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Abwarten oder doch Ausschabung?

Thema: Abwarten oder doch Ausschabung?

Hallo. Hatte den letzten Ultraschall bei 9+2 letzten Donnerstag. Gemessen wurde 9+0 aber leider kein Herzschlag mehr. 2 Wochen vorher war noch alles gut inklusive sichtbarem Herzschlag. Meine Ärztin gab mir gleich die Überweisung zur Ausschabung. Mein Mann und ich sind beide Mitte 40 und möchten den Eingriff gerne wegen der Risiken vermeiden wenn möglich. Wir möchten es eigentlich lieber alles auf natürlichem Weg abgehen lassen. Ich habe 2 Myome in der hinteren Gebärmutterwand und bereits eine frühere Fehlgeburt in der 7.ssw vor 2 Jahren. Damals ging alles von alleine weg ohne Komplikationen. Nun liest und hört man überall sehr widersprüchliches dazu und wir sind sehr verunsichert. Was sind aus eurer Sicht die jeweiligen Vor - und Nachteile der verschieden Optionen? ...wir wollen es gerne auch nochmal versuchen.

von Lailalaila am 26.11.2018, 11:33



Antwort auf Beitrag von Lailalaila

Das musst du wissen. Ich wurde nach meiner Diagnose damals mit einer Überweisung ans Krankenhaus zwecks Ausschabung heimgeschickt. Ich habe zwei Wochen gewartet, ob das Ganze von selbst los geht. Danach war ich psychisch so daneben... Und noch keine Anzeichen einer natürlichen Reaktion. Dann nochmal Ultraschall bei der FA, Embryo war schon absorbiert, ab ins Krankenhaus. Dort haben sie mir die Ausschabung angeboten, aber weil ich dagegen war, haben sie mir wehenauslösende Mittel gegeben und siehe da, ein paar Stunden später ging es los. Es hat zwei Wochen Überwachung gebraucht, alle 3 Tage ins KH und Blut abnehmen, Ultraschall, aber es war sehr befreiend, das Ganze ohne OP hinter mich zu bringen. Ich war für die Zeit krankgeschrieben, d.h. ich hatte auch einfach Zeit um zu verarbeiten und habe ja tatsächlich körperliche Anzeichen für den Verlust gesehen. Das hat mir sehr geholfen. Ich musste noch fast 1,5 Monate alle paar Wochen zur HCG-Kontrolle bis der Wert tief genug war. Fazit: Der natürliche Prozess kann lange dauern und eventuell sagen sie dir danach, dass noch was zurückgeblieben ist. Dann müssen sie dich sowieso ausschaben. Ich würde den natürlichen Prozess mit oder ohne Hilfe nur denen empfehlen, die stark genug sind, damit wochenlang rumzumachen. Ich fand es so besser, aber jetzt im Nachhinein weiß ich nicht, ob eine Ausschabung meine Psyche nicht vielleicht doch ein wenig mehr geschont hätte. Ich kann dir nichts raten. Du musst für dich wissen, ob du kurz und bündig eine OP willst oder eventuell längerfristige natürliche Prozesse. Was auch immer du entscheidest, nimm dir Zeit. Nimm dir so viel Zeit wie du brauchst, lass dich krankschreiben, mach eventuell eine Wiedereingliederung in deinen Beruf, was du eben brauchst. Du kennst dich am Besten. Und wenn du denkst, du kannst es so schaffen und merkst, dass du doch noch mehr Zeit brauchst, obwohl du schon wieder im Beruf warst, dann nimm sie dir. Es hilft weder dir noch deinem Arbeitgeber, wenn du dich selbst zerstörst. Du hast einen großen Verlust erlitten und das muss respektiert werden. Ich hoffe, dass es dir bzw. euch gut ergehen wird :) Kleiner Nachtrag: Trotz oder wegen der langfristigen Variante, man wird es nie wissen... Ich bin momentan in der 22. SSW. Es hat meine reproduktiven Fertigkeiten nicht beeinträchtigt. Kann auch anders laufen, ob nun mit OP oder ohne. Aber bei mir ging es gut.

von zitronenmama am 27.11.2018, 14:25



Antwort auf Beitrag von Lailalaila

Wie meine Vorrednerin schon sagt, es muss dein Gefühl entscheiden. Ich habe mich damals für eine AS noch am selben Tag entschieden. Mein Mann fand es war sehr sehr schnell passiert, aber für mich war es das beste, da wir sowieso schon zwei Wochen am Bangen wegen Blutungen waren. Über die Risiken hab ich mir erst danach Gedanken gemacht, aber für mich entschieden, dass diese sehr selten eintreten und bei einem natürlichen Abgang ist man vor einer AS auch nicht gesichert. Denke körper ist der natürliche Abgang vielleicht das beste, aber Psychisch halte ichh es für wirklich zermürbend. Egal wie du dich entscheiden wirst, es muss DIR git tun. Viel Kraft auf dem weiteren weg.

von Dutschess am 28.11.2018, 16:10



Antwort auf Beitrag von Lailalaila

Hallo, ich habe beides erlebt. Beim ersten Mal wurde ausgeschabt, das zweite Mal ging es von allein. Es ist beides auf seine Weise eine psychische Belastung. Bei mir ist allerdings so viel ausgeschabt worden, dass meine Gebärmutter total verwachsen ist und deswegen die zweite Schwangerschaft nicht halten konnte. Das wurde dann danach durch eine Gebärmutterspiegelung herausgefunden. Ich musste mich operieren lassen. Danach hatte ich endlich eine intakte Schwangerschaft und meine Tochter wurde geboren. Ich möchte damit deine Entscheidung in keiner Weise beeinflussen, das sind die Erfahrungen, die wir gemacht haben. Alles Gute!

von Maiwo am 18.12.2018, 11:03