re: Was tun?

Antwort von Candia am 20.12.2018, 20:55 Uhr

Das klingt schön und sehr umsorgend. Das ist anscheinend das, was die Familie benötigt. Sorge dich nicht zu sehr um das was passieren könnte. Selbst wenn die Tränen laufen, auch bei dir, was ist daran schlimm? Über ein gemeinsames Lachen sorgt man sich doch auch nicht. Warum dann über gemeinsame Tränen? Ich kann nur von mir sprechen, aber geweinte Tränen für meine Tochter, egal ob meine Tränen oder die der anderen, hab ich mitunter als sehr befreiend empfunden.

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Re: Was tun?

Antwort von Krümelmama78 am 22.12.2018, 22:59 Uhr

Danke dir, dass du nochmal geschrieben hast!

Ich war heute Vormittag mit selbstgemachter Pizza da. Bin dem Beispiel meines Mannes gefolgt und habe einfach zugehört. Und geweint hab ich auch. Aber das war für alle ok, glaube ich.

Liebe Grüße!

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Re: Was tun?

Antwort von Candia am 23.12.2018, 20:39 Uhr

Das ist schön zu lesen. Du machst das toll und du kannst stolz auf dich sein. Solche Menschen hätte ich mir gewünscht
Alles Liebe und frohe Weihnachten

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