Hallo Herr Dr. Grewe, ich hatte Ihnen schon ein paar Mal geschrieben und da Sie immer so ausführlich und toll erklärt antworten, hoffe ich, dass ich noch einmal etwas nachfragen darf. Und zwar hatte ich ja schon viele Behandlungen und dabei immer sehr viele unreife oder sogar leere Eizellen. Da ich nach langjähriger Anorexie leider immer noch keinen Zyklus habe (basale Hormonwerte sind LH: 4-5, FSH: 11-12, AMH: 1,4) haben wir immer mit Menogon stimuliert, teilweise in Kombination mit Pergoveris. Meistens waren es insgesamt 300 IE. Für die nächste IVF überlegen wir, ob wir mit 5 Ampullen Menogon (also 375 IE) im Antagonistenprotokoll stimulieren sollen (vermutlich ohne Downregulation, da LH unter Menogon immer extrem niedrig wird). Mir kam nun folgender Gedanke: Wenn ich mit HCG den Eisprung auslöse, dann habe ich häufig Testreihen gemacht und dabei festgestellt, dass ich das HCG extrem langsam abbaue. Von 6500 IE Ovitrelle habe ich nach ca. 14 Tagen noch immer einen leichten, zweiten Strich auf dem SST zu sehen. Mein Körper scheint es also sehr langsam zu verstoffwechseln. Im Menogon scheint ja auch ein HCG-Anteil zu sein, was auf Grund der längeren Halbwertszeit als LH ja vermutlich auch so gewollt ist. Wenn man jedoch so hoch dosiert wie ich (z.B. 5 Ampullen Menogon pro Tag) und zusätzlich auch noch das HCG extrem langsam abbaut, dann kumuliert sich der HCG-Spiegel ja im Laufe der Stimulation immer mehr. Vermutlich wird er nicht die 5000 oder 6500 IE wie beim Auslösen erhalten, aber er könnte doch schon auch relativ hoch werden. Meine Frage wäre nun, ob sich ein dauerhaft erhöhter HCG-Spiegel während der Behandlung ggf. negativ auf die Qualität der Eizellen auswirkt oder ggf. auch dem Eisprung am Ende schadet (weil die Eizellen vielleicht schon resistent gegen den dauernd erhöhten HCG-Spiegel sind und dann gar nicht mehr richtig reagieren, wenn ich das HCG zum Auslösen spritze)? Wäre das möglich? Es wäre ja dann ggf. vergleichbar mit dauerhaft erhöhten LH-Spiegeln, wie sie beim PCO-Syndrom vorkommen. Könnte es vielleicht sein, dass das die Ursache für meine leeren Eizellen ist? Wenn ja, dann würde ich es mit der nochmal erhöhten Menogon-Dosis auf 5 Ampullen ja nur noch schlimmer machen. Dann wäre ja eher eine niedrige Menogon-Dosis plus FSH als Solopräparat günstiger? Oder sind die HCG-Spiegel trotz langsamer Verstoffwechselung und hoher Dosis immer noch viel zu gering um irgendwas Negatives zu bewirken? Eine konkrete Aufschlüsselung der Zusammensetzung habe ich beim Menogon leider nicht gefunden. Über Ihre Einschätzung würde ich mich sehr freuen! Viele Grüße!
von Verzweifelte1984 am 19.05.2020, 21:54