Ich weiß gar nicht so recht was ich schreiben soll...ich werde nächste Woche Freitag unsere Maus in der 17. Ssw Still zur Welt bringen. Sie wird schwerstbehindert sein ohne eine Chance auf ein ansatzweises Leben. Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht aber wir wollen nicht das unsere Maus nur dahin vegetiert. Ich fühle mich so leer. Ich darf nicht undankbar sein den ich habe eine gesunde 13. Jährige Tochter die jetzt eine kleine Schwester als Schutzengel bekommt. Wir mussten heute schon Entscheidungen treffen was mit der Bestattung ist und werden das Angebot vom Krankenhaus annehmen. Ein liebevoll hergerichteter Sternengarten wo wir immer hin können. Wie habt ihr euch geholfen? Ich kann mir noch nicht vorstellen in 2 Wochen wieder zu arbeiten. Zum Glück bleibt mein Mann bis auf weiteres zuhause und nimmt mir viel ab..
Traurige Grüsse
von
Catina
am 05.01.2018, 18:46
Hallo.
Fühl dich mal gedrückt!!!!
Es tut mir sehr leid dass ihr eine so schwere Entscheidung treffen musstet.
Ich hatte vor 2 Jahren in der 22. Ssw eine Totgeburt.
Wir haben das Angebot vom KH mit der Bestattung auch angenommen, da ich sicher die Kraft nicht aufbringen hätte können selber eine Beerdigung zu organisieren.
Im Kreissaal ist sie noch gesegnet worden. Hätte sie gerne noch taufen lassen, aber das geht leider nur wenn sie lebend auf die Welt kommen.
Die beiden Hebammen die uns durch diese schwerste Zeit geholfen haben, waren sehr bemüht und liebevoll.
Wenn es die Möglichkeit gibt und ihr das wollt, lasst euch Fotos machen, Fuß- und Handabdrücke.
Ich bin soo unendlich dankbar dass ich diese Erinnerungen an meine Maus hab und seh mir diese auch regelmäßig an, wenns mir wieder mal schlecht geht. Sie wird immer ein Teil meines Herzens bleiben!!! Und es vergeht kein Tag an dem ich sie nicht vermisse.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft für den Tag und dass ihr Menschen in eurer Nähe habt die euch auffangen und ein offenes Ohr haben!!
Kannst du danach nicht in den Krankenstand? Das ist ja doch psychisch extrem belastend und ich glaube nicht dass dich dein Arzt da gleich arbeiten schicken würde.
Ich habe mich damals 6 Wochen schonen müssen und war diese vom KH aus krank geschrieben.
Lg
von
Sandra_1990
am 05.01.2018, 20:26
Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll?
Es tut mir wirklich sehr leid und es ist wohl unvorstellbar wie du dich jetzt fühlst.
Ich kann dir nur ganz viel Kraft wünschen und dass du, mit deinem Mann, diese schwere Zeit gut übersteht.
Fühl dich gedrückt.
von
Sabrina_Daniel
am 06.01.2018, 18:11
Es tut mir sehr leid für euch, dass eure kleine Tochter ein Sternenkind wird.
Tut alles, wonach euch ist! Nehmt sie in den Arm, macht Fotos, schneidet ein Löckchen ab als Erinnerung. Und nehmt euch alle Zeit, die ihr braucht. Lasst euch von niemandem zu was drängen.
Bei der "Klinikaktion für Schmetterlingskinder"(anderes Wort für Sternenkinder) bekommt ihr ganz viel Infos. Es gibt auch von ihnen Kleidung für solche winzige Sternchen. Viele Kliniken werden von der Aktion beliefert, leider nicht alle. Ruf doch einfach mal bei der Aktion an, die helfen gern. Sind fast alles Ehrenamtliche, die selbst betroffen sind.
Melde dich schnell dort, dann können sie dir noch was vor der Geburt schicken. Ich such dir gleich die Kontaktdaten raus.
Dann gibt es Fotografen, die professionelle, wunderschöne Fotos von den Sternchen machen. Ich meine, sogar kostenlos. Das ist unendlich wertvoll.
Ich schau dir auch danach.
Moment, kommt im nächsten Beitrag.
Ich wünsche euch für Freitag ganz viel Kraft!
LG Maliki
von
Maliki
am 07.01.2018, 18:29
So, hier findest du:
www.aktion-schmetterlingskinder.de
Schau dir die Seite an, da gibt es so viel Wichtiges für euch jetzt!
Das Frauenworte Telefonnetzwerk für trauernde Eltern (Frauenworte ist der Verein, unter dem die Aktion läuft) Ruf eher an als zu mailen, momentan sind die per mail nicht so schnell.
01577-7232638
Für Fotos:
http://www.dein-sternenkind.eu
Ich hoffe sehr, dass du diese Infos rechtzeitig liest und sie dir helfen.
Ich hatte für mein Sternchen damals leider nicht diese Möglichkeiten.
Vielleicht magst du dich später irgendwann mal melden.
Alles Gute,
Maliki
von
Maliki
am 07.01.2018, 18:42
Liebe carina,
mein Mitgefühl für diesen schlimmen Verlust. Eine solche Entscheidung treffen zu müssen ist sicher kaum auszuhalten. Wolltest du dir bewusst ein paar Tage Zeit lassen bis zur Entbindung oder durftest du vom Krankenhaus aus nicht früher kommen?
Ich habe meine Tochter ebenfalls in der 17. Woche still geboren. Aus meiner Erfahrung im Nachgang empfehle ich dir sehr, dass du dich informierst was alles möglich ist. Es gibt diverse gute Bücher zu dem Thema stille Geburt (z.B. von Hannah Lottrop, den Titel weiß ich nicht mehr). Auch in der Bücherei oder ggf. bei deiner Hebamme. Beispielsweise gibt es die Möglichkeit dein - zu dem Zeitpunkt noch lebendes - Kind noch im Bauch taufen zu lassen. Oder eben später segnen zu lassen. Mach auf jeden Fall Fotos oder lasse von jemanden welche machen. Wenn du sie aktuell nicht ansehen magst ist das nicht schlimm, aber vielleicht in 10 Jahren und dann hast du die Möglichkeit dazu. Es gibt in manchen Städten auch Begleiterinnen bei der stillen Geburt, da kannst du bei der Krankenhausseelsorge oder, noch besser, in einer Selbsthilfegruppe für Sterneneltern nachfragen ob die jemanden kennen. Manchmal tut es auch einfach nur gut vor der Geburt noch einmal mit so jemandem darüber zu sprechen. Du hast Anspruch auf eine Nachsorge durch die Hebamme. Am besten suche dir aber jemanden, der Erfahrung mit dem Thema hat. Leider hatte ich diese ganzen Informationen nicht, da mich die stille Geburt plötzlich überrascht hat und mir auch hinterher niemand das ein oder andere sagte.
Leider haben wir nur diese eine kurze Zeit mit unseren Kindern und du wirst den Rest deines Lebens von diesen Momentan zehren müssen. Anfangs mit unvorstellbaren Schmerzen und irgendwann hoffentlich nur noch mit all deiner Mutterliebe.
Ich weiß wie weh der Verlust tut und es tut mir von Herzen leid, dass du dein Baby hergeben musst. Nimm dir Zeit zu trauern, du hast alles recht dazu, auch wenn vielleicht manch Außenstehende das wenig verstehen.
Für die nächsten Tage und Wochen wünsche ich dir viel Kraft, Mut und Liebe.
Hannah
von
Hannah79
am 08.01.2018, 09:14
Liebe Catina,
für den schweren Tag morgen sende ich dir viel Kraft.
Stille Grüße,
Hannah
von
Hannah79
am 11.01.2018, 23:35
Liebe Catina,
Da ich es im Juni-Forum unpassend fand, möchte ich dir (falls du es noch liest) hier sagen:
Da du im Forum nicht genau erwähnt hattest, wann die stille Geburt sein wird, habe ich die ganze Woche an dich gedacht. Ich hoffe, ihr konntet euch von eurer Maus in Ruhe und in würdevollem Rahmen verabschieden. Ich wünsche euch für die nächste Zeit viel Kraft!
Auserdem hoffe ich, dass du noch krankgeschrieben bist und dir die Zeit nehmen kannst, die du/ihr für die Trauer braucht!
von
malini
am 13.01.2018, 23:40
Liebe Catina, ich bin auch aus deinem Juni Forum. Es tut mir unsagbar leid für dich und deine Familie. Ich hoffe ihr habt euch in Liebe von eurem kleinen Engel verabschieden können. Es tut mir im Herzen so weh für dich, das kann ich garnicht beschreiben. Ich hoffe so sehr, dass ihr euren Verlust gemeinsam durchsteht und hoffe, dass euer kleines Engelchen im Himmel euch die Sonne bald wieder ins Leben bringt. Sie hat es jetzt dort wo sie ist gut und sieht auf euch herunter. Irgendwann wirst du sie wieder sehen. Ich glaube fest daran. Fühl dich umarmt
von
Moni-cherie
am 14.01.2018, 22:07
Erstmal lieben Dank an alle lieben Worte und Gedanken. Ich habe ein paar Tage Zeit gebraucht bevor ich hier reinschauen konnte.
Unsere kleine Emily ist seit Samstag 20.20 Uhr ein Sternenkind. Sie fehlt mir so unendlich. Das Gefühl kann ich kaum beschreiben. Es zerreißt mir das Herz in manchen Momenten.
Freitag waren wir um 09.00 Uhr in der Klinik und bekamen direkt ein Einzelzimmer. Mein Mann konnte durchgehend bei mir bleiben und wurde von der Station auch sehr lieb mitversorgt. Die Ärztin besprach nochmal den genauen Ablauf mit uns und danach bekam ich das erste Zäpfchen gelegt. So gegen 14 Uhr hatte ich erste starke Wehen. Wir glaubten allerdings nicht das es bis abends soweit war, auch wenn ich es mir gewünscht hatte da meine Oma an diesem Tag Geburtstag hatte. Es wäre nochmal beruhigender für mich gewesen, da ich meine Oma sehr geliebt habe und es hätte mir ein friedliches Gefühl gegeben hätte. Aber es tat sich nichts.
Samstag morgen ging es weiter. Die Ärztin wollte das ich schlafe, den meine Kräfte waren durch den ganzen psychischen Stress am Ende.
Samstag Nachmittag wurde es als schlimmer und mir war klar das unsere Maus heute noch auf die Welt kommen wird. Um 19 Uhr kam eine andere Ärztin, die aber so liebevoll sich um uns sorgte und auch nicht mehr mein Zimmer verließ.
Um 20:20 Uhr wurde unsere Emily still geborgen. Die Maus war leider schon ein Engel wie sie auf die Welt kam.
Wir waren so gefangen in unserer Trauer das ich nicht in der Lage war meine Maus nochmal in den Arm zu nehmen. Zudem hatte ich hohen Blutverlust und musste relativ Zeitnah in den OP.
Wir haben Bilder unserer kleinen Emily bekommen, allerdings habe ich es noch nicht geschafft ein Blick darauf zu werfen. Ich kann es einfach nicht...
Auch wenn Emily bereits ein Engel war als sie auf die Welt kam und wir wissen das sie medizinisch keine Chance gehabt hätte, fehlt sie jeden Tag.
Ich weiß das Leben geht weiter und wir werden es auch wieder probieren noch ein Kind zu bekommen, aber Emily ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und das kann mir zum Glück niemand mehr nehmen.
Liebe Grüße
Catina
von
Catina
am 18.01.2018, 14:37
Ach catina, ich muss weinen wenn ich deinen Text lese. Ich kann es so gut nachfühlen. Meine Kleine wurde vor nunmehr 4,5 Jahren in der 17. Woche still geboren und in manchen Momenten ist trotzdem alles wieder so nah als wäre es gestern gewesen. Meine Tochter wird auch immer Teil meines Lebens sein und ich bin froh, dass es sie gab und irgendwie immer noch gibt in meinem Leben. Das mit den Fotos ist doch völlig okay. Schön, dass die Ärzte und das Personal so liebevoll waren. Das war bei mir leider wirklich ganz anders. Diese Leere im Bauch und das alleine nachhause kommen waren die Hölle. Ich wünsche dir wirklich von ganzem Herzen viel Kraft, Liebe und Mut um diese schweren nächsten Wochen zu überleben. Und gute Menschen an deiner Seite. Unsere zweite Tochter kam recht bald nach unserer ersten und sie hat ein wenig geheilt. Der Schmerz und die Trauer bleiben und meine Kleine ist auch nicht ersetzbar, aber es heilt etwas die ganz große Wunde. Alles Liebe für dich. Und eine Kerze für deine süße Emilia!!
von
Hannah79
am 18.01.2018, 20:34
