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Die ewige Frage

Thema: Die ewige Frage

WARUM? WARUM NUR musste ich mein Baby verlieren? Diese Frage kommt bei mir immer und immer wieder auf. Geht es euch auch so? Und: hat jemand von euch eine Antwort darauf gefunden? Gestern habe ich bei Paulo Coelho (Schriftsteller) gelesen: "Wer das Leben versteht, hat einen Realitaets-Check noetig." haha Lieber Gruss, Nomadin

von Nomadin13 am 01.07.2011, 18:22



Antwort auf Beitrag von Nomadin13

liebe nomadin, oh ja das frage ich mich auch immer und immer wieder. aber ich hab keine antwort gefunden. erst gestern früh dachte ich noch heute ist ein guter tag. bis mich eine mama am kiga fragte ob denn alles okay sei, sie habe mich schon ne weile nicht mehr gesehen. und platsch lag ich wieder ganz unten. ganz liebe grüße

von Tollpatsch am 01.07.2011, 18:25



Antwort auf Beitrag von Tollpatsch

Oh ja, das fragt man sich. Ich frage mich das immer und immer wieder, manchmal auch in Situationen, die eigentlich fröhlich sind. Wenn ich zB mit einer Bekannten zusammen bin, die zwei Kinder hat. In dem Altersunterschied, in dem meine beiden eigentlich auch sein würden. Ich für mich habe als Antwort gefunden, dass mein Sternenkind mich auf meine zweite Tochter vorbereitet hat. Ich bin sehr schnell total genervt und impulsiv. Ich weiß nicht, ob ich so ruhig und gelassen mit einem schreienden Baby umgegangen wäre, wie ich das jetzt kann, wenn ich nicht diese schreckliche Erfahrung gemacht hätte. Jetzt sage ich mir in solchen Situationen, in denen meine Maus einfach nur schreit immer: sei froh, dass sie schreien kann! Klingt vielleicht ein bisschen blöd, aber ich glaube, wenn ich mir nicht irgendeinen Sinn für diesen Verlust suchen würde, könnte ich damit gar nicht umgehen.

von Else2011 am 01.07.2011, 19:32



Antwort auf Beitrag von Nomadin13

will man nicht mehr nach dem WARUM fragen....vielleicht weil man Angst hat, selber was falsch gemacht zu haben..... Mittlerweile sage ich mir, wieso auch nicht. Warum sollte es meine Freundin, Schwester, Nachbarin oder eine Fremde treffen? Warum sollte ich ausgenommen werden..... Ich habe für mich eine Antwort gefunden warum.....ob es so ist oder nicht, werde ich nie erfahren....

von Bengelengelmama am 01.07.2011, 22:23



Antwort auf Beitrag von Nomadin13

ich habe mir die Frage auch noch oft und sehr lange gestellt. Der Tag meiner ersten Fehlgeburt nähert sich jetzt Jahr Nummer 6. Eine Antwort habe ich nicht gefunden, aber ich stelle mir die Frage auch nicht mehr so oft. Bin wohl müde geworden eine Antwort auf eine Frage zu suchen, die nicht beantwortet werden kann. Ich bin mir dadurch aber meiner inneren Stärke bewusst geworden und es hat meinen Mann und mich sehr viel mehr zusammen geschweißt. Aber das sind nur Nebeneffekte, die mir den Verlust "erträglicher" machen (blöd ausgedrückt, aber finde nicht die richtigen Worte). stille Grüße an alle, die noch eine Antwort suchen Marie mit 2 Sternchen und Ida auf dem Arm

von HSVMarie am 02.07.2011, 10:44



Antwort auf Beitrag von Nomadin13

ich habe für mich diese Antworten (und die sind meine - für viele sicher nicht passend, aber mir geht es gut damit) - weil meine Liebe über den Tod hinaus reicht - weil Leben nie einfach ist - weil Mensch sein heißt, Gefühle zu haben, auch die gemeinen, traurigen, die einem das Herz zerreißen - weil es dazu gehört, auch bei mir, nicht nur bei anderen - weil mein Weg steinig ist und ich lernen muß, meine Kraft einzuteilen - weil ich nicht allein bin und den Schmerz teilen kann und muß - weil ich wachse an allem, was mir begegnet - weil ich heute nicht die wäre, die ich bin ohne meine Sternchen und: Ich bin gut, mit all meinen Macken, Fehlern und traurigen Seiten - Ich habe NICHTS falsch gemacht und auch das Leben nicht. Das Leben ist hier- und ich gehöre dazu, und meine Sternchen auch, denn vergessen sind sie NIE! Micha

von micha67 am 02.07.2011, 11:55



Antwort auf Beitrag von Nomadin13

Nomadin, nicht "Warum ich mein Kind" ... sondern "Warum mußte meinem Kind dies widerfahren?" Du darfst die Probleme nicht auf Dich fokussieren. Das Leben ist nicht gerecht. Die Natur ist nicht gut und milde. Wir sind heute bereits in der Lage, der Natur vieles zu diktieren - aber vor allem in bezug auf die embryonale Entwicklung sind wir eher Reakteure denn Akteure. Aber Du hast die Möglichkeit wieder und wieder zu probieren, ein Kind trotz dieser Widrigkeiten in die Welt zu setzen. Deine Kinder spürten mit Sicherheit in ihrer kleinen, behüteten und sehr beschränkten Welt, daß sie gewollt und geliebt werden. In solch einer Welt sich zu entwickeln und auch zu sterben ist - wenn auch ein kurzes, so doch - ein erfülltes Dasein. Fühlen werden den Verlust die Hinterbliebenen, nicht das Kind. Ich finde das sehr tröstlich.

von chartinael am 02.07.2011, 12:27



Antwort auf Beitrag von chartinael

Danke! Ich finde es auch sehr tröstlich. Ich finde es super, dass Du uns diesen Blickwinkel mal hast sehen lassen, denn so betrachtet man es wirklich selten.

von Cure am 02.07.2011, 17:51



Antwort auf Beitrag von Cure

finde ich auch, diese Art der Sichtweise hilft mir, die Erlebnisse anders zu sehen, wenn auch nur zeitweise. Vieleicht hilft es dir auch, liebe Normandin eine Sternchenmama

von mr.bing am 02.07.2011, 21:06



Antwort auf Beitrag von chartinael

Danke fuer deinen Beitrag. Er beschaeftigt mich sehr. Ein anderer Blickwinkel. Nomadin, Gedanken sortierend

von Nomadin13 am 04.07.2011, 23:36



Antwort auf Beitrag von Nomadin13

Stelle mir auch ab und zu diese Frage. Seit etwas längerer Zeit weiss ich, dass mir diese Frage keiner beantworten kann, denn der Einzige der die Antwort weiss ist nicht mehr da.

Mitglied inaktiv - 06.07.2011, 17:04