Utrogesteinnahme und Schwangerschaftstest

Prof. Dr. med. Katrin van der Ven Frage an Prof. Dr. med. Katrin van der Ven Frauenärztin

Frage: Utrogesteinnahme und Schwangerschaftstest

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. van der Ven, ich nehme in der zweiten Zyklushälfte ab ES+2 vorsorglich 2 x 100 mg Utrogest. An ES+12 habe ich mit einem Frühtest negativ getestet. Ist dieses Ergebnis zuverlässig genug, um das Utrogest abzusetzen? Ich möchte einerseits das Einsetzen der Mens nicht unnötig hinauszögern, aber andererseits natürlich auch nicht eine mögliche Schwangerschaft durch vorzeitiges Absetzen gefährden. Vielen Dank und viele Grüße!

von Maria_H am 27.03.2020, 11:47



Antwort auf: Utrogesteinnahme und Schwangerschaftstest

Eigentlich müsste ein Frühtest wenn sie ihn ordnungsgemäß durchführen schon nach 12 Tagen das Schwangerschaftshormon erfassen. Alternativ können Sie den Test ja 24 Stunden später wiederholen bevor sie erneut Utrogest einnehmen würden. Ich denke dass eine intakte Schwangerschaft auch eine kurze Phase ohne Utrogest übersteht. Wenn man das Utrogest zulange nimmt ergeben sich tatsächlich Verschiebungen des wahrgenommenen Zyklus weil die Blutung erst verzögert einsetzt obwohl die Eizellreifung schon wieder begonnen hat.

von Prof. Katrin van der Ven am 27.03.2020



Antwort auf: Utrogesteinnahme und Schwangerschaftstest

Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort! Dabei sind mir noch zwei Fragen gekommen: 1. Bedeutet dies, dass dann, wenn durch Utrogest die Regelblutung erst bei ES+15 einsetzt, sich der wahrgenommene Zyklus vom tatsächlichen um einen Tag unterscheidet? (Ich also an ZT 1 tatsächlich schon bei ZT 2 bin?) 2. Summiert sich dieser Effekt von Zyklus zu Zyklus immer weiter? (So dass ich bei zweimaligem Einsetzen der Regel an ES+15 an ZT 1 von der Eizellreifung her bereits an ZT 3 wäre?) 3. Wenn ich dagegen die Utrogest-Einnahme so time, dass die Regel bei ES+14 einsetzt, tritt keine Verschiebung des wahrgenommenen vom tatsächlichen Zyklus ein? Nochmals viele Grüße und vielen Dank!

von Maria_H am 30.03.2020, 14:29



Antwort auf: Utrogesteinnahme und Schwangerschaftstest

zu 1: So ungefähr, kann man das ausdrücken, je nach Stabilität des Zyklus kann die Eizellreifung tatsächlich noch ein bisschen weiter sein zu 2: Nein dieser Effekt summiert sich nicht, er ist nur für den jeweiligen Zyklus relevant zu 3: Das Dilemma ist ja das man mit Utrogest die Gelbkörperphase optimal gestalten will und gute Progesteronwerte auch zu Zyklusende garantieren will und somit eine potenzielle Schwangerschaft unterstützen möchte. Das heißt es macht keinen Sinn des Utrogest zu früh abzusetzen, am 14. Tag nach Eisprung sollte aber die Schwangerschaft schon nachweisbar sein je nach Test kann man dann Utrogest einfach fortsetzen.

von Prof. Katrin van der Ven am 30.03.2020