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Geschrieben von nehrkorn am 17.07.2011, 21:02 Uhr

Nun sind es schon 9 Monate...

... , die unsere Tochter nicht mehr bei uns ist. Sie ist ein Sonntagskind. Es war der 17. Oktober 2010. Und man erinnert sich an alle schrecklichen Einzelheiten...

Es gibt eine "Erinnerungskiste" für unsere Tochter. Mit den Sachen, die sie tragen sollte. Das U-Heft. Und ihr kleines Erinnerungsalbum aus der Klinik. Dort sind ein paar Fotos und ihre Hand- und Fußabdrücke drin. Ich sass beinah die ganze letzte Nacht vor dieser Kiste und habe geheult. Wenn mein kleiner Sohn nicht nebenan geschlafen hätte, hätte ich am liebsten laut geschrien... Mich übermannt die Sehnsucht, die Trauer. Ganze Seiten habe ich mit meinen Gedanken gefüllt. Und doch reicht es nicht aus...

Ich vermisse sie. Ich hatte doch so viele Pläne... Ein Traumpaar, unsere Kinder: der große Bruder und die kleine Schwester. Und dann spielt einem das Schicksal so heftig mit, dass einem die Luft zum Atmen fehlt...

Danke fürs "Zuhören"...
Madeleine

 
6 Antworten:

Re: Nun sind es schon 9 Monate...

Antwort von chartinael am 18.07.2011, 16:30 Uhr

Madeleine,

es ist traurig, wenn man sein Kind infolge solch einer dramatischen Entwicklung in der Schwangerschaft verlieren muß. Dennoch sei Dir gesagt, daß Du, nicht die Kleine, Pläne hatte, die zunichte gemacht wurden. Nur Du fühlst den Schmerz und die Leere und die Unerfüllbarkeit der Wünsche und Hoffnungen für dieses Kind. Dennoch hätte diese Situation auch für Dich tödlich enden können und dann müßte Dein Sohn ohne Mutter großwerden.

Sieh nach vorn und lebe mit den Lebenden, die Dich lieben.

Gruß

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Re: Nun sind es schon 9 Monate...

Antwort von easymaus am 19.07.2011, 13:30 Uhr

Liebe Madeleine,

es tut mir sehr leid, dass auch du deine kleine Tochter hergeben musstest und sie nicht bei ihrer Familie sein kann. Auch wenn ich die Umstände nicht kenne unter denen deine kleine Maus die Reise zu den Sternen angetreten hat, kann ich deine Gefühle und Gedanken sehr gut verstehen und nachvollziehen.

Der Schmerz ist oft körperlich, man hat das Gefühl, das Herz würde brechen, alles tut so unendlich weh. Denn ja, man hatte "Pläne" mit seinem Kind. Man wollte es aufwachsen sehen, das Lächeln auf dem kleinen Gesicht, das Strahlen der großen Kinderaugen. Der große Bruder und die kleine Schwester, wie sie zusammen spielen oder sich streiten, ja all das wollte man erleben und man hatte sich so auf dieses Leben gefreut!

Aber aus irgendeinem Grund, den wir (noch) nicht verstehen, sollte es so nicht sein. Wir stehen vor dem Scherbenhaufen, der einmal unser Leben gewesen ist und müssen die Trümmer zusammensuchen und uns ein neues Leben aufbauen. Für unser Erdenkind, für unseren Partner, aber auch für uns selbst.

Bei mir ist es nun fast ein Jahr her, dass ich meine Tochter hergeben musste. Noch immer ist alles so unbegreiflich und oft kann ich nicht glauben, das das alles wirklilch passiert ist. Aber das Leben ist weitergegangen. Ich bin noch hier und kann auch wieder glücklich sein.Ich weiß, dass meine Tochter immer bei mir ist, tief in meinem Herzen, in meinen Gedanken. Sie hat mich verändert! Und neben dem Schmerz den ich empfinde, dass sie nicht wahrhaftig bei mir sein kann, ist da unendliche bedingsungslose Liebe!

Ich wünsche dir weiterhin ganz ganz viel Kraft und Zuversicht und ein Licht am Ende des Tunnels!

Traurige Grüße von Isabel
mit meiner Pusteblume +*9.8.2010 in der 40-. SSW für immer tief im Herzen

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@chartinael

Antwort von easymaus am 19.07.2011, 13:48 Uhr

Du scheinst keine Ahnung zu haben wovon du eigentlich redest...

Das ist jetzt in keiner Weise bös gemeint. Denn ein scheinbar Nichtbetroffener kann das Gefühlschaos einer Sternenmama nicht im geringsten nachvollziehen. Und weil das so ist, sollte man sich mit Außerungen wie "sieh nach vorn und lebe mit den Lebenden" lieber sein lassen!!!

Ja, es waren natürlich unsere "Pläne", die wir von unseren Kinder hatten. Aber es ist eben menschlich sich seine Zukunft schön vorzustellen! Die Bilder der Zukunft formen sich ganz automatisch im Kopf einer Mutter, wenn sie weiß, dass sie schwanger ist! Das nennt man Vorfreude!

Und plötzlich zerplatzt alles wie eine Seifenblase! Man trauert um sein Kind, um die verlorenen schon so realen Vorstellungen, die man von seinem Leben hatte. Man muss sein Leben so wie es war loslassen und versuchen einen neuen Weg zu finden. Und man sieht nicht was für ein Glück im Unglück man hatte, weil man vielleicht selbst gerade so überlebt hat. Denn am liebsten würde man seinem Sternenkind folgen! Man sieht in den Momenten der tiefen Trauer nicht, dass man im Hier und Jetzt gebraucht und geliebt wird. Aber das wir Sternenmamis das tief in uns drinnen wissen, ist offensichtlich. Denn würden das nicht, hätten wir schon längst aufgegeben!

Deine Worte sind sehr sehr verletztend auch wenn ich mir irgendwo denken kann, dass sie gut gemeint sind. Aber wie gesagt, jemand der nicht sein Kind hergeben musste kann nicht nachvollziehen wie es sich anfühlt ohne sein geliebtes Kind weiterzuleben!

Gruß, Isabel
mit meiner Pusteblume *+9.8.2010 in der 40. SSW für immer tief im Herzen

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Re: Nun sind es schon 9 Monate...

Antwort von nehrkorn am 21.07.2011, 19:40 Uhr

Wieviele deiner Kinder sind gestorben?

Ich bin es leid zu hören, dass ich "nach vorn" blicken soll. Das hat man mir immerhin schon kurz nach der Geburt/dem Tod unserer Tochter gesagt!

Darf ich nicht trauern??!! Habe ich nicht das Recht dazu, einfach mal alles rauszulassen und zu heulen und zu verfluchen, dass das alles so gelaufen ist?!

Ich gehe arbeiten, ich kümmere mich um mein Kind und um den Haushalt. Ich habe nicht viel Zeit, an meine Tochter zu denken. Und dann sind mir nicht mal die paar Minuten gegönnt, die ich vor ihrem "Kistchen" zubringe??!!

Ja, ICH habe Pläne gehabt. Und mein Mann, und der Rest unserer Familie. Meine Tochter wird ja wohl eher wenig Pläne gehabt haben - ausser dem zu überleben.

Denk mal drüber nach.

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Re: Nun sind es schon 9 Monate...

Antwort von nehrkorn am 21.07.2011, 19:46 Uhr

Hallo Isabel.

Danke für deine Antwort. Manchmal zieht es einem einfach den Boden unter den Füßen weg und man verliert den Halt...

Es ist noch kein Jahr her, dass unsere Kleine verstarb. Die Plazenta löste sich vorzeitig und wir verloren viel Blut. Sie hat es nicht geschafft.

Ich gehe arbeiten, ich kümmere mich um meinen Sohn und ich mache den Haushalt. Im Grunde genommen bleibt mir wenig Zeit, um an Miri zu denken. Das ist ja nicht mal das Schlechteste - so kommt der Alltag wieder und man verliert sich nicht in der Trauer.

Es ist schön zu hören, dass du auch wieder glücklich bist. Das Leben geht ja nunmal weiter. Und trotzdem braucht man seine Momente, die man ganz für sein Sternenkind hat.

Darf ich fragen, wie die Umstände bei euch waren? Hast du deine Tochter normal entbunden?

Viele Grüße und viel Kraft,
Madeleine

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@nehrkorn

Antwort von easymaus am 23.07.2011, 16:22 Uhr

Hallo Madeleine,

hast eine PN!

LG, Isabel
mit meiner Pusteblume +* 9.8.2010 in der 40. SSW für immer tief im Herzen

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