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Trauern

Thema: Trauern

Ich schreibe hier nur sehr selten, habe nun auch ein zweites Sternchen im Himmel, mein zweites Kind das ich still geboren habe. Ich bin so oft so verzweifelt und ich weiß nicht, wie das endlich besser werden soll ... Die Sehnsucht nach einem Baby war so groß, dass ich doch nochmals den Mut hatte, es zu probieren, aber auch diesmal hatte ich Pech. Ich weine sehr viel und doch muss ich mich immer wieder zusammenreißen, den Haushalt schmeißen, meine Kinder betreuen, arbeiten. Nun kommt Weihnachten und ich weiß nicht, wie ich das überstehen soll. Ich kannte alpoja und ihre Geschichte nicht, aber was mich sehr berührt und auch bewegt, ist, dass ich mir selber schon so oft gedacht habe, dass ein Kind zu verlieren so ist, als würde man selber ein Stück mitsterben und auch ich selber habe mir schon gedacht, wie es wäre, wenn wir wieder vereint sind. Ich habe Kinder und ich weiß, dass ich nicht so weit denken darf, aber was, wenn es einen auf einmal überkommt und man nicht mehr weiter weiß. In der ganzen Trauer möchte man einfach seine "Ruhe", seinen "Frieden" damit finden, davonlaufen. Kennt ihr das? Bei mir sind es jetzt 1 1/2 Jahre und 1 Woche her ... wieviel Leid kann ein Mensch ertragen ... wann wird es endlich besser. Den ganzen Tag versuche ich zu "funktionieren", suche mir Keksrezepte heraus, fahre die Kinder zum Sport, gehe arbeiten und unterdrücke diese Trauer, diese unendlich, mich auffressende Trauer. Und in Momenten wie jetzt kommt alles wieder raus, dann weine ich und bin verzweifelt ... ... wird es jemals besser? So richtig besser? Ich dachte ich wäre auf dem guten Weg, aber als ich nun mein zweites Kind in der 15. SSW tot geboren habe, es gesehen habe, so winzig, so klein und doch schon perfekt, die kleinen Händchen, die Füßchen, sogar die Nase war schon etwas vorgeformt ... da verzweifelt man doch wieder ... und die Hoffnung und der Glaube an das Gute sinkt ... Früher, habe ich euch Frauen in diesem Forum nicht so verstanden. Heute schon. Es gibt Dinge im Leben, da wäre ich froh, wenn ich sie nicht verstehen würde ... Und manchmal tut es gut, seinen Kummer von der Seele zu schreiben! Danke! BIRGIT

von Birgit P am 10.12.2011, 20:12



Antwort auf Beitrag von Birgit P

liebe birgit, es tut mir unendlich leid was dir passiert ist. mein sternchen wäre im oktober ein jahr alt geworden, ich habe es in der 11 SSW verloren und hatte eine AS. das war für uns der größte schicksalsschlag bisher. unser sohn fynn ist jetzt fast sieben monate alt und er lässt uns weitermachen. er hält uns auf trab und wir werden versuchen so gut wie möglich für ihn dazusein. ich kann dich sehr gut verstehen wenn du nicht mehr weiterweißt. ich hoffe, dass du einen partner und familie hast, die für dich da sind. nehmt eure sternchen an weihnachten dazu, sie gehören zu euch. ich wünsche dir sehr sehr viel kraft, dass du niemals den mut verlierst. die natur ist manchmal sehr grausam aber ich sagte mir, dass es dann halt so gehört. das hört sich krass an aber anders wären wir nicht darüber weggekommen. du hast kinder, die dich brauchen un lieben und du bist für sie der fels in der brandung. du hast also eine lebensaufgabe die du mit bravour meistern wirst. gib bitte niemals auf! und wenn das loch zu dunkel un zu tief wird, dann schreib mir wenn du magst oder hole dir hilfe. ich hatte auch professionelle hilfe und habe dadurch aus meinem loch herausgefunden. das ist keineswegs eine schwäche wenn man sich hilfe holt, es ist eine immense stärke sich einzugestehen, hilfe zu brauchen und auch anzunehmen. ich wünsche dir trotz allem ruhige und schöne tage. sieh nach vorn zu deinen kindern und nach oben zu deinen sternchen. stille grüße aus kecskemét in ungarn nic mit fynn an der hand und * weit oben und doch nah

von mellomania am 10.12.2011, 21:27



Antwort auf Beitrag von mellomania

Liebe Birgit! Es tut mir sehr leid, dass du schon zum 2.Mal euer Kind hast wieder gehen lassen müssen! Der Mensch kann erstaunlicherweise sehr viel seelischen Schmerz aushalten, doch manchmal hat man Phasen, da wird es zu viel an "Gefühl"! Man weiß nicht wohin damit, fühlt sich hin-und hergerissen, empfindet eine noch nie dagewesene Leere und das Leben läuft einfach weiter-ohne Rücksicht auf das Leid, den Schmerz, die Trauer! Ich selber habe mir Hilfe geholt, da ich kaum Menschen haben mit denen ich sprechen können und die ansatzweise nachvollziehen können in welchen Gefühlschaos ich stecke! Vielleicht auch etwas für dich?! wie nicfynn schon schrieb, ist es kein Zeichen von Schwäche zuzugeben, dass man selbst nicht weiter weiß und jemanden braucht, der einem Wege zeigt! Ich wünsche dir alles Liebe Stille Grüße Mellie mit Lucy im Herzen

von Kirshy am 11.12.2011, 09:48