Zwei Spätaborte (20. SSW, 18. SSW bei unauffälligen Kindern)

Dr. med. Christoph Grewe Frage an Dr. med. Christoph Grewe Frauenarzt

Frage: Zwei Spätaborte (20. SSW, 18. SSW bei unauffälligen Kindern)

Lieber Dr. med. Grewe, ich hoffe, dass Sie mir weiterhelfen können, zumindest mit einigen Hinweisen: Ich bin 41, bald 42 Jahre alt und bin innerhalb von 12 Monaten 3x spontan schwanger geworden, zwischen dem ersten und dritten Mal gab es eine sehr kurze biochemische Schwangeschaft: Meinen Sohn verlor ich letztes Jahr in der 20. SSW bei vollkommen unauffälligen Werten im Erstrimester-Screening in der 16. SSW und bis dahin einem überdurchschnittlich gutem Wachstum (Entbindungstermin wurde 5 Tage zurückgerechnet). Zu einer weiteren Untersuchung kam es dann nicht mehr, ich konnte ihn mit dem Fetaldoppler nicht finden und bin sofort zum Gyn und er konnte keine Herztöne finden. Es folgte eine stille Geburt und Kürretage. Zwischendrin hatte ich eine biochemische Schwangerschaft im Juli 2019, die eigentlich nur bemerkt wurde, weil ich schon so früh getestet habe, ich habe ganz normale meine Periode bekommen und HCG war gleich nach 2-3 Tagen nicht mehr sichtbar. Meine Tochter zeugten wir Anfang Oktober 2020 (Eisprung), positiv getestet haben wir zwei Wochen später, auch hier war die Entwicklung bis zum Ersttrimester-Screeining überdurchschnittlich gut (Entbindungstermin 6 Tage zurückgesetzt), wir haben den sehr ausgiebigen NIPT-Test gemacht (gleich wie Harmony-Test), um alles mögliche ausschließen zu können. Es war alles super. Sie verlor ich jedoch am 13.1. still zur Welt, nachdem ich am 10.1. ihre Herztöne mit dem Fetaldoppler nicht finden konnte. Beim 1. Mal habe ich noch gedacht, okay, sicherlich stimmte etwas mit meinem Sohn nicht, so etwas „passiert“ in der Natur nun einmal. Die biochemische SS zähle ich persönlich nicht mit, denn so etwas passiert häufig, da war die Eizelle von Anfang an nicht wirklich lebensfähig, passiert auch jüngeren Frauen. Aber jetzt beim zweiten Spätabort bei völlig unauffälligem Kind, sowohl morphologisch als auch genetisch, denke ich mir, dass es ein plazentares Problem sein muss. Nachdem der erste Spätabort geschah, habe ich mich umfassend abchecken lassen, vor allem auch die Blutgerinnung. Ich habe nichts „Genetisches“, aber wir haben 2 Thrombosefälle in der Familie (bei Frauen) ab 35 Jahren. Ich war 2 Mal beim Experten. Einmal nach dem 1. Spätabort, einmal in der 8. SSW meiner zurückliegenden Schwangerschaft. Er meinte, ist nichts klinisch Relevantes auffindbar, ich brauche nicht mehr vorbeizukommen. Fakt ist jedoch, dass ich eine etwas erhöhte Thrombozytenzahl habe und dazu auch immer geneigt habe. „Leichte Thrombozytose“ stand auch im Befund. Meine persönliche Vermutung ist, dass sich mit meinem Blut im 2. Trimester erst etwas signifikant verändert. Bis dahin läuft alles unauffällig und dann tut sich etwas. Ich vermute, dass es hormonbedingt ist, wenn die Öströgene z.B. steigen (nur eine Laeienmeinung). Dass dies zu einer vielleicht gestörten Blutgerinnung führt, die Plazenta nicht ausreichend durchblutet wird und meine Kinder deshalb „hungern“. :( Haben Sie jemals den Fall erlebt, dass die Werte vor einer SS oder im 1. Trimester normal sind, aber sich im weiteren Verlauf dennoch so etwas entwickelt? Würden Sie in so einem Fall direkt in der nächsten Schwangerschaft zur Sicherheit Heparin/ASS verschreiben? Danke für Ihre Hilfe und Meinung. Ich werde in 3 Wochen in der Uniklinik vorstellig, ich werde um eine erneute ausgiebige Diagnostik bitten. Trotzdem hätte ich vorab gerne ein paar Hinweise durch Sie z.B. Ich mache mich verrückt, meine Schuldgefühle belasten mich unheimlich. Ich habe 2 gesunde Kinder verloren. Meine Gynäkologin beschwerte sich auch ein wenig über den Kollegen, der Spezialist für die Blutgerinnung war, er würde sich zu streng an die Leitlinien halten und bei der Vorgeschichte, hätte man mir einfach Heperin geben können. Danke nochmal! Sakura79

von sakura79 am 03.02.2021, 11:24



Antwort auf: Zwei Spätaborte (20. SSW, 18. SSW bei unauffälligen Kindern)

Hallo, ich kann gut verstehen, dass Sie grübeln und die Antwort des Gerinnungsspezialisten unbefriedigend ist. Ich persönlich würde mit Ihnen wahrscheinlich zumindest die Gabe von ASS ab pos. SS-Test besprechen. Auch wenn es keinen sicheren Beweis für die Wirksamkeit gibt, halte ich die Risiken persönlich für überschaubar. Was mich auch interessieren würde: Ist ein oraler Glukose-Toleranztest erfolgt? Inkl. der Bestimmung des Insulins? Hier würde ich sonst auch noch einmal genauer hinsehen und ggf. Metformin erwägen. Ernähren Sie sich normal? Spezielle Diäten? Viele Grüße Christoph Grewe

von Dr. Christoph Grewe am 04.02.2021



Antwort auf: Zwei Spätaborte (20. SSW, 18. SSW bei unauffälligen Kindern)

* Zusatz: Meinen Sohn verlor ich in der 20. SSW, meine Tochter jetzt im Januar verlor ich in der 18. SSW (ebenfalls: Stille Geburt mit Kürretage).

von sakura79 am 03.02.2021, 13:15



Antwort auf: Zwei Spätaborte (20. SSW, 18. SSW bei unauffälligen Kindern)

Lieber Dr. Grewe, danke für Ihre Antwort. Ich hatte vor 2 Jahren eine sehr leichte Insulinresistenz (BMI 35), für den Kinderwunsch habe ich dann Metformin bekommen. Aber das musste ich ja immer absetzen, sobald ich schwanger wurde. Während der Schwangerschaft ist meine Ernährung bis dato immer moderater gewesen, auch wenn ich nie Übelkeit hatte. Eher immer ein leichtes Kaloriendefizit von 400 Kalorien. Soweit, dass ich den großen Zuckertest mache, bin ich in meinern Schwangerschaften nie gekommen. Denken Sie, dass das eine Rolle spielen könnte? Was kann denn eine z.B. leichte Insulinresistenz bei sonst Nüchternblutzucker von 80 und einer sehr positiven Entwicklung des Embrioys in den ersten 12-13 SSW in den ersten Wochen bewirken? Dann würde ich nämlich genau hier wieder draufschauen lassen. Danke für Ihre Hilfe. :-(

von sakura79 am 05.02.2021, 09:50



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Ich habe einmal meine Werte herausgekramt, ich tippe sie eben ab: Glucose nüchtern: 82 Glucose n. 60 min 168 Glucose n. 90 min. 164 Glucose n. 120 min. 142 (also hier minimal erhöht, Norm bei < 149) Insulin basal: 13.5 Insulin nach 90 min. 126 Insulin nach 120 min. 179 HOMA-Index: 2.4 (entsprich: Insulinresistenz möglich) *** * Wäre hierbei schon eine Metformintherapie während der SS indiziert oder Insulingabe? * Kann ein solcher Wert schon zu zwei Spätaborten führen? * Können sich vorher unauffällige (dennoch: leichte Thrombozytose) Blutgerinnungswerte sich im 2. Trimester durch Öströgen/Progesteronlevel signifikant verschlechtern? Mir ist nämlich aufgefallen, dass ich auch im normalen Zyklus zu Kopfschmerzen neige bei hormonellen Schwankungen. Bei beiden Spätaborten war es so, dass ich eine Woche vorher verstärkt Kopfweh hatte. Danke vorab, Dr. Grewe. Es tut mir leid, dass hier wieder so viel Text entstanden ist. Allerdings sind Sie auf dem Gebiet der Hochrisikoschwangerschaften bewandert und ich würde so gerne einmal eine externe Meinung hören. Ich habe ständig das Gefühl, man muss selbst sehr stark hinterher sein, damit Ärzte da genauer hinschauen. Ich bin nahezu dazu gewillt, alles mögliche präventiv einzunehmen, damit das nie wieder passiert. Meine sonstigen Werte wegen Kinderwunsch waren wohl für mein Alter und BMI sehr gut, ich bin trotz "katastrophalem Spermiogramm" meines Mannes drei Mal spontan schwanger geworden: Werte vom September 2020 vor der Schwangerschaft: - FSH basal: 5,0 - LH, basal: 8,0 - Testosteron gesamt: 0,33 - AMH: 1,5 (Mein AMH-Wert ist nun sicherlich durch die Schwangerschaft aktuell reduziert, aber sicherlich gibt sich das wieder) Lieben Gruß und danke!

von sakura79 am 05.02.2021, 16:58



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Hallo, die Hormonwerte halte ich für unauffällig, die Gerinnungswerte können sich in der Frühschwangerschaft verändern und eine Vorstellung bei einem Gerinnungsspezialisten ca. in der 8-12. SSW halte ich für sinnvoll. Insulin basal: 13.5 Insulin nach 90 min. 126 Insulin nach 120 min. 179 Diese Insulinspiegel sprechen nicht für eine "leichte Insulinresistenz", sondern für eine ausgeprägte Insulinresistenz! Der Nüchtern-Wert ist nur leicht erhöht, was den grenzwertigen HOMA-Index erklärt. Aber nach 60 Minuten sollte der Insulinspiegel bis maximal 60 steigen und im Anschluss wieder abfallen. Bei Ihnen steigen die Werte aber ja sogar nach 1,5 Stunden noch an. Meinen Patientinnen empfehle ich in dieser Situation neben einer dringenden Gewichtsreduktion die Gabe von Metformin vor Beginn der Schwangerschaft und dann bei positivem Test weiter bis mindestens zur 14. SSW. Auch kann über eine verlängerte Gabe bis zur 30. SSW diskutiert werden. Ein oraler Glukosetoleranztest sollte schon in der ca. 14. SSW durchgeführt werden. Viele Grüße Christoph Grewe

von Dr. Christoph Grewe am 05.02.2021



Antwort auf: Zwei Spätaborte (20. SSW, 18. SSW bei unauffälligen Kindern)

Lieber Dr. Grewe, vielen lieben Dank für Ihre Ausführungen! Sie haben mir sehr weitergeholfen! Das ist ja unglaublich, vermutlich wurde hier in der letzten Kinderwunschklinik nur auf den HOMA-Index geachtet, nicht auf die viel zu hohen Insulinwerte! Dennoch wurde mir Metformin zur Verbesserung der Eizellqualität verschrieben, 2x 850 mg täglich (ich vertrage das sehr gut). Ich habe nach dem Verlust meines zweiten Kindes jetzt einfach wieder damit angefangen, werde bald in einer Uniklinik zur weitergehenden Diagnostik vorstellig. Dennoch würde ich gerne drei Dinge erwähnen: a) In meiner ersten SSW habe ich Metformin bis zur 14. SSW weitergenommen, meinen Sohn verlor ich dennoch in der 20. SSW b) Zudem: Meine Babys zeigten keine typischen Hinweise auf Auswirkungen einer Insulinresistenz oder Diabetes auf ihre Entwicklung: Sie waren ja vielmehr zum Ende hin zwar groß genug, aber zu leicht (ca. 50-60 Gramm). Spricht das nicht eher für ein plazentares Versorgungsproblem? c) Ich war bei meiner letzten SS in der 8. Woche beim Blutgerinnungsdiagnostiker vorstellig, die Werte waren „unauffällig“ bzw. „klinisch nicht relevant“, er sagte, ich müsse nicht mehr vorstellig werden. Die Veränderung meiner Blutgerinnung scheint erst später zu geschehen, möglicherweise in Korrelation steigender Hormonwerte (die ich spüre, durch Kopfschmerzen z.B.). Ist das denkbar? *** Nichtsdestotrotz werde ich auch das mit der Insulinresistenz abklären müssen und noch einmal betonend darauf hinweisen! Danke nochmal! Ich habe in den letzten 4 Jahren insgesamt 38kg abgenommen, trotzdem müssten noch ungefähr 35kg runter bis zu meinem Normalgewicht. Gibt es einen BMI Wert bei dem Sie sagen würden, der ist „tolerabel“? Ich kann, wenn ich muss, relativ gut und schnell abnehmen. Lieben Gruß

von sakura79 am 05.02.2021, 23:48



Antwort auf: Zwei Spätaborte (20. SSW, 18. SSW bei unauffälligen Kindern)

Hallo, ich würde Ihnen das Metformin eher großzügig weitergeben, die Dosierung ist gut so. Für essentiell würde ich einen frühen OGTT ca. in der 14. SSW halten. Hinweise auf ein plazentares Versorgungsproblem lassen sich in der Regel nur im Pathologie-Befund finden. Aufgrund Ihrer Vorgeschichte und trotz der unauffälligen Gerinnung in der 8. SSW würde ich sehr großzügig über ASS nachdenken, dies müssen Sie aber mit Ihren behandelnden Ärzten absprechen. Bezüglich des Gewichts kann man sich grob am BMI orientieren. Ab 30 steigen die Risiken, ab 35 deutlich (nahezu exponentiell). Viele Grüße Christoph Grewe

von Dr. Christoph Grewe am 06.02.2021



Antwort auf: Zwei Spätaborte (20. SSW, 18. SSW bei unauffälligen Kindern)

Hallo Dr. Grewe, vielen lieben Dank für Ihre Anregungen. Ich hätte (leider) noch paar Fragen: a) Zum Metformin: Leider sind die Meinungen hierzu gespalten. Was spricht gegen eine Weitergabe von Metformin, was spricht dafür? Ist es wirklich unschädlich für den Embryo/Fetus? Würde Insulingabe bei einer IR in der SS überhaupt Sinn machen? Meiner laienhaften Schlussfolgerung nach benötigt mein Körper nicht noch mehr Insulin, sondern nur einen effektiven Glukoseabbau. b) Sie haben mehrmals (lediglich) ASS empfohlen. Oft wird jedoch auch Heparin gegeben oder eine Kombination. Gibt es einen bestimmten Grund, warum Sie sich eher für ASS entscheiden würden? Lieben Gruß Sakura79

von sakura79 am 08.02.2021, 18:54



Antwort auf: Zwei Spätaborte (20. SSW, 18. SSW bei unauffälligen Kindern)

Hallo, "Meiner laienhaften Schlussfolgerung nach benötigt mein Körper nicht noch mehr Insulin, sondern nur einen effektiven Glukoseabbau." -> und genau das macht Metformin. Hier gibt es natürlich geteilte Meinungen. Der Großteil der mir bekannten Kollegen verordnet es aber. Bei ASS kann man eher großzügig sein, da die Nebenwirkungen sehr überschaubar sind. Heparin kann selten zu schwereren Komplikationen (z.B. Thrombozytopenie) führen, weswegen ich hier eher zurückhaltend bin. Dies ist eher etwas für die Gerinnungsspezialisten. Viele Grüße Christoph Grewe

von Dr. Christoph Grewe am 08.02.2021



Antwort auf: Zwei Spätaborte (20. SSW, 18. SSW bei unauffälligen Kindern)

Hallo Dr. Grewe, ich bleibe in diesem Thread, weil es unnütz wäre, einen neuen zu eröffnen. Meine Gynäkologin hat heute den histologischen Befund meiner Plazenta erhalten, sie hat mich telefonisch aufgeklärt, er liegt mir also schriftlich noch nicht vor, aber sie gab Folgendes wieder: - Die Plazenta war zu leicht - Es gab eine Einblutung (hier: könnte eine frühzeitige Ablösung, aber auch einfach durch die Geburt entstanden sein) - Es gab partiell entzündliche Veränderung, die jedoch die Nabelschnur nicht betraf - Durchblutungsauffälligkeiten fanden sie nicht *** Meine Gynäkologin sagte, dass sie jedoch auch Frauen mit mehreren Spätaborten hatte, ohne jeglichen Befund (weder Blutgerinnung noch Plazenta), bei denen Heparin/ASS geholfen hat. Sie hat mich nach Blutdruck gefragt, erneut, der war/ist aber bei mir unauffällig, außer, dass ich bei Stress einen hohen Blutdruck haben kann (150/100), der dann wieder runtergeht. Sagen Ihnen diese pathologischen Veränderungen etwas? * Ich kann mir vorstellen, dass erhöhte Insulin- und Zuckerwerte, die sich ja in der SS noch einmal zuspitzen, zu erhöhten Infektionsherden im Körper führen können und zu Durchblutungsstörungen. * Weist eine zu kleine Plazenta auf eine Mangelversorgung durch Blut hin? * Ist Ihrerseits bei diesem Befund weiterhin Metformin, Heparin/Ass indiziert? Was ich tun kann ist weiter abzunehmen, das setze ich weiter fort. Lieben Gruß und danke für Ihre Hilfe!

von sakura79 am 10.02.2021, 17:14



Antwort auf: Zwei Spätaborte (20. SSW, 18. SSW bei unauffälligen Kindern)

Nachtrag: Ich habe meine Blutdruckmessungen in der SS in der App noch einmal zur Sicherheit nachgeschaut. Mein höchster Wert war nach zwischenmenschlichem Stress & etwas Anstrengung 143/92. Ich habe in der SS tendenziell einen niedrigeren Blutdruck gehabt als außerhalb der Schwangerschaft. Der Basalwert unter Ruhe war: 116-126/72-82. Also in Ordnung. Aber mein RUHEPULS war höher als außerhalb der Schwangerschaft (bei 78-85). ** Was mich beschäftigt ist, wie man Entzündungen in der Plazenta verhindern kann? Ich gehe davon aus, dass der Entzündungsherd aufgrund des Übergewichts und des gestörten Zuckerstoffwechsels kommt. Könnte ASS mit seiner entzündungshemmenden Wirkung da bereits helfen? Lieben Gruß

von sakura79 am 11.02.2021, 09:35



Antwort auf: Zwei Spätaborte (20. SSW, 18. SSW bei unauffälligen Kindern)

Hallo, zu dem genauen Befund der Plazenta würde ich a.e. den Pathologen noch einmal befragen. Er wird Ihnen am besten antworten können. Metformin, ASS und Heparin halte ich in Ihrer Situation für absolut sinnvoll! Wenn es zwischenzeitlich Blutdruckspitzen gibt, wäre eine 24h-Blutdruckmessung eine Option. Viele Grüße Christoph Grewe

von Dr. Christoph Grewe am 11.02.2021



Antwort auf: Zwei Spätaborte (20. SSW, 18. SSW bei unauffälligen Kindern)

Hallo, um das Risiko einer Entzündung zu reduzieren, sollte das Mikrobiom in der Scheide in Ordnung sein. Auch gibt es inzwischen die Möglichkeit die Bakterienflora in der Gebärmutterhöhle zu untersuchen. Vielleicht wäre dies ja eine Option. Viele Grüße Christoph Grewe

von Dr. Christoph Grewe am 11.02.2021



Antwort auf: Zwei Spätaborte (20. SSW, 18. SSW bei unauffälligen Kindern)

Lieber Herr Dr. Grewe, ich bin’s wieder. Ich wollte Sie kurz updaten, weil sich wieder Fragen ergaben. Ich war nun in der Uniklinik Bonn vorstellig und muss sagen, dass ich mich zum ersten Mal glaube ich gut aufgehoben fühlte. Trotz der unzähligen Laborbefunde und Unterlagen, meiner eigenen Zusammenfassungen, nahm sich die Ärztin Zeit, zumindest die wichtigsten Parameter anzuschauen. Ihr sind sofort die hohen Insulinwerte aufgefallen, bei der zu leichten Plazenta hat sie ebenfalls ein Versorgungsproblem gesehen, sogar etwas Autoimmunes schließt sie nicht aus. Ihr Plan ist: Ein umfassendes Check-Up: EEG, 24h Blutdruck, US der Nieren, US der Schilddrüse, weiter Metformin nehmen, kurz vor oder Eintreten der SS noch einmal oGGT. Ihrem ersten Eindruck nach würde sie bei mir definitiv mit ASS/Heparin, Metformin, vielleicht sogar Cortison starten (je nach Befund) nach dem Check Up und bei Start der ÜZ oder, wie von mir präferiert, einer ICSI. Sie gehört Gott sei Dank auch zur pro Metformin in der SS Gruppe von Ärzten, sie sagte, damit könne man vielleicht sogar eine SS-Diabetes umgehen. Ich hatte sie gefragt, ob sie Fälle wie mich hatte, bei denen es dann durch enge Begleitung und Prävention gut gegangen sei, sie sagte: „Ja, natürlich.“ Dann hatte sie mir von einem Fall erzählt (und hier bin ich nicht sicher, ob ich sie richtig verstanden habe), bei der die Plazenta trotzdem nicht gut entwickelt hat und dann von Außen Glukose zugeführt wurde zum Baby. Ich bin nicht sicher, ob ich sie richtig verstanden habe, denn ich war sehr aufgewühlt, meine letzte stille Geburt liegt ja gerade einmal einen Monat zurück. * Aber meine Frage ist: Gibt es so etwas? Wie heißt das medizintechnische Wort dafür? * Haben Sie Frauen erlebt, die ein plazentares Versorgungsproblem hatten und später ein Kind lebend gebärt haben nach Kontrolle der Risikofaktoren? Ich habe in den letzten 2,5 Wochen 8kg abgenommen. Die Ärztin bat mich, weiterzumachen und unter 100kg zu kommen. Ich versuche mein Bestes, bleibe dran. Lieben Gruß und danke auch Ihnen herzlich für Ihre Hilfe!

von sakura79 am 24.02.2021, 16:36



Antwort auf: Zwei Spätaborte (20. SSW, 18. SSW bei unauffälligen Kindern)

Hallo, eine direkte Zufuhr von Glukose für die Plazenta ist mir nicht bekannt. Am besten fragen Sie noch einmal nach. Plazentare Versorgungsprobleme sind nicht so selten und eine normale Geburt ist damit absolut möglich. Das Abnehmen klappt ja super! Toll! Viele Grüße Christoph Grewe

von Dr. Christoph Grewe am 25.02.2021



Antwort auf: Zwei Spätaborte (20. SSW, 18. SSW bei unauffälligen Kindern)

Danke, Dr. Grewe, Sie haben mir hier sehr geholfen. Und ich bin froh, dass die besagte Ärztin auf dieselben Parameter geguckt hat wie Sie. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende! Lieben Gruß

von sakura79 am 26.02.2021, 09:47