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Kleine Schwester gestorben....

Thema: Kleine Schwester gestorben....

Hallo vielleicht könnt ihr mir etws helfen Unsere 6 jährige Tochter ist unser Pflegekind und seit ihrer 5. Lebenswoche bei uns. Sie hat seit 2 Jahren keinen Kontakt zu ihrer leiblichen Familie. Sie hat eine kleine Schwester ,die aber schwer behindert ist. Die Mutter kümmert sich seit längerem um das kind nicht mehr,so dass sie in einem schönen Kinderheim lebt. Unsere Tochter kannte die Kleine und wusste,dass es ihre Schwester ist. Da sie sich immer Sorgen um die Kleine machte, stellten wir den Kontakt her und besuchten die Schwester in den letzten Wochen oft. Jetzt kam heute ein Anruf,dass das Kind plötzlich verstorben ist. Ob wir uns noch verabschieden wollen. Wir wollten unserer Tochter erst gar nichts sagen, doch das ging ja für zukünftige Besuche gar nicht. Haben es ihr dann so erzählt, wie wir es glauben. Dass die Seele oben im Himmel als Schutzengel auf sie acht gibt, und nur ihr Körper beerdigt wird. Dass sie ja sehr krank war und es ihr vielleicht jetzt besser geht. Auf eigenen Wunsch wollte sie sie noch einmal sehen und ihr ein Kuscheltier bringen. Sie hat bitterlich geweint, viele Fragen gestellt und ihr ohne Scheu ganz süss "BYE BYE mach´s gut meine Kleine"gesagt und sie dabei feste gedrückt. Es zerriss mr fast das Herz, was diese kleine Maus für ein Päckchen zu tragen hat in dem Alter....sie tut mir so leid. Heute abend ging es ihr ganz gut ,glaub ich, sie hat normal gespielt. Jetzt stellen sich einige Fragen: Haben wir richtig reagiert?Überhaupt den Kontakt herzustellen? Mit ihr zu dem totem Kind zu fahren?Die Fragen ehrlich zu beantworten? Soll sie mit zur Beerdigung? Da wird aber auch ihre leibliche Familie sein und dann das wiedertreffen in so einer traurigen Situation? Gibt es Bücher über den Tod eines Geschwisterchens? Habt ihr Erfahrungen? Wir mussten so schnell reagieren und ich weiss nicht, ob alles so richtig war und sie diese Last tragen kann??? Danke Lg

von mama-eliah am 29.01.2011, 21:27



Antwort auf Beitrag von mama-eliah

Oh man... ist das traurig... ob du alles richtig gemacht hast ist jetzt eigentlich egal... du hast den Kontakt hergestellt, du warst die Kleine nochmal besuchen und jetzt würde ich auch mit ihr auf die Beerdigung gehen...

von susafi am 29.01.2011, 21:47



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Hallo ihr! Ich finde, ihr habt genau richtig reagiert. Sie konnte sich verabschieden und das Geschehene tatsächlich "begreifen". Alles andere hätte sie nur verunsichert. Und es klingt so, als hätte sie sehr "gesund" reagiert. Das ist die beste Chance, dass sie diesen Verlust gut verkraftet und nicht als Last mitnimmt. Ob sie mit zur Beerdigung soll, würde ich davon abhängig machen, ob sie selber es will. Und wie das Verhältnis zu ihrer leiblichen Familie ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es in Anbetracht des Verlustes zu überemotionalen Szenen zu eurer Pflegetochter kommt. Denn die Tatsache, dass sie sich nicht um die kleine Tochter gekümmert haben, sagt nichts über die Liebe und die Trauer in diesem Falle aus. Vielleicht fällt ihnen ja auch ein, dass sie bei so einem Verlust ihre Grosse gerne wieder hätten, oder sie zu´mindest in der Situation mit Gefühl bestürmen. Wäre dieses Verhältnis normal, entspannt oder geklärt, würde ich sie wohl schon mitnehmen. Ich glaube, ihr habt ein sehr gutes Verhältnis zu eurer Tochter und wenn ihr weiter nach eurem Gefühl handelt, könnt ihr nichts falsch machen. Alles Gute!

von Sternspinne am 29.01.2011, 22:08



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na klar hats du alles richtig gemacht! DIe Kleine wollte es gern, und du hast ihr das ermöglicht. Stell dir vor, ihr wärd nicht gegangen, da hätte sie noch länger dran zu knabbern. Ob ihr zu Beerdigung geht, würd ich auch davon in ersten linie abhänging machen, ob deine tochter das wünscht. Und natürlich sieht sie auch ihr leibliche mutter wieder. D ukennst sie am besten, und weisßt ob ihr das gut tun würde. DU kannst ihr ja erklären, wenn sie zweifelt, das ihr zu hause betet und ihr einen kleinen altar aufbaut, wo sie immer bei ihr ist. Sie weiß bestimmt, das sie die besten eltern hat, die sie hätte bekommen können. Ihr macht das toll! Handelt nach euren Gefühl, und es ist bestimmt richtig!

von dingdong am 30.01.2011, 02:47



Antwort auf Beitrag von mama-eliah

Es tut mir sehr leid, dass die kleine Schwester eurer Tochter gestorben ist! Ich denke, ihr habt alles richtig gemacht. Wir hatten ähnliche Entscheidungen zu treffen, da vor zwei Wochen meine Schwiema gestorben ist. Unsere Kinder (grade 2 Jahre und fast 5 Jahre) haben sich von der Oma im Sarg verabschiedet. Es war vor allem für unseren Großen wichtig, zu verstehen und zu sehen, was heißt eigentnlich "tot". Zur Beerdigung haben wir sie allerdings nicht mitgenommen, aber nicht, weil wir denken, dass das nicht ok gewesen wäre, sondern weil es für Kinder in diesem Alter einfach zu lange gedauert hätte. Ich könnte mir vorstellen, dass es für deine Tochter aber in Ordnung wäre. Erklär ihr, was da passiert (auch dass da viele Menschen sind, die weinen) und lass sie selbst entscheiden, ob sie mitgehen möchte. Vielleicht habt ihr auch die Möglichkeit, hinzugehen und dann mit ihr die Trauerfeier zu verlassen, wenn es ihr zu viel wird. Abschiednehmen tut furchtbar weh, ist aber sehr sehr wichtig!!! Ganz prima finde ich, dass ihr ihr alles ehrlich erklärt habt, es hilft ja doch nichts, und so Halbwahrheiten sind für die Kinder viel schlimmer. Ich habe folgendes Buch gefunden: Ist zwar nicht speziell für die Schwester, aber so allgemein: Georg Schwikart "Von Sterben, Tod und Trauer - den Kindern erzählt" Übrigens ist es normal, dass Kinder schnell wieder zum Alltag zurückkehren und vielleicht Wochen später nochmal in die Trauer zurückfallen und Fragen stellen. Ich wünsche euch viel Kraft für die kommende Zeit und sage nochmal: Ihr macht das prima! LG, Maliki

von Maliki am 30.01.2011, 11:46



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Hallo, es tut mir auch sehr leid, was da passiert ist und ich finde, ihr habt die ganze Zeit wunderbar und lieb reagiert. Einfach toll, dass ihr das eurer Tochter ermöglicht habt und auch dass ihr nochmal hingefahren seid. Ich bin dafür voller Bewunderung. Mit der Beerdigung ist es, wie die anderen schon schrieben. Ich weiss ja nicht, ob Kontakt überhaupt zur leiblichen Familie bestand. Wie stabil ist das Kind und auch die Eltern? Sicher sehr schwierig und das müsst ihr letztendlich zusammen entscheiden. Aber ich bin mir sicher, ihr tut das Richtige. Viel Kraft weiterhin und liebe Grüße Jo

von Jo64 am 30.01.2011, 14:43



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Erst einmal möchte ich dir sagen, dass ich es ganz ganz toll finde, dass ihr einem Pfegekind die Möglichkeit auf ein schönes zu Hause gebt! Davor ziehe ich wirklich den Hut, denn ich stelle mir das nicht immer einfach vor! Und ich denke ihr habt absolut richtig reagiert, den Kontakt zu der Schwester von eurer Maus herzustellen. Ich denke es ist gerade für "Promblemkinder" (also Kinder aus Problemfamilien) wichtig, dass sie wissen woher sie kommen und wer noch zu ihrer Familie gehört. Und ich denke es war auch sehr wichtig, dass sich deine Tochter von ihrer Schwester verabschiedet hat. Und sie hat das so toll gemacht, so wie du es beschreibst! Kinder sehen in dem Tod noch nicht unbedingt etwas so schreckliches, über das man nicht redet. Sie sind neutral und Kinder nehmen vieles erst einmal so hin, wie es ist. Ich denke du solltest sie fragen, ob sie auf die Beerdigung möchte. Erkläre ihr, was dort in etwa passieren wird. Sag ihr, dass auch ihre leiblichen Eltern da sein werden und dass vermutlich alle weinen und sehr traurig sein werden. Auch solltet ihr weiterhin ehrlich über alles reden und die Fragen eurer Maus wahrheitsgemäß beantworten. Ich denke es wird ihr helfen, wenn sie weiß, dass sie mit ihrer Trauer immer zu euch kommen kann und mit euch über ihre kleine Schwester reden kann. Kinder sind da wirklich ganz toll! Ich glaube ehrlich nicht, dass das alles eine zu große Last für sie ist, wenn ihr sie mit ihr tragt! Stille Grüße von Isabel

von easymaus am 31.01.2011, 14:11



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Danke für eure lieben Antworten und das Lob an uns. Ich denke auch, dass wir aus dem Bauch herraus richtig gehandelt haben und sie für ihr Leben gut abschliessen kann. Sie hat ein paar Fotos von ihrer Schwester und sie wird so wie ihre ganze leibliche Familie immer einen Platz in ihrem Leben haben und sie kann von uns aus immer Konatkt suchen... Wir haben entschieden sie nicht mit zur Beerdigung zu nehmen, da sie eine grosse Erwartung an ihre Mutter haben wird,die diese eh schon nicht erfüllen kann und schon ga nicht auf der Beerdigung. Wir werden ein paar Tage später hin fahren und ein kleines Herz mit ihrem Namen aufs Grab legen. Ich werde allein zur Beerdigung fahren um ihr später davon zu berichten. Vielen Dank für eure Worte....

von mama-eliah am 31.01.2011, 14:48



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mit ehrlichkeit und natürlichkeit (intuitivem handeln) fahrt ihr immer gut. ich finde, ihr habt bis jetzt alles richtig gemacht!:) zur beerdigung sollte sie auf jeden fall, an eurer seite und unter eurem schutz. ihr solltet nicht zulassen, dass sie dort von der alten familie in irgendeiner form bedrängt wird. ihr kennt eure tochter am besten und wisst, wann es zeit wird zu gehen. doch zu sehen, wo der körper ihrer schwester beerdigt wird, ist im verarbeitungsprozess auf jeden fall wichtig und hilfreich. lg nadja

von jojoja-zauberzwerge am 03.02.2011, 18:39



Antwort auf Beitrag von jojoja-zauberzwerge

vielleicht kannst du sie ja fragen, ob sie dich zur beerdigung begleiten möchte oder ob es o.k. für sie ist, ein paar tage später mit dir zum grab zu fahren... mag ja sein, dass sie es sich (und dir) sonst immer irgendwie vorwerfen wird, dass sie nicht auf der beerdigung ihrer schwester war?

von jojoja-zauberzwerge am 03.02.2011, 18:43



Antwort auf Beitrag von mama-eliah

Liebe mama-eliah, ich kann nur sagen, es war richtig. Wir haben 2008 unsere damals 4 Jährige Tochter ganz unerwartet an einer Blutvergiftung verloren. Unsere Große war 7. Auch wir haben sie noch dazu geholt. Und so ähnlich wie bei euch verlief auch ihr Abschied von der kleinen Schwester. Wir haben lange überlegt, ob es richtig war. Und heute sagt sie selbst "JA, denn es ist ja meine Schwester!". Bei der Verabschiedung hatten wir einen offenen Sarg und auch da kam sie und hat Janis gestreichelt. Sie gab ihr die Lieblingspüppi und eine große Sonnenblume mit. In einem anderem Raum hat sie mit den anderen, auch Kindern, den Sargdeckel bemalt.Er war so bunt und es wurden Wünsche für unsere Püppi drauf geschrieben. Sie hat ihr ein Briefchen geschrieben (sie war grad erste Klasse) und auch den haben wir beigelegt. Zur Beerdigung hatten wir den ganzen Weg bis zum Grab mit kleinen Windmühlen geschmückt und wir liessen eine ganze Menge (Helium) Ballons steigen. Sie hatte sie für ihre Schwester ausgesucht. Bis heute besuchen wir oft gemeinsam das Grab und manchmal kauft sie von ihrem Taschengeld etwas Kleines und setzt es mit aufs Grab. Sie hat mit mir Kerzen zum Draufstellen verziert und sie darf sie auch immer anzünden. Wir beziehen sie sehr ein. Das hilft bei der immer wieder mal mehr und mal mehr auftretenden Trauer. Eine Freundin schenkte ihr ein Buch mit dem Titel "Warum lieber Tod..." geschenkt. Es ist sehr schön geschrieben. Und eins noch: Kinder gehen mit dem Thema Sterben und Tod völlig anders um als Erwachsene. Das haben wir nicht nur durch unsere Situation erkannt. Sie wird es verkraften. Sie wird Phasen haben,da ist sie sehr traurig und es wird auch andere Zeiten gebe. Wir sehen oft, daß unsere Große ihr Briefchen schreibt und ans Grab steckt. Oder wir sind unterwegs und sie meint" Schau mal, Janis schiebt wieder mit "xxx" und "xxx" wie wild die Wolken umher". Wir sind nicht gläubig und hoffen dennoch, daß es nicht einfach so zu Ende ist. Wir haben ihr damals gesagt, daß sie jetzt bei vielen anderen Kindern ist, die auch nicht mehr hier sind Da oben trifft sie auch ihren Hasen, unseren alten Hund und Opa usw. . Und es gibt bestimmt auch nen Kindergarten und ne Schule. Sie hat ja auch noch viel zu lernen ;-) . Dieses Jahr wär Schulanfang gewesen und wir haben gemeinsam mal nach Ranzen geschaut, die ihr gefallen hätten. Sie wird auch ne kleine Zuckertüte bekommen. Es reichen Kleinigkeiten, um eurer Kleinen den Alltag mit diesem Hintergrund zu erleichtern. Wir wünschen Euch alles Gute und eurer kleinen Maus viel Kraft! Wenn ihr Fragen habt, meldet euch ruhig bei uns. LG Nancy

von yaja-mama am 10.02.2011, 10:28



Antwort auf Beitrag von mama-eliah

ach je ist das schlimm...aber ganz im ernst....ein kind kann das gar nicht verarbeiten einen toten menschen zu sehen....ich hoffe ihr holt euch psychologische Hilfe für die kleine...die braucht sie nämlich. es wäre besser gewesen ihr hättet den Teddy im KH abgegeben bzw. im kinderheim dass sie ihr den geben würden....ohne psychische betreuung kann man doch nicht einfach ein kleines kind das so etwas universales noch gar nicht begreifen kann zu einem geliebten toten menschen reinschicken...sorry...aber ich bin grade echt voll entsetzt...was habt ihr euch da nur gedacht?!

von lestate am 23.02.2011, 14:53