Guten Tag Frau Prof. Dr. Sonntag Ich befinde mich seit etlicher Zeit im künstlichen Zyklus (ZT21). Nach Beginn des Zyklus hat meine Ärztin die Behandlung stark verändert, da die Hämatologin dann doch noch mal mit ihr telefoniert hat. Vor Beginn sagte sie mir noch, dass ein künstlicher Zyklus gar kein Problem darstellen würde mit der Gerinnungsstörung. Zunächst die Fakten: Bei mir wurde Prothrombin Polymorphismus nachgewiesen (Homozygot). Außerdem erhöhte Thrombozytenaggregation nach Epinephrin. Ich hatte nie eine Embolie oder Thrombose. Habe aber Migräne mit Aura und wiederkehrende Hörstürze, die von allein weggehen und dessen Ursache unbekannt ist. Ich war niemals auch nur ein bisschen schwanger und wir versuchen es jetzt seit 3 Jahren. Wir sind beide 36 Jahre alt und das Spermiogramm war immer 1a. Die erste IVF wurde nach PU beendet, da ich 28 Follikel und einen Östrogenwert von 15000 hatte. Wir haben mit Triptofem ausgelöst und es ging mit danach blendend. Ich habe dann auch erfahren, dass ich schon Prgesteron gebildet hatte und ein Transfer daher eh ausgeschlossen war. Es wurden 22 Eizellen befruchtet und 16 davon sind dann noch brauchbar gewesen (die anderen hatten 1 oder 3 Vorkerne). Ich habe vorab in der Stimulation kein Heparin gespritzt o.Ä. lediglich nach der PU sollte ich spritzen. Meine Gebärmutterschleimhaut war im natürlichen Zyklus mal bei 7,5mm zum ES und sonst bei auslösen für IUI immer bei 6-6,5mm. dreischichtig, aber nicht riesig. Meine Periode ist immer sehr schwach und mit viel Schmierblutungen davor und danach. Ansonsten ES regelmäßig und zweite ZH 14 Tage. Fast immer Schmierblutungen um ZT 20-22. Hormone seien ok. AMH bei 4,8 FSH leicht erhöht (12) so weit ich weiß. Man redet mit mir nie über genaue Daten, wenn ich nicht ganz deutlich nachfrage. Nun zur Behandlung: Wir haben mit Estramon 100 Pflastern alle 2 Tage angefangen. ich spritze täglich Clexane. Kurz vor dem ersten Kontrolltermin an ZT 8 Habe ich auf 2 Pflaster erhöht. Mein Östrogenspiegel lag bei 2000, weshalb ich wieder reduzieren sollte auf 1 Pflaster. Gebärmutterschleimhaut bei 5mm. ZT12 GSH 6mm Östrogen 768. Alles weiter wie bisher. ZT16 GSH 6mm Östrogen 1700 ich soll nur noch alle 3 Tage das Pflaster wechseln. ZT20 GSH 6,5mm Östrogen 830 ich soll nur noch Estramon75 alle 3 Tage nehmen. Nächster Termin ist in einer Woche an ZT27 ASS lehnt meine Ärztin ab. Konnte mir nicht genau sagen warum, da ja gegen meine erhöhte Thrombozytenaggregation derzeit nichts gemacht wird, so wie ich sie verstanden habe. Diese würde ich aber auch im Bezug auf Migräne und Hörstürze gerne mal angehen. Nun zu meiner eigentlichen Frage: Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich die einzige Frau mit einer derartigen Gerinnungsstörung bin, bei der ein künstlicher Zyklus gemacht wurde. Ist das in einem derartigen Fall das typische Vorgehen und wirklich notwendig? Ich hätte gerne das Vorgehen meiner Ärztin mit dem eines anderen verglichen um eine Arzt Zweitmeinung zu erhalten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses ganze Hin und Her und dieser so massiv in die länge gezogene Zyklus wirklich sinnvoll ist. Außerdem frage ich mich, wann meine GSH denn mal so weit sein soll, wenn wir immer weiter die Pflaster reduzieren und nur auf meinen Östrogenwert achten, zudem meine SH ja sonst auch nie wirklich hoch war. Außerdem frage ich mich, wieso ich bei Östrogenwerten von 5600-15000 im IVF Zyklus nicht spritzen sollte und jetzt ist alles so "gefährlich". Außerdem gibt es ja auch Frauen, die im natürlichen Zyklus Östrogenwerte von bis zu 1700 haben, oder nicht? Was mir aufgefallen ist, ist dass ich bei den Werten von 2000 das erste mal wirklich guten Zervix hatte. Sonst habe ich das im natürlichen Zyklus nur wirklich selten und auch nur 1 Tag lang. Jetzt ist es wieder sehr wenig geworden, trotz meiner hohen Östrogenwerte. Wie wären sie vorgegangen? Sehen sie in den Östrogenwerten durch die Pflaster wirklich ein so hohes Risiko, dass es rechtfertigt, die Behandlung derartig zu verlängern? Laut Bericht soll eine Prophylaxe in Gefährdungssituationen erfolgen und die Gerinnungsstörung ist ja auch nicht unbekannt. Ist nicht auch ASS bei meiner Indikation sinnvoll? Hätten Sie bezüglich der schwachen Periode und der Schmierblutungen diagnostisch noch etwas gemacht? ich weiß, das ist jetzt viel Text geworden und viele Fragen, aber ich bin langsam echt mürbe, weil es nicht voran geht und denke über einen Wechsel der Klinik und/oder auch einen Abbruch des Versuchs nach und möchte da nicht vorschnell entscheiden. Die Gerinnungsspezialistin ist für mich nicht erreichbar, sonst hätte ich da noch mal nach Beweggründen gefragt. Danke für Erfahrungen und Empfehlungen! Liebe Grüße Ladybird
von Ladybird1984 am 27.01.2021, 14:19