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Ich weiß nicht was ich fühlen soll...

Thema: Ich weiß nicht was ich fühlen soll...

Ich habe in mir das Gefühl der absoluten Verdrängung. Obwohl das eigentlich wahrscheinlich nicht gut ist. Ich hatte eine MA in der 9. SSW im September 2010, gestern wurde bei mir die nächste MA in der 11. SSW festgestellt. Ich habe beide Male das Herzchen schon schlagen sehen. Und dann hört es einfach immer wieder auf. Ich habe eine gesunde Tochter 2006 bekommen. Ich kann nicht verstehen, wie einem so etwas nun passieren kann. Zweimal hintereinander. Ich bin so verwirrt. Und weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Ich habe das Gefühl, dass ich meine Trauer nicht zulassen kann. Aber warum? Ich bin so down. Habt ihr Tipps für mich, wie man so etwas übersteht.

Mitglied inaktiv - 07.04.2011, 17:59



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Sonnenschein, das erste Schwangerschaftsdrittel ist ein entscheidendes. Zuerst einmal muß die befruchtete Eizelle die Einnistung bewältigen (der Großteil der befruchteten Eizellen schafft nicht einmal diese Hürde), dann muß die Plazenta ordentlich angelegt werden und dann zum Schluß kommt noch die Organanlage. Die Natur hat es so eingerichtet, daß, wenn es zu einer Fehlentwicklung in einem dieser Bereiche kommt, die Frucht abstirbt. Das hat also nichts mit der Mutter zu tun, sondern einzig und allein mit den ablaufenden Prozessen. Wenn Du trauern möchtest, sei traurig, daß Dein Kinderwunsch in dieser Runde unerfüllt bleib, aber sei nicht traurig für das Kind, was nicht werden sollte. Denn die Wahrscheinlichkeit eines überlebensfähigen Neugeborenen ist davon abhängig, daß in den ersten 3 Monaten alles glatt läuft. Sei froh, daß diese sich entwickelnden Embryos bereits im Anfangsstadium als defekt erkannt wurden. Freu Dich für sie, daß sie so nicht geboren werden mußten. Du weißt, daß Du schwanger werden kannst. Du wirst in Zukunft ein gesundes Kind zur Welt bringen. Also sei nicht traurig wegen der Embryos, sondern nur, weil Du noch länger auf deinen Augenstern warten mußt. Gruß Kristin

von chartinael am 07.04.2011, 18:54



Antwort auf Beitrag von chartinael

Sei froh, daß diese sich entwickelnden Embryos bereits im Anfangsstadium als defekt erkannt wurden. Freu Dich für sie, daß sie so nicht geboren werden mußten. So denke ich auch, wenn ich sehr traurig bin und manchmal hilft es aber es hilft nicht wenn dann meine Kinder ( 15.SSW und 13.SSW) vor meinem inneren Auge sichtbar sind oder ich mir die Fotos ansehe... weil dann sehe ich kleine, im Grunde fertige Menschlein...alles dran und dann tut es sehr weh und dann tut es mir sehr doll weh, dass genau DIESE Kinder nicht da sind

von FrauvonWunderfitz am 07.04.2011, 19:07



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Ohne Frage, meine große Tochter möchte auch stets gern über die nicht geborenen Geschwisterchen Geschichten hören ... wie alt sie wohl jetzt wären, ob es wohl Mädchen oder Jungs geworden wären ... etc pp. Bei uns sind fehlgegangene Schwangerschaften kein Tabu. Die Frage nach dem warum sie nicht geborenen wurden, erkläre ich den Sachverhalt immer genau so. Das Herz hat halt aufgehört zu schlagen und ohne ein funktionierendes Herz kann ein Kind nicht überleben. Das verstehen wir alle. Mir hilft diese Betrachtungsweise, aber auch ich bin traurig, wegen der jeweilig individuellen, nicht vollzogenen Schwangerschaft. Denn eine Verbindung zu dem heranreifenden Leben hat man als Mutter ja seit dem ersten ahnungsvollen Gedanken ...

von chartinael am 07.04.2011, 19:24



Antwort auf Beitrag von chartinael

Du hast ja im Prinzio Recht mit dem was Du schreibst, aber es waren meine Kinder die ich im Januar und im März verloren habe und nicht irgendein Embryo der defekt war! Lg Anja

von Schnuffzt am 07.04.2011, 22:51



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Solange es sich für dich richitg anfühlt, ist Trauer in welcher Form auch immer, okay. Meiner Meinung nach ist alles erlaubt, außer man tut sich oder anderen etwas an oder nimmt negativen Einfluss. Jede Mama empfindet anders. Einige gehen schon sehr früh in der Schwangerschaft eine sehr enge Beziehung ein, sind sehr feinfühlig und sind schon richtig Mama. Um so mehr trauern sie, wenn sie das Baby verlieren. Andere widerum sehen es etwas nüchterner und mit mehr Abstand, sie trauern auch, aber eben anders. Beides ist okay, solange sich die Mama damit wohlfühlt. Lass dir Zeit, weine, wenn du es für richtig hälst oder lass es, wenn du es nicht kannst. Ich wünsche dir viel Kraft, liebe Menschen um dich, und dass du bald ein gesundes Baby bekommst. Lieben Gruß, Claudia

von Clavi am 07.04.2011, 20:09