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So eine harte Woche..... :-( 1jähriges! - sehr lang

Thema: So eine harte Woche..... :-( 1jähriges! - sehr lang

ich mag so langsam nicht mehr. diese woche zerrt an meinen nerven. ich kann nicht mehr. jeder tag aufs neue ist mit irgendwelchen erinnerungen voll. Jeden Tag gibt es eine große Erinnerungen, die mich wieder runterzieht. Es ist nicht nur diese Woche. der ganze Oktober ist die hölle. Am 7. letzen Jahres fing es an, dass ich "rumwehte". Abends um 22.30 Uhr bin ich noch ins Kh gefahren, weil ich meinte, Phillip macht sich auf den Weg. Bis zum 16. "wehte" ich mich quälend durch die Tage. Am 16. war ich wieder im Kh weil es schlimmer wurde. Aber es tat sich immer noch nichts - aus heutiger Sicht zum Glück!. Am 17.10. war der ET. Da war ich noch beim Frauenarzt, die mir sagte, ich solle für alles bereit sein. Es geht los. Nachmittags, nachts, morgen früh. Bald! Und sie hatte Recht. Was fing der Tag (18.) aufregend an. Ich habe mich gar nicht getraut den Papa zu wecken, die Hebamme anzurufen, weil ich ja schon 2 mal umsonst im KH war... Dabei wußte ich doch, die richtigen Wehen waren da. Um 5 Uhr waren wir im Kh. Es fing doch alles so toll an! Wie konnte es denn nur so enden???? Um 6 Uhr morgens habe ich meiner Familie noch aufgeregt und glücklich eine sms geschrieben "alle guten dinge sind 3. es geht nun tatsächlich los". Und alle freuten sich auf ihn. Erst um 16 Uhr hab ich ihnen dann die Horrornachricht geschrieben, dass er gestorben ist. Und nun nach Wiederbelebung nur eine 50/50 Überlebenschance hat. Hätte ich gewußt, was da noch alles auf uns zukommt.... Ich habe ihn an dem Tag nicht gesehen. Er wurde in ein anderes KH verlegt. Ich kam erst einen tag später dahin. Mein Freund und meine Sarah waren schon am 18. bei phillip. er sagte zu mir ich soll mich nicht erschrecken wenn ich ihn sehe. er ist an sovielen geräten und kabeln und schläuchen angeschloßen. mehr medizin, als mensch... ich wußte überhaupt nicht was passiert war.... wie ich ihn dann am 19. das erste mal gesehen habe..... ich kann es nicht beschreiben. da will man alles richtig machen, indem man sein kind normal entbindet und dann stirbt es unter der geburt... und dann liegt er da im koma. mehr tot als lebendig. am 20. sagten uns die ärzte, wir könnten glück haben und er würde nur leichte schäden davon tragen... eigentlich schon ein frechheit uns da solche hoffnung zu machen, wo es doch gar keine gab! am 21. stellten sie die medikamten ab. alle kabel wurden entfernt. aber es tat sich nichts. phillips zustand verbesserte sich nicht. er lag weiter im koma. konnte nicht atmen. nicht reagieren. nichts nichts nichts.... der arzt machte uns hoffnung und sagte, es können wieder bis zu 72 h vergehen, bevor die medikamente aus seinem körper sind. bis dahin kann man nichts genaues sagen. er klärte uns aber dennoch schon mal über eine evt. organspende auf. und sagte uns auch ehrlich, dass es wohl keine hoffnung mehr gibt für phillip. am 22. - was für ein tag! ich durfte ihn auf den arm nehmen!!!! endlich endlich endlich!!! phillip hatte noch einen katheder im bein. und auch noch andere schläuche für nahrung/flüssigkeit zb.. irgendwer kam an den katheder am bein ran und phillip fing an zu bluten. was habe ich mir vorwürfe gemacht in dem moment. erst stirbt er in mir und jetzt muß er auch noch bluten.... er war so ein kleiner süßer fratz. und es waren unbeschreibliche gefühle in zu halten. am 23. sagte uns der arzt, es würde leichte fortschritte geben. phillp hätte minimale reaktion gezeigt. das beatmungsgerät hätte ganz minimale selbstatmungsversuche gezeigt. auch ich hatte das gefühl, phillip hätte widerstand gehab. ich hob mit meinem finger seine hand hoch - jeden tag, warum auch immer. aber an diesem tag fiel sie nicht gleich runter. es war ein sekundenbruchteil widerstand. ich freute mich so. und hatte solche angst. am nachmittag war alles wieder weg. dass EEG zeigte ein nulllinie. er war hirntod. der arzt sagte uns, wir könnten morgen die intensivmedizin abbrechen. eine ethikkommission aus dem krankenhaus riet usn sogar dazu. und wir willigten ein... am 24. brachten wir phillp auf seinen letzten weg. ich habe ihn nochmal auf den arm gelegt bekommen. ein allerletztes mal... und bin bis zur letzten sekunde bei ihm geblieben. ich konnte ihn während dessen nicht auf den arm nehmen. was würde ich heute darum geben... was habe ich noch gehofft, dass er doch atmet. irgendwie. dabei wußte ich doch, er schafft es nicht. wieso wollte er denn nicht bei mir bleiben? er hat mich doch nie kennengelernt. ich habe ihn nicht richtig kennengelernt. es ist alles doof. ich fühl mich schlecht. ich mag mich überhaupt nicht an ihn erinnern. und bin diese ganze woche doch schon täglich zum friedhof gefahren. und das soll ich jetzt jahre(zehnte) lang noch aushalten? ich will das nicht......

Mitglied inaktiv - 22.10.2009, 14:04



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hi ich kann mir nur schwer vorstellen was du für einen horrormonat hinter und noch vor dir hast. das gefühl nicht mehr zu können,kenne ich doch sehr genau. ich mag dir nicht sagen:halte durch,sei stark,das wird schon-all die floskeln.....es hilft wahrscheinlich nichts. aber ich hoffe sehr,dass du wärme und geborgenheit in deiner familie findest und das du liebe menschen um dich herum hast.ich wünschte ich könnte dir den schmerz nehmen-dir,mir und all den anderen.einfach den schmerz und die erinnerung streichen....auslöschen... wahrscheinlich werden dir meine worte nicht viel trost spenden,aber ich hoffe doch sehr das du eine kämpferin bist....du hast mir schon ein paar mal geschrieben und mir mut gemacht,mir hoffnung gegeben.....die will ich dir nun zurückgeben. ich denke an dich,deinen engel,deinen schmerz und ich hoffe dich erreicht die wärme und herzlichkeit die du verdient hast.dein süßer schatz wird immer bei dir sein..... fühl dich gedrückt lg sandra

Mitglied inaktiv - 22.10.2009, 14:37



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ohje, ich weiß wovon du sprichst :( bei mir ist es der september. ein monat, den ich am liebsten aus meinem gedächtnis streichen würde. bei mir ist es 15 jahre her, und ich seh die bilder noch total scharf vor mir. als wäre es gestern gewesen. mein kleiner spatz an diesen schläuchen und das gepiepse außenrum, einfach schrecklich. ich durfte sie auch kein einziges mal auf den arm nehmen, das war unmöglich. nur streicheln durfte ich sie. zwei wochen hat ihr kampf gedauert, zwei lange wochen, in denen ich 10 kg abgenommen habe. ich fuhr jeden tag die 200 km zu ihr, aber in der besagten stunde war ich nicht bei ihr. ich war zuhause bei meinem sohn als sie starb. ich mach mir heute noch vorwürfe :( ich vermiss sie jeden tag, auch nach 15 jahren noch. ich stell mir immer vor wie sie heute aussehen würde. ob sie ähnlichkeit mit ihrer schwester hätte, die jetzt 13 ist. das tut oft sehr weh.

Mitglied inaktiv - 22.10.2009, 15:13



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Mitglied inaktiv - 22.10.2009, 16:55



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Manja, liebe, liebe Manja! Tröstende Worte in dieser für dich so wahnsinnig schweren Zeit zu finden fällt mir so schwer. Es wird dich wahrscheinlich nichts trösten können, nicht mal die Hoffnung, dass der Schmerz und die Verzweiflung sich verändern werden. Die Gefühle werden bleiben, aber "anders" werden. Das hört sich so... unwichtig an. Und ist es auch irgendwie. Ich denk viel an euch, an dich, an deinem Mann, an deine Tochter, an Phillip und an das kleine Leben unter deinem Herzen. Ich wünschte, ich könnte mehr für dich tun :( Ich denk an dich, an euch und wünsche dir ganz viel Kraft! steffi

Mitglied inaktiv - 22.10.2009, 18:12



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liebe PhiSa! Ich wünsch dir ganz, ganz viel Kraft! für die kommende Zeit! die Zeit heilt zwar nicht alle Wunden....aber der Schmerz, die Trauer wird "erträglicher".....! Ich denk an dich und an deinen Phillip und an das "neue" Wunder (das bald auf die Welt kommt *lächel*) alles, alles Liebe und stille Grüße, Andrea mit Kathrin und Nadine und ****

Mitglied inaktiv - 22.10.2009, 21:59



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Liebe Manja, ich mache mich momentan rar im Forum... aber ich möchte dir schreiben, dass ich an dich und an deinen kleinen Phillip denke!! Es ist so schwer, diese Jahrestage, alles ist wieder so greifbar nahe, als würde es nochmal geschehen. Nichts hilft, nur: zulassen. Auch das Hadern, hätte ich dies, hätte ich jenes... ja, man erlebt und durchfühlt diese schreckliche, aber einzigst letzte gemeinsame Zeit noch einmal! Du bist deinem Phillip nun nocheinmal so nahe, dass es dir die Luft zum Atmen nimmt, sich wieder so schwer anfühlt. Weiß nun nicht, ob es dir überhaupt in irgendeiner Form ein Trost ist, dir zu schreiben, dass es sich kurz nach den Jahrestagen etwas wandeln wird. Es wird wieder leichter, erträglicher... ich habe in der Zeit nach den Jahrestagen eher noch die Zeit danach "aufgearbeitet", habe mir Gedanken gemacht, was ich nun anders machen würde, zB wenn meine Mitmenschen sich falsch verhalten haben. Auch das gehörte dazu und hat mich aber irgendwie befreit. Vielleicht durchlebst du auch wieder eine Erneuerung. Für deinen kleinen Engel eine Kerze. Er wacht nun über seine Geschwister und wird immer bei euch bleiben. Liebe Grüße, Claudia

Mitglied inaktiv - 22.10.2009, 22:39



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Liebe PhiSa, es ist so viel Schmerz, so viel Gefühl was in dir steckt! Es gibt keine passenden Worte dafür, es wird besser, jeden Tag ein kleines Stückchen - auch wenn es dir jetzt unmöglich scheint..... Irgendwann wirst du die Sonne aufgehen sehen, irgendwann wird sie wieder scheinen - für dich, für deinen kleinen Krümel - für euch! Verliere nicht den Mut! lG Dany

Mitglied inaktiv - 23.10.2009, 08:57



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Danke! Ja ich weiß ja, dass es besser (anders) wird. Und wenn ich diese Woche überstanden habe, muß ich ja auch erstmal für Sarah da sein. Sie hat ja dann auch in 2 Wochen Geburtstag. Und dann kommt auch schon das nächste große Ereignis - Baby kommt :-) Ich fühl mich gerade nur schlecht. Hab Streit mit meinen Eltern - bzw. nur mit meiner Mama wg. Phillip. Und das nervt mich einfach. Und ich habe da überhaupt keine Lust zu. Weil ich doch gerade mit mir selber kämpfen muß und dann immer noch sowas *nerv* ... Ich danke euch, Manja

Mitglied inaktiv - 23.10.2009, 09:24