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Ich brauche euren Rat als Mutter

Thema: Ich brauche euren Rat als Mutter

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfenIch versuche es kurz zu machen. Mein Mann ist Einzelkind und hatte schon seit er sieben war einen Freund.Die beiden waren wie Brüder und immer zusammen.2005 ist dieser Freund im Alter von 18 Jahren tödlich Verunglückt.Zwei Jahre zuvor sein Bruder,auch durch einen Verkehrunfall.Für mein Mann ist eine Welt zusammengebrochen,er macht sich vorwürfe das er nicht auf ihn aufgepasst hat.und auch die mutter des freundes sagte damals zu ihn,das er doch immer auf K. aufgepasst hätte.warum hat er ihn in dieser nacht in das auto einsteigen lassen. Auch heute noch traue ich mich nicht mein Mann auf K. anzusprechen.Weil er dann tottraurig wird. Nun begegnete er letztens wieder der Mutter des Freundes.Und sie umarmte meinen Mann uns sagte immer wieder.Das ihr sohn jetzt auch so gross wäre und was er wohl gemacht hätte,ob er auch schon eine Familie hätte.Dann holt sie bilder aus ihrer handtasche und zeigt sie meinen mann..Er konnte seine tränen kaum zurückhalten.Sie bittete meinen Mann sie unbedingt mal wieder besuchen zu kommen.sie hätte ja keinen mehr und früher wäre er sooft dagewesen und er sei wie ihr dritter sohn.sie sagte dass das zimmer noch genauso aussieht wie K. es damals verlassen hat.sie hätte nix verändert.Wenn man einige Zeit mit ihr spricht,fragt sie meinen Mann auch was K. am letzen Abend gesagt hätte und wie er drauf war.Sie will alles nochmal wissen und mein mann zerbricht dran.ihm fehlt er sehr.und er macht sich heute noch vorwürfe das er nicht auf ihn aufgepasst hat. Mein Mann weiss,das er der Mutter den grössten gefallen tun kann.wenn er sie öfter besucht.sie sieht in ihn irgendwie ein teil von ihren sohn.mein mann würde dies auch gerne tun.aber er kann es nicht ertragen sich alte fotos,das zimmer ect angucken zu müssen.Sollte er offen mit ihr reden und ihr sagen,das er sie gerne besuchen würde,allerdings ohne sich das zimmer,fotos ect anschaun zu müssen?!er hat sehr angst sie damit zu verletzen.lieber geht er ihr aus dem weg und lässt sich gar nicht blicken,was ich aber auch nicht für richtig halte.sollte er ihr einfach trotzdem offen sagen,wie sehr auch er ihn vermisst und das es weh tut über ihn zu reden?oder verletzt er sie damit evtl noch mehr?oder wäre ein kontaktabbruch doch das beste?

von Crazygirl84 am 18.02.2013, 12:02



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achje, das ist ja echt eine schlimme situation. und die mutter tut mir unendlich leid, gleich beide kinder zu verlieren........ ich weiß nicht genau wie ich reagieren würde, ich denke ich würde offen das gespräch mit der mutter suchen und ihr sagen das ich sie gerne besuchen würde es aber nicht ertragen könnte bilder aus glücklichen tagen zu sehen. allerdings frage ich mich auch ob dein mann das ganze überhaupt etwas verarbeiten konnte? hat er mal gespräche mit einem psychologen gesucht oder macht er das mit sich aus? das muß ihn ja immer noch arg belasten wenn er sich heute noch die schuld dafür gibt.

von sete am 18.02.2013, 12:09



Antwort auf Beitrag von Crazygirl84

Hallo, oje, das ist ja wirklich schlimm und die Situation für alle nicht einfach! Kennst du die Frau? Kannst/magst du nicht mit ihr sprechen? Und ihr genauso wie du es hier geschrieben hast, sagen, dass es für deinen Mann seeeehr schwer ist!? Ich fände das besser als Ausflüchte/Kontaktabbruch. Es kann sein, dass sie es erst nicht versteht aber ich bin sicher, dass es kommt. So sieht sie, dass sie nciht allein ist mit ihrer Trauer. Und ich denke, sie wird Verständnis haben, dass dein Mann die alten Sachen nicht sehen mag/kann. Allerdings würde ich, falls dein Mann Kontakt wünscht, diesen nicht allzu eng werden lassen. Nicht dass dein Mann als Sohnersatz "herhalten" muss. Das meine ich nicht böse, klingt nur ein bisschen hart. Da solltet ihr wirklich aufpassen. Was die noch tief sitzende Trauer deines Mannes angeht, da scheint sich mehr aufgestaut zu haben als man vermutet. Vielleicht sollte dein Mann darüber sprechen. Wenn nicht mit dir, vielleicht mit einem Psychologen. Oder einfach mal Kontakt zu einer Trauer-Selbsthilfegruppe suchen. Ich weiß, gerade bei Männern stößt man da oft auf taube Ohren. Aber irgendwann holt es ihn ein, ganz gewiss. Liebe Grüße und viel Kraft für euch alle! Wolke

von wolke76 am 18.02.2013, 12:15



Antwort auf Beitrag von Crazygirl84

Danke für eure Antworten.Die Mutter tut mir auch unendlich leit und jeden tag geht sie aufm friedhof und redet mit den jungs.ich traue mich nicht mit ihr zu sprechen,da ich weiss das ich in tränen ausbreche werde,weil mir das so nahe geht. Mein mann macht komplett zu bei den thema.er will absolut nicht darüber sprechen.er will nicht zum grab oder sonst was.ein anderer freund überlebte damals den unfall schwer verletzt.er war die ganze zeit bei vollen bewusstsein und sah ihn auch sterben. Er ist nun der engste freund meines mannes.aber auch eher leidet immer noch sehr drunter und macht viele therapien....erfolge sehe ich bisher keine.er sagt das er jeden abend tabletten nimmt zum einschlafen.sonst hätte er albträume. Der Todestag ist der einzige tag im jahr wo die beiden zum grab gehen.aber immer erst sehr spät um sicher zu gehen das die mutter nicht dort ist.

von Crazygirl84 am 18.02.2013, 12:28



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Ach Mensch, ich habe richtig Gänsehaut. Wie sieht die Mutter deines Mannes die Sache? Spricht sie mit der Frau? Vielleicht kann sie "vermitteln"? Ein Hinweis noch - schau doch mal ins andere Forum, ins "Engel Forum" - für Menschen, die einen "großen" Angehörigen verloren haben. Vielleicht können dir die dort Betroffenen mehr helfen als wir Mütter von den kleinen Sternchen. LG

von wolke76 am 18.02.2013, 12:39



Antwort auf Beitrag von wolke76

Ich hatte auch erst vor dort zu fragen.aber ich dachte hier könnte mir vielleicht besser jemand weiterhelfen.wie man mit einer mutter redet deren kinder verstorben sind ohne sie dabei zu verletzen. Dankeschön aber schonmal für Eure Ratschläge.

von Crazygirl84 am 18.02.2013, 13:25



Antwort auf Beitrag von Crazygirl84

Hallo nochmal, ich wollte dir nicht zunahe treten; Entschuldige, wenn mein Rat mit dem "Große Engel Forum" vielleicht falsch rüber kam. Ich habe es nur gut gemeint, weil die dortigen Leute halt - so wie in eurem Fall - ältere Angehörige verloren haben - älter im Sinne von "kein kleines Kind oder Baby mehr". Ich selber kann dir nur den Rat geben, immer ehrlich zu sein. Mir haben Floskeln, "Aus dem Weg gehen" usw. nicht geholfen, sie taten einfach nur weh. Es ist besser zu sagen, dass einem die Worte fehlen. Vielleicht kannst du dich ja doch überwinden und die Frau, die beide Söhne verloren hat, mal ansprechen. Kannst ja sagen, dass du von deinem Mann weißt was passiert ist und dich die ganze Sache auch sprachlos macht. Dass dein Mann gern mal kommen würde, es aber irgendwie nicht fertigbringt, weil er Angst vor all den Erinnerungen hat. Der Rest ergibt sich von allein. Überlege es dir mal. Vielleicht kannst du den Mut fassen, deinem Mann und auch der verwaisten Mutter zuliebe. Und wenn dann bei dir auch die Tränen kullern, macht es doch nichts. WIe gesagt, das ist ehrlich. Wenn sie es nicht möchte, wenn sie "mit dir" als "Außenstehender" nichts anfangen kann, dann war es wenigstens ein Versuch. Mit dieser Reaktion musst du rechnen obgleich ich nicht denke, dass es passiert, denn die Frau sucht ja offensichtlich Kontakt, sie MÖCHTE darüber reden. Ich hoffe, dir ein bisschen geholfen zu haben. Lieben Gruß

von wolke76 am 18.02.2013, 15:21



Antwort auf Beitrag von wolke76

Du bist mir nicht zu nahe getreten und hast mir mit deinen beitrag sehr geholfen,dafür ein ganz grosses Dankeschön!!!! Ich denke das ich es auch so machen werde.Danke nochmal!!!

von Crazygirl84 am 18.02.2013, 17:25



Antwort auf Beitrag von Crazygirl84

Du bist hier meiner Meinung nach richtig, denn es ging um eine Mutter und ihr verlorenes Kind und da sollte es keine Rolle spielen ob es 18 Tage oder 18Jahre alt war. Ich habe dir eine PN geschrieben.

von never_regret am 18.02.2013, 22:05