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Fehlgeburt

Thema: Fehlgeburt

Eeigentlich gehöre ich nicht hier her, weil ich persönlich nicht selbst betroffen bin - und es auch hoffentlich nie sein werde. Aber heute Vormittag erhielt ich einen Anruf von meinem besten Freund mit dessen Frau ich auch seit Jahren eng befreundet bin. Meine Freundin/seine Frau liegt im Kkh und wird heute Nachmittag eine Ausschabung bekommen. Ich wusste von ihren Babyplänen und auch, dass sie kurz vor Weihnachten leicht "überfällig" war und hatte eigentlich mit einem ganz anderen Inhalt des Telefonats gerechnet/gehofft. Er weinte und auch ich konnte meine Tränen nicht verkneifen. Der Schwangerschaftstest war vor Weihnachten wirklich positiv, doch Weihnachten bekamm die Schmerzen und leichte Schmierblutungen. War zwischen Weihnachten und Neujahr ständig beim Arzt und US und nur schwach steigendes HCG ließen eine nicht intakte SS vermuten. Seit gestern steht jetzt fest, dass es sich um eine Fehlgeburt handelt. Sie ist/wäre jetzt in der 6.SSW/7.SSW. Ich bin so erschüttert und kann so nachfühlen, wie es ihr geht, da ich bei meiner Tochter (geboren im Mrz 09) auch über meherere Wochen Blutungen hatte und in dieser Zeit fast vor Angst um das Ungeborene umgekommen wäre. Gott sei Dank habe ich meine Maus behalten. Diese Angst, die ich damals durchlebte wurde für meine Freunde nun bittere Wirklichkeit und ich fand einfach nicht die "richtigen" Worte, um ihm/ihnen zu sagen, wie schrecklich Leid mir das Ganze tut. Ich konnte einfach nur sagen, dass es mir eben Leid tut. Aber solch ein Leid, das die beiden gerade durchmachen kann man doch gar nicht in Worte fassen. Die beiden haben bereits eine zweieinhalbjährige Tochter. Beide SS gelangen im ersten "Anlauf". Diese jetzt leider mit schlechtem Verlauf. Gibt es irgendwelche "tröstenden" Gedichte oder Geschichten, damit die beiden sich nicht mehr so elend fühlen? Was geschieht denn mit dem Embryo, wenn es ausgeschabt wurde? Können sie es "bestatten" lassen? Können sie es untersuchen lassen? Ich bin im Moment selbst so traurig und erschüttert über dieses Unglück, dass ich mir kaum zu helfen weiß. Ich würde ihnen gerne tröstend zur Seite stehen, doch weiß ich nicht, welche Worte die richtigen und welche die falschen sind ... LG Liz mit Ziva

von Ziva-Mama-09 am 05.01.2011, 14:19



Antwort auf Beitrag von Ziva-Mama-09

Hallo, sei einfach für sie da und höre ihr zu, oder weine mit ihr. Ich war nach einer FG in der 10. SSW mit Ausschabung ca. 1 Jahr später wieder schwanger und mir ist genau dasselbe passiert wie deiner Freundin. Ich habe dann aber keine Ausschabung mehr machen lassen, und habe es mit ärztlicher Unterstützung (Tabletten gegen Schmerzen und Krankschreibung) so abgehen lassen. Das war nicht so grausam wie die erste FG. Ich konnte mich irgendwie besser verabschieden, und bin nicht in so ein tiefes Loch gefallen wie nach der ersten FG. Was ich damit sagen möchte, ich weiß ja nicht, ob sie schon eine Ausschabung bekommen hat, dass sie vielleicht diesen Weg gehen kann. Ich bin auch 3 Monate später wieder glücklich schwanger geworden, was nach der ersten FG alles viel schwieriger war. Ich denke heute, dass es bestimmt auch mit dem mechanischen Eingriff zusammenhing. Auf jeden Fall braucht sie Zeit und Menschen zum Trauern, denn das ist ganz wichtig. Zeigen auch die ganzen Beiträge unten. Ich kann allem nur zustimmen was dort geschrieben wurde. Trauert man nicht (weil auch Mitmenschen meinen, es sei ja alles nicht so schlimm oder man sollte doch froh sein usw...) holt es einen körperlich ein. Stille Grüße, Ella

Mitglied inaktiv - 05.01.2011, 15:20



Antwort auf Beitrag von Ziva-Mama-09

Hallo Liz, ich selber hatte 2 Fehlgeburten und finde es schön, dass du dich so um deine Freunde kümmern möchtest. Ich habe leider - zumindest - in den ersten Wochen viel "Sprachlosigkeit" erlebt. Zu deinen Fragen: Normalerweise wird ein Kind, das so früh stirbt nicht untersucht. man geht davon aus, dass schwere genetische Fehler die Ursache für die FG waren. Erst bei mehreren FG in Folge wird untersucht. natürlich kann man den Wunsch äußern, wer dann aber die Kosten trägt muss sicher im Einzelfall geprüft werden. bei mir wurde eine humangentische Untersuchung bei der 2. FG von meiner behandelnden Frauenärztin veranlaßt, da beide Fg innerhlab eines Jahres in der gleichen Schwangerschaftswoche waren. Eine "Bestattungspflicht" für so früh verstorbene Kinder gibt es leider (noch) nicht. Das Bestattungsrecht ist aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In vielen Städten ist es mittlerweile üblich, die ganz kleinen babys, die nicht bestattet werden müßten, in einem Sammelgrab beizusetzen. Infos dazu müßte auf jeden fall die Klinikseelsorge des Krankenhauses haben, in dem deine Freundin liegt. Die Ärzte und Schwestern wissen leider nicht immer Bescheid oder haben einfach keine Zeit sich darum zu kümmern. Traurig, aber ist so bzw. war bei mir so. Schau mal unter http://www.kg.sgkg.de/ dort gibt es rechtliche Infos! Toll, dass du da dran denkst. Als Betroffener hat man in den ersten Tagen zu so etwas meist keine Kraft. Ich finde es toll, dass du für dein Freunde da sein willst, in so einer schwierigen Situation. Oft braucht es gar nicht die "richtigen Worte", sondern es hilft auch, zusammen zu schweigen oder zu weinen. Vielleicht kannst du auch mit dem größeren Kind mal was unternehmen, um die Eltern zu entlasten, oder mal ein Mittagessen oder so vorbeibringen. Wenn man trauert, fehlt einem oft für so etwas alltägliches die Kraft. Ach ja, was sicher auch hilft ist, wenn du statt vom "Embryo" vom "Kind" sprichst. Als Betroffener trauerst du um ein Kind, auch wenn viele der Ansicht sind, dass man in so einem frühen Stadium "noch gar nichts gesehen hätte". gerade diese Einstellung tut weh. Für mich waren/sind es meine Kinder - auch wenn ich sie nie gesehen habe. Gedichte und Texte gibt es viele, allerdings sind da die "Geschmäcker" eben sehr verschieden. Und es ist manchmal schwierg, genau das zu finden, was ein betroffenes Elternpaar in ihrer Situation gerade anspricht. Ich hänge mal noch was an: Es weht ein Wind ein Blatt vom Baum, von vielen Blättern eins. Das eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist ja keines. Doch dieses eine Blatt allein, war Teil von unsrem Leben. Drum wird uns dieses Blatt allein, für immer, immer fehlen. (Hermann Hesse) Es sind die Glückskinder die die Erde überspringen dürfen, um dort hinzugelangen wofür wir einen weiten Weg gehen müssen. (weiß leider den Verfasser nicht) LG 2x+1Wunder, mit drei Sternchen im Herzen und einem Wunder fest an der Hand

von 2x+1Wunder am 05.01.2011, 15:36



Antwort auf Beitrag von 2x+1Wunder

oh man, ich kann das so gut nachvollziehen.. ich hatte 2x eine fg mit ausschabung immer um die 9 ssw... ich habe aber auch 2 gesunde töchter. meine reihenfolge war fg mit as, geburt, fg mit as, geburt. du kannst dir vorstellen wie die ss gelaufen sind.... aber so schlimm es auch ist, ich habe mir immer gesagt das es so sein sollte. warum auch immer. und das ich keine schuld habe. zum glück habe ich bei der 2.ten fg es nicht verschwiegen sondern es meinen freunden gesagt und viel anteilnahme bekommen. da reicht eine umarmung oder die lieblingskekse und eine schöne karte um einfach zuwissen das man nicht alleine ist. und nicht alleine sein ist das wichtigste. sei da, ansprechbar, alles andere ist nicht wichtig... lg christine

von Itzy am 05.01.2011, 17:11



Antwort auf Beitrag von Itzy

...ich hatte auch eine in der 10 woche.. es war schlimm und niemande im freundeskreis wusste davon aber zu dem zeitpunkt waren alle um mich schwanger in versch stadien.. das war das schlimmste... auch ich hatte es as..es war..naja .. 4 monate später war ich wieder schwanger und hatte angst.. aber meine frauenärztinwar super ich durft öfters zum ultraschall kommen.. am anfang bis ich in der ca 15 woche war dann ide ganz normalen untersuchungen AM BESTEN HAT MIR GEHOLFEN HIER ZU SCHREIBEN UND auch hier --ganz --wichtig.. verstanden zu werden.. männer trauern anders mein mann hatmit sprachlosigkeit reagiert,, das war sehr hart für mich....... alles liebe deiner freundin lg claudia

von Smudo am 07.01.2011, 20:52