Max. Höhe der Stimulationsdosis im Antagonistenprotokoll

Dr. med. Christoph Grewe Frage an Dr. med. Christoph Grewe Frauenarzt

Frage: Max. Höhe der Stimulationsdosis im Antagonistenprotokoll

Sehr geehrter Dr. Grewe, ich habe eine Frage zur Höhe der Stimulationsdosis. Kurz ein paar Eckdaten: 43,5 Jahre; AMH 07/2020 bei 0,78 Bei den ersten beiden Versuchen wurde mit Gonal-F mit 375 Einheiten und bei den restlichen Versuchen mit Pergoveris mit Einheiten zw. 375 und 400 stimuliert. Ergebnisse wie folgt: - Juni2019: 9 Eizellen aus 10 Follikeln an ZT 16 (down regulation mit langem Protokoll) -> Transfer 2 x 8 Zeller an Tag 2 - Okt2019: 6 Eizellen aus 9 Follikeln an ZT18 (down regulation mit langem Protokoll)-> Transfer 2 x 8 Zeller an Tag 2 - Jan2020: 9 Eizellen aus 9 Follikeln an ZT 17 (down regulation mit langem Protokoll)-> Transfer 2 x B9Zeller an Tag 3 - Juni2020: 10 Eizellen aus 11 Follikeln an ZT 14 (Antagonistenprotokoll)-> Transfer 2x ABlastos an Tag 5 - Nov2020: 4 Eizellen aus 5 Follikeln an ZT 13 (Antagonistenprotokoll)-> Transfer 2 x A8Zeller an Tag 3 Es konnten bisher keine Embryonen eingefroren werden. Im aktuellen Zyklus sieht es so aus, dass mit 400 Einheiten Pergoveris bis ZT 8 stimuliert wurde. Heute an ZT 9 war Ultraschall und es sind auf jeder Seite 4-5 Follikel, die größeren mit ca. 11-14mm. Übermorgen am Mittwoch ist der nächste Ultraschall und die Stimulationsdosis wurde auf 450 Einheiten erhöht. Nun meine Frage: Macht das aus Ihrer Sicht Sinn, dass die Dosis nochmal um 50 Einheiten erhöht wurde? Ich finde 400 Einheiten schon sehr hoch und habe gelesen, dass sehr hohe Dosen nicht unbedingt einen besseren Erfolg bei der punktierten Follikelanzahl bringen. Im Gegenteil, das sogar eher schädlich für die Qualität ist. Die Ärztin geht davon aus, dass die Punktion erst nächste Woche Montag sein wird. Ist das nicht evtl. zu spät, gerade im Hinblick, dass mit so hohen Dosen stimuliert werden soll? Noch eine kurze Verständnisfrage: Die Höhe der Stimulationsdosis wirkt sich allein auf das Follikelwachstum, nicht die Anzahl der Follikel aus, oder was möchte man mit einer Dosissteigerung hier erreichen? Vielen Dank im Voraus!

von Mandelzoom am 18.01.2021, 17:00



Antwort auf: Max. Höhe der Stimulationsdosis im Antagonistenprotokoll

Hallo, anhand der Stimulationsdosis entscheidet sich schon, wie viele Eizellen wachsen werden. Generell würde man bei einem AMH von 0,78 mit ca. 6-8 Eizellen rechnen. Wenn man unter einer gewählten Dosis dann über 10 Eizellen gewinnen kann, so ist die Dosis schon sehr gut gewählt und ich würde mich hier auf den Rat Ihrer Ärztin verlassen. Sie scheint es sehr gut zu machen! Eine Steigerung der Dosis führt manchmal dazu, dass sich insbesondere die großen Follikel schneller entwickeln. Wenn nun aber an Tag 9 die Follikel erst bei 11-14mm liegen, könnte es sein, dass dies im Vergleich zu vorherigen Zyklen "langsam" ist und deswegen eine Anpassung vorgenommen wird. Da es in den Vorzyklen scheinbar kein Problem mit der Qualität der gewonnenen Eizellen gab, hätte ich auch wenig Sorgen vor einem "Qualitätsverlust". Viele Grüße Christoph Grewe

von Dr. Christoph Grewe am 18.01.2021



Antwort auf: Max. Höhe der Stimulationsdosis im Antagonistenprotokoll

Hallo Dr. Grewe, erstmal vielen Dank für Ihre Antwort. Es scheint so zu sein, wie Sie auch schon vermutet haben, dass versucht wird das Wachstum etwas zu beschleunigen. Die größten Follikel waren heute beim Ultraschall zwischen 17 und 20mm. Zwei kurze Fragen habe ich dazu noch: Ich hatte bisher eine recht gute Eizellenanzahl pro Versuch und fast immer eine 100% Befruchtungsrate sowie 2xA Qualität und ansonsten B Qualität. Spricht das aus Ihrer Sicht für eine gute Eizellqualität und würden Sie trotz meines Alters sagen, dass die Chancen auf ein Kind mit eigenen Eizellen noch gut aussehen und weitere Versuche Sinn machen? Wachsen die Follikel nach Auslösen des Eisprungs noch weiter oder ist das dann nicht mehr der Fall? Viele Grüße und Danke vorab für Ihre Antwort!

von Mandelzoom am 20.01.2021, 18:03



Antwort auf: Max. Höhe der Stimulationsdosis im Antagonistenprotokoll

Hallo, so lange Sie Embryonen mit A und B Qualität transferiert bekommen können, haben Sie auch eine realistische Chance auf eine SS. Da die SS-Rate allerdings auch vom Baujahr abhängig ist, dürfen Sie pro Versuch nur mit einer SS-Wahrscheinlichkeit von ca. 15% rechnen. Da Sie bereits wiederholt gute Embryonen transferiert bekommen haben, würde ich bei meinen Patientinnen wahrscheinlich zeitnah einen ERA-Test durchführen, um das Endometrium zu überprüfen. Nach dem Auslösen können die Follikel sich noch ein wenig verändern, dies hat aber keinen Einfluss mehr. Viele Grüße Christoph Grewe

von Dr. Christoph Grewe am 20.01.2021