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stille Geburt

Thema: stille Geburt

Hallo ihr Lieben! Habe gestern erfahren das meine Kleine schwerstbehindert und somit nicht lebensfähig sein wird. Nächste Woche muß ich ins Krankenhaus und meine Kleine gebähren. Weiß gar nicht wie ich es schreiben soll. Hatte in meinem ganzen Leben noch nicht so eine schlimme Erfahrung gemacht und so eine angst vor der stillen Geburt. Bin nächste Woche in der 21. SSW. Es kommt mir noch immer so irreal vor das das wirklich passieren soll... Von hier auf gleich bekomme ich heul Anfälle und will meine Kleine nicht hergeben. Aber es geht nicht anders, ich muß dadurch. Habe schreckliche angst. Hat jemand Erfahrung mit einer stillen Geburt? Bekommt man soviele Schmerzmittel wie man will? Sind die Schmerzen schlimm? Wie lange geht die "Geburt"? Woher weiß ich das ich mein Mädchen sehen will? Momentan denke ich ich möchte sie nicht sehen, möchte sie so in Errinnerung behalten wie ich sie auf den Ultraschallbildern gesehen habe. Und nicht tot, sondern lebendig im Ultraschall. Eben bin ich durch die Stadt gegangen, überall Mütter mit Ihren kleinen Babys/Kindern und Frauen mit Babybäuchen. Wie soll ich denn das verkraften? Oh jeh, ich wünschte es wäre alles schon vorbei, oder der Arzt ruft mich an und sagt sie haben sich vertan. Es ist so schwer zu akzeptieren. Sorry für den vielen Text, aber es hat gut getan. Vielleicht ist ja jemand dabei und kann mir etwas die angst vor den Schmerzen der stillen Geburt nehmen.... Danke euch! LG icki

von icki am 12.10.2011, 13:07



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Hallo, es tut mir sehr leid, daß ihr diesen Weg gehen müßt. Fühl dich gedrückt. Meine beste Freundin müßte ihre Tochter in der 16 SSW still gebären, da das Baby nicht überlebensfähig war und schwerstbehindert. Die Geburt hat sie "gut verkraftet" auch dank einer guten Hebamme. Auch sie wollte die Kleine nicht sehen, sie konnte es damals einfach nicht. Sie hat dann um ein Foto und einen Fußabdruck gebeten und hat diese beiden Erinnerungsstücke erst viel, viel später angesehen, als sie bereit dazu war. Heute möchte sie diese Geschenke nicht mehr missen und hat ihr sehr zur Trauerverarbeitung geholfen. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für Dich/Euch? Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute! Liebe Grüße, Nina

von Nina5223 am 12.10.2011, 13:37



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Hallo Ich habe 2008 in der 16. SSW meine Tochter verloren. Bei ihr hat das Herz aufgehört zu schlagen. Im Krankenhaus musste ich sie dann auch still gebären. Du bekommst eine Einleitung und darfst auch Schmerzmittel nehmen. Bei mir haben sie Mittag eingeleitet und kurz vor Mitternacht kam dann meine Tochter. Aber wie lange eine Einleitung dauert, kann niemand sagen. Ich habe damals meine Tochter nach der Geburt auch nicht sehen wollen, heute bereue ich es, da mir ein Teil meiner Trauerbewältigung fehlt.........Nimm am besten soviel mit wie du nur kriegen kannst, bevor dich am Schluss noch die Wieso und Warum - Fragen quälen....... " Hätte ich doch......." Lg Manu mit 3*** ( sophies stille geburt 16.09.08 ) für immer im Herzen

von MamaEla08 am 12.10.2011, 13:41



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Hallo! Erst einmal mein allergrößtest Beileid! Bevor du diesen Schritt machst ließ das Buch "Lysander-Grenzerfahrungen einer Mutter" von Marianne Neeb. Sie ist eine ganz liebe Frau die ihr liebsten Geschenk wegen schweren Down-Syndrom hergeben musste und jedem gerne nun mit Rat und Tat zur Seite steht dem selbes bevorsteht,als das was ihr 2006 wiederfahren ist. Natürlich hatte auch sie eine zeitlang mit dem Trauma zu kämpfen "ihr Kind einfach so abgemurkst zu haben".Wie sie mit der Trauer umging ,wie ihr die Gespräche mit Psycholgen,Pfarrer,etc... gut taten und wie sie ihr Leben halbwegs wieder in den Griff bekam erzählt sie auf ganz liebe und zugleich auf sehr erschütterter Weise in diesem Buch. Vielleicht hiflt dir das ein bischen! Gruß Steffi

von fabianmama25 am 12.10.2011, 18:34



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Du hast eine PN

von annuk am 12.10.2011, 14:41



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Hallo Icki, es tut mir sehr leid für dich, dass du das durchmachen musst. Ich selbst habe meinen Sohn Moritz in der 36 SSW still geboren (plötzliche Plazentainsuffizienz). Ich wollte zuerst, dass man unbedingt einen Kaiserschnitt macht. Ich konnte mir nicht vorstellen ein totes Kind auf natürlichem Weg zu bekommen. Zum Glück haben mich die Ärzte dann doch überredet das zu tun (es ist für die psychische Verarbeitung besser und auch aus medizinischen Gründen). Schmerzmittel kannst du bekommen soviel du brauchst, ich hatte eine PDA und nur ganz am Anfang Schmerzen. Von den ersten Wehen bis zur Geburt hat es bei mir ungefähr 10 Stunden gedauert. Ich bin mir nicht sicher, ob ich irgendwelche Beruhigungsmittel bekommen habe, denke aber schon... war einige Stunden in einem Dämmerzustand. Ich wollte meinen Kleinen zuerst auch nicht sehen. Bin aber unendlich froh, dass wir uns doch dazu überwunden haben. Er hat ausgesehen, wie ein perfektes kleines Baby das einfach nur schläft. Aber jede Situation ist anders, ich hoffe du kannst für dich die richtige Entscheidung treffen. Wünsche dir alles alles Gute. Auch wenn du es jetzt nicht glaubst, aber du schaffst das. Liebe Grüße, Ingrid

von Ingrid79 am 12.10.2011, 15:25



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Es tut mir so leid! Es ist schrecklich, was du vor dir hast. Ich habe meine erste Tochter in der 37. SSW still geboren, weil ihr Herz einfach ohne ersichtlichen Grund aufgehört hat zu schlagen. Es war eine ganz "normale" Geburt und ich habe bis zum Schluss darauf gewartet, gleich mein Baby schreien zu hören. Es wurde eingeleitet, das dauerte 1 1/2 Tage. Die Geburt nur zwei Stunden. Ich hatte eine PDA, sonst erst mal nichts. Die Beruhigungsmittel kamen später. Ich würde dir raten, dich von deinem Kind zu verabschieden, es anzusehen, vielleicht sogar in den Arm zu nehmen. Wenn du das in dem Moment nicht kannst, hast du auch noch einige Stunden später die Möglichkeit dazu. Und wenn du es gar nicht kannst, bitte wirklich um ein Foto und die Fußabdrücke. Es wird das einzige sein, was du von deinem Kind hast, von den Erinnerungen natürlich abgesehen! Dann kannst du entscheiden, wann du die Sachen vielleicht mal ansehen willst. Vielleicht schon bald, vielleicht erst in ein paar Wochen. Es wird eine schwere Zeit und ich wünsch dir ganz viel Kraft und viele liebe Menschen, die dich auffangen und trauern lassen! Fühl dich ganz lieb gedrückt!

von Else2011 am 12.10.2011, 16:26



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..oh man; bin total erschüttert und es tut mir so leid für euch!!! Ich hatte zwar keine "richtige" Geburt sondern eine Notsectio (aufgrund einer Schwangerschaftsvergiftung in der 30.ssw) und unsere Maus hat auch noch einen Tag überlebt (bzw.wurde am Leben gehalten) aber ich kann dir nur raten, so wie die anderen vor mir auch: Versuch dein Kind anzusehen, wenn es dir irgendwie möglich ist!! ich denke, es kommt einem sonst noch unwirklicher vor, als es so schon ist! Und was ich heute jedem rate würde mitzunehmen/ zu besorgen: Eine Digi-Cam! Hätte gern Fotos von der Not- Taufe oder von mir und meiner Tochter oder von uns als Familie! Hab zwar welche aus´m krankenhaus, aber es ist nicht das gleiche!! Ich wünsche dir alles erdenklich Liebe, ganz viel Kraft, eine liebevolle Hebamme, verständnisvolle Menschen um dich herum und alles, alles Gute!!! Traurige Grüße Mellie mit Lucy im Herzen Ps:etwas was mir "danach" sehr geholfen hat:"unendlich ist der schmerz" von Julie Fritsch; Ilse Sherokee und "Gute Hoffnung jähes Ende" von Hannah Lothrop

von Kirshy am 12.10.2011, 21:39



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die geburt selber ist überhaupt nicht schlimm. ich hatte null schmerzen. schlimm sind nur die seelischen schmerzen. schau dir das mädchen an und nimm es in den arm, macht fotos. es wird dich null überwindung kosten, denn sie sehen nicht tot aus, sondern schlafend. es ist ein schlimmes erlebnis, andrerseits weiss man, dass wir menschen sehr viel furchtbares und tragisches überwinden, sprich überleben können. ich habe es nie vergessen und werde es nie vergessen und bin ein anderer mensch geworden. das ist aber nicht nur negativ, so finde ich zum beispiel seither problemlos eine balance von wichtigem und unwichtigem und kann mich oft nur wundern, aber nicht richtig ärgern oder wütend werden. man wünscht diese erfahrung niemandem und sich selber schon mal gar nicht. manchmal hat man aber keine chance und man muss durch einen tunnel. die dunkelheit drin vergisst man nie, aber das ende des tunnels kommt immer. ich wünsche dir ganz viele nette menschen um dich herum.

von Chatilia am 13.10.2011, 08:08



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Ach Du liebe, lass Dich einfach mal drücken...Ich hätte auch große Angst... ...

von eumeline am 13.10.2011, 08:58



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Hallo, Du hast Post......

Mitglied inaktiv - 13.10.2011, 11:09



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Hallo! Es tut mir Leid, was du erleben musst und ich wünsch dir viel Kraft für die kommende Geburt. Ich habe mit einer stillen Geburt in der Form keine Erfahrung, da ich meine Söhne unter Vollnarkose per Kaiserschnitt entbunden habe. Thade war schon gestorben und Yannick starb einen Tag später. Vielleicht ist es für dich hilfreich, dir eine liebe Hebamme zu suchen. Du könntest deinen Arzt um Hilfe bitten oder die Klinik, in der du entbindest. Eine Hebamme, die dich begleitet und Erfahrung hat. Die dich ermuntert, deine Kleine anzusehen und gegebenenfalls in den Arm zu nehmen. Auch für die Nachsorge steht dir Hebammenhilfe zu. Lieben Gruß, Claudia

von Clavi am 13.10.2011, 12:51



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Ein stilles Hallo, liebe Icki ich wünsche dir sehr viel Kraft und es tut mir unendlich leid. Ich musste im Juli meinen Kleinen Jungen in der 19 SSW still entbinden, weil wir auch eine infauste Prognose bekamen. Der Verdacht war polycystische Nierendysplasie und die Ärzte räumten uns kaum bis gar keine Lebenschancen für unseren kleinen Luca ein. Die Diagnose hat sich auch bestätigt. Das mit dem Weinen habe ich auch durch gemacht und es kommt heute auch noch dazu aber nicht mehr extrem wie um die Geburt rum. Zu den Schmerzen: ja du bekommst Schmerzmittel und die helfen sehr gut. Wielang die Geburt dauert kann ich dir nicht sagen das ist völlig unterschiedlich. Ob Du Deine Kleine sehen möchtest entscheidest du am besten aus dem Bauch heraus. Ich wollte unseren Kleinen eigentlich auch nicht sehen, aber ich habe es mir anders überlegt und es nicht bereut. Er ist in unseren Armen letztendlich ganz friedlich eingeschlafen. Da er noch einen Herzschlag nach der Entbindung hatte. Macht wenn es möglich ist viele Bilder mit ihr oder von ihr damit ihr eine Erinnerung an sie habt. Ich habe auch Bilder von unseren kleinen sternenjungen. und uns hilft es auch ans Grab zu gehen. Auch für unsere große Tochter. Ich wünsche Euch viel Kraft für den weiteren Weg. Wenn Du schreiben möchtest dann schreib mir. Fühl Dich gedrückt von mir. Stille Grüße Martina alis Flipper80

von Flipper80 am 14.10.2011, 10:25



Antwort auf Beitrag von Flipper80

Das tut mir leid. Es ist für eine Mutter eine schlimme Erfahrung, soetwas durchmachen zu müssen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Was für eine Behinderung hat dein Kind denn? Ist es bereits in deinem Bauch verstorben oder wird es wohlmöglich noch lebend zu Welt kommen? Ich kann mir gut vorstellen, dass das schwer ist. Aber ich denke auch, dass du die Möglichkeit nutzen solltest dich von deinem Kind zu verabschieden. Es ansehen, es in den Arm nehmen... Ich hatte mal einen ganz tollen Link, wo alles schön beschrieben war, sowie Tipps, leider finde ich ihn gerade nicht.

von Baby2411 am 18.10.2011, 12:36



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hast eine PN...

von May.mama am 18.10.2011, 15:48



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Liebe Icki, es ist furchtbar traurig, das weiß ich. Aber ich möchte dir nun so sachlich wie möglich ein paar Dinge sagen, von denen ich glaube, dass sie wichtig sind: Ich weiß nicht welche Behinderung dein Kind hat, aber ich denke, dass du den Abbruch nicht sofort machen musst, sondern selbst bestimmen kannst, wann für dich der Zeitpunkt "halbwegs" passt. Lass dich auf keinen Fall drängen. Erlebe noch eine schöne Zeit mit deinem Kind, so lange du es hast. Gehe an schöne Plätze, verbringe Zeit mit ihr! Streichle sie, sag ihr, dass du sie liebst, all das, was dir wichtig ist. Vielleicht magst du sie von einer Seelsorgerin oder einem Pfarrer segnen lassen. Euch beide! Mit einem schönen Gebet .... und wenn du merkst, es ist nun Zeit, dann lass sie gehen, wenn es unabänderlich ist. Erst dann mache einen Termin aus! Es ist egal, ob das in 2 Wochen oder in 4 Wochen ist. Du entscheidest, wann du dein Kind hergibst! Ob du dein Kind sehen willst? Das entscheidest du dann, wenn es soweit ist. Ich wusste es nicht. Ich hatte schreckliche Angst davor. Wie würde ich es verkraften, mein eigenes Baby tot in meinen Händen? Als mein Baby zur Welt kam, waren wir alleine, ohne Hebamme, ohne Krankenschwester, ohne Ärztin. Es war wohl der richtige Augenblick und als sie dann da war, habe ich sie ganz natürlich in die Arme genommen und sie gestreichelt, geküsst, auf den Bauch gelegt. Es war so innig, so wunderschön und traurig zugleich. Mein kleines Baby! Auch hier ist es wichtig, dass du dir so viel Zeit nimmst, wie du brauchst. Lass dich nicht drängen, dein Kind herzugeben. Behalte sie so lange bei dir, wie du es für richtig hältst. Solange wie du sie behalten musst, um Abschied zu nehmen und auch hier ist es oft gut und schön, wenn sie gesegnet wird. Für mich war das sehr wichtig, dieses Gebet, die Kerzen, die Andacht, die Segnung, der Duft des Öles ... dieses Zeremoniell für mein Kind (und uns Eltern). Wie lange die Geburt geht, das kann dir niemand sagen. Die Wehen werden eingeleitet und dann ist es nicht zählbar, wie lange es geht. Du kannst aber Schmerzmittel bekommen, weil das Baby ja nicht gefährdet ist dadurch. Die Geburt selber geht bei dem kleinen Gewicht und der winzigen Größe ganz schnell. Aber das ist das fachliche, viel wichtiger ist das emotionale, dass du so gut wie möglich damit klar kommst. Ich hatte keinen Fotoapparat dabei, weil ich das nicht passend fand, heute bereue ich es, dass ich kein Foto von mir mit ihr in den Armen machen habe lassen. Diese Erinnerung würde mir (im Nachhinein) gut tun. Die Krankenschwester hat Fotos gemacht von meinem Baby. Ich schaue sie nicht oft an, aber es ist gut, dass ich sie habe. Sowas lässt sich später nicht mehr machen ... Ach ja, und überlege dir gut, was du danach machst. Wirst du deine Tochter beerdigen lassen, gibt es ein Grab für früh verstorbene Kinder oder habt ihr bereits ein Familiengrab? Ein Ort zu trauern ist - für mich - wichtig. Auch wenn dein Kind im Herzen bleibt, aber ein ganz konkreter Ort ... ist was anderes ... Es ist so unendlich traurig, dass Mütter ihre Kinder beerdigen müssen. Ich wünsche dir viel Kraft für die bevorstehende Zeit und viel Mut dich nicht drängen zu lassen. Ich glaube, für die spätere Verarbeitung ist das sehr wichtig! Und nicht zuletzt, gibt es sicher auch in deiner Gegend gute Beraterinnen, Seelsorgerinnen, Fachpersonen, die dich begleiten können ... Alles Gute!

von Birgit P am 19.10.2011, 21:36