Sehr geehrte Frau Dr. Popovici,
Vielen Dank für die ausführliche Beantwortung der Fragen im Zusammenhang von Prolaktinverlauf & Stillen. Ich habe einige weitere Fragen:
1. Ist bei einem aufgrund von Stillen verlängerten Zyklus lediglich die 1. Zyklushälfte verlängert oder auch die 2.?
2. Für die Eizellenreifung ist m. Wissens Östrogen verantwortlich, für das Auslösen des Eisprungs das LH. Da Östrogen auch für den sich verändernden Zervixschleim sorgt, kann aufgrund des spinnbaren Zervixschleimes auf eine Eizellenreifung geschlossen werden?
3. Ist das LH ein individueller Wert (deshalb sind Ovu-Tests in Bezug auf den Eisprung aussagelos)?
4. Sofern die 1. Zyklushälfte verlängert ist, und der Zyklus immer wieder zwischendrin (z. B. aufgrund vom Stillen) ruht, wird dann der Zervixschleim sich auch entsprechend ändern (z.. B. ein Tag spinnbar, dann wieder nur wässrig, dann wieder spinnbar etc.)? Führt dies zwingend zu einer gestörten Eizellenreifung?
Danke für Ihr Engagement,
Pureheart
von
Pureheart
am 12.02.2015, 21:24
Antwort auf:
Hormone im Zyklus/ Stillen
Hallo,
an Ihnen ist eine Forscherin verloren gegangen....
Also:
1. Die erste ZH ist verlängert. Wenn der Eisprung dann stattfindet ist die 2. ZH stabil (oder besser: sollte sie sein).
2. Für die Eizellreifung ist das FSH verantwortlich, das Östrogen ist dann das Zeichen, dass der Follikel "reift" und verantwortlich für den veränderten Zervixschleim. Ja, damit kann dann auf die Eizellreifung rückgeschlossen werden. Aber leider manchmal nur sehr "grob".
3. Ja, es ist individuell, aber die Tests haben eine große "Spannbreite" und erfassen somit sehr viele Frauen.
4. Nein, nicht zwingend. Aber dadurch, dass stillende Frauen schlechter schwanger werden, ist schon ein Effekt da. Der ist aber jeden Monat wieder anders, somit kann es dann auch "plötzlich" wieder zu einer SS kommen.
Eigentlich muss man Ihnen empfehlen, das erste Kind in Ruhe zu Ende zu stillen und sich dann erst wieder Gedanken darüber zu machen. Wenn Sie während der Stillzeit schwanger werden, dann passt das. Wenn aber nicht, dann müssen Sie sich entscheiden. Evolutionär gesehen, freut sich das erste Kind, dass es mehr Aufmerksamkeit bekommt und wird alles tun, dass nicht so bald "Konkurrenz" kommt :-).
Alles Gute,
RP
von
Dr. Roxana Popovici
am 14.02.2015
Antwort auf:
Hormone im Zyklus/ Stillen
Wegen der 1.000-Zeichen-Regel hier noch zwei weitere Fragen:
5. Ändert sich bei einem wie in Frage 4 beschriebenen Zyklus auch der Zustand des Muttermundes, d. h. an einem Tag können Spermien zum Eileiter vordringen, am nächsten Tag wieder nicht?
6. Macht es für den Prolaktinwert einen Unterschied wie lange die einzelne Stilldauer ist? Oder gibt es einen individuellen Höchstwert des Prolaktins, der z. B. nach 10 min erreicht ist, wenn das Kind dann noch weitere 20 min an der Brust liegt, steigt dieser nicht weiter an?
Vielen Dank,
Pureheart
von
Pureheart
am 13.02.2015, 09:35
Antwort auf:
Hormone im Zyklus/ Stillen
Hallo,
4. Nein. Die Spermien kommen meist eh durch.
5. Nein, das macht keine Unterschied. Es gibt Schwellenwerte. Wenn Sie einen Eisprung haben, dann ist es so. Wenn Sie keinen haben, dann ist es auch so.
Alles Gute, RP
von
Dr. Roxana Popovici
am 14.02.2015
Antwort auf:
Hormone im Zyklus/ Stillen
Sehr geehrte Frau Dr. Popovici,
herzlichen Dank für Ihre umfassenden Antworten. Diese haben mir sehr weitergeholfen.
Liebe Grüße,
Pureheart
von
Pureheart
am 14.02.2015, 22:09