Unterstützung Lutealphase

Prof. Dr. med. Barbara Sonntag Frage an Prof. Dr. med. Barbara Sonntag Frauenärztin

Frage: Unterstützung Lutealphase

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Sonntag, bei mir wurde in mehreren Zyklen festgestellt, dass die Progesteron- und Estradiolwerte an ES+7 zu niedrig sind. Ich hatte auch 1-3 Tage Schmierblutungen vor der Regel. In der ersten Zyklushälfte waren aber immer alle Werte in Ordnung. Auch sonst ist bei meinem Mann und mir alles in Ordnung. Ich nehme wegen des niedrigen Progesteronwerts schon seit einiger Zeit ab ES+2 200 mg Utrogest vaginal. Die Schmierblutungen haben darunter komplett aufgehört, meine 2. Zyklushälfte ist nun stets - bei Absetzen des Utrogest an ES+12 bei negativem SST - 15 Tage lang. Der Estradiolwert ist aber immer noch zu niedrig, er liegt an ES+7 meistens zwischen 40 und 50 (statt mindestens 80 lt. Labor). Mein FA erwägt nun, ab ES zusätzlich Estrifam vaginal zu geben, sagt aber, er habe damit wenig Erfahrung und wisse nicht, ob es die Chancen auf eine SS erhöhe, deswegen bin ich hin- und hergerissen, ob ich es nehmen soll. Wie ist Ihre Einschätzung? Kann ich damit die Chancen auf Eintritt einer SS erhöhen? Warum produziert der Gelbkörper eigentlich auch Estradiol? Für die Umwandlung und Aufrechterhaltung der Schleimhaut sorgt doch Progesteron - welchem Zweck dient dann eigentlich das Estradiol in der 2. Hälfte? Viele herzliche Grüße, Brahms

von Brahms am 10.07.2020, 11:03



Antwort auf: Unterstützung Lutealphase

Das Östradiol wird durchaus benötigt, die zusätzlche Gabe in der 2. ZH macht allerdings keinen Sinn. Hier wäre dann doch eher an einer milde ovarielle Stimulation beispielsweise mit Clomifen zur Unterstützung der Follikelreifung in der ersten Zyklushälfte zu denken.

von Prof. Dr. Barbara Sonntag am 10.07.2020