Hallo alle zusammen Ich bin neu hier, eine Freundin hat mir diese Seite empfohlen. Ich hoffe hier Gleichgesinnte zu finden, die ähnliches durchlebt haben... Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll... Auch ich bin eine Sternenmama... Es ist grad gar nicht leicht für mich, darüber zu schreiben, aber ich will nicht mehr länger alleine damit sein und meine Geschichte mit euch teilen. Vor bald einem Jahr, am 27. März 2012 hatte ich in der 18.SSW eine Fehlgeburt. Es war so schlimm und ist es immer noch... Mal gibt es bessere Zeiten an denen es mir gut geht und der Schmerz nachlässt und dann ist es wieder unerträglich, momentan ist grad wieder so eine Zeit und zwar schon länger... Der erste Jahrestag meines Sternchens rückt immer näher und ich habe so damit zu kämpfen... Dazu zu erwähnen ist noch, das ich wieder schwanger bin (23SSW). Es läuft bis jetzt alles super mit der ss, bin auch sehr dankbar darüber, auch, dass ich die 18SSW bereits überschritten habe. Aber ich kann mich immer noch nicht darüber freuen, ständig diese Angst und diese Bilder vor meinen Augen... Die ersten 12SSW verliefen problemlos, aber als ich in die 13SSW wechselte, machte ich die Hölle durch. 6 Wochen lang hatte ich ständige Blutungen, die durch ein Hämatom (Bluterguss) zwischen der Gebärmutter und der Plazenta, ausgelöst wurden. Ständig war ich auf der Notfallstation... Ich entschied mich für einen Krankenhausaufenthalt (5 Tage vor der Fehlgeburt), was nicht einfach für mich war, da ich bereits eine inzwischen 3 1/2 jährige Tochter habe. Alle Ärzte waren zuversichtlich, das wir das gut überstehen würden, warnten mich jedoch, dass es im schlimmsten Fall zu einer Fehlgeburt kommen könnte, das heisst, wenn sich die Plazenta von der Gebärmutter löst... Was nach 5 Tagen Aufenthalt im Krankenhaus schliesslich passierte... Ich bekam noch stärkere Blutungen und Wehen, es wurde geschallt, alles ok mit dem Baby... Die Ärzte wussten auch nicht so recht, was los ist. Schliesslich wurden die Wehen immer stärker, die Ärztin meinte sichtlich erschüttert, das es jetzt so weit wäre... und ich kam in den Kreissaal... Dort wurde nochmals geschallt und etwa 10 Ärzte, Hebammen etc waren im Raum. Dem Baby ging es immer noch gut und sie lebte noch... Ich weinte nur noch, war geschockt, ich hyperventilierte und war alleine... Es war gegen Mittag, die Hebamme klärte mich über alles auf und bereitete mich auf die bevorstehende Geburt vor... Gegen die Schmerzen bekam ich Schmerzmittel, aber da die Schmerzen schlimmer wurden bekam ich eine PDA. Durch die PDA und durch das, dass die Kleine inzwischen gestorben war, ging die Geburt nicht mehr vorwärts... Erst gegen 19.00 kam sie dann doch noch auf natürlichem Weg auf die Welt... Ich war so unendlich traurig als ich mein kleines Mädchen in den Armen hielt... Es war alles dran, sie hätte nur noch wachsen müssen, sie war perfekt... Ich war am Ende meiner Kräfte, hatte inzwischen viel Blut verloren und die Nachgeburt kam auch nicht, also musste ich noch in den OP um eine Ausschabung vornehmen zu lassen. Von dieser Szene habe ich ein Blackout, weiss nicht was da war... Aber es ging alles gut. Ich kam wieder auf mein Zimmer. Alleine... (Mein Mann musste den ganzen Tag unsere Tochter betreuen, da niemand da war, sich um unsere Tochter zu kümmern, 2 mal kamen sie schnell vorbei... Ich wollte auch nicht, das meine Tochter das so nah mitbekommt...) Am nächsten Tag, bekam ich Bluttransfusionen, da meine Blutwerte im Keller waren... Ich war sehr geschwächt. Ich habe sehr viel geweint, mich gefragt warum? Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, am darauf folgendem Tag wollte ich nur noch nach Hause, zu meiner Familie, zu gross war mein Schmerz noch an dem Ort wo alles passierte zu bleiben... Ich war wieder in meinen eigenen 4 Wänden und mit meiner Familie. Noch am gleichen Tag gingen wir zum Friedhof, wo meine Kleine am Tag zuvor beerdigt wurde... Die erste Zeit habe ich mich komplett zurückgezogen, wollte nur noch im Bett bleiben... Aber da war ja noch meine Tochter, die alles mitbekommen hat und sie realisierte das alles mehr, was passiert ist, als ich angenommen hatte. Sie gab mir einen extremen Halt und für sie wollte ich stark bleiben... Später haben wir erfahren, das mit der Schwangerschaft alles ok war, sie untersuchten die Plazenta, Fruchtwasser etc, hatte auch ein Blutgerinnungstest, alles war ok, nur das ich dieses Hämatom hatte, wo mir niemand erklären kann, woher das es kam... Also habe ich keinen Grund für ein Warum? Ich muss mich damit abfinden... Im Juni fing ich wieder an zu arbeiten und der Alltag holte mich schnell wieder ein, so dass gar keine Zeit blieb um das alles zu verarbeiten, ich habe es verdrängt... Aber nie vergessen... War auch bei 2 Psychiatern, die konnten mír meiner Meinung nach nicht helfen, also besuchte ich die auch nicht mehr. So verging die Zeit, bis ich dann wieder schwanger wurde im Oktober... Das Erlebte war sofort wieder präsent, es kam alles wieder hoch und auch die Angst... Ich war regelmässig bei der FÄ, keine Komplikationen, alles verlief gut. 12 Wochen geschafft, ohne Blutungen, bei jedem Toilettengang durchlebte ich die Hölle, das da wieder Blut sein kann. Dann kam die 18.SSW, aber auch die gut überwunden, Gott sei Dank. Ich bin wirklich so dankbar, das bis jetzt alles gut verlaufen ist. Aber seit 2 Wochen, habe ich nur noch diese Bilder im Kopf und bin wieder so unendlich traurig, dabei sollte ich mich doch freuen... Ich weiss nicht, ob mich irgendjemand verstehen kann, ich will dieses Kind, fühle mich aber schlecht dabei, das ich mich nicht freuen kann, man sollte sich doch wohlfühlen in einer Schwangerschaft und sie auch geniessen können... Ich bin momentan in einem Loch und weiss nicht, wie wieder da raus... War oder ist jemand auch in einer solchen Situation? Hat jemand einen Rat für mich? Liebe Grüsse
von nasibi am 24.03.2013, 12:08