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Das etwas andere "WARUM"....

Thema: Das etwas andere "WARUM"....

Warum? Diese Frage stelle ich mir oft nicht nur in Bezug auf den Tod von Thade & Yannick... Warum? Wechseln viele oft das Thema, wenn es um Thade & Yannick geht (z.B. gestern, an meinem Geb... ich erwähnte sie - bedrückte Stimmung - aber sie gehören doch dazu). Warum? Fühle ich mich so isoliert, so "besonders" so umhüllt von Schweigen??? Warum? Wird mir auch gerne mal eine Psychose "attestiert", wenn eins meiner lebenden Kinder auffällig ist?? Warum? Mögen die Leute nicht reden, schweigen sie (nochmal) tot und wenn es ihnen aber gerade passt, werden sie als Begründung genommen für irgendwelche Probleme. Warum? Muss ich ständig in Angst leben? Warum? Muss ich mich ständig (vor mir selber rechtfertigen), wenn ich mal wieder etwas nicht "gewuppt" habe, wenn der Haushalt hinkt, wenn ich was (wichtiges) vergessen habe. Oder noch Schlimmer: Ich hab Schuldgefühle, weil ich das Gefühl nicht loswerde, irgendjemand in meinem Leben kommt zu kurz... Warum? Warum? Warum? Diese Aufgabe, das riesen PAKET, das auf meinen Schulter lastet, das aber gerne übersehen wird und erst wieder gesehen wird, wenn etwas im Argen ist. Leute - urteilt über euch selbst. Macht ihr alles richtig? Würdet ihr es anders machen als ich? Lauft bitte erst in meinen Schuhen, bevor irgendetwas gewertet wird. Traurige Grüße, Claudia Warum? - Weil ich mich gerade mal wieder so unverstanden fühle... Weil mir jemand sagte, ich mache mir erzieherisch zu viele Gedanken, weil es für sie gerade bequem war. Weil ein Familientherapeut, der uns GARNICHT kennt, und selber weder Kinder noch TOTE Kinder hat sich das Urteil erlaubt hat, wir hätten den Tod von Thade & Yannick noch nicht überwunden und sie wären noch zu PRÄSENT in unserer Familie!!! Weil meine eigene Mutter ihm etwas Recht gegeben hat. Weil meine Große gerade eine schwierige Phase hat und meine Kleine gerade extrem anhänglich ist. PS: Oh doch, es gibt sie, die Freundinnen, die mich verstehen... ich danke Bettina und Cindy, die immernoch ein offenes Ohr haben und sich immer und immer wieder das Gleiche anhören. Und diesem Forum hier, wo ich einfach meinen Gedanken freien Lauf lassen kann, ohne dass mir gleich eine KLATSCHE nachgesagt wird.

von Clavi am 02.12.2010, 22:12



Antwort auf Beitrag von Clavi

Liebe Claudia, darf ich Dir trotzdem ganz herzlich gratulieren und Dich mal virtuell in den Arm nehmen !!! Wünsche Dir ein gutes neues Lebensjahr.... Alles andere was Du geschrieben hast, kann ich eins zu eins unterschreiben. Habe auch kürzlich so eine unterirdische Begegnung gehabt und dann überlegt man, wo haben die Therapeuten manchmal auch ausgräbt. Ich finde es klar das Thade & Yannick noch so präsent bei Euch sind, Deine Mutter mußte ihm Recht geben, überlege mal sie ist Deine Mutter und will das es Dir bald wieder "gut" geht....so war da jemand unabhängiges, der davon "Ahnung" hat und für Deine Mum war es gut das er das so feststellt. Meine Mutter schickte damals meine Schwester vor und wollte mich zum ersten Todestag meines Sohnes in eine Selbsthilfegruppe schleppen, Wochen zuvor schleppte sie Bücher an die ich aber nicht wollte und die ich so NIE gewählt hätte...sie tat das alles in dem Glauben mir helfen zu wollen. Höre weiterhin auf Dein Gefühl und an den schrecklich unverstandenen Tagen, darfst Du auch mal aus der Haut fahren und den Leuten das sagen, das DIch das verletzt oder ärgert. Wir lesen uns hier wieder lieben Gruß Kathrin

von Zzina am 02.12.2010, 22:30



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Liebe Kathrin, danke für die Glückwünsche und für dein Verständnis. Es ist natürlich klar, dass an Neele der Tod von Thade & Yannick nicht einfach so vorübergeht. Sie musste viel zurückstecken in dieser Zeit und holt sich nun – wo alles einigermaßen „normal“ ist, etwas davon zurück - und auch Sina wird mit Sicherheit „anders“ groß als Kinder, die keine Sternengeschwister haben. Aber dieser Therapeut hatte meiner Meinung nach völlig überzogene „Diagnosen“ aufgestellt, Thade & Yannick wären bei uns noch so präsent, als würden sie leben und würden in der Familienaufstellung noch vor Neele stehen. So ein Quatsch. Im Grunde genommen konnte ich das Gerede von dem Kerl einfach als völligen Humbug abtun – nur das meine Mutter da in die Kerbe schlug, das hat mich schon in Rage gebracht. Und natürlich kann ich auch mit Kritik umgehen – nur: Es gibt momentan einfach NUR noch Kritik und kein bisschen Ermunterung oder mal einfach, dass man den beiden einfach mal wieder gedenkt. Aber danke für deinen Blickwinkel – natürlich meint es meine Mutter nur gut und macht sich Gedanken… Lieben Gruß, Claudia

von Clavi am 03.12.2010, 21:49



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ich denke, dass NIEMAND, den ich kenne, auch nur ansatzweise nachvollziehen kann, was es heisst, mit diesem schicksal leben zu müssen. das weiss ich und deshalb habe ich vor langer zeit aufgegeben, verständnis zu erwarten. deine gedanken verstehe ich sehr gut, für mich ist es ganz einfach und glasklar, was du meinst. nun hier einige meiner gedanken: nur ich weiss, weshalb ich manchmal so bin, dass mich die umgebung mit merkwürdigen augen ansieht. dieses wissen hilft mir. diese ganzen negativen gefühle, die man bekommt, muss man erstens aushalten, zweitens aber auch erst mal fähig sein, sie überhaupt zuzulassen. ich stell mir dann immer vor, dass die bandbreite der gefühle bei mir ganz einfach viel grösser ist als beim durchschnittsmenschen, der nicht so etwas schreckliches mitmachen musste. deshalb behaupte ich nun mal, dass eventuell die positive seite - also grad spiegelverkehrt - ja auch viel elastischer nach oben ausschlagen kann, wenn ich mich sehr bemühe. wenn ich solche ganz traurigen momente habe, dann begrüsse ich die traurigkeit. sie ist dann halt bei mir und bleibt für eine weile, bis sie wieder in den hintergrund verschwindet. sie gehört seit dem schlimmen erlebnis zu mir und ist das, was vom kind noch da ist. lass es einfach zu, es ist alles richtig, was du fühlst. somit brauchst du auch nicht zu zweifeln. lass alle reden und schau gut zu dir. eine stille umarmung.

von Chatilia am 03.12.2010, 02:36



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Liebe Chatilia, das ist genau das, was ich auch denke: „ich denke, dass NIEMAND, den ich kenne, auch nur ansatzweise nachvollziehen kann, was es heisst, mit diesem schicksal leben zu müssen. Leider vergessen es viele Menschen momentan wieder. Es wird der Auslöser ignoriert, aber den ganzen Trauer-„Rattenschwanz“, der daran hängt, der wird kommentiert, „therapiert“ und irgendwelche Anforderungen gestellt. Die Traurigkeit begrüßen – ja, das ist gut. Eine zeitlang gelang mir das sehr gut, ich wusste genau, wenn ich den Tränen freien Lauf lasse, geht es mir meist schneller wieder besser. Es ist richtig, ich muss ab und zu wieder mehr Zeit zum trauern haben. Das hatte ich eigentlich schon erkannt, da kam der so genannte Familien-Therapeut. Danke für deine Antwort, lieben Gruß, claudia

von Clavi am 03.12.2010, 22:02



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Hallo Claudia, ich habe mich mit meiner Mama ausgesprochen (du weißt ja, wir hatten schlimmen Streit). Wir haben uns beide falsch verstanden und dadurch entstand dieser Streit. Sie sagte zu mir, sie möchte gerne über Phillip reden, aber die Möglichkeiten mit mir unter "4 Augen" zu reden sind halt nie da. Das stimmt auch. Wir sehen uns halt nicht soooo oft, und wenn, dann sind die beiden Mädchen noch da und halten die Großeltern auf Trab usw usw. Jedenfalls in dem Gespräch mit meiner Mama sagte sie, dass nach Phillips Tod mein Papa auf Arbeit angesprochen wurde und gefragt wurde, dass seine Tochter (also ich), doch schwanger gewesen bin. Das war wohl auf irgendein Firmen-Fest, meine Mama war jedenfalls dabei. Mein Papa sagte stumpft "NEIN!" Wo sie mir das erzählte, war ich schon sehr erschrocken. Das er nicht über Phillip sprechen mag - ok, akzeptiert. Aber ihn soooo zu ???? wie soll ich sagen?! ja, als hätte es ihn nie niemals gegeben, fand ich schon extrem übel. Auch ich mußte mir schon anhören, dass ich auch meine Mädchen mal sehen soll. Es ging darum das ich meinen Papa vom Vorhaben "Anwalt" erzählt habe und er meinte, ich solle doch auch mal wieder Ruhe einkehren lassen und auch an meine Mädchen denken. Ich sagte zu ihm, dass er keine Angst haben braucht, dass sie in Traurigkeit aufwachsen. Er soll sich Laura mal ganz genau ansehen. Sie ist ein Strahlfrauchen vom Haar bis in die Zehenspitzen. Sarah und Neele sind ja im gleichen Alter. Auch Laura und Sina ja fast. Ich kann mir also gut vorstellen, wie es gerade bei dir zu Hause ist :-) Sarah meint sie wäre der Chef und Laura heftet sich so an mich, dass man meint, wir wären eins. Nur, das ist ein ganz normale Entwicklungsphase, dass hat doch nun so gar nichts mit Phillip (oder Thade & Yannick) zu tun... Natürlich sind wir viell. etwas "überbesorgter". Aber das ist auch unser gutes Recht. Und es gibt auch "normale" Mütter, die viel zu viel besorgt sind. Und es ist auch richtig, dass unsere Sternenkinder einen Platz im Erdenreich haben. Denn nur so bleiben sie doch unvergessen. Und nur dadurch arbeitet man doch an sich. Nämlich nicht vergessen und verdrängen - sondern verarbeiten. Ich drücke dich ganz herzlich und schicke dir nochmals ganz viele Geburtstagsgrüsse Manja

von PhiSa am 03.12.2010, 09:11



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Liebe Manja, Genau das Problem habe ich mit meiner Ma auch, es fehlt die Zeit zum Gespräch über Yannick & Thade oder Neele ist dabei oder es ist gerade der falsche Ort, oder der falsche Moment… und dadurch entstehen Missverständnisse. Das würde ich auch übel finden, wenn mein Vater die beiden einfach für nicht existent erklärt. Meine Eltern sind eher so, dass sie mir anfangs sehr viel Zeit einräumten und mich sehr auffingen – aber nun habe ich das Gefühl, es reiche ihnen jetzt und nun wäre es doch langsam wieder gut. Und damit komme ich nicht klar. Denn sie sind immer noch tot und es wird niemals gut sein. Trotzdem bin ich aber glücklich und freue mich über die Zeit mit Neele und mit Sina – und ich unternehme etwas mit ihnen und kümmere mich – kurzum, ich würde behaupten, dass ich genauso eine gute Mama bin wie eine Mama, die eben keine Sternenkinder hat. Und da habe ich momentan das Gefühl, meine Eltern meinen das nicht. Sie meinen, dass Yannick und Thade noch zu sehr Raum und Zeit einnehmen und Neele und Sina dadurch zu kurz kämen, ganz besonders Neele. Ja, Neele meint hier wirklich, sie ist hier der Chef. Oder sie spielt Baby… und das Baby-Spielen macht sie ganz besonders im KiGa oder bei Außenstehenden. Daher war ja auch ihr Screening auffällig und daher auch die Ergo-Therapie. Und Sina klebt wirklich ständig an mir… Danke dir und lieben Gruß, Claudia

von Clavi am 03.12.2010, 22:43



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Meine großen Kinder mögen es nicht, wenn ich über Nico spreche, da es ihnen zu weh tut. OK, habe ich dann auch gelassen. Meine Mutter schweigt es tot oder sagt: "sei doch froh, dass du jetzt Madlen hast." Ja, bin ich doch auch. Aber warum darf ich dann nicht um meinen Sohn trauern? Auch wenn ich ihn "freiwillig" in der 15.SSW hergegeben habe, so ist doch der Schmerz nicht durch die Geburt eines Kindes wie weggewischt. Mein Vater kann gar nicht darüber sprechen aus Angst etwas Falsches zu sagen. Ist schon komisch, dass es noch immer ein Tabu ist über den Tod zu sprechen, obwohl Sprüche kommen wie: Der Tod gehört so selbstverständlich zum Leben wie die Geburt. Tja, und über die Geburt wird doch viel geredet........ LG Sunny mit 4 Teenies im Haus, Madlen (28.04.2010) im Arm und Nico (*+29.04.2009) sowie *Junis (FG 10.11.2008) für immer im Herzen

von sunny0607 am 03.12.2010, 10:12



Antwort auf Beitrag von sunny0607

Liebe Sunny, oh was hat mir solch Satz immer weh getan: Meine Mutter schweigt es tot oder sagt: "sei doch froh, dass du jetzt Madlen hast." Ja, bin ich doch auch. Aber warum darf ich dann nicht um meinen Sohn trauern? Auch wenn ich ihn "freiwillig" in der 15.SSW hergegeben habe, so ist doch der Schmerz nicht durch die Geburt eines Kindes wie weggewischt. Wir oft habe ich gehört: "Sei froh, dass du Neele hast!" Natürlich bin ich froh, aber ich hatte doch auch Thade & Yannick. Und ich lag damals ja auch im Koma. Hätte denn jemand zu meiner Mutter gesagt: "Sei froh, dass du Volker hast (mein Bruder)?" wenn ich gestorben wäre?? Niemals hätte das je jemand gesagt. Genau, über die Geburt wird viel geredet. Ich stoße aber oft auf eine Mauer des Entsetzens, wenn ich über Thade & Yannicks Geburt rede. Lieben Gruß, Claudia

von Clavi am 03.12.2010, 22:49



Antwort auf Beitrag von Clavi

Hallo Claudia, ich kann deine Gedanken so gut verstehen. Und ich glaube solche Gedanken können nur Mütter (oder Väter) verstehen, die selbst ein Kind verloren haben. Für alle anderen geht das Leben normal weiter, auch wenn sie vielleicht mitfühlend mit uns sind. Trotzallem wissen sie nicht, wie es sich anfühlt, wenn das Herz zerreißt und dass es zerreißt, wenn man von seinem Engel redet aber auch wenn er tot geschwiegen wird. Ich bekomme oft zu hören "Ich könnte mir nicht vorstellen weiter zu leben, wenn mein Kind sterben würde. Ich bewundere dich" Tja, was soll man mit so etwas anfangen?? Meine Tochter wird von meinen Eltern und Schwiegereltern tot geschwiegen. Ich denke, der eigene Schmerz ist zu groß und sie wollen mir (uns) nicht noch mehr weh tuen, wenn sie das "Thema" ansprechen. Also schweige ich auch. Ich fühle mich nicht verstanden, kann mich aber nicht äußern, habe keine Kraft dazu. Ich fühle mich allein auf der Welt, mit diesem unendlichen Schmerz. Ich bin seit dem Tod meiner Tochter auch egoistischer geworden. Mein Wohl steht an erster Stelle. Wenn mir etwas nicht passt schieße ich mit Kanonen auf Spatzen. Es ist nicht fair, das weiß ich irgendwo, aber ich kann nicht anders. Lass dir von niemanden etwas vorschreiben, mache dein Ding, so gut es eben geht. Ich wünsch dir alles Gute. LG, Isabel mit meiner Pusteblume (*+9.8.2010 in der 40. SSW) tief im Herzen

von easymaus am 03.12.2010, 11:11



Antwort auf Beitrag von easymaus

Liebe Claudia, ich kann dich verstehen, ich kann mich nicht in deine Situation versetzen ist doch mein Sternchen ganz früh gegangen. Thade und Yannick sind ein Teil eurer Familie und das sollen sie doch auch bleiben. Was würde denn der Familientherapeut zu mir sagen? Leonie und Luca sind knapp 3Jahre auseinander und sie sind zur Zeit echt schlimm. Leonie weint bei jedem kleinen Bisschen wieder sofort und Luca entdeckt grad die Trotzphase. Das ist schon ein Paket zu tragen, wie groß muss dann erst euer Paket sein, mit euren Sternenkindern???? Du weißt auch bei mir/uns sind deine beiden Jungs nicht vergessen! Du hast 4Kinder, auch wenn nur zwei bei dir sind. Du darfst traurig sein und das auch zeigen. Ich weiß (und hab es auch gesehen) das du auch fröhlich sein kannst und dich über deine Mädchen freust. Ich verstehe das Umfeld nicht, das nicht versteht das man trauern kann und gleichzeitig glücklich sein kann. Und eine Psychose müsste man mir dann auch attestieren, schleife meine Kinder auch zum Spezialisten, weil die Sprache ein Problem ist, zum Arzt weil Einschulung noch leicht gefährdet ist..... das ist doch normal! Gehe deinen Weg wie du es für richtig empfindet, dann ist es auch richtig! Lieben Gruß Yvette

von Leo engel am 03.12.2010, 13:23



Antwort auf Beitrag von easymaus

Liebe Isabel, bei dir ist es noch so frisch, dass du deine kleine Maus hergeben musstest. Es tut so weh.. ich fühlte mich wie unter einer Glocke, isoliert und kalt. Mit der Zeit hat sich das Gefühl gewandelt, nur manchmal ist diese Ohnmacht noch da, diese unendliche Sehnsucht. Ich wünsche dir viel Kraft und das es vielleicht doch noch einen Wandel gibt, ein Umdenken deiner Eltern. Vielleicht hast du auch irgendwann die Kraft, einfach das Gespräche einzufordern, die Erinnerung an deine kleine Pusteblume zu leben. ich bin auch egoistischer geworden... - ja, es ist nicht fair, aber man hat oft einfach nicht die Kraft dazu, wenn es einem nicht gut geht, sich noch mehr aufzuladen. Anfangs bin ich bewusst egoistisch gewesen - nun eher als Schutzmaßnahme. Es ist besser geworden. Bewunderung... ich denke manchmal schon etwas anders drüber. Bewunderung ist das falsche Wort. Vielleicht ein Anerkennen der immenschen Kraft, die man aufbringen muss, um nicht nur zu "überleben", sondern zu leben. Ich wünsche dir auch alles Gute und viel Kraft. Lieben Gruß, Claudia

von Clavi am 03.12.2010, 23:05



Antwort auf Beitrag von Leo engel

... ach liebe Yvette, du hast mir so gut getan in meiner Trauer. Du bist immer da gewesen und hast mich verstanden, auch wenn du nicht in meiner Haut steckst. Das ist gerade das "Schöne": Ich habe viele Freunde auf dem Weg meiner Trauer gefunden - viele Freundschaften haben sich gefestigt und viele Freundschaften sind leider auch in die Brüche gegangen, einfach weil ich gemerkt habe, wie oberflächlich sie doch waren. Das "Schöne" in "", da der Preis doch soooo immens hoch ist.. viel viel viel zu hoch. Ich drücke dich (((Yvette))) und sorry, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe. Lieben Gruß, Claudia

von Clavi am 03.12.2010, 23:21



Antwort auf Beitrag von Clavi

Drück dich auch! Und mach dir keine Gedanken wegen melden. Ich weiß doch zu gut wie viel du um die Ohren hast und trotzdem weiß ich, das du dich melden wirst wenn Zeit ist. Genauso wie treffen. Die Zeit wird sich wieder ergeben.... Lieben Gruß

von Leo engel am 04.12.2010, 08:36



Antwort auf Beitrag von Clavi

"Oh doch, es gibt sie, die Freundinnen, die mich verstehen" Ich finde nicht, dass ein Freund einen immer verstehen können muss. Ein Freund ist auch jemand, der einem auch mal Kritik entgegenbringt, zum Nachdenken über das eigene Verhalten und Denken anregt. Manchmal tut die Wahrheit auch weh und man will sie nicht hören. Aber letztendlich ist es gut, dass jemand sie einem sagt, wenn man sie selbst nicht erkennt.

von montpelle am 03.12.2010, 15:05



Antwort auf Beitrag von montpelle

*kopfschüttel

von Leo engel am 03.12.2010, 15:11



Antwort auf Beitrag von Leo engel

ich bin entsetzt, dass Du (Montpelle) sogar hier so taktlos bist.

von susu75 am 03.12.2010, 15:34



Antwort auf Beitrag von susu75

und das hat doch nichts mit taktlosigkeit zu tun..... Ein Freund kann da gar nicht verstehen, begreifen wenn er selbst nicht in dieser Situation ist.... Und ein Freund ist für mich kein Freund wenn er immer ja und amen sagt. Ein Freund ist ein Freund, wenn er auch mal Kritik üben kann und darf, und wenn ich das zulasse, DANN bin auch ich eine Freundin.

von Bengelengelmama am 04.12.2010, 13:40



Antwort auf Beitrag von Clavi

Hast PIN

von Ortliebu am 03.12.2010, 16:24



Antwort auf Beitrag von Ortliebu

Auch wenn viele nicht verstehen können, was du sagen wolltest, ich kann es!!! Und du hast Recht!!!

Mitglied inaktiv - 03.12.2010, 20:52



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Genau! Ein Elefant reicht in diesem Forum nicht!! Es geht bei Montpelle einfach ums Niveau. Schön, daß sie da unten nicht alleine ist.

von Ortliebu am 03.12.2010, 21:12



Antwort auf Beitrag von Ortliebu

Sicher sind Freunde auch dazu da, einem auch mal unangenehme Wahrheiten zu sagen. Das ist wichtig, aber Freunde können auch einschätzen, wann man dazu bereit ist. Bei Montpelle hat man das Gefühl, dass sie einfach IMMER nur "drauf haut"

von susu75 am 03.12.2010, 21:36



Antwort auf Beitrag von susu75

Es gibt Menschen, die nie bereit sind, die Wahrheit zu hören und gerade dann ist es wichtig, dass jemand da ist, der sie einem sagt.

von montpelle am 04.12.2010, 10:13



Antwort auf Beitrag von Ortliebu

PN zurück. Lieben Gruß, Claudia

von Clavi am 04.12.2010, 14:21



Antwort auf Beitrag von Clavi

WIE können deine kleinen ZU PRÄSENT SEIN? ich bin lieber still, falsches forum um sich aufzuregen... aber der mann hat doch echt ... nen vogel, sorry....

von Teufel89 am 03.12.2010, 21:47



Antwort auf Beitrag von Teufel89

Danke dir. Momentan denke ich auch, dass er eine Meise hat ;-) Oder er hört sich selber gerne reden und konnte nicht zugeben, dass er keine Ahnung hat. LG, Claudia

von Clavi am 04.12.2010, 14:22



Antwort auf Beitrag von Clavi

"Momentan denke ich auch, dass er eine Meise hat ;-) Oder er hört sich selber gerne reden und konnte nicht zugeben, dass er keine Ahnung hat." Du wirfst anderen vor, dass sie respektlos sind und nur "draufhauen". Und was ist das, was du da von dir gibst ? Es ist nicht immer ein Problem des Senders, sondern oft auch des Empfängers.

von montpelle am 04.12.2010, 15:05



Antwort auf Beitrag von montpelle

das hat nichts mit falschem verständnis seitens des empfängers zu tun. Es geht hier nicht um einen Hund sondern um das eigene Fleisch und Blut! Die eigenen Kinder. Jede mama hat hier das recht (und natürlich auch überall sonstwo) ihr leben damit zu verbringen an die kinder zu denken! und wenn sie mit 80 noch traurig ist, dann ist das eben so und das muss man einfach akzeptieren! und grad ein therapeut sollte genau DAS verstehen. es ist beim einen schneller, beim anderen dauert es länger. verarbeiten werden die mamas hier das geschehene niemals und präsent werden die kleinen wesen auf EWIG sein. und das ist auch gut so. warum soll man sein eigenes kind vergessen, nur weil es tot ist? warum darf man nicht traurig sein, drüber sprechen, die kleinen präsent halten? was ist daran bitte falsch?

von Teufel89 am 05.12.2010, 02:39



Antwort auf Beitrag von Teufel89

Na ja, da ist aber einiges durcheinandergebracht - meiner Meinung nach! Natürlich hat jeder das RECHT, solange und soviel zu trauern wie und wielange er/sie will. Man kann auch sein Leben damit verbringen. Aber man muss nicht. Und ein Therapeut ist einerseits selbstverständlich dafür da, Verständnis zu haben. Aber andererseits eben auch, Wege aus der Trauer aufzuzeigen und wieder ins Leben zu finden, was nicht komplett auf die Trauer und die Rückschau ausgerichtet ist. Sofern man das will. Aber es zumindest das Ziel einer Therapie, den Menschen (wieder) wieder ins Leben zu helfen, ohne sich von der Trauer bestimmen zu lassen. Wer das nicht will, OK, das ist die eigene Entscheidung. Aber das Umgehen mit der Trauer, das wieder Kontrolle über die Wahnsinsgefühle zu bekommen, hat GAR NICHTS mit Vergessen zu tun. Sonder mit Integration des Geschehenen als Ereignis, Integratin der toten Kinder in den eigenen Alltag, die eigenen Abläufe. Allerdings geht es bei Clavi ja um jemanden, der offensichtlich nicht an diesem sehr persönlichen Prozess beteiligt ist, und ja, der hat sich gefälligst mit seiner überdreiEckenMeinung zurückzuhalten. Das ist kein Thema, das man über Dritte und Vierte bewertet, betratscht und beurteilt.

von Sternspinne am 05.12.2010, 11:11



Antwort auf Beitrag von Sternspinne

Hallo ihr beiden! Natürlich dürfen Freunde auch Kritik anbringen. Freunde, die alles „abnicken“ kann man nicht gebrauchen. Aber a) kommt es an, wie die Kritik gemacht wird und b) kommt es darauf an, ob der Freund oder die Person nur immer Kritik übt in Bezug auf Thade & Yannick – aber man denselben nicht mit seiner Trauer belasten kann/darf. Eine Freundin, die immer nur Thade & Yannick als meinen „Makel“ betrachtet und wie im genannten Bsp. selber daraus Vorteile zieht, weil sie dann nicht über ihre eigenen Probleme nachdenken muss, so nach dem Motto: „Bei Claudia stimmt ja was nicht, sie verhält sich nicht richtig, weil sie immer noch zu sehr an Thade & Yannick hängt!“ ist für mich keine richtige Freundin, die versucht, sich in mich einzufühlen. Denn dieser Streit hatte nichts mit Thade & Yannick zu tun, es ging um meine Tochter und um ihr Kind und es wäre vermutlich auch zum Streit gekommen, wenn Thade & Yannick leben würden. Zum Familientherapeut: Er hat eine „Ferndiagnose“ aufgestellt und ist völlig über sein Ziel hinausgeschossen. Und ja, er hat keine Ahnung, wie es uns geht, er kennt mich nur vage, meinen Mann und meine Kinder überhaupt nicht. Und für mein Seelenheil und um wieder „Sozialkompetenz“ zu erlangen und wieder im Leben Fuß zu fassen, dazu habe ich meine Psychologin, die mich schon von Anfang an betreut – und ja, sie kann mich sehr wohl wieder auf den richtigen Weg bringen. Ob es richtig ist, nach 2 ½ Jahren immer noch um seine kurz vor, bzw. 17 Stunden nach der Geburt verstorbenen – eigentlich lebensfähigen und gesunden – Kindern zu trauern, überlasse ich lieber ihr zu beurteilen. Aber eigentlich war es nicht mein Anliegen, mich hier zu rechtfertigen, eigentlich wollte ich hier nur etwas Trost bekommen. Denn dies hier ist ja schließlich ein TRAUER-Forum, in dem man bekanntlich schreibt, wenn es einem gerade schlecht geht oder um andere zu trösten. Aber ich habe ja viele liebe und verständnisvolle Antworten bekommen und danke euch dafür. Und ja, Sternspinne, bei dir möchte ich mal voll und ganz unterschreiben. Du hast es treffend formuliert. Liebe Grüße, Claudia

von Clavi am 05.12.2010, 21:09



Antwort auf Beitrag von Clavi

ich hatte nicht vor, dich zu einer rechtfertigung zu zwingen! ich denke da genau wie du.

von Teufel89 am 05.12.2010, 22:22



Antwort auf Beitrag von Teufel89

Das war mir klar. Hast ne PN ;-))

von Clavi am 06.12.2010, 12:26



Antwort auf Beitrag von Clavi

Wenn es aussenstehende menschen sind, dann kann man es besser "verkraften", wenn sie statt aufbauender worte nur noch schale gefühle hervorrufen mit dem, was sie uns sagen. Sobald es sich um nahestehende leute handelt (wie zum beispiel die mutter), dann schmerzt es sehr. Montpelles "freunde-sagen-die-wahrheit"-elefanten-im-porzellan-laden-theorie hat für mich null bewandtnis, weil ich in diesen momenten nicht auf wahrheitsuche bin. Wenn nun irgendein nahestehender mensch nicht spürt, was mir wirklich hilft und stattdessen mit der keule kommt (wie die ausgangsposterin die situation mit ihrer mutter beschreibt), dann hilft nur noch eines - wie von der ausgangsposterin selber erkannt - sich vor augen halten, dass es die andere person gut meint. Es ist wie recht haben und recht bekommen. Gut meinen und gut tun sind zwei verschiedene paar stiefel und untalentierte menschen können ja nichts dafür, dass ihre empathischen fähigkeiten verkümmern durch nichtgebrauch, aber ernst nehmen muss man sie deshalb auch nicht. Und der therapeut? Wir hier wissen eines ganz genau, wer nicht erlebt hat, was einige hier erlebt haben, der kann es nicht nachvollziehen und wird es in 100 ausbildungen nicht lernen. Bestimmt gibt es therapeuten, die trotzdem fähig sind zu helfen. Aber es gibt halt auch solche, die es nicht sind. Ich würde wie folgt vorgehen: das ganze blablabla von allen ignorieren. Sich darüber freuen, wenn wieder ein tag bewältigt ist. Gefühle zulassen, sich an den kindern freuen, traurige momente ebenso zulassen. Dadurch wird kraft gesammelt, die zum bewältigen der zukunft gebraucht wird. alles gute!

von Chatilia am 03.12.2010, 22:23



Antwort auf Beitrag von Chatilia

Leider wird auch immer übersehen, dass Thade & Yannick hier auch sehr viel positives bewirkt haben. Der Blickwinkel in meinem Leben hat sich einfach verändert, Prioritäten werden anders gesetzt. DAS wird aber NIE kommentiert. Es gibt für mich auch Unterschiede zwischen konstruktiver Kritik und solche, die sich einfach nur wie "Draufhauen" anfühlt. Manche Leute nutzen dann den Tod von Thade & Yannick aus. Als Bsp.: hatte ich Probleme mit einer Freundin, weil ihr Kind (beste Freundin von meinem Kind) andauernd Blödsinn bei uns gemacht hat. Undzwar richtig heftigen Blödsinn (Schränke angemalt, einfach abgehauen und zur Oma gegangen, die 100 m von uns entfernt wohnt, unsere ganzen Tomaten abgepflückt, die mein Mann seit Wochen gehegt und gepflegt hat). Unsere Kinder sind 4 1/2 und schon in der Lage zu unterscheiden, was Blödsinn ist und was nicht und können sich dann auch schon an Regeln halten. Meine Freundin meinte dann, ich müsste sie beschäftigen. Ja, auch, mache ich ja - aber ich kann auch schon von 4 1/2 jährigen erwarten, dass sie sich auch mal allein beschäftigen, ohne das solche Dinge passieren. Ging mit anderen Kindern ja auch. Ihr Kind ist auch sehr dominant und gibt richtig Befehle und Neele nunmal sehr zurückhaltend - und da wollte ich auch gerne, dass Neele mehr mit Kindern spielt, die sie eben nicht gleich unterdrücken. Sie meinte dann, dass müssten die Kinder allein ausmachen. Ja, finde ich auch - aber man muss als Erwachsener eben auch eingreifen, wenn es zu heftig wird - z.B. ein Kind beschimpft wird. Und als es eben zur Erziehungsdiskussion kam, wurde mir vorgeworfen, zu vorsichtig und zu nachdenklich zu sein und mir viel zu sehr den Kopf zu zerbrechen und ich eben immer alles richtig machen will - wegen Thade & Yannick halt! Und eben DAS fand ich nicht richtig. Was haben Thade & Yannick damit zu tun? Zumal sie Thade & Yannick sonst nie erwähnt. Nur wenn es Probleme gibt mag es mein Umfeld gern, mir Schwäche wegen Thade & Yannick vorzuwerfen. Und das ist für mich destruktive Kritik. Genau: Gut meinen und Gut tun ist ein himmelweiter Unterschied. Die meisten meinen es gut und es tut ihnen selber gut - sie ziehen ihren Nutzen daraus, mich wegen Thade & Yannick schwach einzustufen, damit sie keine eigenen Fehler eingestehen müssen - z.B. das ihr eigenes Kind auch verhaltensauffällig ist, da es durch ständige Quatschmacherei nach Aufmerksamkeit schreit. Ich glaube, Chatilia, ich werde deine Beiträge ausdrucken und mir an den Schlafzimmerschrank heften und sie jeden Abend als gute Vorsätze vorm zu Bett gehen durchlesen. Danke dir.

von Clavi am 04.12.2010, 14:41



Antwort auf Beitrag von Clavi

genau aus diesem grund schreibe ich hier nie. ich hab von nix ne ahnung, ich bin zwar sehr einfühlig, aber ich hab grundsätzlich angst, jemandem was falsches zu sagen. deswegen sag ich mir immer selbst, wenn man keine ahnung hat (den rest denkt sich jetzt mal jeder) Ich Denke übrigens nicht - liebe clavi - das du wegen thade und yannick "vorsichtig" bist, das was du tust (so sehe ich aus dem oben genannten beispiel) ist eine logische erzieherische maßnahme, die ich ebenso ergreifen würde. mach dir um solche menschen keinen kopf, und lasse diese *sry* dämlichen kommentare einfach hinter dir. ich weiss, es ist sehr viel leichter gesagt, als getan, aber es wird immer solche menschen geben... alles gute.

von Teufel89 am 05.12.2010, 02:48