Erneut ICSI (mit PID) oder EZ Spende?

Prof. Dr. med. Katrin van der Ven Frage an Prof. Dr. med. Katrin van der Ven Frauenärztin

Frage: Erneut ICSI (mit PID) oder EZ Spende?

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. van der Ven Wir wären für Ihre Einschätzung ob eine weitere ICSI mit erneuter PID bei uns noch Sinn machen würde oder ob es ratsam wäre gleich auf EZ Spende überzugehen sehr dankbar. Kurz zu unserem Hintergrund: Wir (ich bald 39, Partner 38) haben seit knapp 2,5 Jahren Kinderwunsch und sind seit 1 Jahr bei einer KiWuKlinik (CH) in Behandlung. Hormonwerte (vor 10 Monaten): AHM 4,49ng/ml - alles weitere auch unauffällig. Spermiogramm: Teratozoospermie mit 2% Normaler und 98% Pathol. Formen • 3 x IUI: Die ersten beiden negativ, die dritte Positiv mit Frühabort in 7-8 Woche Simulationsschema der 3 IUI gleich: HMG 37,5 Menopur, Ovulationsinduktion mit Ovitrelle, Lutealsupport mit Utrogestan 200mg für 10 Tage. • 1 x ICSI mit PID und ohne Transfer: HMG 3 Tage 225 Menopur, 8 Tage 150 Menopur, Ovulationsinduktion mit Ovitrelle 9 Eizellen punktiert, 5 befruchtet, 5 Blastozysten/Embryos für Biopsie. • Ergebnis PID (PGTA, PGT-SR): Der MAPD Score (Median Absolut Pair-wies Difference) sind 4 mit sehr gute Qualität und 1 mit mittlerer Qualität, aber alle sind auffällig: o 4 Embryos haben mehrfache Aneuploidien und Aneusomien o 1 Embryo Mosaik Deletion der Region Xq28 (40%) Sprechen die Ergebnisse der PID für eine EZ Spende oder sollen wir es nochmals mit ICSI und PID versuchen? PID wurde auf Grund meines Alters durchgeführt. Gemäss dem behandelnden Arzt liegt keine Hinweise vor, dass es immer der selbe „Defekt“ wäre. Wir danken Ihnen für Ihre Einschätzung Mit freundlichem Gruss

von _Catalina_ am 29.03.2021, 12:04



Antwort auf: Erneut ICSI (mit PID) oder EZ Spende?

Ich bin überrascht dass allein aufgrund ihres Alters bei sehr guter Ovarialreserve primär eine ICSI mit PID durchgeführt wurde. Handelt es sich tatsächlich um eine Diagnostik an Embryonen oder an der Eizelle (dann wäre es eine Polkörperdiagnostik)? Es ist normal dass ein großer Prozentsatz der Eizellen im Alter von 39 Jahren chromosomal auffällig ist es ist ebenfalls normal das nicht immer dieselbe chromosomale Veränderung in den Embryonen auftaucht, weil diese zufällig entstehen. Vom Bauchgefühl würde ich für eine erneute ICSI plädieren. Da in Deutschland ein chromosomales Screening an Embryonen nicht erlaubt ist sollten Sie vielleicht einen Schweizer Kollegen zurate ziehen. Hierzulande wäre man mit einer Empfehlung zur PID allein aufgrund des Alters wahrscheinlich zurückhaltender.

von Prof. Katrin van der Ven am 29.03.2021



Antwort auf: Erneut ICSI (mit PID) oder EZ Spende?

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. van der Ven Vielen Dank für Ihre schnelle Rückmeldung und Einschätzung. Ich gehe davon aus, dass es tatsächlich um eine Diagnostik am Embryo handelte (wir sind in der CH in Behandlung). Gemäss den Angaben der Biologin wurden alle 5 Blastozysten (nach Punktion und Befruchtung) biopsiert. Auf den Untersuchungsergebnissen steht wörtlich „genetisches Präimplantations-Screenings für Aneuploidien und Aneusomien (PGT-A, PGT-SR). Grund = mütterliches Alter Methode = DNA Extraktion der Biopsien und Sequenzierung mit dem „Ion Repro SE PGS-KIT“ von Thermo Fisher (Wohle-genommen amplification, library preparation, high throughput sequencing mit „Ion S5“. Interpretation Resultat = anormales Resultat für diese Embryobiopsien: alle 5 E auffällig. Vor der ICSI mit PID wurde nur ein Spermiogramm gemacht (Teratozoosermie), die Eileiterdurchlässigkeit (alles iO) geprüft und der Hormonstatus (alles iO) bestimmt. Aufgrund starker Menstruationsschmerzen gibt es noch den Verdacht auf Endometriose (nicht bestätigt). Gäbe es weitere Untersuchungen die Sie ihren Patientinnen in ähnlichen Situation raten würden? Mit bestem Dank und Gruss

von _Catalina_ am 29.03.2021, 18:56



Antwort auf: Erneut ICSI (mit PID) oder EZ Spende?

bei einer erhöhten Rate chromosomal auffälliger Embryonen kann man noch den DHEAS Spiegel und Vit D Vit B12 etc überprüfen um ggf die Eizellqualität durch behebung etwaiger Mangelzustände zu verbessern

von Prof. Katrin van der Ven am 30.03.2021



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