Kleine Engel

Forum Kleine Engel

brauche Rat: Kind einer Freundin hat wohl nicht mehr lange zu leben, wie helfen?

Thema: brauche Rat: Kind einer Freundin hat wohl nicht mehr lange zu leben, wie helfen?

Hallo zusammen, ich hoffe es ist ok wenn ich mir hier Rat suche. Wenn nicht, dann bitte einfach drüber weg lesen oder mich darauf aufmerksam machen. Ich möchte hier nicht stören, aber ich brauche einen Rat. Das Kind meiner Freundin ist sehr krank. Es hat vermutlich einen Gendefekt, ist schwerstbehindert und man sagte den Eltern nun, dass die Lebenserwartung des Kindes wohl nicht all zu hoch ist und das ihnen vermutlich nicht mehr sehr viel Zeit bleibt. Ich möchte auch gar nicht so weit ins Detail gehen. Ich würde sie in dieser schweren Zeit einfach gerne unterstützen und ich weiß nicht genau wie. Vielleicht war jemand von euch in einer ähnlichen Situation. Was hätte euch gut getan oder geholfen? Ich fühle mich so machtlos. Ein weiteres Problem ist, dass unsere Kinder im gleichen Alter sind. Wie gehe ich damit um? Ich kann mein Kind ja nicht wegschliessen, aber ich weiß auch nicht ob es ihr weh tut, wenn sie ihr krankes Kind und dann mein Kind sieht was genauso alt und kerngesund ist. Vielleicht hat jemand ein paar Tips für mich oder ein gutes Buch was ich ihr schenken könnte. Ich weiß, dass ich ihr den Schmerz nicht nehmen kann, aber ich will zumindest ansatzweise versuchen Hilfe zu leisten. Traurige Grüße wunschkindmami

von wunschkindmami am 21.03.2013, 00:00



Antwort auf Beitrag von wunschkindmami

Ich habe mal ein interessantes Buch zu diesem Thema gelesen: es hiess: Kinder und Tod von Elisabeth Kübler-Ross (ich hoffe ich hab es jetzt aus der Erinnerung richtig geschrieben) Ich fand das Buch sehr schön, weil es zeigt, wie selbstverständlich Kinder eigentlich mit Leben, Sterben und Tod umgehen. Wir sind es, die ein Problem damit haben. (Natürlich, uns fehlt dann das Wichtigste, was ein Mensch haben kann). Aber es ist für Eltern, glaube ich, tröstlich zu wissen, dass es für das Kind selbst OK ist. Dass sie keine Angst haben. Zumindest wurde das in diesem Buch so beschrieben. Wirklich helfen kann man da wohl nicht. Vielleicht einfach DA SEIN - auf Abruf, ohne sich aufzudrängen. Ich wollte am Anfang nach meiner Fehlgeburt einfach NIEMANDEN ausser meiner engen Familie sehen oder hören. Viel Kraft um Deine Freundin zu stützen wünsche ich Dir .

Mitglied inaktiv - 21.03.2013, 07:22



Antwort auf diesen Beitrag

"Deine Schritte im Sand" - ein sehr anrührendes aber nicht kitschiges Buch, geschrieben von einer betroffenen Mutter, sie schildert sehr gut, was ihnen geholfen hat. Lg Fredda

Mitglied inaktiv - 21.03.2013, 08:18



Antwort auf diesen Beitrag

Das Buch sollst DU lesen, nicht ihr schenken!!!

Mitglied inaktiv - 21.03.2013, 08:19



Antwort auf diesen Beitrag

Ich muss sagen, ich habe alle abgelehnt und wollte niemanden außer meinen Mann sehen, war jedoch froh, wenn jemand doch ab und an da war und mit mir geweint hat. Männer können so schlecht weinen und irgendwann mal wird es auch ihnen zu viel, wenn wir ständig am heulen sind. Verlang von ihr nicht, ihren Schmerz zu verdrängen und höre einfach zu. Sag nichts, mach ihr vielleicht was zum essen, oder einen Tee(man vergisst in solchen Momenten an eigenen Körper zu denken) und höre einfach zu. Sag nichts, wein mit ihr und zeig ihr, dass du auch traurig bist. Wegen Deinem Kind, frag sie einfach direkt, ob du es daheim lassen sollst, und sag ihr, dass es dir nichts ausmacht, auch wenn es nicht der Wahrheit entspricht! Dann kannst du halt seltener kommen, aber nur dann ist sie auch ehrlich. wünsch dir viel Kraft, denn es ist kein Kinderspiel eine trauernde Mutter zu begleiten... lg c.c.

von claire am 21.03.2013, 09:21



Antwort auf Beitrag von claire

Und ich halte es für ganz wichtig, es auch bis zum Tod als lebend zu sehen und zu behandeln, also die Mutter noch nicht als Trauernde zu betrachten.

Mitglied inaktiv - 21.03.2013, 11:11



Antwort auf diesen Beitrag

ich würde mich darüber freuen, wenn meine Freundin sich mit mir zusammen über jeden Tag freut, wo ich mein Kind noch bei mir haben darf - wenn sie mir helfen würde, die schönsten Tage ganz tief zu geniessen.... - macht fotos von den beiden - geh mit ihnen auf einen schönen frühlingsspaziergang - hilfe ihr, einen weiten raum von tiefer liebe zu erfahren während das kindchen noch da ist und lebt, lacht und einen warmen körper hat... und manchmal wenn da trauer ist, wein mit ihr die bücher von stephen levine zb. "wege durch den tod" enthalten viele wunderbare gedanken und ideen, wie man durch achtsamkeit tief ins jetzt kommt - so dass die liebe fliesst und der schmerz, die trauer auch platz hat. er hat einen buddistischen ansatz, den ich als extrem tiefgehend erlebe / auch in aktuellen situationen wo ich dem tod gegenüberstand hilfreich ... Elisabeth Kübler Ross hat verschiedene Bücher geschrieben, die sehr hiflfreich sein könnten... "es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ Cicely Saunders (Gründerin der Hospiz-Bewegung) Loean

von Loean am 22.03.2013, 07:26



Antwort auf Beitrag von wunschkindmami

Freu dich mit ihr an dem Kind.

von Pamo am 22.03.2013, 09:58



Antwort auf Beitrag von Pamo

Hallo, esrtmal vielen Dank an euch alle für die vielen Antworten, Ratschläge und Tips. Das war sehr hilfreich für mich, auch um die ganze Situation vielleicht auch etwas klarer zu sehen. Natürlich, das Kind lebt noch und bisher sind wir alle völlig normal mit ihr umgegangen (soweit ihre körperlichen Einschränkungen dies natürlich zuliessen). Die Kinder haben sowieso völlig unbefangen zusammen gespielt und auch wir Erwachsenen haben sie im Rahmen dessen was möglich war gleich behandelt. Das ein behindertes Kind oft eine geringere Lebenserwartung hat als ein nicht behindertes Kind war uns ja auch klar, aber es war einfach ein totaler Schock, dass wir vielleicht schon so bald Abschied nehmen müssen. Ich denke ich muss erst einmal versuchen das für mich zu realisieren und dann versuchen diese Hemmschwelle, die jetzt einfach da ist zu überwinden und wirklich das Kind nicht nur als sterbend anzusehen, denn eigentlich hat sich in letzter Zeit an ihrem Zustand nicht so viel verändert. Sie ist immer noch die gleiche kleine Maus wie vorher. Aber seit ich weiß wie es um sie steht muß ich mir das erst einmal wieder deutlich vor Augen führen. Es hat gut getan das von euch auch noch einmal zu hören. Das mit den Bildern machen hatte ich mir auch schon gedacht. Wir haben eh eine ganze Menge Fotos von unseren beiden. Ich hatte mir auch schon überlegt jetzt möglichst viele Erinnerungen in Bildern festzuhalten und vielleicht ein Fotoalbum für meine Freundin zu machen. Ob ich ihr das allerdings jetzt geben würde weiß ich nicht. Vielleicht auch erst später...viel viel später. Ich weiß es noch nicht. Vom Bauchgefühl her fände ich es jetzt zu diesem Zeitpunkt ehrlich gesagt eher unpassend. Aber Bilder machen auf jeden Fall. So viele wie möglich. Diese Erinnerungen kann uns niemand mehr nehmen. Danke auch für eure Buchtips. Ich werde mich da mal umschauen, welches da vielleicht für mich, oder auch für sie hilfreich wäre. Das ich für sie da bin weiß sie und sie nimmt meine Hilfe auch an, worüber ich sehr froh bin. Aber ich fühle mich einfach so machtlos, denn ich kann einfach nicht mehr tun als zuhören und auf Abruf bereit stehen wenn was ist. Es ist einfach so unfair. Vielen Dank an alle, die mir hier geantwortet haben. Ich wünsche euch allen viel Kraft und liebe Menschen an eurer Seite die euch beistehen und euch auffangen. wunschkindmami mit einem Mäuschen an der Hand und einem Mini Sternchen im Herzen

von wunschkindmami am 22.03.2013, 13:18



Antwort auf Beitrag von wunschkindmami

Denke auch an dein Kind, je nach Alter. Wenn es jetzt mit dem anderen Kind gut befreundet ist, wird es auch trauern und wird deine Hilfe benötigen.

von Jule9B am 23.03.2013, 10:58