ich weiß nicht wer es besser wissen kann als ihr.
Meine Großcousine hat letztes jahr, 5Tage vor dem ET ihr baby verloren, es war ein Junge.
Sie wollte das baby bestatten und ließen es zum Bestattungsunternehmen überführen.
Als sie sich denn schlau gemacht hatten was alles kostet, wurden sie sich klar das es nicht zu tragen ist und gaben ihr baby frei.
Nun meine Frage: Gibt es für solch einen traurigen fall nicht irgendwelche unterstützung?
Es kann doch nicht angehen, das wenn jemand nicht genug Geld hat, das das baby denn kein Grab bekommen kann, ein Unding.
Meine 2te Frage: Ab wann kann man ein Baby bestatten lassen?
Gibt es da eine bestimmte SSW?
Oder dürfte man sein Baby, auch wenn man es in der z.b. 13SSW verloren hat beerdigen?
und die letzte frage: Sie hat ihren schmerz damit überwunden gleich wieder schwanger zu werden, ist es denn nicht so, das man sich noch döller als "normal" an sein Kind "klammert" ?
Ich mein, ich bin schon schlimm, wenn es um mein Kind geht, habe solch eine Angst, das ihr was geschieht, wenn ich mir jetzt vorstelle ich hätte schon ein baby verloren, ich glaube denn wäre ich noch "schlimmer"
Ach, noch was...
Meine Mama hatte damals im 8Mon ihr baby verloren, nach mir.
Diese geschichte erzählte sie mir, als ich ss war.
Sie meinte das ihr baby damals fehlbildungen hatte und deswegen nicht überlebt hat, ich bin immernoch geschockt, habe es ja die ganzen jahre nicht gewusst, ich dachte immer wenn man sich vertraut erzählt man sich ALLES!
Ich hatte schon angst um mein Baby als ich erfuht das ich ss bin, meinFA meinte immer das es nach den besagten 3mon vorbei geht, aber es wurde schlimmer und ich wollte unbedingt zur feindiagnostik, und siehe da mein baby war krank:(
Das passte jetzt wahrscheinlich nicht alles hierher, aber ich weiß nicht warum, ich glaube halt das ihr am besten meine fragen versteht und wahrscheinlich beantworten könnt, ich hoffe ich trete keinem zu nahe...
Liebe Grüße von Jessy
die ihr brüderchen nir kennenlernte
Mitglied inaktiv - 09.01.2006, 18:44
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Liebe Jessi
Es tut mir sehr leid um das Baby deiner Freundin, drücke sie ganz lieb von mir, unbekannterweise.
Da mein Sohn vor fast 3 Jahren leider in der 35.SSW still geboren ist kann ich Dir diese Frage beantworten. Es ist jetzt schon eine Weile her und ich habe genügend Abstand gewonnen um mich über dieses Thema unterhalten zu können.
Wir wendeten uns damals ans Sozialamt.Den Tip gab uns meine Hebamme. Das Amt genehmigte uns eine Sozialbestattung, diese beinhaltete alle Leistungen einer normalen Bestattung ,nur zu günstigeren Konditionen, das bedeutet etwa die Hälfte der normalen Kosten.Das Amt übernahm sogar beihnahe 2/3 dieser Bestattungskosten aufgrund unserer finanziellen Lage. Für die Grabstelle mußten wir noch 9 Jahre nachkaufen( Urnengrabstelle war bereits vorhanden), dafür bekamen wir einen Zuschuss aus Lottomitteln. Ja das stimmt, wir waren auch erstaunt als wir den Brief bekamen. Alleine hätten wir die Beerdigungskosten nicht tragen können.
Im Krankenhaus sagte man mir damals das man die Kinder die nach der 20 . Woche geboren werden oder die 1000g erreicht haben beerdigt werden müssen. Ob man auch kleinere Kinder beerdigen kann weis ich leider nicht.
Bei der SS ( sie hat 1 1/2 Jahre auf sich warten lassen) mit meiner Helena war ich auch die ganze Zeit übervorsichtig und nervös zumal zwischendurch auch immer wieder zweifelhafte Untersuchungsergebnisse die KH Aufenthalt nach sich zogen dazu kamen. Aber ich befand mich in sehr guter ärztlicher Hand.
Jetzt ist meine Helena fast 7 Monate alt und ich muß sagen ich sehe nicht alles so verbissen und bin überängstlich was auch gut ist. Ich hänge natürlich sehr an meiner Tochter und möchte sie auch nie wieder her geben müssen.
Liebe Grüße
Monique mit Helena und Engelchen Lucien
Mitglied inaktiv - 09.01.2006, 19:42
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Hallo Jessy,
es tut mir leid, dass Deine Cousine dieses erleben mußte! Ich wünsche ihr viel Kraft, die schwere Zeit zu überstehen, die nun vor ihr liegt.
Besonders schlimm finde ich, dass sie ihr Baby freigeben mußte... Ich finde es so wichtig, dass das Baby ein Grab bekommt, denn es ist wichtig, einen Ort zu haben, wohin man seine Trauer tragen kann. Kann man das rückgängig machen?
Soviel ich weiß kann man inzwischen Babies ab 500 g beerdigen lassen. Es gibt auch Krankenhäuser, die einen Platz haben, an dem noch leichtere Babies beerdigt werden können. Also Fehlgeburten (sorry, ich finde dieses Wort so schrecklich...). Die Kinder bekommen dort zwar keine eigenes Grab, aber sie werden bestattet, die Eltern wissen, wo ihre Kinder sind. Und ein Grabstein erinnert an all die verstorbenen Kinder. Das Krankenhaus in Herdecke (NRW) an dem ich entbunden habe, bietet diese Möglichkeit z.B. an. Ich finde es für die Eltern richtig, dass es soetwas gibt.
Wir konnten uns die Beerdigung unseres Leonards zwar leisten. Aber wenn man überlegt, was soetwas kostet, ist es schon erschreckend. Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht jeder dieses Geld aufbringen kann. Ich würde daher auch mal mit dem Sozialamt sprechen. Es wird bestimmt Möglichkeiten geben, Deine Cousine zu unterstützen!
Es ist wichtig, dass man in weiteren Schwangerschaften zuversichtlich ist. Warum sollte es Deiner Cousine noch einmal passieren? Die Ärzte schauen nun noch genauer hin! Allerdings finde ich es wichtig genau auf seine innere Stimme zu hören und erst wieder schwanger zu werden, wenn man wieder halbwegs stark genug dazu ist. Der Zeitraum ist sicherlich bei jedem unterschiedlich...
Ob ich mal die typische "Glucke" werde, kann ich heute nicht sagen. Ich hoffe es natürlich nicht. Aber meine nächste Schwangerschaft wird auch anders verlaufen als meine erste... Sie war einfach wunderschön und absolut problemlos. Dann dieses Ende... Ich bin inzwischen bereit zu zig Ärzten zu laufen, von mir aus auch jeden zweiten Tag - hauptsache, diesmal geht alles gut. Aber ich werde versuchen, mich dennoch nicht allzu verrückt zu machen. Denn man sollte jede Schwangerschaft genießen können! Aber bis dahin habe ich ja noch etwas Zeit!
Liebe Grüße und alles Gute für Dich und Deine Cousine!
Anke mit Leonard im Herzen
Mitglied inaktiv - 09.01.2006, 20:17
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Hallo,
hier in Mainz gibt es den sogenannten Sternengarten, sowas hat Anke schon erwähnt. Im Krankenhaus bekommt man die Möglichkeit, sich dafür zu entscheiden, und 2x im Jahr werden dort alle Kinder beigesetzt. Das ist völlig kostenlos, und egal in welcher ( frühen ) SSW das Kind gestorben ist, kann es dort beerdigt werden.
Ich wünsche Dir und Deiner Cousine viel Kraft,
stille Grüße
Esther
Mitglied inaktiv - 10.01.2006, 18:17
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Hallo,
wir haben im Krankenhaus sofort ein Heft in die Hand bekommen, wo das Wichtigste über Bestattungsrecht sowie -pflicht drin stand. Das kam von der Initiative Regenbogen und war sehr hilfreich (bestellen sich wohl die Krankenhäuser zur Weitergabe an Leute wie uns).
Ein paar andere Sachen bei denen auf der Homepage sind auch interessant (www.initiative-regenbogen.de) ! Unter "Gesetze" stehen auch ein paar Definitionen (Fehl-, Tot- und Frühgeburt) und ein Passus zum Bestattungsrecht.
Für die Erklärung zum Verlust eines Babys für Groß und Klein finde ich das Trauer- und Trostbuch "Der geborgte Stern" von denen sehr schön und rührend, haben wir uns direkt - für uns selbst - zusenden lassen, aber auch als Erklärung für die Kinder meiner Schwester mitgenommen, die wir nach Weihnachten besucht haben und die eigentlich auf einen vollen Bauch gespannt waren...
LG Esther mit Sternenkinder Jana & Julia */+ 17.12.2005 (23 SSW)
Mitglied inaktiv - 10.01.2006, 22:15
