Perimenopause mit 37, Chancen auf 2. Kind

Prof. Dr. med. Katrin van der Ven Frage an Prof. Dr. med. Katrin van der Ven Frauenärztin

Frage: Perimenopause mit 37, Chancen auf 2. Kind

Sehr geehrte Frau Professor van der Ven, ich habe aus der 1. ICSI (wg. OAT beim Mann) mit 35 2019 eine gesunde Tochter zur Welt gebracht (6 Eizellen durch Stimulation, AMH bei 1,3). Im Januar 2021 war die 2. Geschwister-ICSI wieder erfolgreich (ich hatte allerdings nur eine bzw. zwei Eizellen nach relativ hoher Stimulation, es wurden jedoch 1/1 bzw. 1/2 Eizellen befruchtet), leider MA im März 2021 in der 10. Woche. Ich habe sofort nach der Ausschabung wieder einen regelmäßigen Zyklus gehabt, ebenso Eisprünge, die ich merke. Nun wollten wir im Juni eine 3. Icsi mit Clomifen vornehmen. Dann der Schock: Ovarien im Ultraschall sehr klein, keine Antralfolikel, FSH an ZT 13 bei 34, AMH bei 0,07 (lag im August 2020 bei 0,6). Ich frage mich natürlich, wie das sein kann. Ich habe das Gefühl, dass ich im Januar quasi mit meiner allerletzten Eizelle schwanger geworden bin. Ich habe wirklich keinerlei Anzeichen gehabt. Regelmäßige Zyklen mit tendenziell späten Eisprüngen (ZT 20). Meine Klinik hat nun Maßnahmen ergriffen (habe eine PRP-Injektion in die Eierstöcke erhalten, nehme die Pille u schmiere Testogel). Es wird davon ausgegangen, dass es sich um eine vorübergehende Erscheinung handelt. Trotzdem frage ich mich natürlich, wie realistisch eine weitere Schwangerschaft ist. Ich scheine grundsätzlich ja gut schwanger zu werden, aber wenn jetzt die letzten Eizellen aus mir "herausgekitzelt" werden, steigt nicht auch die Rate für Fehlgeburten, weil die letzten Eizellen eher chromosomale Schäden enthalten? Vielen Dank im Voraus. Viele Grüße, Viola

von Viola1984 am 21.07.2021, 11:11



Antwort auf: Perimenopause mit 37, Chancen auf 2. Kind

Ich denke dass ihre behandelnde Klinik alles tut um ihre noch bestehenden Chancen gut auszunutzen. Natürlich ist bei reduzierter Ovarialreserve die Eizellqualität nicht so gut. das hat mit den generellen Reifungsprozessen der Eizellen zu tun. Die Rate chromosomaler Störungen steigt ohnehin mit zunehmendem mütterlichen Alter deutlich an und ist die häufigste Ursache für Fehlgeburten. Hier steht jedoch jede Eizelle für sich das heißt es können auch bei reduzierter Ovarialreserve und Stimulationstherapien chromosomal normale wie auch abnormale Eizellen entstehen, Ich denke dass Sie dieses Risiko eingehen müssen wenn Sie eine erneute Schwangerschaft anstreben.Viel Glück!

von Prof. Katrin van der Ven am 21.07.2021