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stammbaum

Thema: stammbaum

in der kinderkrippe meiner kleinen haben sie gerade ein projekt "wer bin ich - ich lerne mich und meinen körper kennen". diese woche haben sie das projekt: "ich und meine familie". sie möchten gerne fotos haben, von oma/opa, onkel/tanten, haustier, eltern/geschwister... ich habe letzte woche gefragt, zu wann sie fotos haben möchten. ja also diese woche. lange zeit zum überlegen hatte ich nicht, und habe somit auch ein photo von phillip mit reingelegt. heute habe ich die fotos abgegeben. mit den hinweis, dass dort ein besonderes foto bei ist, welches aber mit dazugehört. die erzieherin wußte sofort von wem die rede ist, dabei hab ich nie ein wort davon erwähnt weder bei ihr, noch überhaupt in der einrichtung. und ich frage mich, woher sie da weiß, aber das werde ich sie bei gelegenheit nochmal fragen. irgendwie komme ich mir immer anders vor, wenn ich eben "meine familie - zu de ja auch phillip gehört "vorstelle". manchmal denke ich, dass hat ein touch von "wichtig machen (?)"., was es ja aber gar nicht ist. denn warum sollte ich ihn verheimlichen? ich fühl mich manchmal trotzdem so unsicher. und das mag ich nicht.....

von PhiSa am 28.03.2012, 21:53



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Es kommt mir immer wie ein Verrat an meiner Tochter vor, wenn ich sie nicht mit benenne. Mein Sohn musste auch einen Stammbaum für die Schule machen. Für mich hätte sie auch darauf gehört... Ich frage mich dann auch: Will ich mich wichtig machen? Das will ich nicht, aber ich weiß nicht wie ich dieses Problem lösen kann. Einerseits Verratsempfinden, anderseits unbedingtes Nennen.

von glückskinder am 28.03.2012, 22:12



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ja genau. ich mag mich nicht "wichtig machen!". aber ich kann ihn DA auch nicht verschweigen. auf der anderen seite, hat die kurze auch keinen bezug zu ihm. ja sie sieht die fotos hier, aber sonst??? für sie gehört ER nicht dazu. er ist für sie ein "nichts". ein gesicht wie viele andere.. aber für mich gehört er dazu, zur familie. aber es ist trotzdem komisch

von PhiSa am 28.03.2012, 22:28



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Hallo. Das kenne ich... Fynn ist vor 9 Jahren mit 4 Monaten am Kindstod gestorben und ich sage immer das ich 3 Kinder habe. Meine Tochter ist damit aufgewachsen obwohl sie erst nach ihm geboren ist und mein Zwerg(heute 7 Wochen alt) wird auch wisse das er noch einen Bruder hatte. Für mich gehört mein Kind einfach dazu und ich werde es immer so sagen.Komme mir aber manchmal auch blöd vor- leider.Als ob es für solche sachen nen Ablaufdatum gibt;-(

von Wunderkind1980 am 29.03.2012, 08:55



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Das hat nix mit wichtig machen zu tun, auch wenn es dein Gefühl dir vorgauckelt... Ich finde es schön unsere gr und kl Engel mit weiter zu ehren, egal wo und wann. Mein kleiner Justus ist auch immer bei, ob als Photo, beim erzählen oder bei Festen... ein kleiner Teller, eine Kerze und ein Gebet sind immer für ihn reserviert. Mir ist das sehr wichtig, gehört er doch auch mit zur Familie.... Jo mit Jimmy und seinem geliebten Zwillie Justus und Minni Jilly

von mr.bing am 29.03.2012, 10:39



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naja, einen teller hinzustellen find ich jetzt auch etwas übertrieben. aber das muß jeder selber mit sich ausmachen. ich zünde jedes jahr zum jahresgedenktag im dezember eine kerze an, ihre taufkerze. aber unterm jahr eigentlich nicht. wenn ich gefragt werde, wieviele kinder ich hab, dann sag ich immer "drei lebende und drei engelchen"..aber oft stoß ich auf komische gesichter. aber ich kann sie nicht verheimlichen, sie gehören für mich dazu.

Mitglied inaktiv - 29.03.2012, 20:22



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Kann ich gut verstehen. Ich weiß nie, was ich auf die Frage, wie viele Kinder ich habe, sagen soll. Vom Gefühl her habe ich ganz klar zwei Kinder, wovon eins leider nicht bei mir sein kann. Aber nach so einer Antwort müssen unter Umständen weitere Erklärungen folgen, die dann auch teilweise als Wichtigmachen oder "sie kommt einfach nicht damit zurecht" ausgelegt werden. Deswegen sage ich meist, ich hätte ein Kind. Und fühle mich gleichzeitig schlecht und habe irgendwie gegenüber meiner ersten Tochter ein schlechtes Gewissen, sie zu verschweigen. Vielleicht sollte man einfach viel mehr zu den Sternenkindern stehen, egal was andere denken. Die Frage, wie man damit umgeht, wird immer schwieriger, je länger es her ist. Es ist echt schwierig und ich bin gespannt, wie wir es lösen werden, wenn unsere Tochter im Kindergarten solche Projekte haben wird.

von Else2011 am 29.03.2012, 10:37



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Für mich wird mein nächstes Kind auch mein zweites Kind sein. Nicht das erste. Nur weil mein kleiner Mann es nicht geschafft hat, heißt es ja nicht, dass es nicht mein erstes Kind ist. Ich seh mich trotzallem als Mama eines Engels. Ich lass mir da auch nichts anderes sagen. Man sagt ja auch nicht zu einer Mutter, wo das Kind vielleicht verstorben ist als es 8-9 Jahre alt ist, dass sie jetzt keine Mama mehr ist. Es sollten da keine Unterschiede gemacht werden.

Mitglied inaktiv - 29.03.2012, 11:08



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Danke! Ja für mich ist es normal, dass er zu unserer Familie gehört. Und auch für andere Menschen, die von ihm wissen, find ich es normal auch von ihm zu reden. Aber wenn so außergewöhnliche Situationen sind, wie jetzt in der KiTa, bin ich immer unsicher. Aber ich bin froh, dass ich mich doch so entschieden habe. Das war richtig. lg

von PhiSa am 29.03.2012, 13:35



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Ganz klar: Auch Schmetterlingskinder gehören in den Stammbaum! Als mein Onkel starb, haben wir auch die Stammbäume nicht abgeändert. Das hat nichts mit "sich wichtig machen" zu tun, sondern einfach eine Realität. Ein Cousin von mir, hat sein erstes Kind nur Minuten nach der Geburt verloren. Trotzdem ist Jessi Teil der Familie. Sein Geburtstag wird auch gefeiert. Mit der ganzen Familie. Jedes der 4 Geschwister weiß von Jessi und kennt die Geschichte. M.E. ist verheimlichen oder "so tun als wäre nichts passiert" weder richtig noch gesund für die Hinterbliebenen.

von shinead am 29.03.2012, 19:22



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die tante meines mannes hat einen stammbaum von ihrer familie gemacht. sie rief mich an und fragte nach unseren daten. also geburtsdatum usw. als ich dann erwähnte, daß Franziska auch dazugehört, da lebend geboren, wurde sie pampig und meinte, sie schreibt sie nicht dazu. das hat mich so verletzt, daß ich ihr echt die meinung gesagt habe.

Mitglied inaktiv - 29.03.2012, 20:19



Antwort auf Beitrag von PhiSa

Wir haben einen "offiziellen " STammbaum der Familie meines Vaters, da sind die tot geborenen Kinder und die, die als Baby verstorben sind auch mit angegeben, nur hat das Blatt glaube ich eine andere Form. LG Muts

von Muts am 29.03.2012, 22:02



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ich finde die geste meines Jungen seinem verstorbenen Zwilli einen Kuchenteller am geburtstsag mit hinzustellen wunderschön und sehr emphatisch.... Sehr Schade dies als übertrieben abzutun, zumal es nicht gefragt wurde. Jo

von mr.bing am 30.03.2012, 09:27



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ich hab doch geschrieben, dass muß jeder mit sich selber ausmachen. wenn dir das hilft, dann ist das doch ok. für mich wäre das nix. ich glaub, dann würde ich eher über eine therapie nachdenken, ohne dir zu nahe zu treten natürlich. ich habe auch babykleidung vom meiner verstorbenen tochter, die ich ab und zu mal vorhole. aber ich möchte das nicht dauernd um mich rum haben. ich glaub, mich würde das zu sehr runterziehen. manchen hilft es vielleicht, bei mir würde es das gegenteil bewirken. verstehst du das? ich kann das schlecht in worte packen. ich wollte dir nicht zu nahe treten. großes sorry

Mitglied inaktiv - 02.04.2012, 00:11