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Geschrieben von Slavonka86 am 20.04.2011, 20:32 Uhr

Bei wem hat sich die trauer verändert???

Hallo erst Mal,

Ich selber habe 2 gesunde Kinder im Alter von 15 Monaten und 4 Monaten...Habe aber auch ein kleines Sternchen, das ich im November 2006 gehen lassen musste :-( Ich war gerade erst 20...
es musste weggemacht werden, da ich eine schwere Entzündung hatte und man mich damals vor die Wahlgestellt hatte, wenn ich keinen Abbruch vornehmen lassen würde, würden vermutlich weder ich noch das kleine den 6.Monat der schwangerschaft erleben, und wenn ich die ss abbreche, könnten sie wenigstens mein Leben noch retten :-(
Das war die schwerste Entscheidung meines Lebens.
Anfangs wollte ich das nicht wahrheben, aber als es mir in den kommenden 2 Wochen immer schlechter ging, entschied ich mich doch für den Abbruch...!!!
Ich habe kurz vor der Narkose noch voll geweint, und mein Krümelchen darum gebeten mir das bitte zu Verzeihen, dass ich mich so entschieden habe.
Ich war damals in der 9./10. ssw...!!!
Am Tag vor dem Abbruch fragte mich der FA noch beim Ultraschall, ob ich das Herzchen schlagen sehen möchte...aber das wollte ich nicht, denn sonst hätte ich diesen Schritt vermutlich nie gemacht.
Danach ging es mir richtig dreckig, ich habe beinahe jeden Abend geweint, dauernd Gedichte für mein Krümelchen geschrieben, in denen ich es um Verzeihung gebeten habe.
Jetzt, 4 1/2 Jahre nach diesem Eingriff, denke ich immer noch daran, aber die Trauerhat sich verändert.
Es wäre blöd zu sagen, dass ich weniger trauern tu, aber es ist ganz anders....wenn ich heute daran denke, muss ich nicht mehr weinen...ich schreibe auch keine Gedichte mehr,,,
Ist das jetzt schlimm?? Heißt das ich liebe meinen Krümel nicht mehr so und vermisse es nicht mehr??? Eigentlich ist das nicht so, aber es trifft mich irgendwie nicht mehr so sehr, wenn ich daran denke.
Kann das daran liegen, dass ich nun 2 gesunde Kinder habe??
Ich denke auch nicht mehr so oft daran, aber es kommt schon mal vor, und dann denk ich mir immer wieder, "jetzt wäre es fast 4 Jahre alt" und "wäre es wohhl ein Mädchen oder ein Junge gewesen?" und "wie würde es aussehen?"
Kennt das jemand von euch??

Liebe Grüße

 
6 Antworten:

Re: Bei wem hat sich die trauer verändert???

Antwort von Leo engel am 20.04.2011, 21:41 Uhr

Bei mir hat es sich auch verändert.

Ich hatte nach meiner einer Tochter eine FG. Hab nur einmal das Herzchen schlagen sehen und beim nächsten Termin stand es still.
Am Anfang waren viele Tränen, soviel Trauer aber es hat sich verändert. Ich habe 2 1/2 Jahre später meinen Sohn bekommen, da war noch mal mehr Trauer, aber dann war es anders. Ich weine nicht mehr, ich habe es seit langem akzeptiert. Es ist passiert und mein Sternchen bleibt in meinem Herzen für immer, aber es ist keine tiefe Trauer mehr.

Ich glaube, wenn ich mein Sternchen später verloren hätte, wäre es sicher ganz anders.

Lg

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Re: Bei wem hat sich die trauer verändert???

Antwort von Slavonka86 am 20.04.2011, 23:02 Uhr

Ja ich glaube bei mir wäre das auch so gewesen vermutlich.
Es hört sich jetzt vielleicht blöd an und ich entschuldige mich jetzt schon im VOrraus, falls jemand das falsch auffasst, oder ich mich falsch ausdrücke, aber ich bin froh, dass es so früh passiert ist und nicht erst später.
Wobei man das nicht wirklich als "froh" bezeichnen kann, denn es ist ja nix schönes, egal zu welchem Zeitpunkt es passiert, aber ich denke einfach, wenn das Kind schon größer gewesen wäre, wäre es mir sicherlich viel schwerer gefallen.
Auch ich habe gelernt damit umzugehen und es zu akzeptieren, denn was anderes bleibt mir ja leider nicht übrig...auch die Frage nach dem WARUM stelle ich mir nicht mehr, wie ich es am Anfang oft getan habe, denn ich denke, es hätte einfach so sein sollen...alles hat wohl seine Gründe, auch wenn wir diese oft nicht verstehen können und wollen.

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Re: Bei wem hat sich die trauer verändert???

Antwort von toertel0 am 21.04.2011, 7:22 Uhr

Hi,
natürlich ändert sich die Trauer, es ist völlig normal, dass man nach 5 Jahren gelernt hat mit einem Verlust zu laben.
Weg wird die Trauer niemals sein, aber sie wird anders am Anfang verändert sie sich von Tag zu Tag nach einem Jahr kennt man den Ablauf (wie fühlen sich Feiertage, Jahrestage etc. an), so ist es ganz normal, dass man weiss wie sich die Trauer meldet und bereits ein Rezept hat, wie man ihr begegnet, wenn sie anklopft und sich bemerkbar macht.
Das ist wirklich normal.
LG
Heike
mit 3 Sternchen (1986/1988/2007) und einem Engel (40. SSW) ganz tief im Herzen und 2 Kindern (2002/2008) ganz fest an der Hand

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Re: Bei wem hat sich die trauer verändert???

Antwort von Danie1710 am 21.04.2011, 13:41 Uhr

Ich hatte meine FG mit AS im Oktober 2002 Ende der 11. SSW, wo ich eigentlich gedacht habe, ich hätte die kritische Zeit überstanden.
Leider hat dann das Herzchen nicht mehr geschlagen.
Ich habe damals sehr gelitten, es war kurz nach meinem Geburtstag und ich denke, ich habe es lediglich so gut verkraftet, weil ich gleich im Anschluß mit meiner Tochter wieder schwanger war - die erste Zeit jedoch war sehr schrecklich und ein Tal voller Tränen.
Die Daten 21.05. (sollte der ET von meinem Sternchen sein) und der Tag der AS (23.10.) sind immer noch sehr schmerzlich.


LG
Danie mit 1 Sternchen (23.10.2002) tief im Herzen und 2 Folgekindern 13.07.2003 und 11.04.2009 fest an der Hand

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Re: Bei wem hat sich die trauer verändert???

Antwort von PhiSa am 23.04.2011, 20:16 Uhr

hallo,

natürlich verändert sich die trauer. der spruch "die zeit heilt alle wunden" stimmt hier zwar nicht. aber dennoch lernt man mit jedem Tag besser mit seinem Verlust umzugehen.

das geht mal tage und wochen und sogar ein ganze zeit richtig gut und dann gibt es wieder tage, wochen... wo einen alles wieder einholt.

von einem völligen schockmoment mit lähmenden ohnmachtsgefühl bishin zu einem wieder soweit möglich fröhlichen leben ist es ein schwerer weg.

der eine braucht sehr sehr lange. der andere weniger lange.

lg manja
mit wuschelköpfchen phillip (18.10.-24.10.08) im himmel und dem weiberhaufen sarah (11/06) und laura (12/09)

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Re: Bei wem hat sich die trauer verändert???

Antwort von Maliki am 25.04.2011, 10:41 Uhr

Je schöner und voller die Erinnerung,
desto schwerer ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung
in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne
nicht wie einen Stachel,
sondern wie ein kostbares Geschenk
in sich.

Dietrich Bonhoeffer

So geht es mir immer mal wieder. Unser Kind hat uns in der 9. SSW verlassen. Am Anfang war es ähnlich wie bei dir mit Gedichten usw. Jetzt denk ich eigentlich oft so, dass ich mich freue, dieses Kind gehabt zu haben, es in meinem Herzen tragen zu dürfen, und mich darauf zu freuen, es irgendwann im Himmel kennenlernen zu dürfen.
Klar, immer wieder kommt auch die Trauer und manchmal auch das "was wäre wenn".
Ich denke, das ist eine ganz normale Trauerentwicklung.

LG, Maliki

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