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Hallo

Thema: Hallo

Auf dem Weg, dem Versuch das Unfassbare ein klein wenig zu begreifen bin ich hier gelandet- Gestern ist es genau 4Monate her- unsere Söhne wurden geboren- Bastian, unser Erstgeborener kann sich mittlerweile drehen, das erste Zähnchen ist zu sehen, er lacht und plappert den ganzen Tag- und Marc ist heute seit genau 4Monaten tot. Es ist noch immer unfassbar für uns-wir haben von seiner schlimmen Krankheit nichts geahnt- ich war bei jeder Vorsorgeuntersuchung und kein Arzt hat etwas gesehen- aber wie sollten sie auch- die Stelle, an der seine Schädelknochen sich nicht schlossen maaß gerade ein paar cm.Anenzephalie. Ich bin sofroh, das wir die Geburt in einer Hebammenpraxis erleben durften. Ich bin mir nicht sicher was ich hier suche - und noch weniger ob ich etwas finden werde- aber dieses Mitteilen hilft für ein paar kleine Momente über den Schmerz und diese schrekliche Ohnmacht hinweg. Jeden Tag geht es mir anders- einen Tag denke ich es geht alles weiter-dies zeigt uns gerade unsere 4jährige und ebend Bastian, aber irgendwie steht doch alles still und jetzt falle ich gerade wieder in ein tiefes schwarzes Loch-so wie unser Marc bei seiner Beerdigung. Entschuldigt. Anna-Peggy

Mitglied inaktiv - 31.10.2009, 15:26



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liebe anna-peggy, es tut mir sehr leid was euch passiert ist! es wird nie ein tag vergehen an dem du an euren engel denkst. nur wird es irgendwann irgendwie anders. du trägst euren bastian im arm aber deinen marc für immer im herzen u das kann dir niemand nehmen! fühl dich still umarmt! lg sabine mit pascal(08/03) an der hand u sternchen simon(09/04) für immer im herzen

Mitglied inaktiv - 31.10.2009, 16:55



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Liebe Anna-Peggy, laß Dich einmal kurz virtuell in den Arm nehmen. Du mußt Dich nicht entschuldigen, weil Du hier schreibst. Du hast ein Sternenkind und Du trauerst um Deinen Sohn - ganz genau wie wir anderen hier um unsere toten Kinder trauern. Du möchtest Dir hier Deinen Schmerz von der Seele schreiben, dafür ist dieses Forum gedacht. Es IST unfassbar, wenn man das eigene Kind beerdigen muß. Auch ich stand vor 9 Jahren fassungslos vor dem schwarzen Loch, daß die letzte Ruhestätte unserer Zwillingsmädchen werden würde. Ich stand da, mit einer Sonnenblume in der einen Hand, meinem Mann an der anderen. Ich sah, wie der kleine weiße Sarg in dieses Loch gelassen wurde und ich habe es nicht wirklich wahrgenommen. Ich fragte mich andauernd, ob ich das wirklich erlebe. Dann stand ich vor dem Loch - sah diesen kleinen Sarg, der jetzt durch diesen Höhenunterschied noch winziger aussah und wäre am liebsten hinterher gesprungen. Wie oft stand ich noch Monate später am Grab und hab mich gefragt, ob ich sie wieder ausbuddeln soll. Sie gehören doch zu mir und nicht in diese kalte Erde. Auch ich fiel regelmäßig in diese "schwarzen Löcher", hatte so oft Depressionen. Geholfen hat mir nur eine Therapie. Und Gespräche, viele viele Gespräche über meine Töchter. Aber die wenigsten Menschen konnten meinen Schmerz auch noch Monate später ertragen. Die Trauer begleitet Dich seit 4 Monaten und sie wird Dich Dein Leben lang begleiten, aber sie wird sich verändern. Das kann ich Dir versprechen. Sie wird anders, aber sie wird Dich niemals ganz verlassen. Ich habe damals nicht gedacht, daß ich jemals wieder glücklich sein kann. Aber ich bin es wieder geworden. Ich habe ein Leben VOR dem Verlust und eines NACH dem Verlust. Und ich habe zwei Folgekinder geboren, die mir ein großes bißchen Glück wieder gegeben haben. Schreib so oft Du möchtest hier im Forum. Wir sind alle für Dich da, wir hören zu und wir begleiten Dich ... Für Dich ist die Trauer sicher auch besonders schwer auszuhalten, da Bastian Dich Tag für Tag braucht und fordert. Da bleibt nicht immer viel Zeit und Raum, um Dich Marc zu widmen. Aber es wird besser werden ... Stille und mitfühlende Grüße Jacqueline mit 4 Englein im Sternenkindertraumland und 2 Wundern fest an der Hand

Mitglied inaktiv - 31.10.2009, 18:03



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Hallo Anna-Peggy, auch wir haben einen Zwilling verloren, zwar während der Schwangerschaft aber das tat nicht weniger weh. Lange Zeit habe ich daran gedacht, dass doch eigentlich alles doppelt vorhanden sein sollte. Aber mein Sohn hat mir klar gemacht, dass seine Schwester ganz nah bei uns ist und immer um uns herum. Dafür bin ich ihm sehr dankbar, dass er so eine natürliche Art hat, damit umzugehen. Mir kommen noch oft die Tränen aber die Trauer ist anders geworden. Unsere Sternenkinder leben in unseren Herzen und Gedanken weiter, werden von uns geliebt, wie wir von ihnen auch. Stille Grüße Nella

Mitglied inaktiv - 31.10.2009, 19:54



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Heute ist der schlimmste Tag-wenn man es überhaupt abstufen kann-ich surfe den ganzen Tag quer durch www und weis nicht was ich suche-immer wieder lande ich auf Seiten über Anencephalie-immer wieder, und doch finde ich keine Antworten. Hier stehen zwei Kinderbetten, aber nur ein Baby ist da- wir haben nicht klassisch alles zweimal gekauft-aber jedem seins- und nun-selbst wenn ich Bastian zweimal täglich umziehe schafft er es nicht die Sachen von Marc mit zu tragen...Sie sahen sich so ähnlich-abwohl sie keine Eineiigen Zwillinge waren. Auf einigen Bildern kann man sie nicht auf dem ersten Blick auseinanderhalten. Und dann diese Trauer die unsere Große durchlebt- jedem erzählt sie das sie eigentl.zwei Brüder hätte- wenn jemand sagt -Du hast aber einen süßen Kleinen Bruder- dann wird sie böse und sagt das Marc genauso süß war und jetzt sicher das selbe könnte wie Bastian- wir sind gerade erst in ein neues Haus gezogen- ein größeres, denn es sollten ja Weihnachten 3Kinder um den Baum krabbeln-wir brauchten 3Kinderzimmer-einen größeren Esstisch... Dieser Zwiespalt- zum einen der tiefe Frieden, den dieser kleine Mann ausstrahlte-er lächelte viel mehr als sein Bruder-er war wach-Bastian verschlief den ganzen Tag- er war der kräftigere,der größere-dann dieses kleine Baby was die Welt entdeckt und immer fröhlich und so lieb ist- dann diese Trauer über den verlohrenen Sohn-

Mitglied inaktiv - 31.10.2009, 20:58



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Hallo Peggy, mir tut es schrecklich leid, was Dir passiert ist! Ich musste auch ein Kind gehen lassen, mit der Diagnose "Exencephalie", das ist eine ganz seltene Form der "Anencephalie".Bei mir wurde es in der 14. SSW festgestellt. Auch ich habe damals alles darüber nachgelesen und mich gefragt, warum ausgerechnet uns so etwas passiert. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft in dieser schlimmen Zeit! Dicker Drücker!

Mitglied inaktiv - 02.11.2009, 12:44